Soft-Splatter? Also, der Film ist schon ziemlich heftig/eklig geraten ... Meine Rezension gibt´s morgen, jetzt kommt erstmal

GELIEBTE JANE:

Die junge Pfarrerstochter Jane Austen (Anne Hathaway) ist eine ambitionierte Schriftstellerin und das ist im viktorianischen England - in dem eine Frau, die öffentlich Intelligenz zeigt, als unschicklich gilt - eine alles andere als problemlose Berufswahl. Eigentlich soll Jane ja den gut betuchten, aber reichlich langweiligen Mr. Wisley (Laurence Fox) ehelichen, doch als der arrogante, aber emotionale Tom Lefroy (James McAvoy) als Strafe für seine städtischen Ausschweifungen von seinem reichen Onkel aufs Land geschickt wird, sprühen sichtlich Funken zwischen Jane und Tom ...

"Geliebte Jane" erzählt die größtenteils fiktive Lebensgeschichte der berühmten Autorin Jane Austen ("Stolz und Vorurteil", "Sinn und Sinnlichkeit", "Emma"), gibt sich dabei aber leider sehr fantasielos. Die Handlung ist letztlich nur eine Variation von "Stolz und Vorurteil" - was an sich ja nicht so schlimm wäre, wenn nur nicht die letzte (sehr gelungene) Verfilmung dieses Romans keine zwei Jahre alt und damit noch gut im Gedächtnis wäre!
So ergeben sich nach einem sehr spritzigen Beginn ständige Déjà-vu-Erlebnisse, sowohl was die Handlung als auch vor allem die Nebenfiguren betrifft, die sogar noch mit Schauspielern gleichen Kalibers wie in "Stolz und Vorurteil" besetzt sind! Dame Maggie Smith statt Dame Judi Dench, James Cromwell statt Donald Sutherland, Julie Walters statt Brenda Blethyn - das nimmt sich wahrlich nicht viel, wenngleich die schauspielerischen Leistungen dieser Hochkaräter natürlich tadellos sind. Nur wirken sie eben ... bekannt!
Anne Hathaway ist eigentlich nicht unbedingt eine meiner Favoritinnen und meiner Meinung nach kommt sie nicht an Keira Knightley in "Stolz und Vorurteil" oder Kate Winslet in "Sinn und Sinnlichkeit" heran, macht ihre Sache aber insgesamt sehr ordentlich. James McAvoy, der zuletzt durch "Die Chroniken von Narnia", "Der letzte König von Schottland" und dem kommenden OSCAR-Favoriten "Abbitte" für Furore sorgte, spielt seine Rolle sehr überzeugend, obwohl deren vom Drehbuch vorgesehener Sinneswandel meiner Ansicht nach nicht vollends überzeugen kann.

Somit bleibt unter dem Strich eine nette, mitunter geistreiche romantische Komödie im typischen Austen-Stil - wer die bereits genannten Verfilmungen mochte, sollte sich auch mit "Geliebte Jane" gut unterhalten fühlen. Nicht mehr und nicht weniger. 7 Punkte.