Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#8797 12/01/08 11:49 AM
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Ach herrje, Ddraiggy, unser geliebter, aber manchmal etwas "schwerf�lliger" Forumsdrache, <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

v�llig abgesehen davon da� ich den Film nicht gesehen habe (und wahrscheinlich auch erst im Fernsehen sehen werde, wenn�s denn mal soweit ist), demgegen�ber auch nur von den �berraschend (f�r mich) positiven, teils sogar fast euphorischen (Tobias Kniebe in der SZ) Kritiken geh�rt habe:

- Meinst Du nicht, da� Du das Konzept des "Spoiler-Warnings" etwas ad absurdum f�hrst, wenn Du die entsprechenden Passagen auch noch farblich hervorhebst!?
Bei aller Wertsch�tzung daf�r, da� Du Dich "redlich bem�hst" elgis Wunsch nachzukommen, so zielte er doch eigentlich auf etwas anderes ab, n�mlich die Erwartung da� Du die im Forum auch explizit zur Verf�gung stehende Methode der Spoiler-Tags anwenden m�gest, die er auch im Grunde entsprechend deutlich genug formuliert hatte.
Und das geht so:
[ spoiler ] ... Spoiler-Text [ / spoiler ]
�berz�hlige Leerzeichen bitte herausnehmen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Auf die Art kann man den kompromittierenden Text dann n�mlich verbergen um den in Unwissenheit bleiben wollenden Leser vor verfr�hten Enth�llungen zu sch�tzen und nicht hervorheben, wie�s mit Deiner Methode geschehen ist.

- bezgl. der Diskussion um die "erste Stunde" des Films mu� ich konstatieren:
Au weia, "tu quoque, filius" - auch Ddraiggy ist vom hollywoodianischen "Action-Virus" infiziert, der sich in Erkrankten auch bei Filmen und Passagen meldet, wo�s nicht unbedingt angebracht.
Das f�hrt zu v�llig derangierten Sehgewohnheiten und best�rkt so die Industrie nur darin ihre Erzeugnisse "auf Action zu b�rsten" wo�s nur geht.
Nachdenklichere Filme oder Sequenzen bleiben da nat�rgem�� auf der Strecke, wei sie "den Zuschauer eh nicht mehr erreichen", wie es die einschl�gigen Protagonisten wohl in sch�nstem Marketingdeutsch ausdr�cken w�rden.
O je! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


Ragon, der cinematographische Magier

#8798 12/01/08 12:03 PM
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Also erstens kann ich diese Spoiler-Tags nicht leiden. Die mit SPOILER markierten und farblich abgesetzten Stellen kann man beim lesen problemlos �berspringen - ausser man verf�gt �ber so wenig Selbstbeherrschung wie Du. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Und zweitens verdrehst Du mir die Worte im Mund. Ich erwarte von so einem Film �berhaupt nicht zwangsl�ufig Action um jeden Preis. Im Gegenteil. Ich erwarte eigentlich eher etwas zum nachdenken. Etwas tiefsinniges oder wirklich interessantes, bildgewaltiges - dem Thema "Last man on Earth" angemessen (siehe dazu in meinem letzten Beitrag schon erw�hnten Film "Quiet Earth"). Wenn's daran aber komplett hapert, dann bittesch�n wenigstens etwas Action.

Der Film weist aber nix davon auf. Die erste H�lfte ist schlicht langweilig und uninteressant und die zweite H�lfte
ein hektisches, storyloses Zombiepl�tten billigster Machart. Und bevor Du meine Ansichten dazu weiter kritisierst, sieh Dir den Film an, dann weisst Du was ich meine.


#8799 12/01/08 12:16 PM
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Nun ja, wenn ich den Film nicht schon gesehen h�tte, h�tte ich beim ersten Anzeichen eines Spoilers in Ddraigs Beitrag diesen nat�rlich nicht zu Ende gelesen - mir war aber nicht nach einer Rezension.

Das liegt zum einen daran, da� ich m�de war, und zum anderen daran, da� ich nicht so recht wei�, wie ich den Film bewerten soll.

Im Grunde genommen hat Ddraig recht... die erste H�lfte kommt im Endzeit-Stil daher, die zweite dagegen ist eher ein Zombie-Gepl�nkel. Ich fand die erste H�lfte recht nett... ich kenne Quiet Earth - und der Film w�rde bei mir mindestens 9 Punkte bekommen. I Am Legend hingegen - nun ja, die Endzeit-Stimmung kommt schon durchaus auf. Wie sich Will Smith als dem Wahnsinn naher Einzelg�nger durchschl�gt ist nett gemacht und kann meiner Meinung nach auf einem gehobenen Niveau �berzeugen.

Die zweite H�lfte hingegen nicht - die Effekte sind nicht so toll, die Action nicht gerade mitrei�end, die Story l��t gegen Ende zum Teil deutlich zu w�nschen �brig.

<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>so finde ich die �nderungen gg�. dem Buch schon fast anma�end! Insb. der in der Tat eher sinnlose Heldentot schmeckt mir gar nicht. Auch nicht, da� die Vorgehensweise des Protagonisten nicht in Frage gestellt wird - einmal gibt es eine Szene, in der alle bisherigen Versuchskaninchen gezeigt werden, aber nicht einmal die (eigentlich sinnlose) Frau erhebt ein Widerwort. Da wurde in der Tat sehr viel verschenkt, was den Film aufgewertet h�tte.</span> (Spoiler-Ende)

Was die allgemeine Bewertung des Filmes angeht: Ich hab von so mancher Meinung mitbekommen, die alleine schon wegen Will Smith eher wohlwollend ausf�llt - auch Ddraig sagt ja �hnliches. Ich hingegen - wie gehabt, der elende Besserwisser - finde, da� Smith nicht wirklich geeignet ist f�r einen verzweifelten Einzelg�nger in einem Endzeit-Thriller. Der Mann steckt voller Energie und ist meiner Meinung nach dann �berzeugend, wenn er diese Energie filmisch umsetzen kann. Dies ist in I Am Legend aber nicht immer der Fall - insb. wenn er z.B. mit einer Mischung aus Verzweiflung und Mut mit leicht vorgeschobenem Unterkiefer in die Ferne schaut, sieht man das deutlich. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Daher bin ich nicht 100%ig �berzeugt von Smith in diesem Film.

Daher: In Ans�tzen beklemmender Endzeit-Thriller, der gegen Ende in ein eher durchschnittliches Zombie-Gepl�nkel abdriftet und einige Schw�chen vor allem bei der Story aufweist. Dennoch ein unterhaltsamer Film, wenn man kein Meisterwerk erwartet - und daher ganze 7 von 10 Punkten.

3 Punkte f�r diesen Film zu geben, w�re undenkbar, denn ich behaupte mal ganz frech, da� mindestens 80% der Kinofilme schlechter sind udn/oder weniger unterhalten. Welche Noten sollen die dann bekommen? Daher vergebe ich eine gute Note, da der Film gut ist, nur nicht so �berragend, wie ihn manche darstellen m�gen.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#8800 12/01/08 12:18 PM
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Na,na, wer wird sich denn gleich auf den (nicht vorhandenen) Schlips getreten f�hlen, Ddraiggy!? [Linked Image]
Du erw�hntest es selbst:
Contenance, contenance, s'il vous pla�t!
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Die Nennung von "Quiet Earth" ist allerdings sehr treffend in diesem Zusammenhang.
Grandioser Film, weitgehend untersch�tzt! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


Ragon

P.S.: Elgi, Du vergi�t:
Nach neuesten Forschungen ist Ddraiggys Skala eher vom "nach unten offenen" Typ - also ein wenig spiegelbildlich zu Ralfs! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Nein, h�chstwahrscheinlich wird sie noch viel mehr einer S�ttigungskurve nahekommen:
Gute Filme d�rfen sich oben auf einem "Plateau" ausruhen - das aber so gut wie nie von einem von ihnen erreicht wird. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />
Wehe aber den anderen, die eine gewisse Schwelle nicht �berwinden k�nnen - ich sach� nur "freier Fall"!
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Last edited by Ragon_der_Magier; 12/01/08 12:28 PM.
#8801 12/01/08 12:45 PM
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Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe bei "I am Legend" nicht erwartet etwas wie "Quiet Earth" vorzufinden. Der Film k�ndigt sich ja selbst in Trailern als actionreicher Endzeit-Grusel an, also erwartet man dementsprechendes. Aber allein der Titel "I AM LEGEND" setzt die Latte doch schon ziemlich hoch.

Es fehlt dem Film aber komplett an einer erhofften Tiefe und wie Elgi schon sagte, wurden viele Gelegenheiten dazu schlicht verschenkt. Der Film setzt sich sehr oberfl�chlich mit den Folgen der Katastrophe auseinander, nicht aber mit ethnischen oder urs�chlichen Fragen zu diesen Folgen oder deren Opfern.

Will Smith gibt sich M�he den verzweifelten Einzelg�nger zu spielen, es kommt aber eben keine wirklich beklemmende Atmosph�re der Einsamkeit r�ber. Er macht seine Sache gut - aber eben nur anhand seiner M�glichkeiten. Ich gebe Elgi recht, dass er nicht die beste Besetzung f�r die Hauptrolle darstellt. Dazu hat er sich dem breiten Publikum schon zu sehr als der flapsige Hektiker eingepr�gt.


Quote
3 Punkte f�r diesen Film zu geben, w�re undenkbar, denn ich behaupte mal ganz frech, da� mindestens 80% der Kinofilme schlechter sind udn/oder weniger unterhalten. Welche Noten sollen die dann bekommen?


Ich glaube ich bewerte die Filme komplett anders als Du. Ich messe sie nicht in einem totalen System im Vergleich mit allen anderen Filmen die ich so kenne - sondern lediglich an dem Anspruch den sie selbst an sich erheben.

Wenn ein Film z.B. nicht mehr darstellen will als eine lustige Teenie-Klamotte, kann ich ihn nicht ebenso benoten wie einen Film, der z.B. als Meisterwerk gelten will. Die Klamotte kann ihren Zweck grossartig erf�llen und 9 von 10 Punkten erhalten, w�hrend das "Meisterwerk" seinem Anspruch nicht gerecht wird und nur 4 von 10 Punkten erreicht - obwohl er im Vergleich nat�rlich immer noch 100 mal besser ist.

Die Erwartungen, die "I am Legend" geweckt hat, betrachte ich definitiv nur als mangelhaft erf�llt - da gibt's dann auch keine gute Note.


PS: Und ja Ragon, nat�rlich bewerte ich Filme sehr subjektiv. Wenn ich dann die geweckten Erwartungen mit dem tats�chlichen Eindruck vergleiche, den diese Filme bei mir hinterlassen haben, schneiden nur sehr wenige gut ab. Das schl�gt sich dann in den Bewertungen deutlich nieder. Die Branche sollte also froh sein, dass ich kein Kritiker von Berufs wegen geworden bin - w�hrend sie sich nach jemandem wie Ralf nat�rlich die Finger lecken w�rde. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Last edited by Ddraigfyre; 12/01/08 01:02 PM.

#8802 12/01/08 01:02 PM
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Ich glaube ich bewerte die Filme komplett anders als Du. Ich messe sie nicht in einem totalen System im Vergleich mit allen anderen Filmen die ich so kenne - sondern lediglich an dem Anspruch den sie selbst an sich erheben.

Wenn ein Film z.B. nicht mehr darstellen will als eine lustige Teenie-Klamotte, kann ich ihn nicht ebenso benoten wie einen Film, der z.B. als Meisterwerk gelten will. Die Klamotte kann ihren Zweck grossartig erf�llen und 9 von 10 Punkten erhalten, w�hrend das "Meisterwerk" seinem Anspruch nicht gerecht wird und nur 4 von 10 Punkten erreicht - obwohl er im Vergleich nat�rlich immer noch 100 mal besser ist.

Auch wenn ich Filme manchmal teilweise auch so bewerte, finde ich diesen Ansatz eigentlich nicht ganz fair. Im Endeffekt kommt es mir darauf an, wie ICH den Film finde und ob er mich - im Rahmen seiner M�glichkeiten - im weitesten Sinne unterh�lt. Da spielt es f�r mich pers�nlich eine untergeordnete Rolle, ob der Film als tiefenpsychologisches Meisterwerk angepriesen wird oder als Heimatfilm aus dem Schwarzwald. Die Grundnote basiert bei mir - und ich denke auch bei einigen anderen - stets darauf, was ich �ber den Film denke. Da� es dann noch Abz�ge oder Pluspunkte geben kann aus den verschiedensten Gr�nden - z.B. eben daf�r, wie sehr der Film die propagiert Erwartungshaltung erf�llt -, ist klar.

Im �brigen vergleiche ich auch nicht alle Filme... allerdings achte ich durchaus darauf, da� ein Film nicht alleine f�r sich steht - zumindest nicht bei einer Bewertung anhand von Noten - sondern im Vergleich zu anderen Filmen. Ansonsten k�nnte man die Noten auch weglassen und sagen "Hat mir gefallen" oder "War schei�e". Die Noten sind ja daf�r gedacht, da� man mit anderen Filmen vergleichen kann.
Insofern finde ich auch Ralfs Bewertungen durchweg gut (wenn ich auch mit einigen wenigen nicht �bereinstimme). Im �brigen ist es ja nicht Ralfs Bewertungssystem, sondern eine durchaus g�ngige welche. Daher kann ich durchaus verstehen, da� es Ralle irgendwann wirklich nervt, da� andauernd seine Bewertungen thematisiert werden. Aber naja... solange ich meine Ruhe habe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


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#8803 12/01/08 01:14 PM
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Die Noten sind ja daf�r gedacht, da� man mit anderen Filmen vergleichen kann.


Das sehe ich eben anders. F�r mich stellen die Noten dar, wie ich genau DIESEN Film einsch�tzen kann. H�lt er, was er verspricht ? Lohnt er die Zeit ? Kann man ihn sich �fter ansehen und sp�ter in die Sammlung stellen ?

Das Bewertungssystem ist doch okay. Einer gibt einem Film 7 Punkte, ein zweiter gibt 8 und ein dritter vielleicht nur 3. Macht eine objektive Bewertung von 6 Punkten und die Leute wissen woran sie sind. Ralf bewertet meiner Ansicht nach zu hoch und ich bewerte seiner (oder Deiner) Ansicht nach zu niedrig. Am Ende steht eine objektive Bewertung mehrerer subjektiver Ansichten, die das Meinungsspektrum wiederspiegelt und etwas �ber den Wert des Films aussagt.

Zweck erf�llt.


#8804 12/01/08 04:38 PM
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Und mich macht ihr schon gl�cklich, wenn zur Abwechslung mal prim�r Ddraiggys Wertungsverhalten thematisiert wird und nicht meines. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

#8805 12/01/08 04:57 PM
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was aber, wenn des einen bewertungsskala bis - sagen wir - 20 geht, und die des anderen von -10 bis +10??

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />


#8806 12/01/08 05:08 PM
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Dann haben wir das selbe Problem wie mit Celsius und Fahrenheit. Der eine schwitzt sich bei 32' Celsius 'nen Wolf - der andere friert sich bei 32' Fahrenheit den Arsch ab.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


#8807 12/01/08 06:44 PM
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Im �brigen ist es ja nicht Ralfs Bewertungssystem, sondern eine durchaus g�ngige welche. Daher kann ich durchaus verstehen, da� es Ralle irgendwann wirklich nervt, da� andauernd seine Bewertungen thematisiert werden.


Tja, da mu� ich leider sagen, in dem Punkt hat die Thematik leider viel zu sehr (Running) Gag-Potenzial - und wir sind viel zu schweinische "Rampens�ue" als das wir jenes, ausgerechnet an diesem Ort, in diesem speziellen "sozialen Biotop" so einfach links liegen lassen w�rden! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Sorry, Ralf! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />


Quote
Dann haben wir das selbe Problem wie mit Celsius und Fahrenheit. Der eine schwitzt sich bei 32' Celsius 'nen Wolf - der andere friert sich bei 32' Fahrenheit den Arsch ab.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Oder wie mit den Zentimetern und den Inches - die Marssonde st�rzt halt einfach ab bzw. gondelt ins Nirgendwo. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
( <img src="/ubbthreads/images/graemlins/idea.gif" alt="" /> Moment! Das n�hrt in mir einen schlimmen Verdacht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> :
K�nnten f�r die j�ngsten Forumsaussetzer vielleicht ausnahmsweise gar nicht mal buad mit seinem Tee verantwortlich sein. Sind sie vielmehr evtl. gar einem sich ausdehnenden dramatischen Ri� im Bewertungskontinuum des Kino-Topics durch inflation�r unterschiedliche Rezensionen zu schulden?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shhh.gif" alt="" /> )


Ragon

Last edited by Ragon_der_Magier; 12/01/08 06:46 PM.
#8808 12/01/08 08:30 PM
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Keine Ahnung. Zum Thema "Aussetzer" ist Alrik der Experte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />


#8809 15/01/08 04:31 PM
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T�DLICHE VERSPRECHEN:

In einem Londoner Krankenhaus stirbt eine minderj�hrige Mutter bei der Geburt ihres Kindes, woraufhin die Hebamme Anna (Naomi Watts) anhand eines auf russisch verfa�ten Tagebuches, welches das M�dchen bei sich hatte, irgendwelche Verwandten ausfindig zu machen. Anna selbst ist russisch-st�mmig, spricht die Sprache ihrer Vorfahren jedoch nur sehr bruchst�ckhaft, also ist sie auf die Hilfe ihres Onkels Stepan (Jerzy Skolimovski) angewiesen. Da der sich jedoch zun�chst str�ubt, sucht Anna ein russisches Restaurant auf, dessen Visitenkarte im Tagebuch enthalten war. Dort trifft sie auf den zuvorkommenden Patriarchen Semyon (Armin Mueller-Stahl), seinen impulsiven Sohn Kirill (Vincent Cassel) und dessen Freund Nikolai (Viggo Mortensen) - und mu� erfahren, da� sie ungewollt Bekanntschaft mit der russischen Mafia gemacht hat ...

Nach "A History of Violence" ist "T�dliche Versprechen" (was �brigens wieder mal eine ziemlich rei�erische �bersetzung des Originaltitel "Eastern Promises" darstellt ...) die zweite Zusammenarbeit des kanadischen Kult-Regisseurs David Cronenberg mit Viggo "Aragorn" Mortensen. Und erneut gelingt es Cronenberg, einen f�r seine Verh�ltnisse recht mainstreamigen Thriller zu pr�sentieren, der aber doch immer wieder den sehr eigenen Cronenberg-Stil durchscheinen l��t. Beispielsweise scheut Cronenberg auch in so einem Film mit eigentlich recht konventioneller Story nicht davor zur�ck, fast alles authentisch und schonungslos zu zeigen. Ein Cronenberg w�rde halt nie auf die Idee kommen, dann wegzuschneiden, wenn es hart auf hart kommt und/oder wortw�rtlich um die Wurst geht (pun intended <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> - aber um das zu verstehen, sollte man den Film gesehen haben). Insofern hat mich die Altersfreigabe ab 16 Jahren durchaus ein wenig �berrascht.

Die (mitunter mit sehr boshaftem Humor durchsetzte) Handlung selbst ist, wie erw�hnt, nichts besonderes. Im Grunde eine Mischung aus "Der Pate" und "Road to Perdition", nur da� es hier wohl erstmals in einem gro�en internationalen Film um die Russen-Mafia geht (zumindest f�llt mir gerade kein anderes Beispiel ein) und nicht um die sizilianische Mafia oder die japanischen Yakuza. Im Vergleich mit den Vorbildern fehlt es "T�dliche Versprechen" jedoch eindeutig an der epischen Breite und dem sprichw�rtlichen Cinemascope-Gef�hl. Was mit einiger Sicherheit genau im Sinne Cronenbergs ist.
Glorifizierung von Verbrechen kann man diesem Film jedenfalls nicht vorwerfen, er zeigt die Geschehnisse als die kleine, dreckige und vollkommen unglamour�se Geschichte, die sich auch in der Realit�t sein d�rfte. Damit macht sich Cronenberg definitiv um Ehrlichkeit und Authentizit�t verdient - allerdings leidet darunter die Kinotauglichkeit!

Vor allem in technischer Hinsicht l��t "T�dliche Versprechen" vieles vermissen: Es gibt keinerlei innovative oder auch nur halbwegs spektakul�re Kameraf�hrung, Ausstattung, Kulissen und Co. sind zwar zweckm��ig (und eben vermutlich wiederum authentisch), aber alles andere als beeindruckend. "T�dliche Versprechen" sieht aus wie ein (hochkar�tiger) TV-Krimi und nicht wie ein Kinofilm!

Umso beeindruckender ist daf�r die Besetzung geraten: W�hrend Naomi Watts eigentlich eine eher passive Rolle einnimmt und damit gewisserma�en die Zuschauer-Perspektive des Kinopublikums einnimmt, sind die Leistungen der drei Mafia-Hauptdarsteller umso spektakul�rer: Viggo Mortensen wurde v�llig zurecht bereits f�r den Golden Globe nominiert und sollte auch gute Chancen auf die schon lange verdiente (und ihm bei "A History of Violence" leider noch verweigerte) OSCAR-Nominierung haben. Und das keineswegs nur aufgrund der hei� diskutierten, bereits jetzt als legend�r zu betrachtenden und �u�erst mutigen Sauna-Sequenz!
Entgegen Elgis Meinung fand ich auch Cassel und vor allem Armin Mueller-Stahl in seiner vielleicht letzten gro�en internationalen Kino-Rolle sehr gut. Ob deren Russisch nun �berzeugend ist oder nicht (soweit ich wei�, spricht Mueller-Stahl aber schon seit Jahrzehnten flie�end Russisch), kann ich allerdings nicht beurteilen.

Zusammenfassend l��t sich sagen, da� David Cronenberg mit "T�dliche Versprechen" erneut ein beeindruckender Thriller gelungen ist, der aber inhaltlich nicht an den Vorg�nger "A History of Violence" herankommt und technisch schon gleich gar nicht. Daf�r sind die darstellerischen Leistungen herausragend und die direkte, authentisch wirkende Erz�hlweise ist ebenfalls eindrucksvoll. Allerdings mu� man wirklich sagen: Es gibt viele Filme, die auf einer gro�en Leinwand deutlich besser r�berkommen als auf einem kleinen Fernseh-Bildschirm. "T�dliche Versprechen" z�hlt eindeutig nicht dazu.
7,5 Punkte.

Last edited by Ralf; 15/01/08 04:37 PM.
#8810 15/01/08 09:38 PM
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Apropos, Ddraiggy:

Quote
... In einem Londoner Krankenhaus stirbt eine minderj�hrige Mutter bei der Geburt ihres Kindes, woraufhin die Hebamme Anna (Naomi Watts) ... anhand eines auf russisch verfa�ten Tagebuches,... welches das M�dchen bei sich hatte,... irgendwelche Verwandten ausfindig zu machen. - [!?]


Beschleicht Dich bei diesem Satz unseres gesch�tzten, etatm��igen Rezensenten nicht auch ein unbestimmtes Gef�hl von Leere? Von Verlust? Verbunden mit der unterbewu�ten Sehnsucht nach Heilung, dem Bestreben wieder ganz zu werden, eins, also komplett sozusagen? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" />

Also ich wei� nicht, mich schon... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

Will sagen: Alrik war�s diesmal nicht!

[ <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" /> ]

#8811 15/01/08 09:58 PM
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Na jetzt komm aber: Nur, weil da ein "versucht" fehlt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

#8812 29/01/08 10:28 AM
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DER NEBEL:

Eine amerikanische Kleinstadt wird nach einem gewaltigen Sturm auch noch von einer riesigen, dichten Nebelfront eingeh�llt. Nicht nur, da� sich der Nebel entgegen der Windrichtung bewegt - er bringt auch noch etwas mit sich. Etwas Lebensbedrohliches! Eine gro�e Menschengruppe um den K�nstler David Drayton (Thomas Jane) und seinen kleinen Sohn rettet sich in einen Supermarkt. Doch mit der Zeit wachsen die Spannungen innerhalb der Gruppe und der "horror from inside" l��t den "horror from outside" beinahe harmlos erscheinen ...

Nach den Klassikern "Die Verurteilten" und "The Green Mile" ist "Der Nebel" bereits die dritte Verfilmung einer Geschichte von Horror-Gro�meister Stephen King durch Frank Darabont - allerdings die erste echte Grusel/Horror-Story. Die Handlung ist ausgesprochen wendungsreich und wie angedeutet keineswegs auf den klassischen Monster-Horror beschr�nkt. Den gibt es zwar und wenngleich die CGI-Kreaturen nicht an Gollum-Qualit�t heranreichen, sind sie allemal �berzeugend. Der Kern der Geschichte liegt jedoch in der Entwicklung der Geschehnisse innerhalb des Supermarkts.
Ich bin kein Psychoanalytiker, aber manchmal konnte ich die Verhaltensweisen der Menschen nicht wirklich nachvollziehen. Allerdings glaube ich, da� diese bewu�t �bertrieben und in die Extreme �berspitzt wurden (vermutlich bereits von Stephen King), um das parabelhafte der Geschichte zu betonen.
Denn es sch�len sich schnell drei klar voneinander abgrenzbare (wenngleich sehr wohl durchl�ssige) Fraktionen heraus: Auf der einen Seite die Ultra-Rationalisten um den Star-Juristen Brent Norton (Andre Braugher), die vermutlich noch nicht mal dann die Existenz etwas �ber- bzw. Unnat�rlichen anerkennen w�rden, wenn sie gerade davon gefressen w�rden. Auf der anderen Seite die extrem religi�se Mrs. Carmody (OSCAR-Gewinnerin Marcia Gay Harden) - eigentlich den Stadtbewohnern lange als "Verr�ckte" bekannt -, deren alttestamentarische �berzeugungen und Deutung der Geschehnisse als Bestrafung Gottes f�r menschliche S�ndenf�lle wie Mondspazierg�nge (sic!), Scheidungen und Abtreibungen mit zunehmender Dauer immer mehr Anh�nger unter den ver�ngstigten Menschen finden.
Dazwischen stehen diejenigen, mit denen sich vermutlich der Gro�teil des Publikums identifizieren k�nnen - die "Normalen" sozusagen. Darunter David und sein Sohn, die Lehrerin Amanda (Laurie Holden lustigerweise bereits in ihrem zweiten "Nebel-Film" nach "Silent Hill" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />), der Supermarkt-Angestellte Ollie (Toby Jones) und die alte Dame Irene (Frances Sternhagen). Sie leugnen nicht das Offensichtliche, sind aber auch nicht bereit, jegliche Vernunft �ber Bord zu werfen.

Wie gesagt, diese sehr schnelle und extreme Aufspaltung in drei Fraktionen ist aufgrund der etwas �bertriebenen Inszenierung zun�chst gew�hnungsbed�rftig - aber definitiv effektiv und letztlich genau das, was "Der Nebel" von den �blichen Wald-und-Wiesen-Horrorfilmen positiv abhebt! Hier wirken die Monster von drau�en nur als Katalysator f�r die inneren D�monen der Menschen. Was �brigens durch einen geradezu erstaunlichen Zynismus in den Dialogen noch unterstrichen wird!

Sehr gelungen ist auch die musikalische Untermalung durch Mark Isham, dessen mitunter beinahe atonalen Kompositionen die unheischwangere Atmosph�re perfekt begleiten und betonen. Die Leistungen der bis auf Harden eigentlich nicht allzu hochkar�tigen Schauspieler sind nicht OSCAR-verd�chtig, aber �berzeugend genug. Allzu viel mimisches Talent ist hier sowieso nicht gefragt, es reicht eigentlich, wenn man Furcht, Wut und grimmige Entschlossenheit ausdr�cken kann - achja, und nat�rlich eine gute Sterbeszene hinbekommt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Absolut erw�hnenswert ist �brigens das Ende. Ich werde an dieser Stelle nat�rlich nicht spoilern, aber es sei gesagt, da� Darabont das eigentliche Ende - mit Kings ausdr�cklichem Segen (nach eigener Aussage war er sowieso nie hundertprozentig zufrieden damit) - ver�ndert hat. Was einerseits wunderbar funktioniert, da dieser Schlu� ein riesengro�es Ausrufezeichen setzt und sicherlich lange im Ged�chtnis bleibt. Andererseits ist dieses Ende aber auch ab einer bestimmten Stelle recht vorhersehbar und insgesamt ziemlich plakativ - was eigentlich nicht schlecht zu den beschriebenen �bertreibungen pa�t. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob die Subtilit�t des urspr�nglichen Endes nicht noch besser gewirkt h�tte.

Fazit: "Der Nebel" ist ein sehr gelungener Horror-Film, der zwar Anleihen bei Klassikern wie (offensichtlich) "The Fog" oder "Alien" nimmt, sich aber vor allem durch seine pr�zise, pessimistische Analyse der im Zentrum der Geschichte stehenden Menschen auszeichnet und somit beinahe mehr Mystery-Psycho-Thriller als Monster-Film ist. 8,5 Punkte.

Last edited by Ralf; 29/01/08 10:41 AM.
#8813 29/01/08 02:27 PM
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Was man allerdings von der "Kurzgeschichte" (>200 Seiten) nicht sagen kann. Die ist mehr so Massenware!


BananeBananeBananeTonBananeTonTonKuchen

#8814 29/01/08 03:03 PM
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Ach, mehr als 200 Seiten? Und das nennt der Herr King "Kurzgeschichte"? Na klasse. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
�brigens wollte ich das sowieso in meiner Kritik explizit erw�hnen: Ich kenne die Vorlage nicht (wie bei allen King-Verfilmungen) und kann daher nicht beurteilen, ob es eine gute Umsetzung ist. Die Rezension bezieht sich ausschlie�lich auf den Film.

#8815 29/01/08 04:43 PM
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Nur ganz kurz heute:

Ich war in


NATIONAL TREASURE 2 (Verm�chtnis des geheimen Buches oder so)


Nachdem mir der erste Film sehr viel Spass gemacht hat (eigentlich unserer ganzen Gruppe), sind wir sogleich in den zweiten Teil gegangen.
Das Team des ersten Films ist wieder zusammen und machen sich wieder auf eine Schnitzeljagd, gegen die jene von Dan Brown arg blass aussehen.

Wieder darf man nicht alles zu ernst nehmen oder logisch ansehen aber es macht einfach Spass zuzuschauen.
Wirklich mitr�tseln kann man nicht, da Ben und seine Freunde/Familie die R�tsel in Nullkommanix selbst gel�st haben. Macht aber nichts.

Klar, der erste Teil war etwas besser aber das kennt man ja von vielen Filmen. Ich freu mich jetzt schon auf den dritten Teil (auf den schon hingewiesen wird)!

Fazit: Ein netter Film der gute Unterhaltung bringt und ein netter Zeitvertreib bis der K�nig der Schatzsucher endlich in die Kinos kommt!

#8816 30/01/08 12:22 PM
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DARJEELING LIMITED:

Die drei ungleichen, nach dem Tod ihres Vaters vor einem Jahr entfremdeten Br�der Francis (Owen Wilson), Jack (Jason Schwartzman) und Peter (Adrien Brody) begeben sich auf Francis� Veranlassung auf eine "spirituelle Reise" durch Indien, um wieder zueinander zu finden. Doch Francis hat dabei noch einen Hintergedanken, er hat n�mlich ihre Mutter (Anjelica Huston) ausfindig gemacht, die die Familie vor langer Zeit verlassen hatte, um Nonne zu werden - in einem indischen Kloster. Erwartungsgem�� verl�uft die Reise nicht ganz frei von Zwischenf�llen ...

Nachdem der von seiner Fanschar beinahe kultisch verehrte Regisseur Wes Anderson in seinen letzten beiden Filmen eher die f�r ihn typische bizarre, mitunter ziemlich klamaukhafte Komik in der Vordergrund stellte (was meiner Meinung nach bei "Die Tiefseetaucher" sehr gut funktionierte, bei "Die Royal Tenenbaums" weniger), orientiert sich "Darjeeling Limited" eher an Andersons Erstling "Rushmore" und konzentriert sich mehr auf die Emotionen der Figuren. Das aber nat�rlich ohne da� der Humor zu kurz k�me!

Bezeichnend und absolut hinrei�end ist bereits die allererste Sequenz des Films, die ich hiermit kurzerhand spoilern werde: Wir sehen einen aufgeregten Bill Murray (Hauptdarsteller aus "Rushmore" und "Die Tiefseetaucher") in einem rasenden indischen Taxi. Als der Wagen vor dem Bahnhof h�lt, springt Murray heraus, rennt in das Geb�ude hinein zum Bahnsteig, auf dem sein Zug - der "Darjeeling Limited" - sich soeben in Bewegung gesetzt hat! Murray rennt so schnell er kann, um noch auf den letzten Waggon aufzuspringen und dann ... wird er pl�tzlich von Adrien Brody �berholt! Die Kamera folgt dem schnelleren Brody, der den Zug tats�chlich einholt und bei einem Blick zur�ck den verzweifelten Murray auf dem Bahnsteig sieht. Und damit ist Murray auch schon raus aus dem Film. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Es ist im Grunde ganz einfach: Wer diese Szene witzig findet, dem wird auch der ganze Film gefallen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Die Handlung dient dabei nur als d�nner roter Faden, stattdessen trifft die Floskel "Die Reise ist das Ziel" hier exakt zu. Es geht um die Br�der und ihre ganz privaten Probleme, um ihr Verh�ltnis zueinander und, ja, es geht auch um ein hier wundersch�n (aber keineswegs komplett romantisch verkl�rt) dargestelltes Indien. Ein bi�chen erinnert das ganze an Filme wie "Lost in Translation" und das ist ja alles andere als eine Beleidigung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Besonders erfreulich ist nat�rlich, da� die Leinwandchemie der Film-Br�der trotz ihrer zahlreichen charakterlichen und k�rperlichen Unterschiede einwandfrei funktioniert. Sicherlich auch ein Verdienst von Andersons Gewohnheit, immer wieder mit den gleichen Schauspielern zu drehen (wenngleich Brody neu in der "Familie" ist). Dennoch m�chte ich besonders Jason Schwartzman hervorheben, der seine Kino-Karriere �berhaupt erst Anderson verdankt ("Rushmore" war sein allererster Auftritt vor einer Kamera!) und sich seitdem zu einem sehr respektablen Charakterdarsteller entwickelt hat und hier auch noch erstmals als Co-Autor am Drehbuch mitwirkte.

So gesehen ist es irgendwie passend, da� er auch im 13-min�tigen Kurzfilm "Hotel Chevalier" die m�nnliche Hauptrolle spielt, der hier - anders als in den USA - als Vorfilm gezeigt wird und die Vorgeschichte von Schwartzmans Figur Jack erz�hlt. Naja, nicht die wirklich die Vorgeschichte, sondern einfach nur eine kleine Episode, die Jacks Ex-Freundin (Natalie Portman in ihrer bislang freiz�gigsten Rolle!) beinhaltet und f�r sich genommen zwar sehr stimmungsvoll, aber doch eher belanglos wirkt. Erst im Nachhinein entfaltet der Kurzfilm seine Kraft - durch die Geschehnisse und direkten wie indirekten Bezugnahmen in "Darjeeling Limited".

Insgesamt ist "Darjeeling Limited" der bislang beste Film von Wes Anderson. Eine subtile, humorvolle und von den exotischen Reizen Indiens ebenso wie von den erstklassigen Schauspielern profitierende Reise ins Ich der Filmfiguren. Ein wahres Feel-Good-Movie. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
9 Punkte.

Last edited by Ralf; 30/01/08 12:28 PM.
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