SCHR�GER ALS FIKTION:

Harold Crick (Will Ferrell) ist ein Steuerpr�fer und sehr geregeltem und stinklangweiligem Leben. Doch das �ndert sich gr�ndlich, als er eines Morgens beim Z�hneputzen eine weibliche Stimme vernimmt, die aus dem Nichts zu kommen scheint und alles beschreibt, das Harold tut. So weit, so skurril, doch richtig bl�d wird es, als die Stimme wenig sp�ter beil�ufig Harolds bevorstehenden Tod erw�hnt!
Harold ahnt, da� er irgendwie Teil einer Buchhandlung zu sein scheint und sucht verzweifelt Rat bei einem Literaturprofessor (sch�n schr�g: Dustin Hoffman). Und nebenbei verliebt er sich auch noch in die lebenslustige B�ckerin Ana (toll: Maggie Gyllenhaal). Jetzt mu� er nur noch irgendwie �berleben ...

"Schr�ger als Fiktion" vom in Deutschland geborenen Star-Regisseur Marc Forster ("Monster�s Ball", "Wenn Tr�ume fliegen lernen") beginnt als umwerfend komische Satire im Stile eines Charlie Kaufman (dem Drehbuch-Autor von "Being John Malkovich" und "Adaption."). Will Ferrells ungewohnt zur�ckhaltendes Spiel (das mit einer Golden Globe-Nominierung belohnt wurde) kontrastiert dabei wunderbar mit den kuriosen Situationen, in die Harold durch die l�stige Stimme in seinem Kopf (die �brigens Emma Thompson geh�rt) ger�t. Gerade in der ersten halben Stunde folgt ein Lacher auf den n�chsten und als man sich gerade tierisch dar�ber freut, so einen tollen Film zu sehen ... kommt er leider zunehmend von seinem Pfad ab!
Das tragende Element der kommentierenden Stimme im Kopf wird zeitweise komplett weggelassen, zus�tzlich springt der Film in den Genres hin und her. Irgendwann wird eine nicht sehr originelle (wenn auch gef�hlvolle) romantische Kom�die daraus, dann sogar ein Drama, zwischendrin eine typisch amerikanische "inspirational story". Kurz: Der Film verliert seinen roten Handlungsfaden und vernachl�ssigt die St�rken, mit denen er in den ersten 45 Minuten gegl�nzt hat.
Aus einem unkonventionellen, wirklich schr�gen Lehrst�ck in Sachen Humor wird ein eher uninspiriertes Genre-Gemisch.

Zugegeben, das klingt jetzt dramatischer als es ist. "Schr�ger als Fiktion" wird nie wirklich schlecht, nicht zuletzt dank seiner hervorragenden Darsteller (darunter auch Queen Latifah, Linda Hunt und Ex-"Amadeus" Tom Hulce) f�hlt man sich als Zuschauer stets gut unterhalten. Aber eben nicht mehr. Die besten Darsteller und die gelungensten Gags k�nnen nicht ganz dar�ber hinwegt�uschen, da� die Charaktere gegen Ende zunehmend unglaubw�rdig handeln und die Story von Drehbuch-Autor Zach Helm vor�bergehend sogar richtig d�mlich wird, wenn man genauer dar�ber nachdenkt.
Somit bleibt am Ende ein Film der Marke "Charlie Kaufman light" - ein vielversprechendes Projekt, das nach rasantem Beginn immer mehr an Tempo verliert und am Ende nur von den Schauspielern und einigen guten Einf�llen (wie der Rolle von Harolds Armbanduhr! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) �ber dem Durchschnitt gehalten wird.
Im Grunde genommen m��te ich diesmal als Bewertung ein Diagramm angeben, das, bei 10 Punkten beginnend, ziemlich konstant bis etwa zu 6 Punkten abf�llt.
Ergibt im Schnitt also 8 Punkte und einen dicken Seufzer f�r die verpa�te Gelegenheit zu einem echten Meisterwerk ...

Last edited by Ralf; 12/02/07 06:46 PM.