Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#8697 14/11/07 06:14 PM
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Und tatsächlich: Ich finde durchaus, dass ein - richtig - angezogener Körper sehr viel mehr Erotik ausstrahlt, als ein komplett nackter.


Ganz meiner Meinung...

Ausnahmen bestötigen die Regel

(Roseanne... igitt)


BananeBananeBananeTonBananeTonTonKuchen

#8698 14/11/07 07:16 PM
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Du meinst, Roseanne strahlt nackt mehr Erotik aus, als angezogen? Also, darüber ließe sich vermutlich streiten... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#8699 15/11/07 01:09 PM
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Das nennt man dann wohl Fettophil


BananeBananeBananeTonBananeTonTonKuchen

#8700 15/11/07 06:44 PM
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Ts, ts, ts - da hast Du im Chemie-Unterricht aber nicht gut aufgepaßt!

... "Chemie für 500, bitte!" -
"Gut, Chemie für 500. Hier die Frage:
Wie ist der fachchinesische Terminus für `fettliebend´?" -
"Fettophil." -
*DÖÖÖÖT* "Nein, leider falsch. Die richtige Antwort wäre gewesen `lipophil´!"
...


Ragon, der sich seit kurzem in einer neuen Sportart übt:
X-treme Klugsch***ing
[Linked Image] <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

#8701 15/11/07 06:55 PM
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Ragon, der sich seit kurzem in einer neuen Sportart übt:
X-treme Klugsch***ing

Seit kurzem???


Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
#8702 15/11/07 07:17 PM
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Und dennoch wird er diesbezüglich nie an Elgi herankommen. Tragisch. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


#8703 15/11/07 10:05 PM
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Ts, ts, ts - da hast Du im Chemie-Unterricht aber nicht gut aufgepaßt!

... "Chemie für 500, bitte!" -
"Gut, Chemie für 500. Hier die Frage:
Wie ist der fachchinesische Terminus für `fettliebend´?" -
"Fettophil." -
*DÖÖÖÖT* "Nein, leider falsch. Die richtige Antwort wäre gewesen `lipophil´!"
...


Ragon, der sich seit kurzem in einer neuen Sportart übt:
X-treme Klugsch***ing
[Linked Image] <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />



Wäre die richtige Antwort nicht:

"Was ist `lipophil´?"
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

#8704 16/11/07 12:03 AM
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Und dennoch wird er diesbezüglich nie an Elgi herankommen. Tragisch. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


Ja Draiggy
- ich betrachte mich auch schon gescheitertes Talent.
Eine traurige Geschichte, das... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Der Pocher von elgi! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

[Linked Image]

@Pat: <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Last edited by Ragon_der_Magier; 16/11/07 12:04 AM.
#8705 16/11/07 04:13 PM
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Ts, ts, ts - da hast Du im Chemie-Unterricht aber nicht gut aufgepaßt!


Hab ich doch!

Fette weist man mit dem Fettflecknachweis nach!

das Fett auf Löschpapier bringen und wenn nach einiger Trockenzeit immer noch ein durchsichtiger Flech drauf ist hat man Fett nachgwiesen

(geht natürlich auch mit ner Waage)

*In Roseannes Fall 2 Waagen*


BananeBananeBananeTonBananeTonTonKuchen

#8706 16/11/07 09:31 PM
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Nicht 3 ?


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
#8707 20/11/07 08:48 PM
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30 DAYS OF NIGHT:

In einem Kaff in Alaska gibt es jedes Jahr einen Monat lang "ewige Nacht". Idealer Spielplatz für eine Horde von Vampiren mit viiiiiel Appetit! Der Sheriff (Josh Hartnett), seine Frau (Melissa George) und einige weitere Bewohner des Ortes versuchen, zu überleben ...

Yep, das reicht als Storybeschreibung dieser Comicverfilmung völlig aus. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Leider sind die ersten 30 Minuten des Films eine einzige Enttäuschung! Die Charakterzeichnung ist eindimensional, die Dialoge sind (wie man das im Genre ja irgendwo auch gar nicht anders erwartet ...) banal und die Schockmomente so plakativ und vorhersehbar, daß es wahrlich keine Freude ist.
Glücklicherweise wird das Ganze dann deutlich ansehlicher, als Regisseur David Slade ("Hard Candy") vom schwachen Grusel- zum durchaus gelungenen Actionteil übergeht. Die Actionszenen sind rasant, viusell teilweise sogar sehr ansprechend in Szene gesetzt (vor allem eine Sequenz aus der Hubschrauberperspektive bleibt als Highlight im Gedächtnis).
Die langweiligen Charaktere interessieren zu diesem Zeitpunkt sowieso nicht mehr und Slade zeigt deutlich, daß es ihm genauso geht.
Lediglich das Heldenpaar macht dabei natürlich eine Ausnahme: Josh Hartnett zeigt erneut, daß er einen veritablen Helden abgibt (auch wenn ich in der deutschen Synchron-Fassung seine markante Originalstimme sehr vermisse), Melissa George ("Alias") hingegen bleibt mehr oder weniger reines eye candy (was bei der dicken Winterkleidung auch nur relativ zu betrachten ist <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />).
Das vielleicht interessanteste Element des Films sind die Vampire - die sind nämlich erfreulich unkonventionell und mit eigener, kehliger Sprache (natürlich untertitelt) dargestellt. Wobei die Reaktion des Publikums auf diese ungewöhnlichen Vampire (dessen Anführer übrigens von Danny Huston aus "Der ewige Gärtner", "21 Gramm" und "Children of Men" gespielt wird) zwischen Faszination und Belustigung schwankte. Ich bin mir selbst nicht sicher, wozu ich neigen soll, aber immerhin ist dem Film positiv anzurechnen, daß er in diesem Punkt (natürlich auch gestützt auf die Comic-Vorlage) etwas Neues ausprobiert hat.

Im letzten Filmdrittel merkt man dann auch, daß "30 Days of Night" von "Spider-Man"-Regisseur Sam Raimi produziert wurde - die hemmungslos übertriebene Gewaltstilisierung erinnert durchaus an seine legendären "Tanz der Teufel"-Filme und sorgt für Hochstimmung im Publikum. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />
Logik und Glaubwürdigkeit sind dabei natürlich absolute Fremdwörter: So dürfte es die wenigsten überraschen, daß auch dieser Film zu der Sorte gehört, in denen die Monster jeden Nebencharakter, der die Nase ins Freie steckt, sofort kaltmachen (pun intended <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />), während Josh Hartnett die riskantesten und mitunter dämlichsten Aktionen vollführen darf, ohne daß ihm auch nur ein Haar gekrümmt wird ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Naja, immerhin nimmt der Film sich selbst nicht ganz ernst, da darf man sowas auch mal verzeihen.

Ankreiden muß man dem Film dafür eindeutig, daß er zu wenig aus seiner für einen Horrorfilm eigentlich perfekten Ausgangslage macht. Im Grunde ist der Filmtitel eine glatte Lüge: Die 30 Tage kommen in der Handlung absolut nicht glaubwürdig rüber. Es gibt ein bißchen Action am 6. Tag, dann ein kurzes Schwarzbild gefolgt von der Einblendung "17. Tag" und die Charaktere hocken immer noch HAARGENAU so rum wie vorher. Nichts hat sich geändert, aber elf Tage sind vergangen. Verschenktes Potential!
Auch die Nacht aus dem Titel wird nicht genügend genutzt. Obwohl die Vampire früh für kompletten Stromausfall sorgen, sieht man es dem Film nur in den wenigsten Szenen überhaupt an, daß er in tiefster Nacht spielt. Was hätte man daraus nicht für wunderbare Szenerien gestalten können: 30 Tage ewige Nacht in Schneelandschaft, umgeben von eine Horde Vampiren. Aber nein, verschenkt - zugunsten eines mittelmäßigen Horrorfilms von der Stange mit (außer Hartnett und dem unterbeschäftigten Huston) mittelmäßigen Darstellern mit viel Blut und durchaus überzeugenden Effekten für Splatter-Fans.
Schade. Wirklich schade. Da wäre so viel mehr drin gewesen. Enttäuschte 6 Punkte.

Edit: Ich lese übrigens bei der IMDB, daß die Vampirsprache auf der Sprache der Cajun in den amerikanischen Südstaaten basiert (filmisch bekannt geworden durch Walter Hills Vietnam-Parabel "Die letzten Amerikaner"). Das kehlige liegt dann wohl doch eher in der Aussprache. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Edit2: Ich muß mich korrigieren: Cajun ist lediglich der Akzent einer der Filmfiguren, das hatte ich überlesen. Die Vampir-Sprache ist dagegen doch - wie ursprünglich von mir erfunden - eine komplette Neuerfindung.

Last edited by Ralf; 21/11/07 12:18 PM.
#8708 20/11/07 08:58 PM
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Josh Hartnett zeigt erneut, daß er einen veritablen Helden abgibt (auch wenn ich in deutschen Synchron-Fassung seine markante Originalstimme sehr vermisse)


Kann es übrigens sein das Bené aus City of God (Grossartiger Film übrigens :top: ) mit der gleichen Synchronstimme spricht wie Josh Hartnett gewöhnlich? Immer wenn Bené (Das war er doch, oder? Ich meine den guten, mit Locke verbrüderten Gangster der bei seiner Abschiedsfeier erschossen wird und diese chillige Frisur hat) redete musste ich an ihn (Josh) denken.


SPLINTER TAUGHT THEM TO BE NINJA TEENS
LEONARDO LEADS
DONATELLO DOES MACHINES
RAFAEL IS COOL BUT BRUTE
MICHELANGELO IS A PARTY DUDE
TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES
#8709 20/11/07 09:04 PM
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Könnte durchaus sein, auch wenn es mir nie aufgefallen ist (hab´ den Film auch länger nicht mehr gesehen). Aber die guten Synchronsprecher in Deutschland sprechen ja sowieso eine ganze Handvoll Stars und ab und zu ein paar Unbekannte. Da kommen solche Déjà-vu-Momente laufend vor. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#8710 27/11/07 05:30 PM
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Doppelpack-Zeit! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

ACROSS THE UNIVERSE:

Ende der 1960er Jahre: Der junge Liverpooler Werftarbeiter Jude (Jim Sturgess) hat genug von seinem geregelten, aber eher trostlosen Leben in England und heuert auf einem Kohlendampfer an, um seinen Vater in den USA zu besuchen (der nichts von seiner Existenz weiß). Zufällig trifft er dort auf den den hitzköpfigen Studenten Max (Joe Carrigan) und verliebt sich in dessen Schwester Lucy (stark: Evan Rachel Wood). Gemeinsam machen sich die drei auf nach New York, wo sie in einer Künstler-WG wohnen und glücklich sind. Bis Max nach Vietnam muß ...

"Across the Universe" erinnert stark an Milos Formans Broadway-Musical-Adaption "Hair" - nur daß es hier statt Rockmusik insgesamt 33 Beatles-Songs sind, welche die Handlung begleiten und vorantreiben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Die erste Stunde des Films ist ein absoluter Traum! Die Musical-Nummern sind grandios arrangiert, teilweise phänomenal choreographiert (mein Favorit: "Let me hold your hand" während eines Football-Trainings! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) und von den überwiegend unbekannten Darstellern mitreißend und mit Verve vorgetragen. Die Handlung mit ihren überdeutlichen Anleihen bei "Hair" ist nicht sonderlich originell, stört aber auch nicht weiter. Kurzum: Ein phantastisches Vergnügen!

Doch dann kommt der radikale Stimmungsumschwung: Es war klar, daß ein Film, der explizit in den 60ern mit Studentenunruhen und Vietnam spielt, diese gesellschaftlichen Strömungen nicht einfach ignorieren kann. Aber man kann es auch übertreiben und das tut "Across the Universe" meiner Ansicht nach eindeutig. Die zweite Stunde des Films ist so weitgehend durchgehend düster und schwermütig gehalten, daß man fast schon Depressionen bekommt. Gut, die Musical-Nummern sind immer noch hervorragend in Szene gesetzt und werden dabei immer bizarrer und psychedelischer (was ja im Grunde genommen prima zu dieser Ära paßt) - nur leider werden in dieser Phase etliche Songs der Beatles verwendet, die ich ehrlich gesagt gar nicht kannte und auch nicht sonderlich gut finde. Selbst auf "Yellow submarine" wurde komplett verzichtet, dabei würde sich das doch perfekt in die psychedelische Stimmung einfügen ...
Auch merkt man als Zuschauer nun, daß die Geschichten einiger in der ersten Stunde liebevoll eingeführter Figuren wie der lesbischen Prudence entweder gar nicht oder nur alibimäßig vorangetrieben werden. Hier gibt es jede Menge verschenktes Potential zu beklagen. Immerhin gibt es dafür aber einige unterhaltsame Gast-Auftritte von Stars wie Joe Cocker, Bono oder Salma Hayek.

Am Ende wird man dann immerhin durch ein im besten Sinne zuckersüßes, aber recht überhastet herbeigeführtes Happy-End (nein, das ist kein wirklich Spoiler - aller Stimmungsumschwünge zum Trotz ist eigentlich von der ersten Szene an klar, wie der Film enden wird <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />) versöhnt, das wieder an die Stärken des Beginns anknüpfen kann.
Dennoch kann ich eine gewisse Enttäuschung über das Fehlen etlicher Beatles-Klassiker wie "Yesterday", "Help!" oder "Michelle" nicht verhehlen.

Somit bleibt unterm Strich: Eine perfekte erste neben einer überraschend düsteren (wesentlich mehr übrigens als das große Vorbild "Hair"!) und auch deshalb leicht enttäuschenden zweiten Filmstunde, die aber durch visuell berauschende und vor Phantasie überbordende Musik-Nummern sowie engagierte Jung-Darsteller gerettet wird. Das reicht für immerhin noch 7,5 Punkte.
Dennoch bleibt eine gewisse Ernüchterung, da sich auch "Across the Universe" in den Reigen jener Filme des Jahres 2007 einreiht, die ihr Potential nur ansatzweise ausreizen können. Aber wenigstens zeigt Regisseurin Julie Taymor nach dem hervorragenden "Frida" erneut, daß sie als eine der wenigen Frauen in der männerdominierten Regie-Riege locker mithalten kann. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

PERSEPOLIS:

Bruce-Lee-Fan Marjane erlebt als Kind den vergleichsweise weltoffenen und freizügigen, aber politisch repressiven Iran unter dem Schah - und dann ist plötzlich die "islamische Revolution" da und alles soll besser werden! Endlich kommt Marjanes Onkel Anouche aus der politischen Haft frei, endlich gibt es freie Wahlen!
Okay, daß die islamische Partei mit 99,9% aller Stimmen diese "freie" Wahl gewinnt, sorgt für erste Sorgenfalten bei Marjanes Familie. Die immer restriktiveren Vorschriften, speziell bei der Bekleidung der Frauen, kommen auch nicht wirklich gut an. Und als dann Onkel Anouche wieder verhaftet wird und nach dem Angriff Saddams auf das noch geschwächte Land alles noch viel schlimmer wird, ist klar: Die Zeit unter dem Schah war vielleicht doch gar nicht SO übel ...

In "Persepolis" erzählt die heute in Frankreich lebende Autorin Marjane Satrapi als Co-Regisseurin die Geschichte des Iran in den vergangenen 30 Jahren aus Sicht eines vorlauten, selbstbewußten Individuums - sich selbst. Das ganze geschieht in Form eines Zeichentrickfilms, der nur auf den ersten Blick eher schlicht wirkt (wohl auch, weil er großteils in schwarz-weiß gehalten ist), tatsächlich aber ausgesprochen kunstvoll und beeindruckend gemacht ist. Fernab von jeglicher politischen Korrektheit (gleich welcher Richtung) erlebt das Publikum den Iran so, wie ihn Marjane (in der deutschen Version überzeugend gesprochen von der Deutsch-Iranerin Jasmin Tabatabai) als Kind, Teenager und junge Frau erlebt hat.

Dabei gelingt dem Film das Kunststück, stets intelligent, brutal ehrlich, nachdenklich und immer wieder zum Brüllen komisch zu sein. Entlarvend beispielsweise die Szenen, als Marjane ein Kunststudium in Teheran beginnt. Dort doziert dann schon mal der Professor über Botticellis "Geburt der Venus", nur daß die "unzüchtigen" Stellen des Bildes selbstverständlich geschwärzt sind. Da bleibt nicht mehr allzu viel übrig. Oder die Malstunde im Anatomiekurs: Gemalt wird eine Frau - die natürlich komplett verhüllt ist, sodaß, wie Marjane treffend bemerkt, eigentlich nur noch die Nase von der Anatomie zu sehen ist! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" />

Aber neben den vielen witzigen Szenen (wenngleich der Humor meist ziemlich bitter ist) überzeugen auch die ernsten Szenen. So zeigt Satrapi, wie den Schülerinnen der Schleier als "Symbol der Freiheit" der Frauen verkauft wird, während auf der Straße jedes dahergelaufene Arschloch die Frauen anmachen kann, weil ihm der Schleier nicht tief genug über das Gesicht gezogen ist ...

Doch nicht der ganze Film spielt im Iran. Da Marjane als Teenager sehr aufmüpfig ist, fürchen die Eltern um ihre Sicherheit. Denn obwohl im Iran Jungfrauen nicht hingerichtet werden dürfen, haben die Mullahs eine elegante Methode gefunden, dieses Verbot zu umgehen: Jungfräuliche Delinquentinnen werden kurzerhand mit einem Revolutionswächter verheiratet. Somit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - ein loyaler Regierungsanhänger darf sich ein bißchen vergnügen und die Mullahs werden eine weitere unbequeme Aufrüherin simpel los. Bei solcher Perversion fehlen mir beinahe die Worte ...
Um Marjane dieses Schicksal zu ersparen, wird sie auf eine Privatschule nach Österreich geschickt. Wo sie natürlich wiederum Außenseiterin ist und trotz einiger Hochs letztlich auch nicht glücklich wird.

In dieser Phase liegt die vielleicht einzige echte Schwäche von "Persepolis" begraben: Zwar sind auch Marjanes Erlebnisse in Europa berührend und treffend erzählt, aber mitunter verkommt das ganze doch ein wenig zu offensichtlich zu einer nacherzählten Autobiographie. Es geht um diese Liebelei und jenen Streit etc. pp. Im Vergleich zu den Iran-Sequenzen wirkt das doch etwas trivial.

Dennoch: Insgesamt ist "Persepolis" ein wunderbarer Film geworden, der zurecht als französischer Beitrag um den Fremdsprachen-OSCAR 2008 konkurriert (und damit sogar die Piaf-Biographie "La vie en rose" aus dem Feld geschlagen hat). Das iranische Regime ist über den Erfolg des Films natürlich nicht übermäßig beglückt und als "Persepolis" in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, führte das zu ziemlichen Spannungen im Verhältnis beider Länder (noch größeren als gewöhnlich). Bei einem Festival in Asien wurde der Film auf iranischen Druck hin sogar wieder ausgeladen ...
Das zeigt wohl mehr als deutlich auf, wie wichtig dieser unprätentiöse, persönliche Blick auf den Iran ist. Letztlich kann man daraus wohl mehr über den wahren Iran und seine jüngere Geschichte erfahren als aus den meisten noch so gelungenen TV-Dokumentationen.
Von dieser politischen, aufklärerischen Komponente abgesehen ist "Persepolis" schlicht und ergreifend ein sehr guter Film, dessen Anti-Diskriminierungs-Botschaft universell gültig ist. 9 Punkte.

Last edited by Ralf; 27/11/07 06:08 PM.
#8711 27/11/07 06:39 PM
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Sehr schöne Rezension von Persepolis, Ralf! [Linked Image]
Nur schade, daß der Film ob seiner visuell doch recht eigenen Machart wohl kein Massenpublikum finden wird.
Auf der anderen Seite, um den Auslands-Oscar mitzukämpfen, das ist schon was.

Schön, daß es auch aus diesem `bleiernen Land´ so engagierte Erzähler gibt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Ragon

#8712 30/11/07 05:31 PM
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SCHWERTER DES KÖNIGS - DUNGEON SIEGE:

Farmer (Jason Statham) lebt mit Frau (Claire Forlani) und Sohn ein glückliches Leben als Farmer (yep, nomen est omen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) - bis das Königreich Ehb von den bösartigen Krugs (offensichtlich von Peter Jacksons Orks abgekupfert) überfallen wird, die vom bösen Magier Gallian (Ray Liotta) gelenkt werden. Dabei wird Farmers Frau entführt und mit seinem Schwager und einem alten Veteranen und väterlichen Freund (Ron Perlman) macht er sich auf, seine große Liebe zu retten ...

Das ist es nun also, mein allererstes Boll-Kinoerlebnis ... und es hat mir wider Erwarten gefallen! Ich habe die "Dungeon Siege"-Computerspiele nie gespielt, Vergleiche dazu entfallen also (allerdings habe ich gelesen, daß sich die Gemeinsamkeiten mehr oder weniger auf den Filmtitel beschränken sollen ...).
Natürlich ist "Schwerter des Königs" kein Meisterwerk: Die Story ist relativ klischeehaft, es gibt ein paar unfreiwillig komische Szenen, einige Logiklöcher - wo zum Teufel kommen diese Pseudo-Ninjas in der zentralen Schlacht her und vor allem: warum? - erinnern daran, daß der Film eigentlich als insgesamt wesentlich längerer Zweiteiler ins Kino kommen sollte (ich bin gespannt, wann der Director´s Cut auf DVD erscheint), die Dialoge sind eher banal, das Budget von $60 Mio. reichte offenbar nicht, um ALLE visuellen Effekte überzeugend hinzukriegen (viele aber zum Glück schon) und Matthew Lillards chronisches Overacting nervt auf Dauer doch ziemlich.
Andererseits: Klischees hin oder her, es ist eben doch eine schön klassische Fantasy-Geschichte. Die Kameraarbeit ist durchaus beeindruckend, die Musik passend (wenn auch manchmal etwas übertrieben pathetisch), die (leider etwas zu vielen) Action-Szenen machen durchaus Spaß und Jason Statham ist einfach der perfekte Hauptdarsteller für so einen Film.
Überhaupt: Die Schauspieler überzeugen insgesamt und sind dabei weit weniger fehlbesetzt, als ich nach Ansicht des Trailers befürchtet hatte (zumal ja bekannt ist, daß Uwe Boll seine Darsteller nicht castet, sondern einfach diejenigen nimmt, die gerade Zeit haben und für das Geld, das er bietet, mitmachen): Ob Burt Reynolds als weiser König, Ron Perlman als Kämpfer mit Herz, Will Sanderson als treuer Gefährte, John Rhys-Davies und Ray Liotta als guter und böser Magier oder Leelee Sobieski als Nachwuchs-Magierin - das paßt schon! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Fazit: "Schwerter des Königs" ist anspruchsloses, aber unterhaltsames Popcorn-Kino vor allem für Fantasy-Fans - und dabei eindeutig besser als der letztjährige "Eragon" und sehr viel spaßiger als "Die Chroniken von Narnia". Von mir gibt es dafür knappe 7 Punkte sowie die offizielle Bescheinigung für Dr. Uwe Boll, NICHT der schlechteste Regisseur der Welt zu sein (wie seine zahlreichen Gegner hartnäckig behaupten). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Und den Director´s Cut auf DVD werde ich mir zulegen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#8713 30/11/07 05:53 PM
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Auch die restlichen Uwe Bolll Spiele Verfilmungen sollen, losgelöst von den zugrundeliegenden Spiele, gar nicht sooo schlecht sein.
Was man ihm aber anrkreiden muß ist, daß seine bisherigen Filme (größtenteils) eben nichts mit den Spielen zu tun haben.

#8714 30/11/07 07:07 PM
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Ich hatte ja bis dato nur "Alone in the Dark" gesehen und den fand ich schon ziemlich mies. Wenn "Bloodrayne" mal im TV kommt, werde ich als Vampirfan ihn sicher auch anschauen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#8715 04/12/07 12:28 PM
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GONE BABY GONE - KEIN KINDERSPIEL:

Patrick Kenzie (Casey Affleck) hat es geschafft: Er ist dem tristen Leben in einem heruntergekommenen Bostoner Stadtteil als Erwachsener entkommen und arbeitet nun mit seiner Freundin Angie (Michelle Monaghan) als Privatdetektiv. Als jedoch das Kind einer sehr entfernten Bekannten von Patrick spurlos verschwindet und er von dessen Schwägerin engagiert wird (weil sie hofft, daß er mehr aus den verstockten und überwiegend kleinkriminellen Nachbarn herausbekommt als die Polizei), ist es wie eine Rückkehr in seine Jugend. Tatsächlich findet Patrick schnell einiges heraus, was der Polizei um Captain Doyle (Morgan Freeman) verborgen blieb - doch irgendwie wird der Fall immer komplizierter und nichts ist, wie es scheint. Nein, das ist keine Floskel. Hier trifft die Aussage tatsächlich zu!

Nachdem seine Karriere als Schauspieler in den letzten Jahren doch ziemlich den Bach runtergegangen ist (trotz überraschender Ehrung in Cannes 2006 für den im Kino untergegangenen "Hollywoodland"), versucht sich Ben Affleck nun erstmals als Regisseur. Ein wesentlicher Grund dafür, daß er den Segen des Autors der Romanvorlage, Dennis Lehane, erhielt, war die Tatsache, daß Affleck selbst aus Boston stammt und somit in der Lage sein sollte, den für die Geschichte extrem wichtigen Bostoner Lokalkolorit authentisch rüberzubringen.
Für die Wahl eines Regisseurs wirkt das eigentlich eher wie ein relativ schwaches Argument - vor allem, wenn der Regisseur zum ersten Mal in dieser Funktion arbeitet. Und doch war es ganz eindeutig die richtige Wahl! Und die geforderte Authentizität steht tatsächlich im Zentrum von "Gone Baby Gone". Der Film atmet regelrecht Authentizität und das ist es, was ihn (unter anderem) deutlich von dem durchschnittlichen Hollywood-Thriller abhebt.
Alles in diesem Film wirkt erstaunlich unglamourös, vielmehr grau und trist. Hier gibt es keine Hollywood-Schönlinge in den Hauptrollen und die Besetzung der Nebenrollen mit ziemlich bis komplett unbekannten Darstellern paßt ebenfalls ins realitätsnahe Bild, das Affleck und Autor Lehane von der Bostoner Wirklichkeit zeichnen (soweit sich das von jemandem beurteilen läßt, der noch nie in Boston war ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).
Selbst Michelle Monaghans wunderbar unprätentiöse Darbietung als weitgehend ungeschminkte, blasse Freundin von Patrick - gewissermaßen als eine Frau wie du und ich <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> - fügt sich perfekt in dieses Schema ein. Und auch die rohe Ausdrucksweise sowie die brutalen Handlungen der "White Trash"-Filmfiguren wirken in diesem Thriller weitaus glaubwürdiger als das stylishe Gefluche zuletzt in Scorseses ebenfalls in Boston spielendem OSCAR-Gewinner "Departed - Unter Feinden". Selbst Clint Eastwoods "Million Dollar Baby" kommt in dieser Hinsicht nicht ganz an die Qualität von "Gone Baby Gone" heran.

Doch natürlich reicht eine glaubwürdige, intensive Atmosphäre alleine noch nicht aus für einen guten Film. Dazu braucht es zunächst mal eine überzeugende Geschichte. Und die Geschichte, die "Gone Baby Gone" erzählt, ist intelligent, vielschichtig, abgründig und absolut nachdenkenswert. Vielleicht sogar ein bißchen zu viel von all dem. Denn knapp 110 Minuten (ohne Abspann) sind eigentlich zu wenig, um die zahlreichen interessanten und ernsthaften Themen und moralischen Fragen erschöpfend zu behandeln, die Autor Lehane in seinem Werk aufwirft. Deshalb gelingt es "Gone Baby Gone" leider nicht ganz, die gleiche gewaltige emotionale Wucht zu entfalten wie in Clint Eastwoods deutlich geradlinigerer Verfilmung von "Mystic River" des selben Autors.
Auch "Gone Baby Gone" reißt den Zuschauer mit, regt ihn zum Nachdenken an und entlockt ihm emotionale Reaktionen. Aber eben nicht in dem gleichen Ausmaß wie "Mystic River". "Gone Baby Gone" wirkt letztlich immer ein wenig sachlicher.

Die große Entdeckung des Films ist auf jeden Fall Casey Affleck, der nach seiner überzeugenden Darbietung in "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" nun auch unter der Regie seines großen Bruders eine mitreißende Performance abliefert. Er ist das emotionale Zentrum des ganzen Films, auch wenn er dabei von einem wieder mal grandios auftrumpfenden Ed Harris als aufbrausender Detective tatkräftig und eindrucksvoll unterstützt wird.

In technischer Hinsicht kann man das Urteil kurz zusammenfassen: Gut! Kameraarbeit, die Musik von Harry Gregson-Williams, Ausstattung etc. sind mehr als solide, ohne jedoch großartig hervorzustechen.

Fazit: "Gone Baby Gone" ist ein vielschichtiger, komplexer Thriller, der von einer tollen (am Ende vielleicht etwas gehetzt erzählten) Story, starken Darstellern und einer kaum nachvollziehbaren Authentizität lebt. Wer "Mystic River" mochte, wird auch von "Gone Baby Gone" kaum enttäuscht sein. 8,5 Punkte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Die nächste Verfilmung eines Romans von Dennis Lehane - der offensichtlich ein Garant für intelligente Geschichten ist - wird übrigens "Shutter Island" sein. Regie führt Martin Scorsese, als Darsteller stehen bereits Leonardo DiCaprio, Sir Ben Kingsley und Mark Ruffalo ("Zodiac") fest.

Last edited by Ralf; 04/12/07 12:43 PM.
#8716 05/12/07 06:22 PM
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Jud Süß

Im Rahmen einer schulischen Veranstaltung.

Die Geschichte lehnt sich an eine historische Person an, verfälscht die Tatsachen sehr geschickt um die Zuschauer auf antisemtitische Gedanken zu bringen.
Ich fand den Film sehr interessant, im Filmtechnischen und Inhaltlichen.
Die darstellung der Juden ist zwar für heutige Sicht lächerlich, aber trotzdem beänstigend.
Obwohl sich unsere Klasse scheiße aufgeführt hat, kann ich jedem empfehlen sich den Film einmal anzusehen (Es gibt immer mal wieder VHS Angebote, sich diesen Film unter Leitung anzusehen).
Die vielen versteckten Anspielungen helfen auch, heutige Pseudo-Propaganda Filme zu deuten (siehe 300).


BananeBananeBananeTonBananeTonTonKuchen

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