Es ist richtig, daß das Thema im Wahlkampf kaum eine Rolle gespielt hat - weil Gore nunmal gewinnen wollte und sich die Amis damals noch weniger für Umwelt interessierten als sie es heute tun.

Es ist jedoch NICHT richtig, daß Gore sich erst seitdem für den Umweltschutz einsetzt, denn seine Dia-Vorträge hat er bereits Jahre VOR seiner (erfolgreichen) Kandidatur zum Vize-Präsidenten gehalten. Auch als Senator hat er sich für das Thema eingesetzt, aber als Vize-Präsident hatte er halt leider nicht den ganz großen Einfluß (es ist ja bekannt, daß ein Vizepräsident eigentlich nur als Notnagel dient, falls dem Präsidenten irgendetwas passiert), wenngleich die Clinton-Administration schon ein bißchen was bewegt hat - ganz im Gegensatz zur Bush-Regierung.
Na gut, die hat auch einiges bewegt. Nur leider in die komplett falsche Richtung ...

Übrigens fällt mir da noch ein interessantes Fakt aus dem Film ein. Bush und seine Pflaumen behaupten ja immer, die Wissenschaftler seien sich uneins darüber, ob der Mensch am Klimawandel Schuld trage. Es gibt aber eine wissenschaftliche Studie, die einen repräsentativen Querschnitt von 10% aller zum Thema Klimawandel veröffentlichten wissenschaftlichen Beiträge untersucht hat (was immerhin fast 1000 Artikel bedeutet). Und davon hat KEIN EINZIGER den Einfluß des Menschen in Zweifel gezogen!

Dann gab es noch eine ähnliche Studie, die einen repräsentativen Querschnitt aller Veröffentlichungen in nicht-wissenschaftlichen Medien in den USA (also Zeitungen, populäre Zeitschriften - eben das, was die "normalen Menschen" deutlich eher lesen als wissenschaftliche Magazine) vorgenommen hat: Und davon haben 53% die Verantwortung des Menschen angezweifelt!

Da merkt man erst mal, wie gut die Lobbyarbeit in der Öffentlichkeit funktioniert. Dagegen hat die Wissenschaft einfach keine Chance ...