Tja, Kiya, genau hier sehe ich das Problem:
Wo spiele ich eine Rolle, und wo bin ich wirklich ich selbst?

Ich beneide Dich, wenn Du immer genau weist, wo Dein eigenes Ich gerade ist - mir gelingt das, wenn ich ehrlich bin, nicht.

Sein eigenes Ich ganz klar zu erkennen geh�rt mMn zu den schwierigsten Dingen, die das Leben f�r uns �berhaupt bereith�lt - zumal sich eben jenes Ich, wie oben bereits erw�hnt, ja unentwegt entwickelt.
Denn sind wir nicht inzwischen von so einer gewaltigen Anzahl von "Zw�ngen" umgeben, dass es zu einem essentiellen *Teil* unseres "Ichs", unseres ureigensten Selbst' geworden ist, eine "Rolle" zu spielen? Moral, Gew�hnung, Erinnerung, und nicht zuletzt auch Wissen - das alles sind in meinen Augen Dinge, die unser Ich einzw�ngen - aber ihm zugleich auch eine Form verleihen (und ohnehin allesamt ihren Sinn haben - von daher ist in diesem Zusammenhang das Wort "Zwang" nicht zwangsl�ufig negativ behaftet!).

Was bin noch ich, und wo f�gt sich mein Ich nur in eine "Rolle"? Wo handele ich meinem eigenen Selbst zugunsten einer "Rolle" zuwider, und warum tue ich das?

Letzendlich r�ume ich aber auch ein, dass unsere Emotionen vielleicht schlauer sein m�gen als wir es sind. Wenn wir uns so pl�tzlich verlieben - vielleicht entscheidet unser K�rper dann durchaus richtig und w�hlt wirklich instinktiv den besten Partner aus. Vielleicht ist es ja tats�chlich unsere mangelnde Selbsterkenntnis (oder zumindest die Bereitschaft, sein eigenes Selbst zu erkennen und zu "bedienen"), die eine solche Parnterschaft dann gegen den Baum f�hrt. Vielleicht spielt man dann tats�chlich eine Rolle - wie immer diese auch zustande kommen mag (Zw�nge!) - und da man nicht seine eigene Rolle spielt, ist es die falsche. Und alles geht schief...