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Nun, ich gehe normalerweise ins Kino, um mich zu amüsieren. Der Film war mir dafür zu brutal und realistisch. Vermutlich habe ich mehr Abenteuer erwartet. Eine Art "Sahara" mit Diamanten. Das war der Film jedenfalls nicht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Kannst du näher definieren, was genau du mit "amüsieren" meinst? Man kann sich ja nicht bei jedem Film so richtig amüsieren... gehst du dann in solche Filme erst gar nicht?


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Ich kann mir gut vorstellen, dass für andere der Film spitze ist - was ich mir allerdings nicht vorstellen kann, ist, dass Leonardo DiCaprio tatsächlich jemand in dem Film gut findet. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

Ich fand Leo DiCaprio hervorragend in dem Film. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Zugegeben, ich habe ihn auf englisch gesehen und da ist es schon sehr nett anzuhören, wie er in einem fremden Akzent redet und diesen ab und an ändert, wenn es die Situation erfordert. Aber auch unabhängig davon ist es schon erstaunlich, welche Leinwandpräsenz er in diesen jungen Jahren schon hat. Schon in Departed war das zu beobachten, aber in Blood Diamond ist dieser Eindruck noch stärker. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Sonst schließe ich mich fast ausnahmslos der Review von Ralle an... mit dem Unterschied, daß ich DiCaprios Leistung noch einen Tick besser fand als Djimon Hounsous Rolle und Leistung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Und eines hat Ralf auch vergessen zu erwähnen: Jennifer Connelly sieht umwerfend gut aus. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Was mich persönlich (und wohl auch andere) verstört hat, sind die drastisch in Szene gesetzten Gewaltausbrüche... und sie gehen fast ausnahmslos alle von Afrikanern aus. Dies ist generell das, was mich am traurigsten und wütendsten macht... und Solomon Vandy spricht es auch direkt an: Daß die Fremden scharf auf das Geld und die Macht sind, die man sich in Afrika holen kann, ist klar... aber daß sich die Afrikaner gegenseitig all das Leid zufügen, ist das eigentliche Problem. Afrika ist ein solch wundervoller Kontinent und die Menschen würden alle ein viel, viel besseres Leben haben, wenn sie auch nur in den einfachsten Fragen zusammenhalten würden. (Was natürlich auch wieder eine bescheuerte Forderung ist... daß ein ganzer Kontinent zusammenhält... was auch auf anderen Kontinenten ja auch nicht klappt)

Wie auch immer, der Film ist packend inszeniert, die Geschichte hat in der tat politische und gesellschaftliche Brisanz, die Schauspieler sind nahezu alle sehr gut, technisch ist auch alles bestens (vor allem die Kamerarbeit)... auch von mir gibt es die Note 9! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


Und sogleich komme ich zum nächsten Film: BABEL.

Ich möchte mich etwas kurz fassen... ein sehr guter Film, mit verschachtelter Erzählstruktur und bewegenden Einzelschicksalen, die sich zu einem teils traurigen, teils Hoffnung machenden Ganzen verbinden... auch hier sind die Schauspieler ohne Ausnahme gut bis sehr gut und auch hier läßt der Film technisch keinen Grund zur Klage (die Musik hat Ralf schon angesprochen).
Allerdings hat mich Babel weniger bewegt und berührt und verstört usw. als der Vorgängen, "21 Gramm". Diesen halte ich immer noch für ein Meisterwerk, bei dem alles stimmt... Babel ist ein Tick gewöhnlicher und ja, auch schlechter meiner Meinung nach. Deswegen auch "nur" 8.5 Punkte von mir. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"