PARIS, JE T�AIME:

21 �berwiegend renommierte Regisseure aus aller Welt haben 18 je etwa f�nf-min�tige Kurzfilme gedreht, die in den 18 Stadtbezirken von Paris spielen und allesamt auf die eine oder andere Art und Weise mit der Liebe zu tun haben.

"Montmatre" von Bruno Podalyd�s:
Ein junger Mann badet mangels Liebesleben in Selbstmitleid, als pl�tzlich eine h�bsche Frau auf dem Gehsteig in Ohnmacht f�llt. Ein sehr unspektakul�rer Auftakt. 6 Punkte.
"Quais de Seine" von Gurinder Chadha ("Kick it like Beckham"):
Nicht sehr originelles, aber sympathisches Toleranz-Pl�doyer. 8 Punkte.
"Le Marais" von Gus van Sant ("Elephant", "Good Will Hunting"): Ziemlich kryptische Geschichte �ber einen jungen Mann (Gaspard Ulliel, demn�chst als junger Hannibal Lecter in "Hannibal Rising" zu sehen), der einen anderen jungen Mann ziemlich deutlich anmacht, ohne eine gr��ere Reaktion zu erhalten. Immerhin gibt es eine recht gelungene Pointe, dennoch kein Highlight. 7 Punkte.
"Tuileries" von Joel & Ethan Coen: Die skurrilen Erlebnisse eines amerikanischen Touristen (Steve Buscemi) beim Warten auf die U-Bahn. Erwartungsgem�� eines der Highlights! 10 Punkte.
"Unweit des 16. Arronidessements" von Walter Salles ("Central Station", "Die Reise des jungen Che") & Daniela Thomas: Die fast wortlos erz�hlte Geschichte eines Kinderm�dchens (OSCAR-Nominee Catalina Sandino Moreno). Sch�n gefilmt, aber recht banal. 7 Punkte.
"Porte de Choisy" von Christopher Doyle (ein exzentrischer britischer Kameramann, der vor allem in Hongkong zum Star wurde mit Filmen wie "Infernal Affairs" oder "Hero"): Sehr skurrile Episode �ber einen Vertreter (Barbet Schroeder), der im asiatischen Viertel von Paris seltsames mit sch�nen Frauen (darunter Li Xin) erlebt ... 9 Punkte.
"Bastille" von Isabel Coixet ("Mein Leben ohne mich"): Anr�hrende Geschichte �ber das Vergehen und Wiederaufbl�hen einer gro�en Liebe (mit Sergio Castellitto und Miranda Richardson), treffend unterlegt mit einem lakonischen Erz�hler aus dem Off. 10 Punkte.
"Place des Victoires" von Nobuhiro Suwa: Eine Mutter (Juliette Binoche) kommt nicht �ber die Trauer �ber ihren toten Sohn hinweg, bis ihr ein mysteri�ser Cowboy (Willem Dafoe) dabei hilft. 7 Punkte.
"Tour Eiffel" von Sylvain Chomet ("Das gro�e Rennen von Belleville"): Ein �bergewichtiger Pantomime auf der Suche nach der Liebe. Ziemlich d�mlich, aber sehr am�sant! 9 Punkte.
"Parc Monceau" von Alfonso Cuar�n ("Children of Men"): Ein �lterer Mann (Nick Nolte) wandert mit seiner jungen Begleiterin (Ludivine Sagnier) durch die Stra�en und versucht sie von etwas zu �berzeugen. Eine Geschichte, die ganz von ihrer zwar gelungenen, aber auch recht vorhersehbaren Pointe lebt. 7 Punkte.
"Quartier des Enfants Rouge" von Olivier Assayas: �ber eine drogens�chtige Schauspielerin (Maggie Gyllenhaal). Eher belanglos. 6 Punkte.
"Place des Fetes" von Oliver Schmitz ("T�rkisch f�r Anf�nger", "Arme Million�re"): Die tragische Geschichte eines Schwerverletzten und einer Rettungshelferin. 9 Punkte.
"Pigalle" von Richard LaGravanese (sein "Freedom Writers" mit Hilary Swank kommt demn�chst in die deutschen Kinos): Ein �lteres Ehepaar (Bob Hoskins und Fanny Ardant) versucht, wieder etwas Schwung in die Beziehung zu bringen. Gef�hlvoll und humorig inszeniert, mit zwei tollen Darstellern. 10 Punkte.
"Quartier de la Madeleine" von Vincenzo Natali ("Cube"): Bizarre Vampirstory mit Elijah Wood. Getragen von einer wunderbar �bertrieben melodramatischen Musik entspinnt sich eine Hommage an die alten B-Film-Horror-Klassiker. F�r meinen Geschmack jedoch insgesamt etwas zu �bertrieben und vor allem nicht in diesen Kurzfilm-Sammlung passend. 5 Punkte.
"P�re Lachaise" von Wes Craven ("Scream"): Am Grabmal von Oscar Wilde erkennt eine junge Frau (Emily Mortimer), da� sie ihren humorlosen Verlobten (Rufus Sewell) nicht heiraten kann. Doch dann geschieht etwas unerwartetes ... 8 Punkte.
"Faubourg Saint Denis" von Tom Tykwer: Die Welt des blinden Thomas (Melchior Beslon) bricht zusammen, als seine Freundin, die Schauspielerin Francine (toll wie immer: Natalie Portman), am Telefon mit ihm Schlu� macht. Originell erz�hlte Episode im typischen rasanten Tykwer-Stil � la "Lola rennt". 9 Punkte.
"Quartier Latin" von Fr�d�ric Auburtin & G�rard Depardieu: Ein getrenntes Ehepaar (Gena Rowlands und Ben Gazzara) trifft sich in einem Restaurant, um die letzten Details der Scheidung zu vereinbaren. Hervorragende Dialoge, vorgetragen von hervorragenden Schauspielern. 10 Punkte.
"Das 14. Arrondissement" von Alexander Payne ("Sideways"): Eine amerikanische Touristin mittleren Alters erz�hlt von ihren Erlebnissen in Paris. Charmant. 8 Punkte.

Fazit: Nat�rlich ist f�r so kurze Episoden nie leicht, den Zuschauer nachhaltig zu beeindrucken. Das gelingt hier aber erfreulich vielen Regisseuren, auf der anderen Seite gibt es zwar ein paar Durchh�nger, aber keine wirklich schlechten Episoden. Insgesamt kurzweilige zwei Stunden Unterhaltung nicht nur f�r Paris-Fans. 8 Punkte.

P.S.: �brigens soll wahrscheinlich noch dieses Jahr eine New Yorker Variante gedreht werden und auch eine Tokio-Variante ist im Gespr�ch. Beide Alternativen w�rden nat�rlich f�r die Mitwirkung jeder Menge hervorragender Regisseuren sprechen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 30/01/07 02:56 PM.