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Die britischen Medien - die ja besonders auf der Craig-Entscheidung rumgeritten sind - haben sich �brigens einhellig begeistert vom Film gezeigt (wie ja auch im Artikel erw�hnt wird). Ich selbst bin ebenfalls seit den hervorragenden Trailern davon �berzeugt, da� "Casino Royale" ein echter Neustart f�r die Reihe sein wird. In zwei Wochen startet er bei uns. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Last edited by Ralf; 10/11/06 02:37 PM.
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Mal wieder ein Doppelpack:
TIM BURTON�S THE NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS 3D:
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist Tim Burtons kultiges Stop-Motion-Grusical von 1993 um das Halloween-Skelett Jack Skellington, das den Weihnachtsmann entf�hren l��t, weil er selbst Nikolaus spielen m�chte, der erste "klassische" Kinofilm, der komplett �berarbeitet als 3D-Film in die Kinos kommt (in Deutschland in genau zwei St�ck). N�chstes Jahr soll �brigens "Star Wars" folgen, das w�re dann die wievielte Wiederauff�hrung der Filme? Die 17. oder so? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" /> Jedenfalls wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, da eines der beiden deutschen Kinos praktischerweise mein Stammkino ist und ich zudem noch nie einen 3D-Film gesehen habe. Ich mu� sagen, f�r einen Brillentr�ger ist das auch relativ unpraktisch, wenn man die 3D-Brille �ber der eigenen tragen mu�, so gesehen ganz gut, da� dieser Film nur gut 75 Minuten lang ist. �ber den Inhalt werde ich mich an dieser Stelle nicht gro� auslassen, da der Film ja altbekannt ist. Nur soviel: Obwohl ich gro�er Burton-Fan bin, bin ich mit dem "Nightmare before Christmas" (bei dem er strenggenommen auch nicht selbst Regie gef�hrt hat) auch in 3D nicht so richtig warmgeworden. Wobei ich es durchaus f�r m�glich halte, da� das an der deutschen Synchronisation liegt. Wenn sie wenigstens die Songs im Original belassen h�tten, aber nein ... Und auch zahlreiche Wortspiele mit Namen u.�. gehen im Deutschen ganz einfach komplett unter. Aber davon abgesehen war es schon sehr interessant, die Wirkung eines 3D-Films zu beobachten. Zwar ist es meist in der Tat nur eine kleine optische Verbesserung, da� man alles in drei Dimensionen wahrnehmen kann, aber in einigen Szenen ist das durchaus beeindruckend - am besten gefallen hat mir dabei das beginnende Schneetreiben gegen Ende, da hatte ich wirklich das Gef�hl, mich inmitten sanft gen Boden schwebender Schneeflocken zu befinden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Insgesamt also eine nette Erfahrung, die mich aber nicht davon �berzeugen konnte, da� das die Zukunft des Kinos sein k�nnte ... (was ja �brigens schon vor etwa 40 Jahren in Bezug auf erste Versuche mit 3D-Filmen behauptet wurde!) 7,5 Punkte f�r den Film.
CHILDREN OF MEN: Vorbemerkung: Es ist schlichtweg unm�glich, eine auch nur halbwegs ad�quate Rezension zu diesem Film zu verfassen und dabei auf jegliche Spoiler zu verzichten. Daher kann ich nur jedem empfehlen, der Interesse hat an einem sehr realistisch inszenierten Endzeit-Film in der Tradition von "Soylent Green", "Mad Max" oder auch "V wie Vendetta" (der nat�rlich wesentlich stylisher und auch zug�nglicher ist) hat, sich den Film einfach anzuschauen, ohne sich vorher �ber ihn zu informieren. Es wird sich lohnen!
Wer nun aber doch Wert auf eine etwas ausf�hrlichere Rezension legt oder ganz einfach kein Interesse an einem Filmbesuch hat, diesen Beitrag aber aus purer Langeweile liest <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />, der darf nat�rlich gerne weiterlesen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
London, 2027. Seit �ber 18 Jahren ist auf der ganzen Erde kein einziges Menschen-Kind mehr geboren worden. Die Welt liegt im Chaos, lediglich in Gro�britannien wird zumindest der Anschein einer gewissen Ordnung aufrechterhalten - erkauft mit dem Verlust von demokratischen und selbst elementaren Menschenrechten. Konkret hei�t das vor allem, da� s�mtliche Ausl�nder in KZ-�hnliche Lager verfrachtet werden, wo sie schnellstm�glich au�er Landes gebracht werden sollen. Theodore "Theo" Faron (Clive Owen) war einst ein engagierter Aktivist, hat sich nun aber mit den Verh�ltnissen abgefunden und lebt stoisch und ungl�cklich vor sich hin, aufgeheitert nur hin und wieder durch Besuche bei seinem alten Freund Jasper (Sir Michael Caine). Doch eines Tages �ndert sich alles, als Theos Ex-Frau Julian (Julianne Moore) sich ihm als hohes Mitglied der Terror- beziehungsweise Befreiungsorganisation (je nach Sichtweise) der "Fishes" zu erkennen gibt und ihn um Hilfe bittet: Eine junge Frau namens Kee (�berzeugend: Newcomerin Claire-Hope Ashitey) mu� dringend aus dem Einflu�bereich der britischen Beh�rden gebracht werden - denn sie ist schwanger! An dieser Stelle beginnt f�r Theo eine regelrechte Irrfahrt, in der kaum etwas ist, wie es scheint. Freunde entpuppen sich als Feinde und Feinde als ... naja, auch als Feinde. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Und alles wird begleitet von st�ndigen Ausbr�chen von Gewalt und der Hoffnungslosigkeit in den englischen Stra�en und Ausweisungs-Lagern. Passend zu dieser Situation der st�ndigen Ungewi�heit ist auch die Tatsache, da� die Protagonisten wegsterben wie die Fliegen - und das betrifft nicht nur Nebenfiguren!
Regisseur Alfonso Cuar�n hat mit "Children of Men" einen bemerkenswerten Film geschaffen. Obwohl die Ausgangssituation in der Tat sehr an den fr�her im Jahr angelaufenen und ebenfalls sehr guten "V wie Vendetta" erinnert, hat Cuar�n seinen Film in einem �ber weite Strecken regelrecht dokumentarisch anmutenden Stil inszeniert. Auch hier ist wieder mal die Handkamera in extensivem Einsatz zu bewundern, was den Doku-Charakter nur noch verst�rkt - bis hin zu einer makabren Szene, in der bei einer Schie�erei "Blut"tropfen auf die Kamera spritzen und diese in der gesamten minutenlangen Sequenz im Bild sind! Ein erstaunlich wirksames Stilmittel, das ich so noch nicht erlebt habe. "Children of Men" vibriert zwar vor Action, die geht jedoch dennoch unter in der ultra-realistisch wirkenden Darstellung der hoffnungslosen Lage in den heruntergekommenen Stra�en Englands.
Wo das faschistoide England der Zukunft in "V wie Vendetta" zwar erschreckend und durchaus nicht unglaubw�rdig, aber letztlich doch immer etwas comichaft wirkt, ist die zuk�nftige britische Gesellschaft in "Chldren of Men" stets so real, als w�rde sie im Hier und Jetzt stattfinden. Und abgesehen von der Pr�misse der Unfruchtbarkeit der gesamten menschlichen Rasse ist das gesamte Szenario mit den vielen sorgf�ltig ausgearbeiteten Details auch erschreckend realit�tsnah ...
Fazit: Ein beeindruckender Endzeitfilm, dessen vielleicht einzige Schw�che es ist, da� er vor lauter Realit�tsn�he und Doku-Style es nicht immer schafft, den Zuschauer (oder zumindest mich) auch emotional komplett zu fesseln. Daher eine leichte Abwertung auf immer noch sehr gute 9 Punkte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
P.S.: Das ist jetzt wirklich ein Spoiler: Manche Kritiker bem�ngeln die "Erl�ser-Mystik" am Ende des Films, sicher geht das auch manchem "normalen" Zuschauer so. Doch wenn man versucht, sich wirklich in die Situation hineinzuversetzen, so glaube ich, da� dieses Ende nur logisch und konsequent ist.
Last edited by Ralf; 16/11/06 05:56 PM.
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Was ein Fauxpas!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" /> Du hast vergessen zu erw�hnen, da� die Hauptrolle durch den von mir k�rzlich erst an anderer Stelle, in leicht anderem Zusammenhang genannten und selbstverst�ndlich hochgesch�tzten Clive Owen verk�rpert wird !!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" /> Ts, ts, ts,... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> ... Ich mu� sagen, f�r einen Brillentr�ger ist das auch relativ unpraktisch, wenn man die 3D-Brille �ber der eigenen tragen mu�, so gesehen ganz gut, da� dieser Film nur gut 75 Minuten lang ist... . Vielleicht solltest Du Dir f�r diese allf�lligen Gelegenheiten doch mal einen Satz Kontaktlinsen zulegen...!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> ![[Linked Image]](http://www.larian.com/ubbthreads/images/icons/cool.gif) Ragon
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Ups, stimmt, da habe ich doch glatt den Hauptdarsteller vergessen. Passiert mir ja �fter, aber meistens merke ich es, wenn ich die Kritik nochmal auf Tippfehler �berpr�fe ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
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CASINO ROYALE:
Nach der Ausbootung von Pierce Brosnan (welches immer die tats�chlichen Gr�nde daf�r gewesen sein m�gen ...) haben die Produzenten der James Bond-Reihe sich f�r einen (fast) kompletten Neuanfang entschieden: Ein neuer Hauptdarsteller - der Brite Daniel Craig ("Road to Perdition", "M�nchen", "Layer Cake"), der so ziemlich das Gegenteil von Brosnan verk�rpert -, ein neuer Stil, der (�hnlich der "Bourne"-Reihe) verst�rkt auf traditionelle, "handgemachte" Action anstatt der zuletzt �blichen CGI-Spektakel baut und bei der Handlung entschied man sich f�r Ian Flemings allerersten Bond-Roman "Casino Royale" als Grundlage. Der Film spielt allerdings in der Gegenwart und somit mu�ten auch ein paar inhaltliche Korrekturten vorgenommen werden (B�sewichte sind nun nicht mehr die Russen, sondern eine internationale Terrororganisation).
Und wie sieht die Handlung nun aus? Der frischgebackene Doppel-Null-Agent (hei�t: Er hat die Lizenz zum T�ten) James Bond vermasselt einen Einsatz und wird daraufhin mehr oder weniger freiwillig in Urlaub geschickt. Bond hat jedoch seinen eigenen Willen und nutzt seinen Aufenthalt auf den Bahamas, um Hinterm�nnern einer ungenannten Terrororganisation auf die Spur zu kommen. Dabei hinterl��t er eine Spur der Zerst�rung, die bei seiner Vorgesetzten M (zum Gl�ck immer noch von Dame Judi Dench verk�rpert) wiederholtes verzweifeltes Kopfsch�tteln verursacht ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Schlie�lich schafft Bond es mit seinen Harakiri-Man�vern, den finsteren Le Chiffre (�berzeugend gespielt vom d�nischen Kino-Star Mads Mikkelsen), eine Art Geldverwalter der Terroristen, in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen, soda� dieser in Montenegro ein hochkar�tiges Pokerturnier (Antrittsgeld: $ 10 Millionen pro Person) organisiert, bei dem er selbst als Teilnehmer sich das n�tige Geld zur�ckholen will. Doch der MI6 schleust auch James Bond bei der illustren Pokerrunde ein ...
Zum Neustart der Bond-Reihe geh�rt auch, da� man sich fast allen bisherigen Darstellern getrennt hat - lediglich Judi Dench ist wie gesagt immer noch dabei, dagegen ist kein Q (bzw. Nachfolger R) und auch keine Miss Moneypenny oder andere Figuren der letzten Filme zu finden. Allerdings erf�hrt Bonds Kumpel Felix Leiter, der in vielen der fr�hen Bond-Filme mitgespielt hat, eine Wiederbelebung. �brigens samt Hautfarbenwechsel, er wird nun von Jeffrey Wright gespielt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Daniel Craigs James Bond ist eindeutig mehr Killer als Gentleman, ein zynischer, gef�hlskalter und zielbewu�ter Geheimagent, der alles tut, um seine Auftr�ge zu erf�llen. Das ist ein erfrischender Gegensatz zu Brosnan oder Roger Moore und Craig ist als Schauspieler eindeutig talentiert genug, um diesen neuen Bond �berzeugend r�berzubringen. Zumal er sich schlie�lich doch als bei weitem nicht so gef�hlskalt erweist wie er es alle anderen glauben machen will: Denn die attraktive Schatz-Beamtin Vesper Lynd (Eva Green aus "K�nigreich der Himmel"), die ihn mit dem ben�tigten Kapital f�r die Pokerrunde ausstattet, verdreht ihm zusehends den Kopf. In den Medien ist immer wieder zu lesen, in keinem bisherigen Bond-Film habe sich der Titelheld so sehr seinen Gef�hlen f�r eine Frau ausgeliefert. Das stimmt so nat�rlich nicht, denn in "Im Geheimdienst Ihrer Majest�t" hat Kurz-Bond George Lazenby bekanntlich sogar geheiratet (oder wollte heiraten, ich kann mich nicht mehr erinnern, ob Diana Rigg kurz vor oder kurz nach der Hochzeit stirbt). Aber dennoch zeigt auch diese Beziehung einen neuen, deutlich vielschichtigeren Bond. Kurz gesagt: Daniel Craig ist die perfekte Besetzung f�r diese Reinkarnation von James Bond, Gl�ckwunsch an die Produzenten f�r ihre lange kritisierte Wahl! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Auch die �brigen Darsteller, die aus der ganzen Welt zusammengeholt wurden (die Franz�sin Green, der Italiener Giancarlo Giannini, der D�ne Mikkelsen, der Ami Wright, die Italienerin Caterina Murino, der Deutsche Ludger Pistor, der Ivorer Isaach de Bankol�), f�gen sich nahtlos ein.
Was nun den Film selbst betrifft: Die nicht gerade seltenen Action-Sequenzen sind absolut herausragend und atemberaubend inszeniert, wenngleich immer wieder mal etwas arg �bertrieben - aber das geh�rt ja auch irgendwo zum Bond-Franchise dazu, nicht wahr? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Die ersten 100 Minuten des mit insgesamt gut 140 Minuten zweitl�ngsten Bond-Films aller Zeiten (nach "Im Geheimdienst Ihrer Majest�t") sind schlichtweg ein so gut wie perfekter Bond-Film! Grandiose Action, exotische Schaupl�tze, sch�ne Frauen, trockene Spr�che - alles, was man sich w�nschen kann, ist vorhanden. Mit den letzten 40 Minuten hatte ich jedoch leider ein paar Probleme. Da w�re zum einen das arg unglaubw�rdige Grande Finale der Pokerrunde in Montenegro, dazu kommt, da� in den 10 oder 15 Minuten vor dem tats�chlichen Showdown f�r meinen Geschmack etwas sehr viel Tempo rausgenommen wurde. Daf�r werden - was ich gut finde - am Ende ein paar Handlungsstr�nge (wie ich hoffe: bewu�t!) nicht vollst�ndig aufgel�st, was mich auf eine direkte Fortsetzung hoffen l��t, die �brigens bereits in zwei Jahren in die Kinos kommen soll. Insgesamt also nur ein paar kleinere Kritikpunkte, die lediglich die Bestwertung verhindern. Dennoch ist "Casino Royale" meiner bescheidenen Ansicht nach der beste Bond-Film seit vielen, vielen Jahren. Und das gleiche gilt �brigens f�r David Arnolds absolut genialen Soundtrack: Auch er ist der beste Bond-Soundtrack seit langer Zeit! 9 Punkte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Last edited by Ralf; 23/11/06 04:29 PM.
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Da ich mir gerade Karten f�r Samstag geholt habe, werde ich diese Review ausnahmsweise mal nicht lesen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Aber die Note klingt ja schon mal nicht schlecht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
EDIT:
Jetzt habe ich doch gelesen und freue mich immer noch auf den Film. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Um die Unklarheit zu beseitigen: Die beiden heiraten und erst danach wird D.Rigg erschossen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />
Last edited by elgi; 23/11/06 08:09 PM.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Danke f�r die Aufkl�rung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
�brigens gibt es bei cinezone.de ein unterhaltsame Interview mit Daniel Craig zu lesen. Ein paar Ausz�ge:
cinezone (bez�glich Craigs Treffen mit der Queen bei der Weltpremiere in London): "Die Legende erz�hlt, dass die Untertanen vor der k�niglichen Begegnung mit Pfefferminz-Bonbons versorgt werden ..." Craig: "Das stimmt, wie bekamen alle vorher Pfefferminz-Bonbons gereicht. Die ganze Sache war ohnehin ziemlich surreal. Wir alle, die Produzenten, die Studiobosse und das Team standen herum und warteten und l�chelten uns an. Wir alle wussten, dass dieser Abend eine ganz einzigartige Erfahrung werden w�rde - und wir hatten uns vorher geschworen, dass keiner bei der Begegnung mit der K�nigin jene Szene von Mr. Bean wiederholen w�rde." <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
cinezone: "Wie haben Sie reagiert, als Sie schlie�lich erfuhren, dass Sie der n�chste James Bond werden?" Craig: "Ich war in Baltimore in einem Supermarkt als mich dieser Anruf erreichte. Dann habe ich mir eine Flasche Wodka gekauft, eine Flasche Wermut und einen Mixer. Damit habe ich mir drei oder vier sehr gro�e Wodka Martinis gemixt. Leider war ich dabei ganz allein. Aber Baltimore hat sehr viele sch�ne Bars - und die meisten habe ich an diesem Tag kennen gelernt." Ein Mann nach Elgis Geschmack, was? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />
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CASINO ROYALE:
[...]
Allerdings erf�hrt Bonds Kumpel Felix Leiter, der in vielen der fr�hen Bond-Filme mitgespielt hat, eine Wiederbelebung. �brigens samt Hautfarbenwechsel, er wird nun von Jeffrey Wright gespielt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Da f�llt mir ein, da� Leiter in Sag Niemals Nie ebenfalls schwarz war. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Zum Film: Ich senke mein Haupt in Scham... nehme alles zur�ck, was ich �ber Craig gesagt habe. Bei Pierce Brosnan war das Problem, da� er zumindest f�r mich untrennbar mit Remington Steele verbunden sein wird... deswegen hat er so gar nicht zu James Bond gepa�t. Daniel Craig hingegen ist - wie schon mehrfach erw�hnt - fast schon perfekt! Ein Tier im Job, zudem durchaus witzig und wohl auch leidlich romantisch talentiert. Eben James Bond. Der Vergleich mit Sean Connery ist meiner Meinung absolut gerechtfertigt und ich hoffe, da� Craig in den folgenden Filmen noch besser werden wird! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Wie auch Ralf vergebe ich 9 Punkte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/mage.gif" alt="" /> Die 10 h�tte es gegeben, wenn die Poker-Szenen h�ufiger und l�nger gewesen w�ren, weil ich das immer so toll finde. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Zudem finde ich den Titelsong zwar durchaus gelungen - gesungen von Ex-Soundgarden-S�nger Chris Cornell - aber f�r meinen Geschmack pa�t er nicht ganz zu Bond. Zudem stimmen die von Ralle genannten Negativpunkte auch f�r mich, obschon ich das niedrigere Tempo gegen Ende nicht mal so schlecht finde. Mal ne Abwechslung zum normalen Ablauf. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Allerdings finde ich das fast schon Cliffhanger-artige Ende nicht gut... Bond-Filme waren immer sch�n f�r sich genommen abgeschlossene Werke. Kinofilme, die derart stark einen direkten Nachfolger ank�ndigen sind meine Sache nicht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> Dennoch: Ein toller Film und in der Tat einer der besten Bonds. Ich bin beeindruckt. (Und nein, die Logikfehler interessieren mich nicht im Geringsten.)
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Ein Mann nach Elgis Geschmack, was? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" /> Ganz genau! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> In dem Zusammenhang ist Bonds staubtrockene Antwort im Film auf die Frage, ob der Vodka-Martini ger�hrt oder gesch�ttelt sein sollte, herrlich anzuh�ren. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Was ich noch erw�hnen wollte: Mit der leicht dunklen Schminke im Film sieht Eva Green umwerfend gut aus. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" /> Und noch ein letztes Wort: Vodka-Martinin schmeckt an sich beschissen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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SCOOP - DER KN�LLER:
Nach seinen hochgelobten und f�r den Drehbuch-OSCAR nominierten Thriller "Match Point" drehte Woody Allen gleich einen zweiten Film in London: Die Krimi-Kom�die "Scoop". Die amerikanische Journalismus-Studentin Sondra (Allens neue Muse Scarlett Johansson) wird als Besucherin einer Show vom Magier Splendini (Woody Allen) als Freiwillige f�r eine "Entmaterialisierung" ausgesucht. W�hrend Splendini seinen Trick dem Publikum vorf�hrt, erh�lt Sondra in der engen Kiste unverhofft Besuch vom Geist des renommierten Enth�llungs-Journalisten Joe Strombel ("Deadwood"-Star Ian McShane), der auch nach seinem Tod nicht vom Beruf ablassen kann und mittels Sondra den ber�chtigten "Tarotkarten-Killer" �berf�hren will. Denn er hat Hinweise, da� es sich dabei um keinen geringeren als den reichen und gutaussehenden Adelsspr��ling Peter Lyman (Hugh Jackman) handelt! Sondra macht sich also gemeinsam mit dem hoffnungslos �berforderten Splendini auf die Jagd, doch es kommt, wie es kommen mu�: Sie verliebt sich in den galanten Lord!
"Scoop" ist eine nette kleine Krimi-Kom�die, von der ich jedoch deutlich mehr erwartet h�tte. Die Mischung aus Krimi und Kom�die ist zu unausgewogen, so da� letztlich beide Elemente nicht vollends �berzeugen k�nnen. Die Krimi-Handlung ist ziemlich konventionell und relativ vorhersehbar ausgefallen, auf der anderen Seite sind die - gr��tenteils auf Allens eigene Figur Splendini konzentrierten - Comedy-Elemente nicht immer wirklich lustig. Nat�rlich wird es in einem Film von Woody Allen immer ein paar geniale One-Liner und bissige Dialoge geben (Beispiele gef�llig? "Ich bin im hebr�ischen Glauben geboren, sp�ter bin ich dann zum Narzissmus konvertiert"; <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> "Du bist so ein Pessimist! Bei dir ist das Glas immer halb leer" - "Nein, keineswegs. Das Glas ist immer halb voll - voller Gift!" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />), aber fr�here Filme wie der thematisch leicht verwandte "Im Bann des Jade-Skorpions" konnten mich sehr viel mehr �berzeugen. Gerade die Szenen mit dem verstorenen Joe Strombel auf Charons Totenf�hre h�tten so viel Potential f�r dutzendweise herrliche Gags geboten, doch Allen verschenkt diese M�glichkeiten unverst�ndlicherweise beinahe komplett. Liegt wohl daran, da� er keine reine Kom�die drehen wollte, sondern eben eine Krimi-Kom�die ...
Ein gro�er Pluspunkt ist nat�rlich die Besetzung: Allens Grimassen sind immer lustig anzuschauen, daher freue ich mich stets, wenn er in einem seiner Filme auch selbst mitspielt. Was ich von Scarlett Johansson halte, sollte inzwischen bekannt sein <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> und auch hier kann sie schauspielerisch wie auch optisch voll �berzeugen. Und Hugh Jackman spielt den englischen Aristokraten genau so, wie man ihn sich vorstellen w�rde (wen interessiert es da noch, da� er Australier ist? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).
Insgesamt also ein netter Film und ein durchschnittlicher Allen-Film, der mit einigen exzellenten Gags brilliert, ansonsten aber unter den Erwartungen bleibt, die Allen selbst mit "Match Point" gesch�rt hatte. 7 Punkte (+ 1 Extrapunkt f�r eine Szene, in der Miss Johansson in einem atemberaubenden Badeanzug aus dem Swimming Pool steigt - wer k�nnte da nicht nachvollziehen, da� sich Lord Peter auf der Stelle in sie verliebt? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />).
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GOYAS GEISTER:
F�r einen Cineasten ist ein neuer Film von Milos Forman immer ein Feiertag. Denn der Mann hat wenige Filme gedreht (ganze acht in den letzten 30 Jahren), daf�r aber umso bemerkenswertere: "Einer flog �ber das Kuckucksnest", "Hair", "Amadeus", "Larry Flynt", "Der Mondmann" - und nun "Goyas Geister".
Ich sage es gleich: Es f�llt mir einfach keine M�glichkeit ein, eine angemessene Rezension zu diesem Film zu schreiben, ohne ganz extrem spoilern zu m�ssen. Da ich das nicht will, werde ich mich mit einer sehr oberfl�chlichen Handlungsbeschreibung begn�gen.
"Goyas Geister" konzentriert sich auf die Lebenswege dreier Personen in Spanien zwischen etwa 1790 und 1810. Der ber�hmte Maler Francisco Goya (Stellan Skarsgard) verdient seinen Unterhalt mit Portraits reicher Leute - von der k�niglichen Familie bis hin zu Kirchenleuten. Gleichzeitig verbreitet er jedoch Kupferstiche (glaube ich zumindest ...), in denen er sich �ber die spanische Inquisition lustig macht. Das gef�llt der Kirche nicht wirklich. Doch einer von Goyas Kunden ist Bruder Lorenzo (gro�artig wie immer: Javier Bardem), der seine sch�tzende Hand �ber den Maler h�lt. Als Goya Lorenzo bittet, der von der Inquisition unschuldig inhaftierten Ines (Natalie Portman), der sch�nen Tochter eines reichen Kaufmanns, der ebenfalls zu Goyas Kunden und Freunden geh�rt, zu helfen, nutzt der Priester seine Position schamlos aus - ohne Ines befreien zu k�nnen.
Das ist im Grunde genommen nur die Ausgangssituation des Films. Was den Fortgang der Handlung betrifft, m�chte ich es bei ein paar Stichworten belassen: Die spanische Inquisition und ihre �u�erst unchristlichen Methoden sind ein zentrales Thema, doch auch die "Befreiung" Spaniens durch Napoleon (bei der Lorenzo eine g�nzlich unerwartete Rolle spielt) steht im Mittelpunkt der Erz�hlung. Aber letztlich gilt das Hauptaugenmerk Formans stets den drei zentralen Protagonisten der Story mit ihren Eigenheiten.
Javier Bardems Spiel ist wieder einmal OSCAR-verd�chtig, wie charismatisch und mitrei�end er seine zwielichtige Rolle verk�rpert, ist wirklich erstaunlich. Skarsgard spielt den Maler eher zur�ckhaltend, was auch dazu pa�t, da� Goya eigentlich vor allem ein weitgehend machtloser Beobachter der Geschehnisse ist. Und die immer besser werdende Natalie Portman zeigt eine wahre Tour de Force als Unschuld in Person, die durch Folter und menschliche Bosheit gebrochen wird (�brigens nach "V wie Vendetta" bereits der zweite Film in Folge, in dem Portman gefoltert wird - ob das was zu bedeuten hat? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).
Wie man es von Milos Formans Filmen kennt, sticht die Detailverliebtheit der Inszenierung ins Auge, die authentische und unsentimentale Darstellung einer lange vergangenen, sehr schmutzigen Zeit und Welt.
"Goyas Geister" ist ein guter Film geworden. Doch zu einem Meisterwerk fehlt mir eine gewisse Stringenz in der Handlung. Vermutlich liegt es auch an dem recht gro�en Zeitraum, den der Film abdeckt, jedenfalls gelingt es ihm nur selten, den Zuschauer wirklich mitzurei�en. Aber nat�rlich gibt es einige gro�artige Szenen, die zudem von einem extrem b�sartigen schwarzen Humor durchzogen sind, der aber nat�rlich hervorragend in diese zynische Zeit pa�t.
Fazit: "Goyas Geister" ist ein gelungener, mitunter packender Historienfilm und zugleich Studie dreier Charaktere, die - jeder auf seine ganz eigene Art und Weise - bemerkenswert und erinnerungsw�rdig sind, nicht zuletzt dank ihrer hervorragenden Darstellung durch drei gro�e Schauspieler. Milos Forman zeigt erneut, da� er immer noch ein gro�er Regisseur ist. Das gewisse Etwas, das aus einem richtig guten Film ein wahres Meisterwerk macht, fehlt diesmal jedoch leider. 8 Punkte.
P.S.: Der gesamte Abspann ist �brigens mit Goya-Gem�lden unterlegt! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Last edited by Ralf; 29/11/06 05:09 PM.
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CHILDREN OF MEN: Ganz einfach: 10 Punkte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> In Antwort auf Ralfs Rezension (SPOILERGEFAHR!): Fazit: Ein beeindruckender Endzeitfilm, dessen vielleicht einzige Schw�che es ist, da� er vor lauter Realit�tsn�he und Doku-Style es nicht immer schafft, den Zuschauer (oder zumindest mich) auch emotional komplett zu fesseln. Ich pers�nlich fand Clive Owen durchaus fesselnd... trotz des dokumentarischen Stils hat er es geschafft, die unwirkliche, verst�rende, resignative und dann zugleich hoffnungsvolle und aktivistische Rolle mit Leben zu f�llen. Alle Achtung. Sehr gut gemacht ist vor allem die Szene, in der Theo und Kee mit zwei Begleitern unterwegs sind zu einem Ruderboot und dann von den Fishes erwischt werden... ab dann gibt es, wenn ich mich nicht irre, keinen einzigen Schnitt mehr, bis Theo Minuten sp�ter Kee und ihre Tochter wieder im zerbombten Haus findet. Perfekt gemacht! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> P.S.: Das ist jetzt wirklich ein Spoiler: Manche Kritiker bem�ngeln die "Erl�ser-Mystik" am Ende des Films, sicher geht das auch manchem "normalen" Zuschauer so. Doch wenn man versucht, sich wirklich in die Situation hineinzuversetzen, so glaube ich, da� dieses Ende nur logisch und konsequent ist. Ich fand die Erl�ser-Mystik passend, eben aus dem von dir angedeuteten Grund, da� die Leute realistischerweise so reagieren. Und noch viel toller fand ich, da� die ganze Situation mit einem Granatenbeschuss abrupt wieder in Gewalt umschl�gt. Damit wird die Erl�ser-Symbolik in meinen Augen wieder negiert, denn das Leben und vor allem Sterben geht halt doch weiter... auch sp�ter als die Flugzeuge das Gebiet zerbomben, wird das noch mal verst�rkt aufgegriffen. Alles in allem ein sehr guter Film. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> P.S: Ich mag Julianne Moore nicht... deswegen auch 10 Punkte... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Falls jemand sich �ber Elgis letzten Satz wundern sollte, mu� er einfach den Film anschauen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Aber Elgi (leichter SPOILER!): Wenn ich mich recht entsinne, befindet sich die von mir erw�hnte "Blutstropfen"-Szene innerhalb der Sequenz, die du als eine einzige Kamerfahrt betrachtest. Falls ich damit richtig liege, mu� es aber doch einen - zugegebenerma�en sehr unauff�lligen - Schnitt geben, da das Blut ganz pl�tzlich weg ist, ohne da� es "im Film" weggewischt wird.
Das �ndert aber nat�rlich nichts daran, da� die Academy "Children of Men" auf jeden Fall mindestens f�r den OSCAR in der Kategorie "Beste Kamera" nominieren mu� - manche Kritiker und OSCAR-Experten hoffen ja sogar noch auf eine Nominierung als "Bester Film". Ich bef�rchte allerdings, da� der Film daf�r einfach zu ungew�hnlich ist ...
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Aber Elgi (leichter SPOILER!): Wenn ich mich recht entsinne, befindet sich die von mir erw�hnte "Blutstropfen"-Szene innerhalb der Sequenz, die du als eine einzige Kamerfahrt betrachtest. Falls ich damit richtig liege, mu� es aber doch einen - zugegebenerma�en sehr unauff�lligen - Schnitt geben, da das Blut ganz pl�tzlich weg ist, ohne da� es "im Film" weggewischt wird. Stimmt eigentlich... das Blut kommt glaube ich auf die Linse, als er so auf halbem Wege in das Bus-Wrack oder was es auch ist einsteigt, wo dann einer der Leute da erschossen wird, wenn ich mich recht erinnere. Das mit dem kein Schnitt ist mir auch etwas sp�ter aufgefallen... als er schon in Richtung des Geb�udes unterwegs ist und dann reingeht... ab da habe ich bewu�t drauf geachtet, was davor war, haben ich versucht, in der Erinnerung zu rekonstruieren. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Ich mu� mir den Film nochmal anschauen... hilft nix. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Aber nicht im Kino, bef�rchte ich ... (schon aus den Top10 rausgefallen)
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Also der allerneueste Scorcese-Streifen scheint ja ein wahrhafter Kn�ller zu sein - zumindest wenn man nach dem Senior-Kritiker der SZ, Tobias Kniebe geht. Der lobt das komplette Werk sowie die Beteiligten, Darsteller und Macher, in den h�chsten T�nen. Und auch mit dem notorischen Potenzial f�r Oscar-Meriten (endlich mal! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ) f�r Scorcese wird "The Departed" wird der Film gleich wieder in Verbindung gebracht. Dabei handelt es sich im Grunde eigentlich nur - Ralf wird das aber dennoch sofort goutieren ![[Linked Image]](http://www.larian.com/ubbthreads/images/icons/cool.gif) - um ein Remake des Hongkong-Thriller-Krachers "Internal Affairs". Dieses wartet aber nicht nur mit einer hochkar�tigen Besetzung aus Hollywoods Darstellergarde auf: "... Ein teuflischer PlanDer lange Atem, der gro�e Plan, das ist der Ausgangspunkt der Geschichte. Frank Costello (Nicholson) mag im organisierten Verbrechen nur eine lokale Nummer sein, ein Schutzpatron, der noch jede Familie seines Viertels kennt - aber er zitiert gern Shakespeare und Joyce und denkt in gro�en Zusammenh�ngen. So umgarnt er den jungen Waisenknaben Colin Sullivan (Damon), lockt ihn weg von den Ministrantenpflichten in der Kirche, pflanzt ihm eine lebenslange Loyalit�t ein - und schickt ihn auf die Polizeischule. Kaum zehn, f�nfzehn Jahre sp�ter erntet er die Fr�chte dieses teuflischen Plans: Sein Sch�tzling legt eine schnelle Karriere in Uniform hin und wird einer Sondereinheit gegen die Mafia zugeordnet: Der Doppelagent in der Schaltzentrale des Gegners. Doch auch Captain Queenan (Martin Sheen), Costellos Nemesis im Hauptquartier der Polizei, denkt langfristig. Aus den Abg�ngern der Polizeischule sucht er einen Kandidaten aus, der den Slums von South Boston und dem Einfluss seiner Mafia-Verwandten nur knapp entkommen ist: Billy Costigan (DiCaprio). Er wird die Bande unterwandern, um den Paten zu Fall zu bringen - und muss daf�r erst einmal ins Gef�ngnis. Bald aber spiegelt sich das Schicksal der beiden M�nner: Ihre Angst, ihr Leben in der L�ge, ihre st�ndige Selbstverleugnung. ..." Dazu noch in keinesfalls zu vernachl�ssigenden Nebenrollen Mark Wahlberg, Alec Baldwin und (die mir noch unbekannte) Vera Farmiga. - Nein, auch das Drehbuch mu� wohl wahrlich fantastisch sein. Insbesondere lobenswert findet Kniebe die daraus f�r die Umsetzung erwachsende Tiefe der Charakterzeichnung, als auch der Plotentwicklung. *ACHTUNG - SPOLIERISCH !!!* Martin Scorseses neuer Kinofilm - Der Rattenf�nger von Boston[/b][b]Voll ausgelebte Aggression und Sexualit�t: Jack Nicholson ist in Scorseses gro�artigem Gangsterepos "The Departed" der Mann mit den am wenigsten verdr�ngten Problemen der Filmgeschichte. Von Tobias KniebeAuf den ersten Blick sieht man das R�uber-und-Gendarmen-M�rchen, den Gangsterfamilienfilm, der sich bis auf den H�userblock genau lokalisieren l�sst, in den Quartieren, Akzenten und Legenden der irischen Mafia in Boston. Ein Film von der Stra�e also, ein Scorsese-Stra�enfilm wie zu besten Zeiten, eine R�ckkehr auf das blutgetr�nkte Terrain seiner gr��ten Erfolge. Der zweite Blick enth�llt schon etwas anderes, ein k�hles, temporeiches Strategiespiel, eine Lehrstunde aus Taktik und T�uschung, mit Maulw�rfen und Doppelagenten, die eines Spionagethrillers w�rdig w�ren. Auf der n�chsten Ebene wird dann die Sicht auf die Schauspieler frei, auf berstend vitale Nebenfiguren, auf Leonardo DiCaprio und Matt Damon in ihren bisher st�rksten Rollen, auf Jack Nicholson, der aufdreht bis zum vollen Joker-Jack und es doch nicht schafft, den Film aus der Balance zu werfen. Und so gro�artig das alles schon ist - das eigentliche Wunder von "The Departed - Unter Feinden" liegt noch eine Schicht tiefer, in den Feinheiten der Psychologie, die sich erst nach und nach enth�llen. ... Martin Scorsese, pr�zise und gelassen wie lange nicht mehr, wirft sich in diesen �berbreiten Strom an Menschen- und Geschichtenmaterial und l�sst den Dingen oft ihren freien Lauf. Man muss schon aufpassen, um die speziellen Tupfer zu sehen, mit denen er diesem Riesenfresko seine Handschrift einpr�gt und gleichzeitig seine Meisterschaft untermauert: Wenn DiCaprios Gesicht einmal von einem Mobile mit Dutzenden Spiegelscherben reflektiert wird, das Bild so zerrissen, wie er sich im Innersten f�hlt; wenn sich in einer n�chtlichen Gasse zwei expressionistisch verzerrte Schatten jagen - zwei M�nner, die tats�chlich das Gesicht des jeweils anderen nicht kennen; und wenn Nicholson, w�hrend er von der Existenz der verr�terischen "Ratte" spricht, wie nebenbei eine wunderbare Rattenzeichnung auf die Tischdecke malt. Da wei� man, dass man noch l�ngst nicht alles gesehen hat, was es hier zu sehen g�be - und dass dieser Film mit jedem Betrachten weiter wachsen wird. " Ich bin mal sehr gespannt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> ![[Linked Image]](http://www.larian.com/ubbthreads/images/icons/laugh.gif) Ragon, der "Flitzebogen" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
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LITTLE MISS SUNSHINE:
Die Familie Hoover ist recht seltsam geraten: Vater Richard (Greg Kinnear) ist ein reichlich nerviger, arbeitsloser Motivationstrainer, Opa Edwin (mit guten Aussichten auf eine OSCAR-Nominierung als Bester Nebendarsteller: Alan Arkin) ist aus dem Altersheim rausgeflogen, weil er regelm��ig seinen Heroin-Konsum pflegt, Onkel Frank (ein weiterer Schritt auf dem Weg zu internationalem Starruhm: Komiker Steve Carell) ist ein homosexueller Ex-Literatur-Professor, der gerade einen Selbstmordversuch hinter sich gebracht hat, Sohn Dwayne (Paul Dano) will solange kein Wort mehr reden, bis er der Air Force beitreten darf und die kleine, leicht �bergewichtige Tochter Olive (Abigail Breslin) will unbedingt an der "Little Miss"-Sch�nheitswahl teilnehmen. Lediglich Mutter Sheryl (Toni Collette) ist halbwegs normal. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Als Olive tats�chlich die Teilnahmeberechtigung f�r die Sch�nheitswahl erh�lt, macht sich die gesamte verr�ckte Familie in einem steinalten VW-Bus auf den Weg durch halb Amerika bis nach Kalifornien. Und dabei gibt es einige skurrile Abenteuer und auch Schicksalsschl�ge zu �berstehen ...
Der Deb�tfilm des Ehepaars Jonathan Dayton und Valerie Faris war beim Sundance Film Festival der Publikumsliebling - und das ist stets ein gutes Zeichen f�r die Kinoauswertung und die Chancen bei den Award-Verleihungen. Tats�chlich wurde "Little Miss Sunshine" in den USA zu einem �berraschungshit und konnte auch international Publikum und Kritiker �berzeugen (z.B. mit dem Publikumspreis beim Festival in San Sebasti�n). Das ist durchaus verst�ndlich, denn diese kleine, schrullige und tragikomische Road-Movie wei� zu gefallen: Mit einem homogenen, gut aufgelegten Schauspieler-Ensemble ebenso wie mit verr�ckten Einf�llen, einer positiven, aber nicht zu aufdringlich eingesetzten Botschaft und vor allem mit viel Herz f�r die Charaktere mit ihren ganz pers�nlichen und trotz ihrer Skurrilit�t stets nachvollziehbaren Sorgen. Dabei mu� klar gesagt werden, da� "Little Miss Sunshine" vor allem gegen Ende hin zwar einige wirklich br�llkomische Szenen beinhaltet (h�tte nie gedacht, da� der Einsatz einer Autohupe derma�en lustig sein kann ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />), insgesamt aber eher ein Film der leisen T�ne ist. Eine Sache f�r sich sind die Szenen der eigentlichen "Little Miss"-Wahl. In den USA sind diese Wettbewerbe vielerorts sehr beliebt, auf unsereins wirkt das Herausputzen nicht mal 10-j�hriger M�dchen eher krank und absto�end - zumal diese Szenen tats�chlich reale Teilnehmerinnen und ihre Eltern zeigen, also quasi halb-dokumentarisch sind! Da� das Regisseurs-Paar diese Veranstaltungen keineswegs gut findet, wird angesichts des extrem komischen Auftitts von Olive deutlich, dennoch werden die Teilnehmer von ihnen nicht noch zus�tzlich vorgef�hrt. Dieser Sch�nheitswettbewerb wird einfach so gezeigt, wie er ist. Letztlich sicher die richtige Entscheidung, denn die pr�sentierten Bilder sprechen in der Tat f�r sich.
Fazit: "Little Miss Sunshine" ist eine teils �u�erst am�sante, einf�hlsame Tragi-Kom�die, die kein absoluter �berflieger ist, aber sicherlich ein ausgesprochen vielversprechender Deb�t-Film. Das gibt gute 8 Punkte von mir.
Last edited by Ralf; 07/12/06 04:05 PM.
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DEPARTED - UNTER FEINDEN:
Billy Costigan und Colin Sullivan sind beides junge M�nner, die gerade die Polizeischule in Boston absolviert haben. W�hrend Colin (Matt Damon) schnell die Karriereleiter emporklettert, wird Billy (Leonardo DiCaprio) nach einer konstruierten Haftstrafe und Entlassung aus dem Polizeidienst als Undercover-Cop eingesetzt, der das Vertrauen des irisch-st�mmigen Gangsterbosses Frank Costello (Jack Nicholson) gewinnen soll. Lediglich zwei Vorgesetzte von Billy, Captain Queenan (Martin Sheen) und Lieutenant Dignam (Mark Wahlberg) wissen von Billys T�tigkeit. Was jedoch niemand bei der Polizei wei�: Auch Colin ist undercover t�tig - denn er ein Z�gling von Costello und wurde von diesem als Spitzel bei den Cops eingeschleust, um sie ihm vom Hals zu halten. Bald finden beide Seiten heraus, da� die jeweilige Gegenseite einen Spitzel einsetzt und somit entwickelt sich eine Art Wettkampf, wer zuerst den "gegnerischen" Spitzel enttarnen kann ... �brigens, keine Sorge: Das alles erf�hrt das Publikum bereits innerhalb der ersten Filmminuten, meine Kritik ist also weitgehend spoilerfrei. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Aber Kenner asiatischer Filmkunst werden die Handlung sowieso kennen, da es sich bei Martin Scorseses Action-Thriller um ein Remake des grandiosen Hongkong-Polizeithrillers "Infernal Affairs" handelt. Kurioserweise ist "Departed" rund 50 Minuten l�nger als sein filmisches Vorbild und das liegt vor allem in den ersten etwa 90 Minuten begr�ndet, in denen Scorsese eigentlich nur die Ausgangssituation aus "Infernal Affairs" �bernimmt und daraus eine ganz eigene Stimmung entwickelt, die an sein fr�hes Meisterwerk "Mean Streets" erinnert. Gegen Ende werden die Parallelen zum Original aber immer deutlicher. Es entbehrt �brigens nicht einer gewissen Ironie, da� "Departed" einen ganz erheblich h�heren Bodycount vorzuweisen hat als das in dieser Hinsicht ziemlich zur�ckhaltende Original, obwohl doch normalerweise gerade asiatische Action-Filme f�r ihre ungez�gelten Gewaltorgien bekannt sind ... Doch es wird nicht nur nach Herzenslust geschossen und gepr�gelt, sondern auch so ungehobelt geflucht, da� selbst Joe Pesci (der in fr�heren Scorsese-Filmen oft als Choleriker vom Dienst eingesetzt wurde) vermutlich die Ohren klingeln w�rden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> In anderen Worten: Scorsese besinnt sich auf seine Anf�nge aus den 70er Jahren, als er mit Filmen wie "Taxi Driver" oder eben "Mean Streets" (ich glaube, auf deutsch hei�t der Film "Hexenkessel") zu den Begr�ndern des "New Hollywood" z�hlte, welches das Publikum mit vorher kaum gekannter Realit�tsn�he und ungesch�nter Darstellung von Gewalt zugleich schockierte wie auch faszinierte. Dazu pa�t nat�rlich wie die Faust aufs Auge, da� Jack Nicholson als gewaltt�tiger Gangster-Bo� mit schlecht sitzender Frisur sich wieder einmal den Teufel aus dem Leib spielen darf und dabei mit einem brillanten Leo DiCaprio auch noch einen w�rdigen Gegenspieler gefunden hat!
Dennoch gibt es ein Problem mit diesem klassischen Scorsese-Stil: Er ist in dieser Geschichte - wie das asiatische Original eindeutig beweist - gar nicht n�tig und wirkt folgerichtig auch das ein oder andere Mal eher aufgesetzt als wirklich in die Handlung integriert. Wo "Infernal Affairs" zuf�rderst auf Eleganz setzt, verwendet "Departed" mit sichtlicher Freude den Holzhammer ...
Ein weiteres Problem ist, da� Scorsese die meiner Ansicht nach genau richtig dosierte Komplexit�t des Originals noch ein St�ck nach oben schrauben wollte, was sich speziell in zwei zus�tzlichen Figuren manifestiert: Der Polizeipsychologin Madolyn (Vera Farmiga in der einzigen nennenswerten Frauenrolle des gesamten Films, was eigentlich auch schon alles ist, was zu ihrer Figur zu sagen ist), die sowohl Billy als auch Colin therapiert und sich zu beiden hingezogen f�hlt (und umgekehrt) sowie dem ungehobelten Lieutenant Dignam. Der wird von einem erstaunlich guten Mark Wahlberg zwar grandios verk�rpert (er gilt v�llig zurecht als chancenreicher Kandidat f�r eine OSCAR-Nominierung als Bester Nebendarsteller), ist aber eigentlich �berfl�ssig. Erst am Ende wird ersichtlich, warum Scorsese die Figur �berhaupt eingef�hrt hat und: Nein, ich mag dieses Ende nicht! Vielleicht w�rde es mir ja gefallen, w�rde ich "Infernal Affairs" nicht kennen. Ich wei� es nicht. Aber so kann ich nur feststellen, da� ich das �berragende Ende von "Infernal Affairs" weitaus besser finde. Aber auch hier will "Departed" am Ende noch eines draufsetzen. Schade.
Ein beinahe uneingeschr�nktes Lob verdient dagegen die Darstellerriege, die Scorsese engagiert hat und die in dieser Breite sicherlich ihresgleichen sucht: Nicholson, DiCaprio, Wahlberg, Sheen, dazu Alec Baldwin, Ray Winstone, Anthony Anderson, Mark Rolston (aus "Aliens - Die R�ckkehr" und "Profiler"), James Badge Dale (aus "24"). Eigentlich ein perfekter Cast. Nur einer konnte mich leider nicht ganz �berzeugen, obwohl ich ihn sonst als Schauspieler sehr sch�tze: Matt Damon. Er spielt gut, ist aber meines Erachtens schlicht und ergreifend eine Fehlbesetzung f�r die Rolle. Da h�tte ich mir beispielsweise Brad Pitt - der als Co-Produzent fungierte - besser vorstellen k�nnen. Technisch gibt es nichts zu bem�ngeln. Kameramann Michael Ballhaus hat einmal mehr hervorragende Bilder erschaffen, die Musik von "Herr der Ringe"-Komponist Howard Shore ist passend und die Choreographien der Schie�ereien und sonstigen K�mpfe sind tadellos und erreichen beinahe das Niveau eines Michael Mann.
Fazit: "Departed - Unter Feinden" ist ein guter, aber brutaler Action-Thriller mit herausragender Besetzung, der aber gerade im Vergleich zum Original "Infernal Affairs" zu viel will. Ich nehme an, da� Kinog�nger, die das Original nicht kennen, wesentlich beeindruckter sein werden, da die Story wirklich bemerkenswert ist - was auch dadurch best�tigt wird, da� jeder, den ich kenne und der "Departed" ohne vorherige Kenntnis von "Infernal Affairs" gesehen hat, absolut begeistert davon war (bis auf einen, dem das Ende zu �bertrieben war). Ebenso wie die allermeisten Kritiker �brigens. Von mir gibt es dagegen "nur" gute 8 Punkte. ("Infernal Affairs" erhielt �brigens 10)
Last edited by Ralf; 13/12/06 03:31 PM.
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ERAGON - DAS VERM�CHTNIS DER DRACHENREITER:
Die Geschichte ist klassisch: Junger Bursche (hier: Eragon) w�chst am Arsch der Welt auf einer Farm auf, ehe ein geliebter Mensch stirbt und Eragon erf�hrt, da� er auserw�hlt ist (hier: als Drachenreiter, der als einziger das B�se besiegen kann). Er findet einen Mentor und macht sich auf den Weg, sein Schicksal zu erf�llen.
Tja. Die Struktur kommt einem sehr bekannt vor, nicht wahr? "Eragon" ist die Verfilmung eines weltweit erfolgreichen Fantasy-Romans des Teenagers Christopher Paolini. Dem Buch (mittlerweile gibt es auch einen Nachfolger) wird oft vorgeworfen, ein ziemliches Plagiat von "Herr der Ringe" und Co. zu sein. Nun, ich habe es nicht gelesen, aber der Film orientiert sich jedenfalls sehr eindeutig an Tolkiens Meisterwerk bzw. Peter Jacksons cineastischer Umsetzung des selbigen. In Paolinis Fantasywelt gibt es ganz klassisch Elfen (die wohl einzige im Film wird von Sienna Guillory verk�rpert, die zwar h�bsch, aber nicht wirklich elbisch aussieht), Zwerge (am�santerweise einfach kleine, b�rtige M�nner ...), b�se und gute Zauberer und eben die Drachenreiter, die einst von einem der ihren verraten wurden, der nun als dunkler K�nig �ber die Welt herrscht (John Malkovich schafft es tats�chlich, sein gewohntes finsteres Charisma auszuspielen, obwohl seine Rolle kaum mehr als ein Cameo ist). Achja, und die Schergen der B�sen sehen ziemlich nach Orks aus, auch wenn sie anders hei�en ...
F�r Regisseur Stefen Fangmeier ist "Eragon" das Regiedeb�t, bislang war er vor allem f�r die visuellen Effekte in Filmen wie "Lemony Snicket", "Master & Commander", "Jurassic Park" oder "Die Bourne Identit�t" zust�ndig. Folgerichtig sind auch in "Eragon" die visuellen Effekte, darunter Drachenlady Saphira, ein Highlight (wenngleich die eher unbefriedigende finale Schlacht das relativ geringe Budget des Films erahnen l��t), ebenso die oft wundersch�nen Aufnahmen von Kameramann Hugh Johnson - allerdings sind einige Einstellungen beinahe 1:1 aus "Der Herr der Ringe" abgefilmt ... Die Musik von Patrick Doyle ist stimmungsvoll, wird aber gelegentlich etwas zu aufdringlich eingesetzt.
Damit ist also klar, da� der Film toll aussieht. Aber was steckt hinter der sch�nen Fassade? Leider nicht gen�gend. Die Geschichte ist klischeehaft (wenn auch durchaus unterhaltsam) und ist viel zu �berhastet erz�hlt, dazu bleiben leider s�mtliche Charaktere komplett oberfl�chlich. Kein Wunder, wenn man ein Buch von �ber 700 Seiten auf gerade mal 100 Minuten Film zusammenstaucht (man vergleiche das mit den "Herr der Ringe"-Filmen, bei denen Jackson aus jeweils etwa 400 Seiten 170 bis 200 Minuten pro Film machte und immer noch einiges weglassen mu�te)! Den Schauspielern kann man da keinen gro�en Vorwurf machen: Newcomer Ed Speleers macht seine Sache als Drachenreiter Eragon in seinem allerersten Film sehr ordentlich (was nicht so einfach ist, da die Figur mitunter recht vorlaut und stur ist und somit nicht unbedingt als Identifikationsfigur taugt), Jeremy Irons spielt seine Rolle als Mentor Brom mit gewohnter Souver�nit�t, Robert Carlyle gibt sich als d�monischer Hexer sch�n fies und Djimon Hounsou und Sienna Guillory sehen gut aus (nein, mehr haben sie wirklich nicht zu tun, was gerade beim unbestritten sehr guten Schauspieler Hounsou eine echte Verschwendung darstellt!). Und selbst an Nena als deutsche Stimme der telepathisch begabten Drachin Saphira gew�hnt man sich nach einer Weile (im Original wird sie von keiner geringeren als OSCAR-Gewinnerin Rachel Weisz gesprochen).
Unterm Strich ist "Eragon - Das Verm�chtnis der Drachenreiter" ein sehr sch�n anzusehender, aber leider auch sehr mittelm��iger Fantasy-Film f�r die ganze Familie (die FSK12-Freigabe f�r dieses harmlose Werk halte ich �brigens f�r �bertrieben, wenn man bedenkt, da� selbst "Der Herr der Ringe" in den Kinofassungen ab 12 freigegeben wurde ...), der unglaublich viel Potential durch die �berhastete Erz�hlweise verschenkt. Bei kommerziellem Erfolg gilt eine Verfilmung des zweiten Buches als sicher - dann aber bitte mit etwas mehr Sorgfalt, denn allen Klischees zum Trotz bietet diese Fantasy-Welt mit Sicherheit gen�gend Raum f�r sch�ne Geschichten. 6 Punkte.
Und damit immer noch deutlich besser als "Narnia" oder gar "Dungeons & Dragons" ...
Last edited by Ralf; 15/12/06 03:08 PM.
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Offen gestanden war bei mir schon nach dem TV-Teaser und dem Anblick des blondgelockten Milchbubis als Hauptfigur der Ofen aus. Ist es denn absolut unm�glich, mal einen Schauspieler mit Charisma f�r sowas zu finden, oder ist der Held im Buch auch als Clerasil-Reklame f�r die Altersgruppe 10 - 16 angelegt ?
Vielleicht sehe ich mir den mal an, wenn er auf DVD erscheint, aber daf�r wird sicher kein Geld oder Zeit im Kino verplempert.
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