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Joined: Mar 2003
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Bezeichnend und absolut hinrei�end ist bereits die allererste Sequenz des Films, die ich hiermit kurzerhand spoilern werde: Wir sehen einen aufgeregten Bill Murray (Hauptdarsteller aus "Rushmore" und "Die Tiefseetaucher") in einem rasenden indischen Taxi. Als der Wagen vor dem Bahnhof h�lt, springt Murray heraus, rennt in das Geb�ude hinein zum Bahnsteig, auf dem sein Zug - der "Darjeeling Limited" - sich soeben in Bewegung gesetzt hat! Murray rennt so schnell er kann, um noch auf den letzten Waggon aufzuspringen und dann ... wird er pl�tzlich von Adrien Brody �berholt! Die Kamera folgt dem schnelleren Brody, der den Zug tats�chlich einholt und bei einem Blick zur�ck den verzweifelten Murray auf dem Bahnsteig sieht. Und damit ist Murray auch schon raus aus dem Film. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" /> Toller Anfang! Mu� den Film sehen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/stupid.gif" alt="" /> Aber heute war ich in einem etwas anderen Film, von dem bis zum Start in den USA kaum etwas bekannt war... es gab lediglich ein paar Trailer und Teaser... das Bild von der kopflosen Freiheitsstatue... die Namen J.J. Abrams (Produzent) und Matt Reeves (Regisseur)... und sonst nicht wirklich viel. Mancher mag es schon erraten haben, es handelt sich um CLOVERFIELD. Mein Urteil vorab schon verratend kann ich nur sagen: Beeindruckend! Viel mu� und sollte man �ber die Story nicht verraten - nicht nur weil so ein gro�es Geheimnis darum gemacht wurde, sondern weil sie auch nicht wirklich so berauschend ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" /> Der Film wurde �fter als Mischung aus Blair Witch Project und Godzilla bezeichnet... und das trifft in der Tat zu. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Aber die Intensit�t, mit der man ins Geschehen gezogen wird - der ganze Film basiert auf einer einzigen Kameraaufnahme w�hrend der ganzen Geschehnisse - ist �berw�ltigend, wie ich finde. Das Ganze f�ngt mit der Abschiedsparty f�r Rob an, den es nach Japan verschl�gt. Freunde veranstalten die �berraschungsparty und der beste Freund Hud darf mit der Kamera die ganze Party dokumentieren. Nach einiger Zeit des Feierns und kleinerer Beziehungsprobleme geht es dann los... eine riesige Ersch�tterung, Stromaussetzer, laute Ger�usche... man rennt aufs Dach und sieht dort wie am Horizont eine riesige Explosion stattfindet... auf der Flucht vor den Tr�mmern flieht man auf die Stra�e... und da kommt dann schon der Kopf der Freiheitsstatue durch die Stra�e geflogen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Ab da geht es dann - ohne zu wissen, wer oder was eigentlich f�r das Chaos verantwortlich ist - auf die obligatorische Flucht aus der Stadt bzw. zur Rettung etwaiger liebgewordener Personen. Der Unterschied zu gew�hnlichen Katastrophenfilmen besteht darin, da� man dank der Handkamera mittendrin ist. Das ist eigentlich auch der ganze Clou des Films... denn wie gesagt, Story ist nicht einfallsreich, die Schauspieler nicht wirklich gefordert/�berragend. Aber durch die subjektive Kamera ist das Ganze dennoch mitrei�end und sehr aufregend. Wegen der kleinen Schw�chen im Detail (Story, Schauspieler, Charaktere) gibt es "nur" 9 von 10 Punkten! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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Du hast es zwar erw�hnt, aber man sollte vielleicht noch mal ausdr�cklich darauf hinweisen, da� der Film � la "Blair Witch Project" komplett mit wackeliger Handkamera gedreht wurde (eben die subjektive Perspektive). Damit haben nach ersten Erfahrungsberichten viele Kinozuschauer so ihre Probleme - wohl vor allem die, die vorher gar nicht wu�ten, um was f�r einen Film es sich handelt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Und es gibt wohl auch wieder mal des �fteren herzerfrischend schwachsinnige Kommentare in der Art von "Sowas h�tte ich auch selber drehen k�nnen" zu h�ren. Ich werde jedenfalls versuchen, "Cloverfield" in einem m�glichst leeren Saal zu sehen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
�brigens ist zu lesen, da� es viele Anspielungen auf "Alias" geben soll. Wie viele hast du denn bemerkt, Elgi? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Und last but not least: Kennst du die begleitenden Internet-Seiten wie slusho.jp, tagruato.jp oder jamieandteddy.com (Pa�wort jllovesth)? Ich habe sie mir noch nicht n�her angeschaut, weil ich mich von "Cloverfield" �berraschen lassen will, aber da gibt es wohl noch einiges zu entdecken f�r Fans des Films ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Last edited by Ralf; 01/02/08 02:06 PM.
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Joined: Mar 2003
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Nein, ich habe bis gestern ausschlie�lich nur das Plakat gekannt und sonst nichts! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Klingt erstaunlich, ist aber wahr. Ich wu�te nicht mal, da� Abrams dahintersteckt. Erst gestern habe ich durch Zufall etwas mehr dar�ber gelesen und bin dann rein. An Anspielungen auf Alias ist mir ehrlicherweise nichts aufgefallen... ich lese jetzt lediglich �ber das Slusho-Getr�nk, aber naja, ich bin mir gar nicht sicher, ob das im Film selbst vorkommt; ich erinnere mich auf jeden Fall nicht daran. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />
Was die Leute angeht, denen schlecht wird und die dann aus dem Kino rennen: Schw�chlinge! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
EDIT: Und die besagen Seiten habe ich mir jetzt Mal angeschaut... ich pers�nlich finde, da� sie nichts mit dem Film zu tun haben. Und das k�nnte in der Rezeption durch die Kritiker durchaus ein Problem werden: Der Film wird sehr oft mit "viralem Marketing" in Verbindung gebracht... es wird berichtet, wie geheimnisvoll der Film (nicht) beworben wird... von den vielen heimlichen Dingen beim Dreh erz�hlt... usw. Fakt ist aber, da� das alles in keinem Verh�ltnis zur Story im Film steht - die ist wirklich nicht revolution�r, sondern purer Durchschnitt. Und wenn man mit allzu hohen Erwartungen in den Film geht, kann man gar nicht anders als entt�uscht werden. Ich wiederhole mich: Das, was den Film auszeichnet, ist nicht die Story oder der Cast, sondern einzig und allein die Tatsache, da� man so in das Geschehen gezogen wird, wie in keinem vergleichbaren Film zuvor. Davon geht die einzige Faszination aus, wie ich finde. Daher mein dringender Rat an alle, die den Film sehen wollen (also an Ralf <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />): Von der geheimnisumwobenen Story nicht zu viel erwarten. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
EDIT 2: Und wer behauptet, da� er sowas auch h�tte selbst drehen k�nnen, ist nichts als ein Schw�tzer, denn handwerklich ist das Ganze sehr gut umgesetzt. Die verwackelte Handkameraoptik k�nnte einen anderen Eindruck vermitteln, aber die gezielt eingesetzten und teilweise sehr sch�nen Specialeffekte passen perfekt ins Bild. Ob das einer der Idioten, die meinen, das h�tten sie auch selbst drehen k�nnen, ebenfalls so gut geschafft h�tte, mag ich bezweifeln. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Last edited by elgi; 01/02/08 02:35 PM.
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Joined: Mar 2003
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Wobei ich anmerken m�chte, dass es solche Leute durchaus tats�chlich gibt. Ich habe online schon einige privat aus Gaudi produzierte "Fanmovies" gesehen, bei denen ich wirklich in Sachen Kameraf�hrung und SFX den Hut ziehen musste.
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Joined: Mar 2003
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Aber ich wage mal zu behaupten, da� GENAU DIE niemals solche unqualifizierten Kommentare vom Stapel lassen w�rden, weil sie eben wissen, da� sowas nicht so einfach zu bewerkstelligen ist, wie es vielleicht aussieht ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
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Joined: Apr 2003
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Ich muss halt ehrlich sagen, dass die ganze Wackelkameraoptik f�r mich schon ein bisschen abschreckend ist. Und bei den Trailern kann ich auch sagen: "Es f�hlt sich auch f�rmich billig produziert an. Das ist nat�rlich Bl�dsinn, da solche Aufnahmen im Grunde sauschwer pr�zise zu machen sind und auch CGI-Effekte da reinzubauen ist eine extrem fizzelige Sache.
Mir wurde schon fast bei den Trailern schlecht und ich f�rchte, ich muss auf den Film verzichten, wenn ich meinem Magen einen Gefallen tun m�chte.
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Joined: Mar 2003
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Tja, wenn du lieber auf deinen Babymagen als auf meine Lobpreisung h�rst... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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Ich habe mir jetzt noch einmal die von Ralf geposteten Seiten und auch ein paar andere Sachen �ber Cloverfield angeschaut und dar�ber gelesen... und ja, es ist schon nett, wie die Geschichte des Films auf unscheinbare Art dadurch transportiert wird. D.h. wenn man lustig ist und sich damit besch�ftigen will, kann man sich die ganzen Puzzle-Teile zusammensuchen und sich an den ganzen Diskussionen darum erfreuen. Aber wie gesagt: Mir war das alles nicht bewu�t und mir hat der Film dennoch gefallen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Nun zu einem weniger guten Film:
DAS VERM�CHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES
Man kan sich hier kurz fassen... Nicolas Cage geht im Stil von Indy auf gro�e Schnitzeljagd an ber�hmten und meist auch gesicherten Orten, um zu beweisen, da� sein Ur-Ur-Gro�vater nicht am Attentat an Abe Lincoln beteiligt war, wie jetzt der undurchsichtige Ed Harris in der Rolle des Antagonisten behauptet und vordergr�ndig beweist. Begleitet wird Cage dabei von seiner Frau/Freundin, mit der er sich nat�rlich �fters mal streitet... dazu noch ein leidlich lustiger Nerd... wieder dabei der Vater... und diesmal auch die Mutter, damit auch der Vater sich streiten darf.
Der Schatz der Tempelritter war �hnlich aufgebaut, hat mir aber dennoch gut gefallen. Da wirkte noch alles einigerma�en frisch und nicht ganz so banal. In diesem zweiten Teil allerdings herrschte f�r mich g�hnende Langeweile... die Schnitzeljagd-Dynamik funktionierte kaum, die R�tsel waren wirklich haneb�chen, die Schauspieler unterfordert und/oder gelangweilt, die Musik wahrhaftig enervierend... kurz geagt: Ich bin entt�uscht.
Ich wei� gar nicht, welche Note ich vergeben soll... sagen wir mal bis auf weiteres 4 von 10.
EDIT: Von den logischen Schw�chen und der allgemeinen Inhaltlosigkeit der Story mal ganz zu schweigen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Last edited by elgi; 03/02/08 01:05 PM.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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"John Rambo" wird in den deutschen Kinos in einer um rund eine Minute geschnittenen Version laufen. Andernfalls h�tte er von der FSK nicht mal "Keine Jugendfreigabe" erhalten! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />
(wohlgemerkt: Ich wei� noch nicht, ob ich mir den Film anschauen werde - die Kritiken sind mittelm��ig, aber die meisten Zuschauer scheinen sehr angetan zu sein. Ich lege auch keinen gesteigerten Wert auf besonders brutale Szenen und eine Minute ist sicherlich noch verschmerzbar. Aber diese verdammte Zensur nicht zum Jugendschutz - auch wenn der Grund offiziell "Schwere Jugendgef�hrdung" lautet -, sondern als Bevormundung erwachsener Steuerzahler regt mich einfach prinzipiell auf!)
Last edited by Ralf; 07/02/08 04:51 PM.
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Joined: Mar 2003
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Und sollte prinzipiell boykottiert werden, genau. Deshalb f�r mich ja auch schon lange keine zerschnittenen Filme mehr im TV. Man �rgert sich nur.
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Joined: Mar 2003
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Also die Schnitte im TV kann man nicht ohne weiteres mit den Schnitten im Kino vergleichen. Klar ist es �rgerlich, da� Rambo jetzt geschnitten ins Kino kommt, allerdings gilt der Film in der ungeschnittenen Fassung schon zu den brutalsten Filmen der letzten Zeit (und bekam dennoch erstaunlicher das R-Rating in den USA). Wenn die Schitte also "sinnvoll" gesetzt sind, werden hoffentlich keine ganzen Szenen entfallen, sondern nur die ganz harten Teile. Das ist allerdings keine Zensur, wie ich finde... wenn ein Film nicht mal die "Keine Jugendfreigabe" Einsch�tzung erh�lt, dann mu� er schon wirklich sehr hart sein.
Bei jedem anderen Film w�rde ich allerdings ebenfalls eher an Boykott denken... doch bei Rambo h�rt f�r mich der Spa� auf. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Ich habe meine Karte f�r die Vorpremiere schon seit 2 Wochen und werde auf jeden Fall in den Film gehen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Und sp�ter irgendwann kommt die DVD/BD aus dem Ausland, wo man den Film dann auch mal komplett ungeschnitten sehen darf.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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Ich hab mal die ungekuerzte Fassung von Ichi the Killer gesehen. Das war teilweise schon mehr als nur ein bisschen abstossend, gelinde gesagt, aber viel schlimmer kann Rambo auch nicht sein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
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Kater, ich bin entsetzt ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />
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Drache, und ich erst! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />
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*LOL* ![[Linked Image]](http://www.larian.com/ubbthreads/images/icons/grin.gif) Ich bin am�siert!
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Doppelpack-Zeit:
DER KRIEG DES CHARLIE WILSON:
Washington, 1980er Jahre: Der Abgeordnete Charles Wilson (Tom Hanks) ist ein mit allen Wassern gewaschener Weiberheld (seine ausschlie�lich h�bschen, jungen und vor allem weiblichen Mitarbeiterinnen werden im Abspann treffend als "Charlie�s Angels" bezeichnet <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />), aber auch ein sehr gewiefter Politiker, der sich f�r eine Sache engagiert, von der er �berzeugt ist. Als eines Tages ein TV-Bericht aus Afghanistan sein Interesse weckt und er sich n�her �ber die dortige Situation der hoffnungslos unterbewaffneten Mudschaheddin im Kampf gegen die sowjetische Invasion informiert, hat er so eine Sache gefunden. Er nutzt all seinen �ber die Jahre gesammelten Einflu� aus (und fordert etliche "Gefallen" ein), um den Kampf gegen die Kommunisten in Afghanistan zu finanzieren. Unterst�tzt wird er dabei von der reichen, ultra-rechten Lobbyistin Joanne Herring (Julia Roberts) und dem ungehobelten, aber idealistischen CIA-Agenten Gust Avrakotos (OSCAR-nominiert: Philip Seymour Hoffman). Ein seltsames Gespann. Ein erfolgreiches Gespann!
Aaron Sorkin konnte als Erfinder und Chef-Autor der in den USA ausgesprochen erfolgreichen Polit-Serie "The West Wing" sieben Jahre lang Erfahrung im Schreiben zugleich ernsthafter und am�santer Politik-Drehb�cher sammeln. Das merkt man "Der Krieg des Charlie Wilson" an, denn die spritzigen, intelligenten Dialoge sind neben der herausragenden Schauspielerriege (in den Nebenrollen gl�nzen u.a. Amy Adams, Emily Blunt, Ned Beatty, Ken Stott, John Slattery, Om Puri) das absolute Highligt des Films. Trotz des ernsthaften Themas - und die Geschichte ist so in etwa tats�chlich passiert! - hat Regieveteran Mike Nichols einen sehr am�santen Film geschaffen, mit deutlichen satirischen Ankl�ngen (was ihn fast 40 Jahre sp�ter wieder in die N�he seiner "Catch-22"-Verfilmung bringt ...).
Tom Hanks spielt Charlie Wilson mit Verve und es gelingt ihm problemlos, den Gratwandel zwischen hemmungslosem Macho und seri�sem Politiker darzustellen. Vor allem sein Zusammenspiel mit Seymour Hoffman l��t mitunter kein Auge trocken! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kampfsequenzen zu sehen (teils gespielt, teils originale Archivaufnahmen), die daran erinnern sollen, da� es bei diesem insgesamt sehr am�santen Film durchaus um eine ausgesprochen ernste Thematik geht.
Nat�rlich vers�umen Sorkin und Nichols es auch nicht, in die heutzutage schon fast vergessenen Geschehnisse mitunter Anspielungen auf die heutige Situation einzubauen - denn im Grunde genommen ist der Film ja eine Art Prequel zum heutigen Afghanistan-Krieg. Neben einigen subtil in die Dialoge eingeflossenen Seitenhieben bietet aber auch die wahre Geschichte des Charlie Wilson die M�glichkeit, darauf einzugehen. Denn w�hrend es Wilson zu Hochzeiten des Krieges gelang, eine Milliarde Dollar f�r die Unterst�tzung der Mudschaheddin bereitstellen zu lassen, wurde ihm nach dem R�ckzug der Sowjets nicht mal mehr eine MILLION f�r den Wiederaufbau von Schulen u.�. bewilligt. So ist es auch mehr als passend, da� der Film mit einem (in der deutschen Fassung leider etwas abgeschw�chten) Zitat des echten Charlie Wilson endet: "These things happened. They were glorious and they changed the world... and then we [nocando] up the endgame."
Das einzige, was ich "Der Krieg des Charlie Wilson" wirklich vorwerfen kann (neben einem gewissen Patriotismus, der wohl unvermeidbar ist, um das amerikanische Publikum zu erreichen - aber wohlgemerkt handelt es sich um einen Patriotismus-Gedanken, der weit von dem eines George W. Bush und seiner Anh�nger entfernt ist!), ist, da� er zu kurz ist. Gerade mal eineinhalb Stunden (plus Abspann) sind eigentlich zu wenig f�r diesen Film. So kommt das Ende auch ziemlich abrupt. Mit mehr Zeit h�tte man zudem noch ein wenig tiefer in die Materie eindringen k�nnen. Schade, da� das nicht geschehen ist. K�nnte den Film wom�glich am Ende des Jahres einen Platz in meiner Top15-Liste kosten ...
Dennoch ist "Der Krieg des Charlie Wilson" einem politikinteressierten Publikum absolut zu empfehlen. Auch wer sich unabh�ngig von der Thematik an intelligenten Rededuellen erfreut oder an herausragender Schauspielkunst, kann hier nicht viel falsch machen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> 8 Punkte.
CLOVERFIELD:
New York: Mitt-Zwanziger Rob tritt eine neue Stelle in Japan an, vorher gibt es noch eine gro�e Abschiedsparty f�r ihn. Diese dokumentiert Robs ziemlich nerviger Freund Hud mit einer Handkamera - und wird so im Laufe des Abends zum Chronisten des Angriffs eines zerst�rungsw�tigen Monsters auf Manhattan!
Seien wir ehrlich: Die Idee, einen Katastrophen-/Monsterfilm aus der Ich-Perspektive zu drehen, ist schlichtweg brillant! Leider verl��t sich "Cloverfield" etwas zu sehr auf diesen Club. Es w�re besser gewesen, auch etwas mehr Zeit und Ideen in die Entwicklung der Handlung zu stecken, denn die ist ausgesprochen konventionell und �berraschungsarm. Auch aus den Charakteren h�tte man mehr machen k�nnen. Nicht nur, da� das "Alter Ego" des Publikums Hud eine tierische Nervens�ge ist, auch die anderen Protagonisten spr�hen nicht gerade vor Charisma. Eigentlich ein Kardinalsfehler in Horror- oder Katastrophenfilmen, denn wenn man nicht mit den Protagonisten mitfiebern kann, dann ist normalerweise schon fast alles verloren. In "Cloverfield" ist das dank der Ego-Shooter-Perspektive zum Gl�ck nicht so extrem und auch die sehr kurze reine Laufzeit von etwa 75 Minuten verhindert das Aufkommen echter Langeweile. Dazu kommt, da� das Monster wirklich gut und sogar recht originell aussieht.
Als Darsteller wurden ausschlie�lich No-Names engagiert. Das merkt man auch. Die sind zwar insgesamt allemal ausreichend, aber in den wenigen figurenzentrierten Szenen konnten sie mich nicht wirklich �berzeugen.
Aufgrund des Konzepts gibt es im Film selbst keinen eigens komponierten Score, daf�r mu� ich aber Michael Giacchinos fantastischen "Cloverfield overture" w�hrend des (langen) Abspanns ausdr�cklich loben!
Insgesamt ist "Cloverfield" ein durchaus unterhaltsames Monster-Movie, das zu 99% davon lebt, da� es dem Zuschauer mittels Ich-Perspektive und Handkamera das Gef�hl gibt, mittendrin im Geschehen zu sein. Wie gesagt: Der Clou funktioniert, aber man h�tte deutlich mehr daraus machen k�nnen. 7 Punkte.
Eine Fortsetzung ist �brigens bereits angek�ndigt. Storym��ig macht das allemal Sinn, allerdings halte ich es f�r keine gute Idee, auch den zweiten Film in der Wackelkamera-Optik zu inszenieren. Zumindest nicht komplett Ich glaube nicht, da� das noch mal richtig funktionieren w�rde. Vielleicht w�re da ein eher konventionell gedrehter Film mit mehr Augenmerk auf die Handlung doch die bessere Wahl. Naja, wir werden sehen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
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Joined: Sep 2005
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Ist das wie diese eine ewig und 3 Tage dauernde Szene aus Children of Men, wo die in dem Fl�chtlingslager sind und der Typ versucht die Mutter und das Baby wiederzufinden nachdem die von den Fischen da auseinandergerissen wurden? Das sind irgendwie 7 Minuten ohne (sichtbares) absetzen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Und wirklich sehr sehr seeeeehr stimmungsvoll! Genialste Szene ever, was soviel heisst wie genialste Szene dir mir einf�llt in diesem Moment.
Worauf ich hinauswill: Wird in dem Film abgesetzt? Ich meine mal sowas gelesen zu haben das es nicht so ist.
SPLINTER TAUGHT THEM TO BE NINJA TEENS LEONARDO LEADS DONATELLO DOES MACHINES RAFAEL IS COOL BUT BRUTE MICHELANGELO IS A PARTY DUDE TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES
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Joined: Mar 2003
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Naja, es gibt schon ein paar Schnitte - halt immer dann, wenn die Kamera laut Story gerade mal kurz abgeschaltet ist. Au�erdem gibt es so eine Art R�ckblick, in dem das "Tape" immer wieder mal kurz zur vorherigen, offenbar nicht ganz gel�schten Aufnahme springt ...
Also, mit "Children of Men" l��t sich das nicht wirklich vergleichen. Au�erdem meine ich mich erinnern zu k�nnen, da� die besagte Szene in "Children of Men" nicht aus der Ich-Perspektive gefilmt ist, sondern sozusagen aus einer Verfolger-Perspektive (und verfolgt wird Clive Owen). Oder?
Bei "Cloverfield" ist es eher so wie im "Blair Witch Project" (blo� mainstreamiger und IMHO auch besser).
�brigens waren die meisten Fachleute (und ich auch <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />) ziemlich entsetzt, als "Children of Men" NICHT den OSCAR f�r die Beste Kamera gewann (ging an "Pans Labyrinth", glaube ich) ...
Last edited by Ralf; 12/02/08 05:28 PM.
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Joined: Mar 2003
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Also, mit "Children of Men" l��t sich das nicht wirklich vergleichen. Au�erdem meine ich mich erinnern zu k�nnen, da� die besagte Szene in "Children of Men" nicht aus der Ich-Perspektive gefilmt ist, sondern sozusagen aus einer Verfolger-Perspektive (und verfolgt wird Clive Owen). Oder? Richtig. Und ja, ich rege mich immer noch auf, da� der Film bei den Oscars leer ausging. Deppen halt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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Das lag vermutlich daran, da� ALLE Academy-Mitglieder abstimmen durften - also auch die, die keine Ahnung von Kameraf�hrung haben (und AUCH die, die gar nicht alle Filme gesehen hatten ...). Bisher dachte ich ja ehrlich gesagt, da� in den technischen Kategorien nur diejenigen Academy-Mitglieder, die der entsprechenden Gilde angeh�ren, abstimmen d�rfen. Also Kameraleute f�r die Beste Kamera, Tontechniker f�r den Besten Ton etc.pp.
Wie ich k�rzlich herausgefunden habe, war das leider ein Irrtum. Diese Regelung gilt n�mlich lediglich f�r die Nominierungen. �ber den Sieger d�rfen dann aber d�mlicherweise alle abstimmen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" /> Erkl�rt wenigstens so einige unerkl�rliche Ergebnisse der Vergangenheit ...
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