Stimmt leider nicht. Bei Filmzitaten hatte ich dummerweise schon immer ein schlechtes Gedächtnis. Bei Liedern übrigens auch - ich habe es noch nie geschafft, ein komplettes Lied auswendig mitzusingen, egal wie oft ich es gehört habe ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Werde es aber später vielleicht trotzdem mal ausprobieren. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Alrik: Der Link ist, wie ich geschrieben habe, cinezone.de. Ein genauerer Link zu den News geht bei dieser Seite leider nicht, warum auch immer. Man landet immer auf der Startseite.
Nun aber zu den letzten drei FFF-Rezensionen für dieses Jahr:
WOLFHOUND:
Das Land Galirod ist verflucht: Zwei böse Druiden bekämpfen sich gegenseitig und das neutrale Galirod ist zwischen die Fronten geraten. Doch dann wird einer der beiden Druiden - der auf den schönen Namen "Oger" hört - von einem unbekannten Krieger getötet und sein Konkurrent Zhadoba droht Überhand zu gewinnen und alles seiner finsteren Herrschaft zu unterwerfen. Um das zu verhindern, soll die Prinzessin von Galirod, die schöne und tugendhafte Elen (Oksana Akinshina, "Lilya 4-ever", "Die Bourne Verschwörung") mit dem Sohn von Oger vermählt werden, um diese beiden Reiche gegen Zhadobas Zerstörungswut zu vereinen.
Ein ehemaliger Sklave (Aleksandr Bukharov), der sich selbst nur "Wolfshund" nennt und ein hervorragender Krieger ist, wird zu Elens Leibwächter auf der Reise zu ihrem künftigen Gemahl bestimmt. Und diese Reise wird alles andere als frei von Zwischenfällen bleiben ...
Es gibt bestimmt ein Dutzend Dinge, die an diesem russischen Fantasy-Epos zu kritisieren sind - trotzdem hat mir "Wolfhound" richtig, richtig gut gefallen!
Der Prolog beispielsweise ist im Grunde genommen fast eine 1:1-Kopie des Prologs von "Conan, der Barbar": Ein friedliches Dorf wird von bösen Schergen überfallen, der Sohn des tapferen Schmiedes wird Zeuge des grausamen Todes seiner Eltern durch einen Kriegsherrn mit einer geheimnisvollen Tätowierung auf der Hand und er selbst wird als Sklave in die nächste Mine verfrachtet, den sicheren Tod vor Augen.
Wer so dreist kopiert, muß sich natürlich auch am Original messen lassen: Und diesem Vergleich hält "Wolfhound" erwartungsgemäß nicht stand. Was fehlt in diesem Prolog, sind die großartige Musik eines Basil Poledouris, aber auch imposante und charismatische Bösewichte wie James Earl Jones und seine beiden Helfer. Auch die Kampfszenen sind in "Wolfhound" zwar solide und mit dem unterstützenden Einsatz von ein paar Zeitlupen inszeniert, dabei aber zu unübersichtlich geraten.
Wenngleich es im weiterem Filmverlauf nie mehr ganz so offensichtlich wird: Die Déjà vus hören nach diesem Prolog noch lange nicht auf! Die Story und die Charaktere sind eine wilde Mischung aus den westlichen Fantasy-Klassikern von "Conan" über "Der Herr der Ringe" (das Aussehen von Erzschurke Zhadoba erinnert beispielsweise sehr stark an Peter Jacksons Sauron), "Star Wars" (Alrik dürfte sich über das wohl längste Laserschwert aller Zeiten freuen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) oder "Krull" bis hin zu "Der Tag des Falken" (letzteres aber in einer wirklich genialen Variation, indem nämlich eine richtig niedliche Fledermaus als tapfere Begleiterin des Helden dient <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />), zumal sind etliche Einstellungen deutlich als Kopien von Jacksons "Herr der Ringe"-Stil zu entlarven.
Aber irgendwann, so nach einer guten halben Stunde (von insgesamt 135 Minuten), fiel mir plötzlich und zu meiner eigenen Überraschung auf, daß ich trotz allem richtig "drin" war im Film. Die Story - so unoriginell, aber eben auch so schön klassisch und bewährt - hat mich gepackt, die immer besser werdende Musik (typisch russisch mit massivem Einsatz imposanter Männer-Chöre <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />) sowieso, die Kampfszenen werden im Filmverlauf deutlich besser, einige gelungene Einfälle und sogar ein wenig Humor werden eingestreut. Vor allem aber stimmt die Atmosphäre. Die großartigen Landschaftsaufnahmen, aber auch die Nahaufnahmen einer düsteren, rauhen Fantasywelt mit schroffen Gebirgen und schwülen Sumpflandschaften könnten überzeugender kaum sein - und immer begleitet von diesem tollen, melodramatischen Fantasy-Score, der nur manchmal ein wenig zu sehr in der Vordergrund rückt.
Kurzum: Ich merkte, daß mir "Wolfhound" von Minute zu Minute besser gefällt!
Natürlich gibt es auch nach dieser Eingewöhnungszeit immer noch genügend Schwächen: So werden beispielsweise einige Nebencharaktere aufwendig eingeführt, nur um dann für den Rest des Films weitestgehend ignoriert zu werden. Irgendwann mittendrin gibt es zudem eine glücklicherweise recht kurze und wohl humorvoll gemeinte Episode um die Rettung einer vermeintlichen Hexe vor dem Zorn einer unzivilisierten Dorfbevölkerung. Für mich der absolute Tiefpunkt des Films. Die Sequenz paßt überhaupt nicht in die Story, bleibt auch für den weiteren Verlauf überflüssig und ist wesentlich mehr nervend als amüsant!
Aber nach diesen ärgerlichen fünf Minuten (vielleicht gibt es ja mal einen Director´s Cut, in dem die gnädigerweise rausgeschnitten werden ...) geht es erfreulicherweise wieder deutlich besser weiter bis zum imposanten Showdown.
Mit einem Budget von rund $10 Mio. ist "Wolfhound" zwar der teuerste russische Film seit dem Ende der Sowjetunion, im Vergleich zur westlichen (oder auch zur asiatischen) Filmindustrie ist das aber natürlich immer noch eine vergleichsweise kleine Summe. Umso erstaunlicher, daß den Machern um Regisseur Nikolai Lebedev ein vor allem optisch und akustisch so überzeugender Film gelungen ist. So ein Werk wäre in Deutschland absolut illusorisch, obwohl man hier mit ein wenig Mühe und internationalen Co-Finanziers ein deutlich höheres Budget zusammenstellen könnte (siehe "Das Parfum").
Somit gibt es von mir ein großes Lob alleine an den Versuch, solch einen Film zu wagen. Auch wenn es noch viele Fehler gibt, die es bei einer hoffentlichen Fortsetzung (die Story basiert auf der Trilogie einer russischen Autorin) auszumerzen gilt.
Solange kann ich nur jedem Fantasy-Fan empfehlen, "Wolfhound" auf DVD (einen deutschen Kinostart bezweifle ich) eine faire Chance zu geben. Denn wenn man über die zusammengeklauten Handlung und Charaktere ebenso hinwegsieht wie über das mitunter etwas übertriebene Pathos oder über das, was im Englischen so schön als "cheesy dialogue" bezeichnet wird und den Film generell nicht sofort mit den wesentlich teureren und von wesentlich erfahreneren Filmemachern hergestellten Hollywood-Fantasy-Epen vergleicht, dann kann man in "Wolfhound" einen echten Rohdiamanten erkennen. Ungeschliffen, ja, aber schön und kostbar.
Und allemal besser und vor allem authentischer als der ganze Mist, den Hollywood in den Nachwehen des "Herr der Ringe"-Erfolgs in den letzten Jahren so herausgebracht hat ("Narnia", "Eragon", "Dungeons & Dragons").
Von mir erhält "Wolfhound" wohlwollende 8,5 Punkte.
FILM NOIR:
Ein Mann erwacht in den Hügeln von Los Angeles, direkt hinter den berühmten "Hollywood"-Lettern. Er ist am Kopf verletzt und kann sich an nichts mehr erinnern. Dann entdeckt er einen weiteren Mann. Dessen Ausweis identifiziert ihn als Cop. Als toten Cop, denn er hat einen sauberen Kopfschuß erhalten. Der namenlose Held ahnt, daß er mit dem vorzeitigen Ableben des Cops etwas zu tun haben muß und flüchtet vom Tatort. Fortan versucht er, seine Identität und seine Taten zu entschleiern und gerät dabei in ein Nest von Korruption, Sex und brutaler Gewalt ...
Wie könnte ICH mir einen Film namens "Film noir" entgehen lassen? NO WAY! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Selbst wenn es sich - wie hier - um einen Animationsfilm handelt. Zur Abwechslung mal um keinen japanischen, sondern um einen amerikanischen. Allerdings hat "Film noir" nicht das geringste mit Disney, Dreamworks oder Pixar zu tun, sondern ist eine unabhängige Produktion.
Der Animationsstil ist ungewöhnlich. Allgemein ist alles eigentlich ziemlich realistisch gezeichnet, nur die Personen wirken beinahe comichaft - so ähnlich wie in dem Computerspiel "XIII". Achja, und "Film noir" ist - wie könnte es anders sein? - in Schwarz-Weiß gehalten. Aber nicht komplett. Ähnlich wie in "Sin City", allerdings häufiger, sind bestimmte Dinge in (besonders knalligen) Farben präsentiert, beispielsweise Augen, Lippen (vorzugsweise weiblich) oder Neonreklame (logisch <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />).
Genug zur Animation, was zählt ist schließlich die Geschichte. Und auch die ist in typischem Film-noir-Stil gehalten. Gibt es etwas klassischeres als die Story vom namenlosen Helden mit Gedächtnisverlust und mächtigen Feinden? Wohl kaum. Und auch hier funktioniert dieser Handlungsverlauf recht gut. Ebenso wie die Story sind auch die zynischen Dialoge und die Sprechweise der Charaktere nah an den großen Vorbildern aus den 40er Jahren. Der (natürlich schwarze) Humor ist überdurchschnittlich ausgeprägt, ebenso die Erotik. Was aber kein Vorteil ist. Mal abgesehen davon, daß ich explizite Sex-Szenen zwischen Zeichentrickfiguren sowieso ein wenig gewöhnungsbedürftig finde, ist es schon ärgerlich, daß so ziemlich jede Frau, auf die unser Held trifft, wunderschön und vollbusig ist und auf der Stelle mit ihm schlafen möchte!
Ich weiß nicht, wie alt der Drehbuch-Autor ist, aber das sah mir doch sehr nach pubertären Macho-Träumen aus (oder alternativ nach Altherren-Phantasien ...). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Ansonsten gibt es eigentlich nicht mehr viel zusagen: Die Story und Erzählweise von "Film noir" funktionieren, ohne jedoch wirklich zu begeistern. "Film noir" ist ein ebensolcher, aber leider nur einer von gehobenem Durchschnitt. 7,5 Punkte.
Last und leider auch least:
STUCK:
Tom (Stephen Rea, "V wie Vendetta") hat einen RICHTIG schlechten Tag: Nachdem er kürzlich seinen Job als Projektleiter dank Rationalisierungsmaßnahmen verloren hat, schmeißt ihn nun auch noch sein Vermieter aus der Wohnung und beim Arbeitsamt erfährt er nach stundenlanger Warterei, daß sein Name nicht im Computer ist und er alle Anträge noch einmal neu stellen muß ... Zu allem Überfluß wird Tom auch noch von einem Polizisten von der Parkbank geworfen, auf der er die Nacht verbringen wollte. Auf dem Weg zur nächsten Obdachlosen-Mission folgt dann jedoch der absolute Höhepunkt des Tages: Tom wird beim Überqueren der Straße von einem Wagen mit voller Geschwindigkeit erfaßt!
Da steckt er nun schwer verletzt in der Windschutzscheibe des Autos fest, einen Scheibenwischer tief in den Bauch gerammt, und wartet auf Hilfe. Doch die Autofahrerin, die junge Krankenschwester Brandi (mit schrecklicher Frisur: Mena Suvari, "American Beauty"), ist in Panik und macht keine Anstalten, den Notruf zu betätigen oder Tom in ein Krankenhaus zu bringen. Stattdessen fährt sie ihren Wagen zurück zu ihrer Wohnung und stellt ihn in der Garage ab. Mit Tom immer noch in der Windschutzscheibe und verzweifelt um Hilfe bittend.
Doch Brandi hilft nicht. Vielmehr überlegt sie, wie sie den armen Tom mithilfe ihres Gangster-Freundes möglichst unauffällig loswerden kann.
Doch Tom hat endgültig die Schnauze voll. So leicht wird er sich nicht töten und entsorgen lassen ...
"Stuck" war eine Weltpremiere und der neue Film von Regisseur Stuart Gordon ("Re-Animator"). Und nach sehr positiven Vorab-Kritiken und aufgrund der Tatsache, daß ich die Hauptdarsteller Rea und Suvari gerne sehe, hatte ich mich sehr auf diesen Film gefreut. Immerhin ist es eine interessante Story, aus der man viel machen könnte.
Doch was Gordon letztlich daraus gemacht hat, konnte mich leider nicht überzeugen. Zwar gibt es einige brillante Szenen, die im Publikum sogar zu spontanem Szenen-Applaus führten, aber insgesamt war mir das alles zu übertrieben, zu zynisch.
Angeblich beruht die Geschichte sogar auf wahren Begebenheiten und das spricht einmal mehr nicht unbedingt für die Spezies Mensch. Und handwerklich ist das Ganze auch sicherlich gut inszeniert. Die Darsteller spielen gut, das Drehbuch ist okay - aber ich mag den Film einfach nicht!
Schon irgendwie lustig: "Wolfhound" fand ich trotz all seiner Fehler richtig gut, "Stuck" konnte mich trotz all seiner Qualitäten nicht überzeugen.
6,5 Punkte.
P.S.: Übrigens, falls jemand Interesse an einer Kritik aus erster Hand, nämlich aus Rußland, zu "Wolfhound" hat:
Wolfhound <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />