GRINDHOUSE - PLANET TERROR:

Die übliche Story: Virus verwandelt Menschen in hungrige Zombies und ein Häufchen Überlebender versucht zu fliehen.
Nur: Diesmal ist es volle Absicht, daß die Handlung unoriginell, unlogisch und natürlich extrem dünn ist. Denn wir befinden uns im zweiten Teil des "Grindhouse"-Projekts von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez, ihrer Hommage an das Trash-Kino der 70er Jahre.
Nachdem Tarantinos "Death Proof" überraschend dialoglastig ausfiel, liefert Rodriguez in "Planet Terror" das, was man vom Regisseur von "From dusk till dawn" erwarten darf: Blutige, teils ziemlich eklige Gewaltszenen, schräge Charaktere, prägnante Oneliner und jede Mengen schwarzen Humor. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Die Hauptrollen spielen in "Planet Terror" Rose McGowan (die auch in "Death Proof" zu sehen war) und Freddy Rodríguez (v.a. bekannt aus der Serie "Six Feet Under"), der erstaunlich cool und überzeugend die klassische badass-Rolle besetzt. In Nebenrollen sind zudem weitere Stars wie Bruce Willis, Michael Biehn, Quentin Tarantino, Josh Brolin, Stacy "Fergie" Ferguson oder Naveen Andrews zu bewundern.
Dadurch, daß die beiden "Grindhouse"-Filme hierzulande nicht am Stück gezeigt wurden, sondern mit mehreren Wochen Unterschied, verlieren einige Kniffe der Regisseure wie Figuren, die in beiden Werken auftauchen, leider etwas an Reiz, dennoch darf sich der aufmerksame Zuschauer über jede Menge netter Anspielungen freuen. So darf beispielsweise Tom Savini nach seiner Rolle als "Sex Machine" in "From dusk till dawn" erneut einen schön blutigen Tod sterben, Michael Parks wärmt erneut seine Rolle als Sheriff Earl McGraw aus "Kill Bill" und "Death Proof" auf und einmal spielt eine Nebenfigur im Hintergrund mit dem Saxophon ein Leitmotiv aus "Sin City" an. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Weiterhin hat Rodriguez sogar noch mehr als Tarantino in "Death Proof" seinen Film auf alt getrimmt. Film- und Farbfehler sind sehr häufig und dann gibt es auch noch eine besonders fiese Überraschung für das (in meinem Fall dennoch sehr amüsiert reagierende) Publikum. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Fazit: "Planet Terror" funktioniert - als (im Gegensatz zu vielen anderen Genre-Vertretern) gewollt klassischer Trash-Zombie-Film. Crossover-Appeal beim Publikum dürfte allerdings kaum gegeben sein. 8 Punkte.

Nett: Nachdem der zwischenzeitliche Plan, die Fake-Trailer von Eli Roth, Rob Zombie und Edgar Wright (die in den USA zwischen den beiden Filmen gezeigt wurden) nach dem Abspann abzuspielen, leider gestrichen wurde, darf man sich wenigstens direkt vor dem Film über jenen herrlich selbstironisch an seine "El Mariachi"-Zeiten erinnernden Fake-Trailer freuen, den Rodriguez selbst inszeniert hat: "Machete", mit Danny Trejo in seiner aus den "Spy Kids"-Filmen bekannten Rolle und Cheech Marin als Padre Benicio del Toro (:D)) sowie Tito Larriva von der Band Tito & Tarantula. Und das Beste daran: Aus diesem Fake-Trailer soll nun tatsächlich ein (offenbar als Direct-to-Video geplanter) Film von Robert Rodriguez hervorgehen! Laut IMDB sind die Dreharbeiten bereits im Gange. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />