Lustig, da� Elgi und ich einen schon seit Wochen laufenden Film dann fast gleichzeitig anschauen. Es wird wenige verwundern, da� meine Rezension wieder mal etwas positiver ausf�llt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

AMERICAN GANGSTER:
New York, um 1970: Nach dem Tod seines Mentors �bernimmt Frank Lucas (Denzel Washington) dessen Gesch�ft - als Gangster. Als er auf die Idee kommt, direkt in Vietnam (wohlgemerkt - w�hrend des Vietnam-Krieges!) reines Heroin zu beziehen und aufgrund dieses g�nstigen Direktimports zum halben Preis in New York anzubieten wie die Konkurrenz ihr gestrecktes Heroin, wird Frank innerhalb kurzer Zeit zu einem der m�chtigsten M�nner der Stadt: Selbst die Mafia arbeitet F�R ihn!
Gleichzeitig macht sich Polizist Richie Roberts (Russell Crowe) bei seinen Kollegen unbeliebt, weil er so ziemlich als einziger Cop im Revier nicht korrupt ist. Immerhin f�llt er durch seine Ehrlichkeit auf einem m�chtigen Vorgesetzten auf, der ihm prompt die Leitung �ber ein Drogenfahnder-Spezialkommando �bertr�gt. Und somit bewegen sich die Lebensl�ufe von Frank und Richie immer weiter aufeinander zu - bis zur Konfrontation ist es nur noch eine Frage der Zeit ...

Selten waren sich die Kritiker in der Bewertung eines Filmes so einig wie hier: "American Gangster" sei ein guter bis sehr guter Film, dem aber das gewisse Etwas zu einem echten Meisterwerk und Klassiker fehle. Und die Kritiker haben recht. Der Grund f�r dieses "gewisse Etwas" ist wohl die Tatsache, da� der Film eine wahre Geschichte erz�hlt. Und meistens ist das Leben nicht ganz so phantasievoll wie ein begabter Drehbuchautor ...
Daf�r macht Regisseur Sir Ridley Scott aber wirklich das beste aus dem Stoff: Elgi spricht von durchschnittlicher Handwerkskunst, aber das kann ich so nicht unterschreiben. Zwar stimmt es, da� in technischer Hinsicht wenig Spektakul�res vorhanden ist - aber daf�r befindet sich alles durchgehend auf hohem Niveau, von der Musik (sowohl dem klassischen Score von Marc Streitenfeld als auch den zeitgen�ssischen Songs) bis zur Ausstattung. Lediglich die kurz vor Ende bei einer Verfolgungsfahrt relativ unmotiviert pl�tzlich eingesetzte Wackelkamera fand ich unpassend.

Warum "American Gangster" trotz des "nur" durchgehend hohen (statt herausragenden) Niveaus zurecht einer der gro�en OSCAR-Anw�rter des Jahres ist, hat zwei Gr�nde:
1. Sir Ridley Scott. Wie er es doch immer wieder in eigentlich kleinen, unspektakul�ren Szenen schafft, sie zu einem wahren Sehvergn�gen zu machen, ist schon beeindruckend. In seiner rohen, unpr�tenti�sen Bildsprache erinnert mich dieser Regiestil stark an den fr�hen Scorsese (wie in "Taxi Driver" oder "Mean Streets") - als er noch keine gro�en Hollywood-Epen drehte, sondern kleine, intime und oft brutale New-York-Portraits.
2. Nat�rlich die Schauspieler: Wenn mit Denzel Washington und Russell Crowe zwei mehrfache OSCAR-Gewinner und zwei der besten Schauspieler ihrer Zeit aufeinandertreffen und dabei gewohnt starke Leistungen zeigen, dann ist das einfach ein Erlebnis! Auch wenn sie nur wenige gemeinsame Szenen haben. Beide Darsteller z�hlen auch diesmal zu den OSCAR-Favoriten, Washington wurde erst letzte Woche f�r den Golden Globe nominiert. Aber auch die Nebenrollen sind - wie bei Scott �blich - samt und sonders �berzeugend und prominent besetzt: Chiwetel Ejiofor als Franks Bruder, Ruby Dee als seine Mutter, Armand Assante als Mafiabo�, Josh Brolin als korrupter Cop, Cuba Gooding Jr. als konkurrierender Gangster, Carla Gugino als Richies Ex-Frau, dazu noch Jon Polito, Idris Elba, Ted Levine, Joe Morton und diverse Rapper (die wohl mehr oder weniger sich selbst spielen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />).

Fazit: "American Gangster" ist eine sehr �berzeugende, auch dank der Mitwirkung der realen Lucas und Roberts authentisch wirkende, dabei aber doch nur gelegentlich wirklich mitrei�ende Mischung aus "Serpico", "Zodiac", "Heat" und "Der Pate", garniert mit hervorragenden darstellerischen Leistungen. 8,5 Punkte.