DAS PARFUM - DIE GESCHICHTE EINES MÖRDERS

... fand ich auch nicht so toll. Es schwankt zu unentschlossen zwischen Realismus und Märchen hin und her, um einen wirklich stimmigen Eindruck zu hinterlassen.

Erzählt wird die Geschichte von Jean-Baptiste Grenouille, der mit einem überragenden Geruchssinn geboren wird, durch einen Duft zum Mörder wird und davon besessen ist, Düfte zu konservieren. Eingebettet ist das Ganze in die Kulisse des historischen Frankreich, aber schon während des etwas langatmigen Anfangs gibt es immer wieder Szenen, die nicht richtig logisch wirken. Gegen Ende entwickelt sich der Film immer mehr ins Fantastisch-Märchenhafte, was vielleicht die enttäuschen wird, die mit der Erwartung ins Kino gehen, einen spannenden historischen Krimi zu sehen. Die einzige Erklärung, die ansatzweise dafür geliefert wird, kommt von dem Parfumeur, bei dem Grenouille in die Lehre geht, und wird von ihm als ägyptische Legende abgetan.

An sich hätte ich mehr von einem Film erwartet, bei dem Tom Tykwer ("Lola rennt") Regie führt und Stars wie Dustin Hoffman und Alan Rickman mitspielen. Gerade Dustin Hoffman fand ich in seiner Rolle als alternder Parfumeur Baldini enttäuschend - die Figur hat zwar durchaus komische Elemente, aber Hoffman hat meiner Meinung nach so übertrieben, dass er manchmal wie eine Karikatur wirkt.

Natürlich ist es eine gewisse Herausforderung, eine Geschichte, in der es um Düfte geht, in einem Medium zu erzählen, das keine Gerüche übermitteln kann, und diese Aufgabe wurde durch die Wahl von Licht und Farbe gut gelöst. Andererseits fand ich die Filmmusik zu aufdringlich; sie kündigt viel zu plakativ an, wenn es spannend werden soll. Dabei ist der Film nicht unbedingt reich an spannenden Momenten: Weder identifiziert man sich sonderlich mit der manischen Hauptfigur noch droht diese häufig erwischt zu werden, ganz gleich, wie weit sie für einen Mord geht.

Fazit: Der Film ist nicht schlecht, aber auch nicht klasse. Man kann sich recht gut unterhalten lassen, wenn man sich nicht darauf versteift, dass die Geschichte logisch und die Handlungen der Figuren nachvollziehbar sein müssen. Trotzdem fand ich da "Das Mädchen aus dem Wasser" als Märchen einfach besser. 6 Punkte.