Vorweg: Ich bin kein Philosoph <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> (zumindest nicht im akademischen Sinne <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />).
Gerade am Beispiel der Entwicklung unseres Gesundheitssystems wird mMn
eine Kontroverse zwischen einer Kantschen Prinzipien-Ethik und einer utilitaristischen Ethik deutlich. 
Wenn das Wohl des Menschen Gesetz wäre, würde das Alter (und andere Faktoren) keine Rolle spielen.
Der Trend geht aber zu einer utilitaristischen Ethik (verbreitet u.a. in angloamerikanischen Ländern): Hier ist das Wohl der Mehrheit der Maßstab, das zu optimierende Kriterium. D.h. eine Kosten-Nutzen-Rechnung ist legitim. Da werden einzelne Menschen (Gruppen) schon mal von Transplantationen und anderen medizinischen Maßnahmen ausgeschlossen.
Leider fehlt in der Bundesrepublik eine breite Diskussion darüber, ob wir uns Prinzipien leisten wollen - oder nicht (allein diese Abwägung mutet absurd an - im Kantschen Sinne).
Dies ist mMn momentan noch eine Frage des Wollens (des politischen, gesellschaftlichen Willens) und noch nicht eine des Nicht-Könnens.