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Bezeichnend und absolut hinreißend ist bereits die allererste Sequenz des Films, die ich hiermit kurzerhand spoilern werde: Wir sehen einen aufgeregten Bill Murray (Hauptdarsteller aus "Rushmore" und "Die Tiefseetaucher") in einem rasenden indischen Taxi. Als der Wagen vor dem Bahnhof hält, springt Murray heraus, rennt in das Gebäude hinein zum Bahnsteig, auf dem sein Zug - der "Darjeeling Limited" - sich soeben in Bewegung gesetzt hat! Murray rennt so schnell er kann, um noch auf den letzten Waggon aufzuspringen und dann ... wird er plötzlich von Adrien Brody überholt! Die Kamera folgt dem schnelleren Brody, der den Zug tatsächlich einholt und bei einem Blick zurück den verzweifelten Murray auf dem Bahnsteig sieht. Und damit ist Murray auch schon raus aus dem Film. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" /> Toller Anfang! Muß den Film sehen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/stupid.gif" alt="" />

Aber heute war ich in einem etwas anderen Film, von dem bis zum Start in den USA kaum etwas bekannt war... es gab lediglich ein paar Trailer und Teaser... das Bild von der kopflosen Freiheitsstatue... die Namen J.J. Abrams (Produzent) und Matt Reeves (Regisseur)... und sonst nicht wirklich viel.

Mancher mag es schon erraten haben, es handelt sich um CLOVERFIELD.

Mein Urteil vorab schon verratend kann ich nur sagen: Beeindruckend!

Viel muß und sollte man über die Story nicht verraten - nicht nur weil so ein großes Geheimnis darum gemacht wurde, sondern weil sie auch nicht wirklich so berauschend ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />
Der Film wurde öfter als Mischung aus Blair Witch Project und Godzilla bezeichnet... und das trifft in der Tat zu. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Aber die Intensität, mit der man ins Geschehen gezogen wird - der ganze Film basiert auf einer einzigen Kameraaufnahme während der ganzen Geschehnisse - ist überwältigend, wie ich finde. Das Ganze fängt mit der Abschiedsparty für Rob an, den es nach Japan verschlägt. Freunde veranstalten die Überraschungsparty und der beste Freund Hud darf mit der Kamera die ganze Party dokumentieren. Nach einiger Zeit des Feierns und kleinerer Beziehungsprobleme geht es dann los... eine riesige Erschütterung, Stromaussetzer, laute Geräusche... man rennt aufs Dach und sieht dort wie am Horizont eine riesige Explosion stattfindet... auf der Flucht vor den Trümmern flieht man auf die Straße... und da kommt dann schon der Kopf der Freiheitsstatue durch die Straße geflogen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Ab da geht es dann - ohne zu wissen, wer oder was eigentlich für das Chaos verantwortlich ist - auf die obligatorische Flucht aus der Stadt bzw. zur Rettung etwaiger liebgewordener Personen. Der Unterschied zu gewöhnlichen Katastrophenfilmen besteht darin, daß man dank der Handkamera mittendrin ist. Das ist eigentlich auch der ganze Clou des Films... denn wie gesagt, Story ist nicht einfallsreich, die Schauspieler nicht wirklich gefordert/überragend. Aber durch die subjektive Kamera ist das Ganze dennoch mitreißend und sehr aufregend.

Wegen der kleinen Schwächen im Detail (Story, Schauspieler, Charaktere) gibt es "nur" 9 von 10 Punkten! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"