Ich kann rockasracoon nur recht geben. Divinity II ertrinkt geradezu in Klischee, wenn auch mit einigen humor.
Was prinzipiel ja auch nicht schlechtes ist. Was sonst sind Klischees eigentlich anderes, als bestimmte Erzählstrukturen welche aufgrund ihrer großen Beliebtheit immer wieder verwendet werden.
Und der Aufbau des Drachenritters/Rhoda-Konfliktes weckt halt eine gewisse Erwartungshaltung, welche mit Rhodas entgültigen Abgang in Divinity II nicht erfühlt, sprich einfach abgebrochen wird.
Das selbe hönnte man auch über das "Ende" von Divinity II Ego Draconis sagen. Welches dem Spieler ebenfalls wortwörtlich in der Luft hängen lässt, ohne seine Erwartungen zu erfühlen. Es gab nicht ohne Grund massive Kritik bezüglich dieses Endes, egal ob von Spielerseite oder Spielemagazine.
Außerdem sollte doch spätestens nach dem Ende von Ego Draconis klar sein, daß Divine Divinity nicht umbedingt den Clichees folgt.
Das Ende von Ego Draconis ist übrigens sehrwohl ein klassisches Klischee. Es wäre vielmehr ein Klischee-Bruch gewesen, wenn Zandalors großer Masterplan funktioniert und Damian einfach bei Ygernas Erweckung tod umgekippt wäre, ohne dass es zuvor einen epischen Entscheidungskampf Gut vs. Böse gegeben hätte.
So sagte unsere Erwartungshaltung in Ego Draconis, so einfach kann Damian nicht besiegt werden, der Plan muss jetzt scheitern, damit es noch zu besagten Entscheidungsschlacht kommt.
Deshalb habe ich den Eindruck, dass die harsche Kritik der Spieler am Ende sich nicht darauf bezog, dass Zandalors Plan gescheitert war, sondern dass Ego Draconis uns mit einen typischen Cliff Hanger aus den Spiel entließ, welcher die Handlung in keinster Weise zu einen befriedigenden Abschluss brachte. Denn das "Ende" von Ego Draconis war nichts anders als der typische "WTF, so kann die Geschichte nicht enden!"-Effekt welcher die Fortsetzung (in diesen Fall das Addon) für uns interessanter machen sollte.
Leider kann man dieses über Rhodas Abgang nicht sagen, selbst wenn sie in Divinity III zurückkehrt, da, wie rockasracoon so passend sagte, die aufgebaute Spannung des Konfliktes weg ist, sobald der Spielercharakter nicht mehr der Drachenritter ist.