Tja, schwierige Frage... Einerseits sind Kinder unsere Zukunft und eigentlich der Sinn unserer Existenz - und wie ALix schon so wunderschön bemerkte, ist ein Kinderlächeln für fast alles eine Entschädigung (obwohl ich selber noch keine habe). Andererseits wäre es purer Egoismus, wenn wir aus solchen Gründen Kinder zeugen. Da damit die Schaffung eines neuen Bewusstseins verbunden ist, das hoffentlich in der Lage sein wird, die Realität bewusst zu erkennen, steckt da etwas mehr dahinter als "Lege ich mir ein Aquarium zu?". Woraus sich die Frage ergibt: *WARUM* schaffen wir uns Kinder an? Tun wir es uns selbst zu liebe, um *unsere* Wünsche und Triebe zu befriedigen? Oder steckt da etwas anderes dahinter?
Andererseits, wenn ich mir so ansehe, was wir mit uns und unserer Welt anstellen... dann frage ich mich auch, was wir unseren Kindern wohl hinterlassen werden. Und ob es zu verantworten ist, Kinder in eine Welt zu setzen, von der man annehmen kann, dass es mit ihr nur noch bergab geht...
Ich meine, das furchtbarste, was Eltern vermutlich von ihren Kindern hören können, müsste doch eigentlich der Satz "Ach wäre ich nie geboren worden!" sein. Sollen wir auf Kinder verzichten, nur weil die Äußerung dieses Satzes durchaus im Bereich des Möglichen liegt? Oder sollen wir uns darüber hinwegsetzen, mit Hoffnung und auch einer gewissen Blauäugigkeit ("Es wird schon nicht so schlimm kommen..."), vor allem aber auch mit dem Wissen, dass schliesslich auch der Schmerz einen wesentlichen Teil der Lebendigkeit ausmacht?
Es ist ein verdammt schwierige Frage, und ehrlichgesagt fühle ich mich nicht berufen, darauf eine Antwort zu geben. Aber eines ist gewiss - sie macht mich immer wieder aufs Neue verdammt nachdenklich...