OPERATION: KINGDOM:

Als es in Saudi-Arabien zu einem horrenden Terroranschlag kommt, dessen Ziel amerikanische �larbeiter und ihre Familien sind, bricht ein vierk�pfiges FBI-Team gegen den Willen der zust�ndigen Politiker in Washington auf, um den Hinterm�nnern des Anschlags auf die Spur zu kommen. Von den Saudis werden sie zun�chst sehr skeptisch empfangen, doch schlie�lich entwickelt sich eine recht gute Zusammenarbeit ...

Eines steht au�er Frage: "Operation: Kingdom" ist ein hervorragend gemachter Action-Thriller (allerdings sei wieder mal vor der gelegentlich eingesetzten Wackel-Kamera gewarnt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />). Wesentlich kontroverser wird von Kritikern und normalen Zuschauern diskutiert, inwiefern der Film den reellen politischen Hintergr�nden gerecht wird. W�hrend manche ihm vorwerfen, dumpfe US-Propaganda zu sein, attestieren ihm andere, ein akkurates und objektives Bild der Wirklichkeit zu zeichnen.

Tats�chlich f�llt nach der (im positiven Sinne) verst�renden Auftaktsequenz zun�chst die ziemlich klischeehafte Rollenverteilung auf: Die US-Politiker zaudern, das saudische Milit�r foltert munter herum und im Mittelpunkt steht das heldenhafte FBI-Team: OSCAR-Gewinner Jamie Foxx ist der aufbrausende *badass*-Anf�hrer (den es im realen FBI hoffentlich nicht gibt ...), OSCAR-Gewinner Chris Cooper der routinierte Haudegen, Jennifer Garner das obligatorische *eye candy* (nein, sehr viel mehr hat sie leider wirklich nicht zu tun) und Jason Bateman ("Arrested Development") der Witzbold. Dazu gibt es zwei gute Saudis, viele gesichtslose, b�se Terroristen und eine Handvoll nervender B�rokraten.

Aber obwohl die Rollenverteilung so klischeehaft ist, funktioniert sie letztlich und zwar auch deshalb, weil Regisseur Peter Berg aus den vorhandenen Figuren noch das beste macht. Der gr��te Vorwurf, der "Operation: Kingdom" gemacht werden kann, ist der komplette Verzicht auf irgendwelche Hintergr�nde zu den Terroristen und ihren Absichten und Gr�nden - das hat beispielsweise "Syriana" (wenn auch zwangsl�ufig relativ oberfl�chlich) eindeutig besser hinbekommen!

Doch bei allen Analysen darf man eines nicht vergessen: "Operation: Kingdom" ist zuallererst ein Action-Thriller. Die politische Komponente liefert zwar den frustrierend bekannten realen Hintergrund der Handlung, sie ist und bleibt aber letztlich Beiwerk. Im Mittelpunkt steht eine klassische Gut-gegen-B�se-Story, die sehr gut in Szene gesetzt wurde und dabei doch (gl�cklicherweise) auf allzu aufdringliche banale Botschaften verzichtet.

Also: Nein, "Operation: Kingdom" ist sicherlich KEIN US-Propagandafilm, daf�r geht er mit seinem Thema und seinen Figuren doch zu seri�s um und verhehlt auch nicht die (zu Beginn zu beobachtende) Arroganz der Amerikaner gegen�ber ihren saudischen Verb�ndeten - und alleine die au�erordentlich gelungene Schlu�szene zeigt, da� Regisseur Berg keineswegs ein willf�hriger Bush-Anh�nger/Kriegstreiber ist!
Auf der anderen Seite ist "Operation: Kingdom" aber eben auch kein wirklich US-kritischer Film (obwohl es durchaus ein paar klitzekleine Ans�tze in diese Richtung gibt) und kein Film, der n�her auf die Hintergr�nde der aktuellen Weltlage eingeht.

"Operation: Kingdom" ist, und da wiederhole ich mich gerne, einfach nur ein sehr gelungener, emotionaler Action-Thriller in Hollywood-Qualit�t (�brigens von Michael Mann produziert und wenn man die Action-Sequenzen betrachtet, darf man ruhig davon ausgehen, da� er dem Regisseur auch ein wenig auf dem Set beigestanden hat). Und daf�r gibt es von mir zufriedene 7,5 Punkte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />