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#8177 31/12/06 11:02 AM
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Nein, in dem Fall ist wirklich EIN guter Deutscher (unter vielen) gemeint. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
In der Tat handelt es sich um - nicht sabbern, Daedalus! - eine weitere Film-noir-Hommage im Stil von "Der dritte Mann", die im Nachkriegs-Deutschland spielt und im Vorfeld angesichts der prominenten Macher (Regisseur: Steven Soderbergh, Hauptdarsteller: George Clooney, Cate Blanchett, Tobey Maguire) als heißer OSCAR-Kandidat gehandelt wurde. Leider sind die Kritiker jedoch zum Schluß gekommen, daß der Film zwar perfekt aussieht (eben so, als wäre in den 40ern gedreht wurde), dabei aber die Handlung extrem vernachlässigt ... Ich bin trotzdem gespannt darauf. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Übrigens könnte mit dem Filmtitel auch einE gute Deutsche gemeint sein, denn von den Hauptdarstellern spielt lediglich Cate Blanchett eine Deutsche, wenn die Rollennamen nicht täuschen.

Last edited by Ralf; 31/12/06 11:07 AM.
#8178 07/01/07 11:44 AM
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Ist die Übersetzung "Der gute Deutsche", was so viel heissen soll wie, dass es nur einen guten Deutschen gibt? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> (Wenn ja: Bin ich gemeint? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/stupid.gif" alt="" /> )


Sogar ich bin der Meinung, dass es unter 80 Millionen mindestens 2 gute Deutsche geben sollte... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

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Hey, Ralfi (und andere cineastisch Interessierte),

ist jetzt kein neuer Film, aber macht einen herrlichen Aufhänger für eine kontroverse Diskussion her (so sich denn entsprechend gegenläufige Meinungen finden [Linked Image]).

Schau mal diese Kritik von "2001: Odyssee im Weltraum":

"Um nun strukturiert an die Sache heran zu gehen, will ich keine größeren Phrasen schwingen und gleich zur Sache kommen.

Punkt 1: Kubrick und seine Vorliebe für Klassik

Ein Film wie 2001 der schon von langsamen und langatmigen Kameraeinstellungen geprägt ist, sollte nicht auch noch mit klassischer Musik untermalt werden. Der fehlende schnellere Rhythmus schlägt jede Spannung tot.

Bester Beweis dafür ist der Anfang. Es ist einer der größten Fauxpas die ich jemals gesehen habe. Es handelt sich um einen Film und nicht um ein Hörspiel. Wie kann man also zu der Idee kommen, den Anfang mit einem schwarzen Bildschirm und Musik zu beginnen??

Warum wurde diese Idee nicht mal Ansatzweise in anderen Filmen (die etwas Bekannt sind) benutzt? Richtig, weil diese Idee nicht für einen Film geeignet ist.

Punkt 2: Die ewigen Kamerafahrten durchs All

Spielort des Filmes ist das Weltall, doch was hat es für einen Sinn, minutenlang durchs All zu fliegen? Es ist definitiv in diesen sehr langen Minuten keine Handlung vorhanden. Keine Eindrücke, die den Zuchauer endlich mal in die Handlung mit einbeziehen.

Vielmehr dienen diese Fahrten dazu, die Musik in den Vordergrund zu stellen. Aber wie gesagt, die Musik ist nicht das Mittel für die Handlung, sondern die Schauspieler. Diese geraten in diesem Film absolut in den Hintergrund.

Punkt 3: Handlung

Damals vermag der Computer noch eine mysteriöse Einheit gewesen zu sein, doch wenn man dieses Thema wählt, dann sollte man auch das Thema tiefgründiger behandeln. Wenn allerdings keine 50 % des Films das Thema behandeln, dann ist auch am Ende kein bleibender Eindruck für den Zuschauer vorhanden, der aus dem Film irgendein Fazit ziehen kann, oder dieser bleibende Eindrücke hinterlässt.

Die Schauspieler sind nur reines Inventar, die nie richtig zum Zuge kommen.

Doch obwohl dieser Film so offensichtliche Fehler seitens Kubricks aufweist, wird er als so grandios bezeichnet, genau so wie Clockwerk Orange. Vielmehr versuchen möchtegernsozialkritische Rezensenten in diese beiden pseudointellektuelle Filme Sachen reinzuinterpretieren, die einfach nicht vorhanden sind.

Wer also meint, diese beiden Filme hätten etwas absolut revolutionäres, der möge in ewig schweigen. Schaut euch eine Menge guter und schlechte Filme aus heutiger und vergangener Zeit an und dann könnt ihr nochmals eure Kritik abgeben. Denkt darüber nach, welche zentralen Elemente einen Film zu einem guten oder schlechten machen und dann könnt ihr mal einige vergleichen. Ihr werdet sehen, dass 2001 und Clockwerk Orange beide weder grandios noch revolutionär sind."



Ich hatte anläßlich der Meldung aus dem anderen Thread mal gecheckt, welche DVD-Versionen überhaupt verfügbar sind - und bin dabei über diese Rezension dort gestolpert.


Gruß,
Ragon

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Ausnahmsweise habe ich nach den ersten drei Sätzen das Lesen abgebrochen... ich bin mir jedoch sicher, daß der eine oder andere der Abhandlung zustimmen wird.

Für mich bleibt 2001 ein großartiger Film! (Vielleicht noch übertroffen von Solaris... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />)


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Ausnahmsweise habe ich nach den ersten drei Sätzen das Lesen abgebrochen... ich bin mir jedoch sicher, daß der eine oder andere der Abhandlung zustimmen wird.

Für mich bleibt 2001 ein großartiger Film! (Vielleicht noch übertroffen von Solaris... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />)


In dem Fall bist du natürlich ein "möchtegernsozialkritischer Rezensent" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" />

Und ich leicht beeinflussbar <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />

Last edited by daedalus; 12/01/07 07:01 PM.

SPLINTER TAUGHT THEM TO BE NINJA TEENS
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DONATELLO DOES MACHINES
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MICHELANGELO IS A PARTY DUDE
TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES
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Daß "2001" wahrlich kein Film für jeden Geschmack ist, ist ja keine Neuigkeit. Bei mir verhält es sich so wie vermutlich bei vielen Zuschauern: Ich anerkenne absolut, daß es sich um einen sehr bemerkenswerten Film eines absoluten Meister-Regisseurs handelt - aber lieben kann ich diesen Film einfach nicht. Dafür ist er einfach nicht "normal" genug und zu sehr Kopfgeburt Kubricks ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
(im Gegenteil übrigens zu "A Clockwork Orange", den ich wirklich liebe!)

Davon abgesehen ist ein Großteil dieser "Rezension" natürlich schlicht lachhaft und teilweise auch einfach falsch (es gab vor allem früher etliche Filme, die mit Musik und einer leeren Leinwand begonnen und/oder geendet haben - bloß wird das in TV-Übertragungen fast immer weggeschnitten. Bei der "Director´s Cut"-DVD von "Königreich der Himmel" hat übrigens auch Sir Ridley Scott auf dieses IMHO durchaus beeindruckende - zumindest bei der richtigen Musik - Mittel zurückgegriffen!). Selbst Ddraiggys Urteile sind meist objektiver ... zumindest ein bißchen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Im übrigen sollte man User-Rezensionen im Internet sowieso mit allergrößter Vorsicht genießen oder gleich ganz ignorieren. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

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[color:"orange"]Im übrigen sollte man User-Rezensionen im Internet sowieso mit allergrößter Vorsicht genießen oder gleich ganz ignorieren. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> [/color]

Hmmm ... auch deine? Mist, sooo schlecht fand ich die bisher gar nicht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

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Deshalb schreibe ich ja auch nie Kritiken bei amazon, IMDB oder sonstwo, sondern ganz exklusiv für das elitäre Publikum in diesem Forum, wo man kaum von "user"-Rezensionen sprechen kann (oder will hier jemand DVDs verkaufen?). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
(okay, Forumsuser schon, aber das ist ja nicht gemeint <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />)

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Nun ja... Auch wenn ich persönlich "2001" nicht für das Meisterwerk halte, zu dem er gemacht wurde - so halte ich doch die von Ragon gepostete Rezension für komplett schwachsinnig. Da hat jemand sehr deutlich unter Beweis gestellt, dass er absolut nicht kapiert hat, worum es in diesem Film eigentlich geht. Als Rezension also nutzlos, aber immerhin amüsant.


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Und ? Worum geht es in dem Film ?

Mir schien es immer um bewußtseinsverändernde Strahlung einer riesigen, schwarzen Stein- oder Metallplatte zu gehen.




When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
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Es war eigentlich keine schwarze tafel sondern kleine Pillen die dazu geführt haben... aber in dem Zustand sieht man einiges mit anderen Augen.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

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[color:"orange"]Im übrigen sollte man User-Rezensionen im Internet sowieso mit allergrößter Vorsicht genießen oder gleich ganz ignorieren. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> [/color]


<img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

Also es gibt auch gute Rezensionen, die einem sogar von Nutze sein können. Auch bei Amazon lese ich mir oft einige Rezensionen durch, wenn ich dort einen Artikel kaufen möchte. Man muss allerdings wirklich mit Vorsicht herangehen und die wirklich durchdachten Rezensionen vom 0/8/15-Schwachsinn trennen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> Denn Schwachsinn gibt es zuhauf. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />
Klar, wenn Leute da schreiben Leute, saugeil, holt euch die Scheibe!!!! ist das nicht von Nutzen.

Last edited by Pergor; 13/01/07 03:44 PM.
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Es war eigentlich keine schwarze tafel sondern kleine Pillen die dazu geführt haben... aber in dem Zustand sieht man einiges mit anderen Augen.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Auch bei den Affen ? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />



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Vielleicht Pilze?

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Es war eigentlich keine schwarze tafel sondern kleine Pillen die dazu geführt haben... aber in dem Zustand sieht man einiges mit anderen Augen.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Ja nun, nix neues, das wissen wir ja schon vom Fußball:
"Dat Runde muß in dat Eckige!"

[Das sieht man mal wieder, was für einer philosophisch tiefschürfenden und künstlerisch wertvollen Sportart Elgi und ich frönen! [Linked Image]]


Ragon, der Monolithische
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />

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"2001" ist auch für mich nicht das Meisterwerk, für das es viele halten. Geschmackssache.

Tatsächlich fand ich die Handlung eher mässig und den Schluss, mit dem berühmten "Star Child" unbefriedigend.
Filmtechnisch hingegen, ist der Streifen durchaus sehenswert.

Ich schaue ja Filme nie im Fernsehen, dementsprechend weiss ich nicht, wie sehr gekürzt er immer gezeigt wird.
Aber gerade zu jener Zeit waren Overtüren am Anfang des Filmes ja keine Seltenheit - gerade bei ungewöhnlichen Filmen (z.B. "Black Hole" oder "20000 Leagues under the sea").

Auch heutzutage kommen ja Overtüren hin und wieder vor, meist werden dann aber wenigstens noch die Credits eingeblendet.

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BABEL:

Der mexikanische Regisseur Alejandro González Inárritu hat sich in den vergangenen Jahren mit seinen vielfach preisgekrönten Werken "Amores Perros" und "21 Gramm" als Meister des anspruchsvollen, in sich verschachtelten Dramas etabliert. Mit "Babel" liefert er nun die Krönung seiner bisherigen Laufbahn ab!

Der Film unterteilt sich in vier Handlungsstränge überall auf der Welt, die mehr oder weniger stark miteinander verknüpft sind. In Marokko wollen zwei junge Ziegenhirten die Reichweite ihres neuen Gewehrs überprüfen, mit dem sie eigentlich Koyoten erschießen oder verjagen sollen. Testweise feuern sie auf Fahrzeuge auf einer Straße weit unterhalb ihrer Position. Plötzlich bleibt ein Bus stehen und ein verzweifelter Mann rennt auf die Straße - die beiden Jungs ahnen, daß sie großes Unheil angerichtet haben und rennen davon.
In besagtem Bus befindet sich eine amerikanische Reisegruppe, darunter das nicht allzu harmonische Ehepaar Richard (Brad Pitt) und Susan (Cate Blanchett). Susan wird durch eine der Kugeln an der Schulter verletzt und da das nächste Krankenhaus Stunden entfernt ist, fährt der Bus in ein nahegelegenes Dorf, wo es immerhin einen Tierarzt und ein Telefon gibt ...
Gleichzeitig in den USA: Die Haushälterin Amelia (für den Golden Globe nominiert: Adriana Barraza) soll sich um Richards und Susans Kinder kümmern, doch als sich deren Rückkehr nach Susans Verwundung verzögert und Amelia keine Vertretung finden kann, nimmt sie gemeinsam mit ihrem Neffen Santiago (Gael Garcia Bernal) ihre Schützlinge kurzerhand mit zur Hochzeit ihres Sohnes in Mexiko. Zwei Mexikaner und zwei weiße Kinder in einem Wagen - was wohl die Grenzbeamten dazu sagen werden?
Zunächst scheinbar unabhängig vom restlichen Film ist die japanische Episode: Hier geht es um die hübsche, aber aufgrund ihrer Taubheit und des Todes ihrer Mutter verbitterte Chieku (ebenfalls für den Golden Globe nominiert: Rinko Kikuchi), die verzweifelt nach Nähe sucht.

So verschieden diese vier Handlungsstränge auch sein mögen, so hart sind auch González Inárritus Schnitte zwischen ihnen. Hart, aber teilweise wirklich brillant!
Im Grunde empfiehlt sich der Regisseur hier mit Nachdruck als legitimer Nachfolger eines Terrence Malick; denn wie dessen Filme zeigt auch "Babel", wie sich die Menschheit selbst aus dem eigentlich leicht erreichbaren Paradies vertreibt - durch Vorurteile, durch Egoismus, durch trotz Globalisierung immer noch mangelnder Kommunikationsfähigkeit (daher auch der Filmtitel). Lediglich Malicks typischer Aspekt der Zerstörung der Natur durch den Menschen läßt "Babel" außen vor.
Obwohl ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, daß die Amerikaner in "Babel" noch ein bißchen schlechter wegkommen als die restlichen Beteiligten (die aber überwiegend auch alles andere als Helden sind), begeht González Inárritu erfreulicherweise nicht den Fehler, irgendjemandem die Schuld zuzuschieben. Die USA sind nicht die Bösen, die Araber genauso wenig, die Globalisierung nicht, der Kapitalismus nicht. Zumindest nichts davon alleine.
Nein, es sind vielmehr die einzelnen Menschen, deren fatale Charakterschwächen und Fehlentscheidungen im Einzelnen gar nicht mal fatal erscheinen, im Zusammenspiel aber zu der bedrohlichen Situation führen, in der sich die Welt heute befindet.
Doch "Babel" ist auch kein besserwisserischer, moralpredigender Film. Allen Widrigkeiten zum Trotz streut González Inárritu immer wieder Hoffnungsfunken ein. Auch hier sind es die kleinen Dinge, die zählen: Ein mitfühlender japanischer Polizist beispielsweise oder eine hilfsbereite marokkanische Dorfbevölkerung.
Dabei gelingt González Inárritu sogar das, was der letztjährige (höchst umstrittene) OSCAR-Gewinner Paul Haggis mit seinem "L.A. Crash" leider nicht ganz geschafft hat: Er hält nahezu perfekt die Balance zwischen frustrierender Realitätsnähe und vorsichtigem, warmherzigen Optimismus.

Alles in allem ist "Babel" nicht weniger als ein Meisterwerk! Dazu trägt übrigens auch die Musik bei und das sowohl durch Gustavo Santaolallas Score als auch die begleitenden Songs und Melodien aus drei verschiedenen Kulturkreisen.
Mein erster Kinofilm 2007 hätte besser kaum sein können. 9,5 Punkte. Und der Film, dem ich bei Golden Globes und OSCARs kräftig die Daumen drücken werde. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#8194 16/01/07 01:28 PM
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Ich habe mal - ich glaube in Aspekte - eine Besprechung ("Hallo ! Was bist du ?" "Ich bin ein Film !") des Films gesehen - und selbst mich hat er beeindruckt ! Und das will etwas heißen ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


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#8195 17/01/07 01:26 PM
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DIE QUEEN:

Der Film beginnt mit der Wahl Tony Blairs (Michael Sheen) zum Premierminister 1997 und seinem Antrittsbesuch bei Queen Elizabeth II. (der OSCAR-Gewinn ist so gut wie sicher: Helen Mirren) - und damit sind die beiden Hauptfiguren von Stephen Frears´ hochgelobter Tragikomödie auch gleich eingeführt.
Wenige Wochen später verunglückt Prinzessin Diana in Frankreich tödlich. Ganz Großbritannien ist in Trauer, nur die königliche Familie bleibt in ihrem Urlaub im schottischen Balmoral und schweigt. Das schürt den Zorn der Massen, gesteuert durch die bekannten mega-populistischen Boulevard-Blättchen, die teilweise bereits den Anfang vom Ende der Monarchie gekommen sehen.
Blair, obwohl selbst kein erklärter Freund der Monarchie, versucht alles, um die Queen vom Ernst der Lage zu überzeugen, doch sie und ihre Familie und Berater bestehen zunächst darauf, die alten Regeln Traditionen einzuhalten (die es beispielsweise nicht erlauben, die königliche Standarte auf dem Buckingham Palace auf Halbmast zu setzen, wie von der Presse gefordert).

Als Stephen Frears ("Gefährliche Liebschaften", "Mrs. Henderson präsentiert") sein neues Projekt bekanntgab, hätte wohl kaum jemand gedacht, daß daraus ein ernsthafter OSCAR-Anwärter werden würde - und auch nicht, daß der Regisseur es schaffen würde, einen Stoff, der ein klassischer Tränenzieher zu werden versprach (oder drohte?), amüsant und zugleich einfühlsam umzusetzen. Doch das ist ihm in der Tat gelungen, nicht zuletzt aufgrund einer hervorragenden Darsteller-Riege (darunter ein wieder einmal glänzender James Cromwell als Prinz Philip und Helen McCrory als kratzbürstige Cherie Blair) und natürlich des gestern mit einem Golden Globe ausgezeichneten Drehbuchs von Peter Morgan.
Interessant ist dabei natürlich speziell die Art und Weise der Darstellung von Personen des öffentlichen Lebens: Helen Mirren interpretiert die Queen ernst und würdevoll, distanziert, aber keineswegs gefühllos.
Tony Blair, der zunächst als eher tölpelhafter Mensch eingeführt wird, erfährt die größte Entwicklung, indem er sich im Krisenmanagement bewährt und anders als einige seiner Mitarbeiter auch menschliche Größe zeigt, von der Queen höchstpersönlich jedoch auch jene Schwächen enthüllt bekommt, an denen er in der Realität letztlich scheitern sollte.

Positiv ist weiterhin, daß Frears sich keineswegs auf den ja immer noch verbreiteten Diana-Kult einläßt, sondern seine Protagonisten einige kritische (und sehr wahre!) Sätze darüber verlieren läßt, die gerade manchen britischen Zuschauer durchaus nachdenklich gemacht haben dürften. Erstaunlich auch, daß der Regisseur - der sich in der Vergangenheit oftmals monarchie-kritisch geäußert hat - zwar keineswegs die Fehler dieser Monarchie übergeht, aber jederzeit respektvoll und mitfühlend bleibt.

Echte Schwächen hat "Die Queen" eigentlich nicht, allerdings ist das Tempo über weite Strecken (vor allem in der ersten Filmhälfte) nicht allzu hoch und wer sich wirklich überhaupt nicht für Royals und die Hintergründe von Politik und Zeremonien interessiert, dürfte wohl kaum richtig glücklich werden.

Fazit: "Die Queen" ist eine wunderbar gefilmte, hervorragend gespielte und durchaus hintersinnige Tragi-Komödie, die hinter die Kulissen blickt. Dieser Blick ist natürlich spekulativ, aber da die Queen das Filmteam in den Buckhingham Palace eingeladen hat, kann das Gezeigte von der Realität so weit wohl nicht entfernt gewesen sein ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
8 Punkte.

Last edited by Ralf; 17/01/07 01:28 PM.
#8196 19/01/07 07:38 PM
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Sozusagen "im Vorspann" zu dem bald anlaufenden und von den Kritikern äußerst wohlwollend aufgenommenen letzten Teils aus Sylvester Stallones Boxer-Saga, hier dieses amüsante und kurzweilige Interview, das er der SZ gegeben hat ("Stallone: Wow, man sagte mir schon, dass Sie von einer interessanten Zeitung kommen. - SZ: Super Zeitung!" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> ):
[Aber Vorsicht! Am Beginn der zweiten Seite sind Interviewer und Interviewter verwechselt! [Linked Image] ]


"Ich war ein Idiot"[/b]

"... [b]SZ: Sie sprachen von der Essenz. Was ist die Essenz in Rocky VI‘‘?

Stallone: Es geht - wenn wir uns selbst finden wollen - nur auf dem Weg über
einen anderen Menschen: Es geht nur in der liebenden Spiegelung. In beiden
"Rocky"-Filmen, im ersten wie jetzt im letzten, steht der Kampf am Ende des Films
als Motor für alles: "It’s not over until it’s over." Rocky Balboa lernt nun 30 Jahre
später, dass das Leben die Hölle sein kann, dass es deswegen aber noch nicht
vorbei ist. Vorbei ist’s ja erst, wenn es vorbei ist. Und die Geschichte ist auch jetzt:
eine Liebesgeschichte!

SZ: Und waren aber vielleicht einige Ihrer Werke nach den ersten "Rocky"- und
"Rambo"-Filmen unter Ihrer Würde?

Stallone: Oh, Sie wollten drauf zurückkommen . . .

SZ: Sie haben in den Sequels von "Rocky" und "Rambo" Vietnamesen, Afghanen
und Russen vermöbelt wie kein Zweiter. Mal ehrlich, war das alles ein wenig . . .

Stallone: Dumm?

SZ: Yep.

Stallone: Seien Sie nicht so schüchtern!

SZ: Das heißt?

Stallone: Diese Filme waren nicht dumm. Sie waren eher wohl saudumm, oder?

SZ: Sind sie Ihnen peinlich?

Stallone: Nein. Sie gehören zu meinem Leben. Ich habe ein Vermögen damit
verdient. Aber würde ich sie nochmal machen? Nein.

SZ: Aber wie konnte ein junger Stilgott, der mit dem ersten "Rocky"-Film von der
Kritik gefeiert wird, einen "Oscar" gewinnt und Hunderte Millionen Dollar verdient,
so tief sinken und so bedenklich plumpe Filme drehen?

Stallone: Eitelkeit natürlich. Größenwahn. Ich bin verrückt geworden. Weißer Anzug.
Mercedes mit drinnen Doppelbett und Mikrowelle. Solche Sachen. Meine Karriere
war mir nicht in die Wiege gelegt worden, verstehen Sie?

SZ: Sie kommen, wie man so sagt, aus sehr einfachen Verhältnissen.

Stallone: Allerdings, mein Lieber. Und ich hab’ nichts gegen Leute wie Sie, die mir
sagen: Mann, Stallone, was für ein Müll! Stimmt ja alles. Nur: Ich bin gaga
geworden. Ich treff’ in Los Angeles täglich junge Hunde wie ich damals einer war,
unerfahren, aber vom Schicksal hochkatapultiert.

SZ: Geben Sie den jungen Hunden Tipps?

Stallone: Keine weißen Anzüge!

SZ: Und der ganze Rest.

Stallone: Eben. Bleibt auf’m Boden! Sucht euch die richtige Frau! Sonst schepperts
eines Tages gewaltig, und zwar oben im Hirnkasten. Als der Erfolg kam, dachte
ich: Es ist jetzt mal gut mit den einfachen Geschichten über die einfachen Leute.
Ich hab’ mich dann selbst verraten. Ich wollte Rocky Balboa und John Rambo in
eine Cartoonwelt schicken. Das ist mir gelungen. Aber der Preis war hoch.

SZ: Wann haben Sie’s gemerkt?

Stallone: Als Reagan das "Rambo"-Plakat hoch hielt und rief: "So wie der hier, so
müssen wir Amerikaner das Ding in Libyen erledigen!" Ich saß vorm Fernseher
und dachte: heilige Scheiße.
..."



Ragon, der Magier

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