Stone hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Nach dem, was ich hier von Seraph lesen musste, ist sie einzig und allein in sich selbst verliebt - und jedes Gefühl bleibt in ihr, unfähig, einen anderen daran teilhaben zu lassen. Du lebst Dein Leben selbst, Seraph, und alle anderen Menschen scheinen für Dich nicht mehr als Statisten zu sein, deren einziger Zweck ihrer Existenz es ist, Dir - irgendwie - zu Gefallen zu sein. Du scheinst ernsthaft der Meinung zu sein, dass ihre Gefühle und Empfindungen aber auch *gar* keine Rolle spielen.
Selbstachtung mag ja wichtig und bedeutend sein, doch wenn sie dermaßen entartet, dass es außer der Achtung vor sich selbst gar keine Achtung mehr gibt... nimm es mir nicht übel, aber einen Menschen wie Dich würde ich nicht wirklich kennenlernen wollen...
Dummerweise steht es den Menschen ja nicht auf der stirn geschrieben, wie sie sind, und wenn sie etwas vorspielen - tja, dann kann es schon mal sein, dass man einen solchen Menschen kennenlernt, von dem man eigentlich die Finger lassen würde. Und da geht es wieder von vorne los, und die Katze beißt sich in den Schwanz...
Und übrigens: Die Variante, verliebt und verknallt zu sein und es eine Zeitlang "genießen" zu können, weil mir die Angebetete etwas vorspielt, *ist* mMn die allerschlimmste Variante. Lieber werde ich abgewiesen und weiß dann, woran ich bin, als dass ich später dermaßen erniedrigt werde.
Aber jemanden, der wirklich verliebt ist, die Nascherei vor die Nase zu halten und sie immer dann wegzuziehen, wenn er danach greifen will - das ist in meinen Augen nichts anderes als seelischer Sadismus.