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Man kann es sich ja nicht aussuchen, in wen man sich verguckt.

Doch, mein Lieber - deine unbewußten Konditionen haben schon längst für dich ausgesucht.


Mag sein, dass man sich *unbewusst* aussuchen kann, in wen man sich verliebt - für das eigene Selbst kann es dann doch völlig unerwartet kommen. Vielleicht ist einer der Gründe, dass wir selbst uns weniger kennen, als wir glauben, und dass wir - wie alles andere auch - einer stetigen Entwicklung unterliegen. Und dass wir manchmal von dieser Entwicklung überholt werden und uns bei dieser Gelegenheit selbst überraschen...

In diesem Sinne glaube ich nicht, dass wir *bewusst* steuern können, in wen wir uns verlieben oder in wen nicht - wir sind hier mMn buchstäblich ein Spielball unserer Emotionen. Sicher, wir können unseren so oft gerühmten, tatsächlich aber wohl eher erbärmlichen "Verstand" einsetzen und eben jenen Emotionen mit Sachlichkeit und Analysis zu Leibe rücken. Mal ganz davon abgesehen, das das meist das besondere an Gefühlen zumindest schmälert, gekommen wir damit zwar unter Umständen uns in den Griff - aber vergewaltigen wir damit nicht uns selber ein bisschen? Würgen wir damit nicht Dinge ab, nur weil wir sie nicht richtig begreifen und verstehen können?

Letzendlich mag genau dieses bewusste Eingreifen aber auch von VOrteil sein, denn wie es so schön heißt: Liebe und Hass liegen dicht beieinander, und wie oft werden wir von unseren Emotionen in die Irre geführt?

Schliesslich glaube ich auch noch, dass wir zwar wissen, was wir *wollen* (und manchmal nicht mal das), aber dieses "Wollen" entspricht oft nicht dem, was wir wirklich *brauchen*. Dummerweise sind die meisten Menschen, die ich kenne oder von denen ich gehört habe (dieser Nachsatz erweitert die Anzahl ganz gewaltig! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) - mich eingeschlossen - nicht in der Lage zu erkennen, was sie *brauchen*...