Ich war am Dienstag ebenfalls in ZODIAC.

Ralf schrieb u.a.:
Quote
All diese akribischen Ermittlungen zeigt "Zodiac" in voller Konsequenz (und L�nge - der Film dauert rund 160 Minuten!) und das sehr �berzeugend, dennoch oder gerade deshalb mu� klar gesagt werden, da� dieser Film nichts f�r jemanden ist, der eben doch eher etwas wie "Sieben" oder auch nur einen ganz normalen Thriller erwartet.

Ein paar Probleme hatte ich mit der Darstellung des Privatlebens der vier Protagonisten, denn die wirkt teilweise eher halbherzig. Fincher wollte die Entwicklung seiner (realen) "Helden" offensichtlich nicht verschweigen, zeigt davon aber nur das n�tigste, was f�r meine Begriffe eher alibihaft und nicht immer v�llig nachvollziehbar wirkt (letzteres speziell bei Edwards� Charakter). Ich pers�nlich finde, da� das weitgehende Ignorieren des Privatlebens in "Die Unbestechlichen" besser funktionierte.


Das Problem, das Ralf hier anspricht - n�mlich die bestenfalls halbherzige Darstellung des privaten Lebens der Betroffenen - ist f�r mich der gro�e Schwachpunkt des Films. Edwards' Meinungswechsel ist in der Tat vollkommen unvorbereitet und sehr lieblos vorgetragen... auch wenn kurz davor einer der zahlreichen Zeitspr�nge war. Bei den anderen Figuren ist dies nur leicht besser, aber auch nicht wirklich �berzeugend.

Was die Zeitspr�nge angeht: Nach den ersten paar habe ich fast gar nicht mehr darauf geachtet, wie viel Zeit jetzt wieder �berbr�ckt wurde - ich habe einfach jegliches Zeitgef�hl in dem Film verloren. Mal springen wir 8,5 Stunden, mal mehrere Monate, dann wieder Jahre, dann ein paar Tage - und wenn man mal nicht aufpa�t und eine Zeitsprungmeldung �bersieht, ist es kaum zu erkennen, da� es einen gegeben hat... das alles ist kein Problem, aber wenn man �berhaupt gar keinen Bezug mehr zur Zeitlinie hat, nervt es.

Und sonst? Ich fand den Film generell langweilig. Nein, ich verlange keine Action, aber so akkurat wie behauptet wurde die Arbeit der Ermittelnden meiner Meinung nach auch nicht wiedergegeben. D.h. das war bestenfalls Durchschnitt... wenn man dann auch noch bedenkt, da� die psychologische Komponente der Ermittler ebenfalls h�chstens durchschnittlich dargestellt wird, der Fall und auch sein Ende bekannt sind und es ganz allgemeine eben nichts �berraschendes gibt, dann kommt dabei ein langweiliger Film heraus - zumindest f�r mich. Nur aufgrund der handwerklich guten Umsetzung - Kamera und Sound sind gut, das Flair der Zeit wurde auch recht gut eingefangen - und den guten Schauspielern gebe ich keine niedrigere Note als 6. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"