Quote

P.S: Das deckt sich im Übrigen so ungefähr mit dem, was ich so von einigen Leuten über den Film gehört/gelesen habe - er sei nicht ganz so gut wie der erste Teil.


Das ist interessant, weil ich eigentlich genau das Gegenteil gehört hatte - der Film sei etwas besser als der erste Teil (aber natürlich trotzdem nicht gut). Insofern war ich schon mit einer gewissen, wenn auch geringen, Erwartungshaltung an den Film herangegangen.
Eigentlich sagt die von Ddraiggy zitierte Rezension schon alles über den Film aus und ist auch deutlich ausführlicher als ich es gestern in meiner fast abgeschlossenen Kritik war, aber da gewisse Spötter in diesem Forum ja komischerweise immer meine gar nicht so wenigen Verrisse vergessen, werde ich versuchen, das ganze noch mal halbwegs zusammenzubekommen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

ALIEN VS. PREDATOR 2:

Nahtlos anknüpfend an das Ende des ersten Crossovers stürzt das Predatoren-Raumschiff aufgrund der Alien-Infizierung auf die Erde ab. Die Aliens kommen frei und finden in einer nahegelegenen amerikanischen Kleinstadt einen wunderbaren Futtertrog und natürlich auch eine schöne Fortpflanzungsgelegenheit! Gleichzeitig wird zur Säuberung der Erde von jedweden außerirdischen Spuren ein weiterer Predator auf die Erde geschickt. Und mittendrin laufen die Kleinstadt-Bürger um ihr Leben ...

Dieser Film ist ein Debakel! Ganz ehrlich, ich kann einem "Alien"-Film verdammt viel verzeihen - daß jedoch meine Lieblings-Haustiere als Hintergrund für eine klischeetriefende, strunzdämliche Teenie-Schmonzette mißbraucht werden, das ist wahrlich UNVERZEIHLICH!
Aber das ist ja noch nicht mal das Schlimmste an diesem Desaster ...
Natürlich erwartet niemand bei einem Film dieser Art intelligente Dialoge - aber AvP2 schafft es problemlos, selbst die meisten seiner Genre-Kontrahenten noch locker zu unterbieten! Hilfreich ist sicherlich auch nicht, daß die Qualität der Schauspieler zwischen (wenige) mittelmäßig und (die meisten) grottenschlecht schwankt. Bei denen würde vermutlich selbst Shakespeare wie ein drittklassiger Schmierenkomödiant klingen ... (wobei Spötter ja behaupten, GENAU DAS sei er gewesen, aber darauf wollen wir an dieser Stelle nicht weiter eingehen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />)
Andererseits wiederum ist das wohl ein ziemlicher Teufelskreis, denn wenn man den Schauspielern nichts vorgibt, womit sie arbeiten können, dann kommt nunmal so ein Schrott dabei heraus. Und die "Charaktere" (eigentlich ein beschönigender Begriff für diese Schablonen) sind dermaßen flach geraten, daß jede Flunder neidisch wäre! Von so etwas wie Charakterentwicklung will ich gar nicht erst anfangen ...

Aber im Grunde ist man sowieso froh, wenn die Menschen endlich mal von der Leinwand verschwinden und den wahren Hauptdarstellern das Feld überlassen. Nur: Fast immer, wenn das geschieht, kann man nur zu dem Schluß kommen, daß die Regie-Brüder Strause mit erheblichen Budget-Problemen zu kämpfen hatte. Nicht nur, daß etliche Spezialeffekte geradezu lachhaft sind (ich habe wohl noch nie dermaßen schlecht computererzeugte Flammen gesehen! Dagegen wirken selbst die berüchtigt-trashigen Spezialeffekte von "Buffy" beinahe OSCAR-verdächtig ...), wenn dann doch mal Aliens und Predator im Mittelpunkt der Handlung stehen (was viel zu selten der Fall ist), dann kann man vor lauter Dunkelheit kaum etwas erkennen.
Offenbar wurde das gesamte Geld in den Endkampf auf einem Krankenhausdach gesteckt, denn der ist dann immerhin gut sichtbar und durchaus sehenswert (einer der wenigen Punkte, in denen ich dem obigen Rezensenten widerspreche).
Außerdem strotzt die "Handlung" nur so vor Logikfehlern und ausgesprochen unglaubwürdigen Verhaltensweisen aller Parteien und das ist schon eine wahre Kunst bei einem so dünnen Storyfaden ... Die Fehler innerhalb der Franchise-Universen sind oben ja schon ausführlich aufgezeigt, dem bleibt von meiner Seite auch nichts hinzuzufügen.

Stellt sich die Frage: Gibt es denn außer dem zumindest erträglich inszenierten Endkampf noch irgendetwas Gutes über "Aliens vs. Predator 2" zu berichten?
Naja, Reiko Aylesworth spielt mit (warum auch immer, hatte nach "24" wohl nichts besseres zu tun ...) und sieht wie üblich sehr liebreizend aus. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Es gibt genau zwei gelungene Gags (die kurioserweise fast direkt hintereinander kommen).
Splatter-Fans werden sich über viel Blut und einige recht eklige Szenen freuen (sofern man denn mal was erkennen kann).
Die Musik im Abspann ist gut.
Und, nunja, es gibt den Predator und die Aliens. Und die sehen gewohnt gut aus. Das ist aber leider gerade bei den Aliens auch schon alles, was sie mit der Original-Reihe zu tun haben. Schon im ersten, immerhin noch mittelmäßigen Crossover, wurden die Aliens für meinen Geschmack unter Wert geschlagen, hier verkommen sie jedoch vollends zu albernen Dumpfbacken, die beinahe jeden gruseligen Reiz, den sie in den vorangegangenen Filmen (vor allem natürlich in den ersten beiden) so überzeugend entwickelten, verloren haben.
Hier ist man so weit von einem wohligen Schaudern entfernt wie Rob Schneider von einem OSCAR für den Besten Schauspieler!
Der Predator kommt für meinen Geschmack etwas besser rüber, allerdings bin ich kein großer Fan der "Predator"-Filme und kann das daher nicht wirklich gut beurteilen.

Fazit: "Aliens vs. Predator 2" sieht zwar teilweise recht gut aus, hat Splatter-Fans ein bißchen was zu bieten und ist immerhin nicht komplett langweilig, schafft es insgesamt aber in ungeahnter Perfektion, gleich zwei erfolgreiche Kult-Franchises mit beinahe unbegrenztem Kinopotential endgültig zu versenken (zumindest qualitativ, die recht ordentlichen Einspielergebnisse lassen dagegen eine weitere Fortsetzung befürchten ...). Glückwunsch, das muß man auch erst mal schaffen!
2 Punkte.

Und damit ist AvP2 der schlechteste Film, den ich je im Kino gesehen habe und möglicherweise sogar der schlechteste Film insgesamt, den ich komplett gesehen habe (einzige Konkurrenten, die mir einfallen: "Alone in the Dark" und "Cabin Fever"). Aber bevor wieder das Gemecker anfängt: Es gibt durchaus noch etliche "Filme", die noch schlechter sind und tatsächlich 1 Punkt verdient haben (0 gibt es bei mir wie gesagt nicht). Die würde ich mir aber nie bis zum Ende anschauen (beispielsweise die schrecklichen "Jackass"-Machwerke, wobei das bestimmt einige ganz anders sehen werden ...).

Edit: Ach, übrigens ist wohl eine Erklärung zu Daedalus´ "Keinohrhasen"-Zitat nötig: Dieser ausgesprochen schlechte Witz wird tatsächlich von einer Frau erzählt, nämlich von Hauptdarstellerin Nora Tschirner. Und innerhalb der Handlung erweist sich der Witz als genau der Rohrkrepierer, der er auch ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Er ist also KEINESWEGS repräsentativ für den Humor in "Keinohrhasen"!

Last edited by Ralf; 09/01/08 12:24 PM.