Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#208346 15/09/04 12:09 PM
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Als Glance auf Schild, Stab und Ring vor sich starrt, fühlt er sich übergangslos wieder in die äußere Nebelzone versetzt, und kann im Inneren der dunstverhangenen, aber nebelfreien Zone eine weitere Szene erkennen.

Ein Mensch und ein Elf stehen Seite an Seite auf einem Hügel. Um sie herum scharen sich Krieger, ebenfalls Menschen und Elfen, und eine wohlgeordnete Linie menschlicher Pikenträger wird von einem Trupp elfischer Schildträger gedeckt.
Der Hügel, auf dem die beiden Anführer der kleinen gemischten Streitmacht stehen, ist in ein angenehmes Leuchten getaucht, und jetzt kann Glance erkennen, wo es herkommt: Mitten auf dem Hügel steckt das Tilúvemaegsil, und Elf und Mensch halten es gemeinsam umklammert. Es ist jene hellebardenähnliche Waffe, die der Halbelf kennt - kein Speer, und kein Schwert. Mit überirdischer Schönheit - viel schöner, als sie der Halbelf je gesehen hat - ragt sie über dem gemischten Heer auf.
Es ist keine sehr große Streitmacht, die dort auf dem Hügel ausharrt, doch sie verkörpert Geschlossenheit und Elf oder Mensch sind in ihr gleichwertig und vollkommen ebenbürtig. Nur das gemeinsame Ziel ist von Bedeutung, nicht die Herkunft des Blutes. Um den kleinen Hügel herum erkennt Glance ein weiteres Heer, und dieses Heer ist an Größe kaum zu überbieten. Kreaturen der Finsternis, Untote, Seelenräuber, Höllenhunde und all jene monströsen Wesenheiten, die Seite an Seite mit ungezählten Dämonen in die Schlacht ziehen, sei es aus einem inneren Trieb heraus oder auch nur aus der alles andere außer Kraft setzenden Furcht vor einer unbeschreiblichen Strafe heraus. Sie haben den Hügel in ihrer Mitte vollständig umschlossen, und sie stürmen auf die wenigen menschlichen und elfischen Krieger ein. Die Anzahl der Kreaturen, die direkt aus dem Schlund der Hölle gestiegen zu sein scheinen, ist groß genug, um die kleine Schar allein durch ihre schiere Masse zu ersticken.
Doch als die blutrünstigen Kreaturen den Fuss des Hügels erreicht haben, wird das vom Tilúvemaegsil ausgehende überirdische Leuchten intensiver, wird zu einem hellen, doch angenehm warmen, sphärischen Licht, dass die Phalanx aus Lanzen und Schilden einhüllt und gleich einem Wall umgibt. Fest umklammert halten Elf und Mensch das Artefakt, jedoch ohne die glänzende Waffe einzusetzen, allein auf ihre Stärke vertrauend, die auf ihrer Einigkeit und dem gemeinsamen Ziel, dem Bösen zu trotzen beruht. Und tatsächlich – die dunkle Flut bricht sich an dem leuchtenden Speer- und Schildwall der Allianz, obwohl die Dämonen immer und immer wieder vordringen, um diese lächerlich wenigen Verteidiger des Lichts hinwegzuspülen. Und doch, in ohnmächtiger Wut, können die Geschöpfe der Schatten nicht vor der strahlenden Phalanx der Elfen und Menschen bestehen, obwohl diese nichts tun, als auszuharren und dem feindlichen Ansturm Speer und Schild entgegenzustrecken.
Schliesslich, erschöpft und bis ins Mark demoralisiert, zieht sich das dunkle Heer zurück. Das Tilúvemaegsil glüht noch eine Weile nach und taucht das Schlachtfeld in angenehmes Licht.
Unversehrt steht die Schar aus Kriegern um den Hügel, unversehrt und siegreich, obwohl sie keinen einzigen Angriff vorgetragen hat.
Dann ebbt schliesslich das Leuchten ab, und zugleich vergeht die Szene vor Glance Augen und er findet sich erneut im Inneren der nebelfreien Zone wieder, vor sich Stab, Ring und Schild liegend.

#208350 16/09/04 09:44 AM
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Glance schliesst unter dem Eindruck der Bilder die Augen. Die Gedanken wirbeln in seinem Kopf. WER will ihm hier WAS sagen?

Er schüttelt den Kopf, konzentriert sich. Kein Hinweis auf Wer - also zurückstellen. Was? WAS?

Punkt für Punkt geht Glance die Visionen im Geiste durch.

Der Elf, der Mensch und der Zwerg, die das Artefakt erschaffen. Das Artefakt zum Kampf gegen das Böse - Nein, zum Schutz vor dem Bösen!

Der Zwerg, der nach getaner Arbeit geht - so als habe er alles erreicht und erledigt, was er beabsichtigte.

Der Elf, der das Artefakt für sich beansprucht. Warum? Weil die Elfen, als älteste der drei Rassen den ersten Anspruch haben die Waffe zu führen? Weil sie aufgrund ihrer natürlichen Fähigkeiten besser geeignet sind als die anderen, nachgeborenen, kurzlebigen und zerstörerischen Rassen?

Der Mensch, der das Artefakt dem Elfen entriss, und diesen erschlug. Im Zorn? Aus Habgier? Neid? Machtdünkel? Aus Wut über die Arroganz der Elfen? Im rebellischen Selbstbewußtsein der Jungen, die die Zukunft sind?

Elfisches, wie menschliches Blut wurde vergossen. Aber nicht das Blut des Bösen. Auch nicht in der späteren Vision - das Böse wurde zurückgetrieben. Durch die gemeinsame Anstrengung wurde es erschöpft, aber nicht besiegt - nur abgewehrt.

Das Artefakt ist also ein Schutz, aber offensichtlich nur wenn die Rassen zusammenstehen in gemeinsamem Kampf. Von einer allein angewandt, wurde es zur mächtigen Waffe, die sich gegen die andere Rasse richtete; es muss also Einigkeit und Gleichgewicht herrschen unter den Rassen um den Schutz zu erlangen.

Er öffnet die Augen, und blickt wieder auf die vor ihm liegenden Teile - ja, Schild, Stab und Ring; Symbole für Schutz und Abwehr - das muss es sein.
Was aber hat das mit ihm, Glance Parnson Mórsylvan A'Lodoss, zu tun?

Seine rechte Schläfe, an der er sich verletzt hatte, juckt. Irritiert reibt er mit den Fingern seiner rechten Hand über die Stelle - und stutzt; und fühlt genauer - Narbengewebe? Seine Wunden verheilen doch immer ohne Narben zu hinterlassen, wenn er den elfischen Heilzauber anwendet!? Narben, dass ist doch...

Er fährt sich probeweise übers Kinn - ja, die Stoppeln kratzen schabend über seine Hand.

...menschlich.

"Das ist es", denkt er, "Ich bin das Ergebnis der Verbindung der Rassen; das Symbol der Einigkeit der Rassen. Daher kann ich das Artefakt alleine führen - solange die Rassen in mir im Gleichgewicht sind. - Und wenn sich das Gleichgewicht wieder verschiebt?"

Er wagt nicht weiter daran zu denken.






In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#208352 17/09/04 06:14 AM
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Die Münze, die Alrik in den Spalt steckt, verschwindet widerstandslos in dem kleinen Schlitz. Aus der Wand heraus ist das kratzende, ein wenig klirrende Geräusch von Metall zu hören, das auf anderem Metall schabt. Es hört sich für Alrik an, als würde die Münze auf einer Art metallener Schiene hinab in die unerforschten Tiefen des Tempels rollen, denn das ohnehin recht leise Geräusch verliert schnell an Intensität, als würde es in der Ferne verschwinden, und erstirbt schliesslich ganz.

Gespannt wartet Alrik, was geschieht - doch es ist alles wieder grabesstill, und die eingesteckte Münze scheint nicht nur unwiederbringlich verloren zu sein, sondern hat obendrein offenbar gar nichts bewirkt...

#208354 17/09/04 09:30 AM
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Nichts? Garnichts?? Alrik ärgert sich kurz darüber, dass er eine Goldmünze verschwendet hat, aber dann läuft es ihm ganz kalt den Rücken herunter: Wenn eine normale Münze nichts bewirkte wäre die letzte Möglichkeit diesem Raum zu entkommen die Glücksmünze in den Schlitz zu stecken. Allein dieser Gedanke wiederstrebt dem Streuner zutiefst, er ist gegen seine Natur. Diese Münze würde ihn nicht nur reich machen, sie würde ihn auch vor Fallen und anderen Gefahren retten, und nun sollte er diesen unbezahlbaren, eben erst errungenen Schatz wieder verlieren? Nein, das werde ich nicht tun, denkt sich Alrik fest. Doch dann muss er wohl oder übel wieder überlegen was für Möglichkeiten er noch hat diesem Gefängnis zu entrinnen, denn aller Reichtum nützt nichts wenn man verhungert oder verdurstet. Alrik hat also zwei Möglichkeiten: Reich sterben, und das sehr bald, oder genauso arm wie er hineinkam, nur um eine Erfahrung reicher aber immerhin lebendig wieder hinauszukommen. Zerknirscht muss Alrik sich eingestehen, dass er wohl keine andere Wahl hat, denn zum Sterben hat er noch keine Lust. Wenn er überleben will muss er also hoffen, dass der Verlust der Glücksmünze die Tür für ihn öffnen wird. Immer noch wiederwillig zieht er die Münze aus der Tasche und tritt vor die Öffnung. Er braucht noch einige Minuten, bis er sich überwindet die Chance seines Lebens in den Schlitz zu werfen.


Audaces fortuna iuvat!
#208356 17/09/04 09:59 AM
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Die Glücksmünze verschwindet im Spalt, genau wie die goldene zuvor. Anfangs ist das gleiche klirrende, sich entfernende Geräusch der rollenden Münze zu hören, doch plötzlich ertönt hinter den Mauern ein melodischer Gong. Neben dem Schlitz, mitten im Stein, glüht ein Symbol auf, das zuvor nicht zu erkennen gewesen war: ein nach oben geöffnetes Hufeisen...

Dann knirscht Stein auf Stein, und mit quälender Langsamkeit schiebt sich die Steinplatte, die den vermuteten Ausgang versperrt hatte, zur Seite.
Wenn sie sich bloß nicht wieder verklemmt! betet der Streuner und hängt mit seinem Blick an der schweren Platte. Und als hätte er das Unglück herabbeschworen, verharrt die Platte, noch bevor sie sich weit genug geöffnet hat, um ihn passieren zu lassen, und der Schreck fährt ihm in die Glieder. Vielleicht hätte er ja mehrere einfache Münzen in den Schlitz hineinwerfen sollen, und die Glücksmünze behalten! Dass er die Glücksmünze geopfert hatte - das wird doch hoffentlich kein schlechtes Omen sein? Er hatte das erworbene Glück aus der Hand gegeben, und jetzt... womöglich... Angst befällt den Streuner, unvorstellbare Angst, dass er in dieser Kammer für immer eingeschlossen sein würde wie in einer Gruft, dass ihn nun sein Glück, dass sich ihm bisher so gewogen gezeigt hatte, verlassen haben könnte. Seine Kameraden würden ihn hier nie finden, und wenn er an die heimtückische Falle zurückdenkt, in der sich Bodasen und Glance vor seinen Augen aufgelöst hatten, ist es mehr als wahrscheinlich, dass keiner von ihnen noch unter den Lebenden weilt!
Dann wird Alrik von grenzenloser Erleichterung durchströmt, als sich die steinerne Platte wieder in Bewegung setzt, und in einer Zeit, die ihm schier unendlich erscheinen will, schliesslich die Öffnung, die sie bisher verborgen hatte, vollständig freigibt.

Der Gang dahinter ist in Dämmerlicht getaucht, und die Lichtverhältnisse sind noch schlechter, als in der von dem silbrig schimmernden Mineral ohnehin schon nicht allzugut beleuchteten Kammer.

Die Chance, hier eine Falle zu finden, war praktisch Null - oder aber er hätte großes Glück. Auf jeden Fall würde er erneut viel Glück brauchen, wenn er in dem miserablen Licht eine Falle auslösen sollte. Doch konnte sich Alrik jetzt noch auf sein Glück verlassen, jetzt, wo er die Glücksmünze in den Spalt gesteckt hatte?

#208358 17/09/04 11:28 AM
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Der Topf, auf den Bodasen in seiner Verzweiflung seine gesamte magische Kraft übertragen hat, glüht in seinem Inneren mit einem warmen, rötlichen Licht. Deutlich ist die konzentrierte Magie des Dämonenbeschwörers durch die zahlreichen Löcher in der Wand des Gefäßes zu erkennen.
In dem Augenblick, als der letzte Funken Magie den Beschwörer verlassen hatte, war die von ihm beschworene Skelettarmee, die völlig unwirksam gegen die Phantome war, zusammengefallen und hatte sich buchstäblich in Staub aufgelöst.

Doch die Phantome, eben noch zielgerichtet und voller Gier auf den Magier fixiert, verharren nur wenige Schritte von dem bewusstlosen Mann entfernt. Ein leichtes Klagen, kaum mehr als das Säuseln eines leichten Windes, geht von ihnen aus, und orientierungslos irren sie umher. Obwohl die in dem Topf verstaute Magie durch die Löcher glüht wie ein Leuchtturm in finsterer Nacht, vermögen die Phantome diese machtvolle Quelle offenbar nicht zu sehen. Der aus Nase und Ohren blutende Bewusstlose, der vor ihren Füßen liegt und ihnen völlig schutzlos ausgeliefert ist, ist für diese Wesen ohne jedes Interesse, denn sein Körper enthält keine nennenswerte magische Kraft mehr.
Eins nach dem anderen der Phantome vergeht, verschwindet einfach, wie eine Dampfwolke vom Winde zerfasert wird.

Schließlich ist auch das letzte der Phantome verschwunden, und Bodasen ist allein, vor dem Podest mit dem glühenden Topf liegend.

Ein Wind kommt auf, der den Staub der trostlosen Einöde emporwirbelt. Er fährt durch die Löcher in den glühenden Topf hinein, wirbelt die eingeschlossene Magie durcheinander und jagt sie mit seinem Atem aus den Löchern heraus. Ohne den Schutz des Topfes wird die magische Kraft fast sofort auseinandergerissen, und wie schon zuvor die Phantome zerfasert nun auch sie wie eine Wolke aus Dampf. Einen Augenblick lang kann sich noch ein diffuses Glühen in der Luft halten, bis schließlich der Wind auch diesen letzten Rest der Magie des Beschwörers hinweggeweht hat und das Gefäß wieder dunkel und kalt ist. Dann, als alle Magie vergangen ist, bläst der Wind dem Bewusstlosen ins Gesicht, rüttelt an seiner Kleidung, zaust durch sein Haar.
Nur langsam kehrt das Bewusstsein in den geschwächten Magier zurück, doch der Wind lässt nicht nach, rüttelt immer und immer wieder an dem Erschöpften, bis dieser schließlich langsam die Augen öffnet.
Dann, wie der Hauch einer Stimme, vom Winde herangetragen, dringen Worte an das Ohr des Beschwörers:

"Suche den Weg des Opfers dort, wo kein Licht hinreicht!"

Kaum sind die Worte verklungen, nimmt die Kraft des Windes zu, steigert sich immer mehr. Aufgewirbelter Staub nimmt dem noch immer zu Tode erschöpften Bodasen jede Sicht, der tosende Sturm drückt ihm die Luft aus den Lungen, ja scheint ihm die Kleidung vom Leibe zu reißen und die Haut in Streifen zu schneiden. Der geschwächte Magier hat der ungehemmten elementaren Macht der Naturgewalt nichts entgegenzusetzen und fällt unter dem Ansturm der tosenden Luft erneut in tiefe Bewusstlosigkeit.

#208362 17/09/04 11:29 AM
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Glance blickt nachdenklich auf die drei Teile vor sich hinab. Menschliches und elfisches Blut in ihm vereinigt, Mensch und Elf zugleich, zu selben Teilen, miteinander und in gleichem Maße lebend, liebend und leidend...

Langsam streckt er die Hand nach dem Ring aus, dem Teil des Artefaktes, der ihm so vertraut ist und der ihm ungleich mehr bedeutet als Stab und Schild. Das Allumfassende, das alles Verbindende, zugleich ein Ausdruck höchster Ausgeglichenheit, ohne Ecken und Kanten, mit sich selbst in vollkommenem Gleichgewicht. Doch auch ein Symbol des Schutzes – gleich einem Wall, das Innere, Schutzlose umschließend und bewahrend vor dem, was von außen kommt?

Nachdenklich wiegt Glance das Schmuckstück in der Hand, dann steckt er es, einer inneren Eingebung folgend, auf den Finger. Er vermag selbst nicht zu sagen, was ihn dazu veranlasst hat – vielleicht, weil er sich in diesem Augenblick, wo Mensch und Elf in seinem Inneren völlig gleichwertig waren, wo sie nicht nebeneinander, sondern miteinander vereint waren, dem Symbol der Ausgeglichenheit näher fühlt als der einfachen Waffe oder dem Schild.

Doch als er den Ring aufsteckt, beginnen seine Gedanken zu wirbeln, ohne dass er einen von ihnen fassen könnte. Wie in einem Rausch drehen sich die Gedanken in seinem Kopf.
Gleichheit - Einigkeit - Elfen - Dunkelheit - Schutz - Wut - Hass - Liebe - Anerkennung - Menschen - Blut... Blut und Gleichgewicht, Gleichgewicht des Blutes, das Gleichgewicht, Gleichgewicht, Gleichgewicht...

Er spürt nicht, wie er unter der Flut von sich drehenden Gedanken allmählich in die Bewusstlosigkeit hinüberdämmert, doch bevor alles um ihn herum in einem milden Nebel verschwimmt, kann er noch eine angenehme, sonore Stimme vernehmen:

"Nur im Sprung in den Schatten offenbart sich der Weg der Einigkeit!"

#208364 17/09/04 11:33 AM
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Als Glance wieder zu sich kommt, findet er sich stehend vor den Statuen wieder. Von Alrik ist keine Spur zu sehen, doch in seinem Rücken kann er den keuchenden Atem des Magiers hören.
In seinen Händen hält Glance das Tilúvemaegsil, jene hellebardenähnliche Waffe, die er selbst aus Stab, Ring und Blitzdolch zusammengesetzt hatte.

Alles ist, wie es war, oder wie es sein sollte, und doch... der Halbelf fühlt sich von einer inneren Ruhe ausgefüllt, wie er sie noch nie empfunden hat. Gerade jetzt empfindet er sich weder als Halbelf, noch Halbmensch, sondern einfach nur als Glance Parnson Mórsylvan A'Lodoss, und es scheint ihm völlig nebensächlich, welches Blut durch seine Adern fließt.

Noch immer ein wenig desorientiert wendet er sich zu Bodasen um. Er bemerkt den erstaunten Blick im Gesicht des Magiers, und unwillkürlich fährt er mit der Hand über sein stoppeliges Kinn und seine narbengezeichnete rechte Schläfe.
Er nickt Bodasen zu und lächelt schief, fast entschuldigend über sein ungewohntes Erscheinungsbild. Gerade als er zu einer knappen Erklärung ansetzten will, bemerkt er die Schweißtropfen auf der Stirn des Beschwörers, dann verzieht sich plötzlich das Gesicht des Magiers zu einer dämonenhaften Fratze, die keinerlei Ähnlichkeit mehr mit Bodasen hat, und für einen Moment glaubt Glance mächtige, gebogene Hörner zu erkennen.

Noch bevor der Halbelf reagieren kann, bricht der Magier vor ihm in ein furchteinflößendes Brüllen aus, und mit einer gewaltigen Stimme, die Glance nie zuvor vernommen hat, die aber voller Macht und Bosheit ist, schleudert ihm der Magier schwarzes, qualvolles Licht entgegen, dem Glance nichts entgegenzusetzen hat...

#208366 17/09/04 11:34 AM
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Als Bodasen wieder zu sich kommt, findet er sich in dem Raum wieder, in dessen Mitte die Statuen stehen. Vor ihm steht Glance und schaut ihn mit einem etwas verwirrten Gesichtsausdruck an, von Alrik ist auf den ersten Blick nichts zu sehen. Irgendwie sieht der Halbelf verändert aus – diese blitzförmige Narbe an der Schläfe, und dieses stoppelige Gesicht – Bodasen kann sich nicht daran erinnern, dass ihm die Verletzung und der Bartwuchs zuvor schon aufgefallen wären.
Verwirrt blickt sich Bodasen um – ja, er ist im Tempel, dieser Raum ist das letzte, an das er sich erinnern kann, bevor er in diese trostlose Einöde entrissen wurde. Schlagartig wird er sich wieder der letzten Ereignisse bewusst. Seine Magie!
Der Beschwörer lauscht in sich hinein, forscht nach der ihm innewohnenden Kraft.

Alles ist so, wie es war, oder wie es sein sollte, und doch... Unwillkürlich schnappt Bodasen nach Luft, als er das Gefühl hat, sein Selbst zu verlieren. Eine dunkle Kraft steigt in ihm auf, drängt sein Selbst beiseite, und er hat den Eindruck, sich selbst machtlos, klein und demütig in eine dunkle Ecke seines Körpers kauern zu müssen und winselnd zu der unbeschreiblichen furchteinflößenden Macht, die gigantengleich als finsterer Schatten vor ihm aufragt aufzusehen.

Was war das für ein hinterhältiger Trick?! faucht die Stimme, die Bodasen in der trostlosen Einöde nicht vernommen hatte, voller Wut.
Tue das nie wieder, sonst...
Die Stimme sagt nicht, was im Falle einer Wiederholung geschehen würde, doch die Drohung, die in ihren Worten enthalten ist, hat beinahe etwas Körperliches und es gibt keinen Zweifel, dass die Strafe entsetzlich sein und nichts als Grauen und unvorstellbaren Schmerz enthalten wird.

Ein Schauder läuft Bodasen über den Körper, und kalter Angstschweiß tritt ihm auf die Stirn. Doch zugleich erinnert er sich an das Gefühl der Lebendigkeit, an das Gefühl seiner eigenen Existenz, dass ihn in der trostlosen Einöde mit solcher Macht befallen und erwärmt hatte.

Die Stimme in seinem Inneren musste gemerkt haben, dass sie mit ihrer Wut über das Ziel hinausgeschossen war, denn ihre nächsten Worte sind einschmeichelnd und voller Sanftmut:

Wie soll ich dir helfen, wenn du mich allein lässt! sagt sie, um Verständnis heischend. Ich will dich doch nur beschützten! Doch dazu musst du mir vertrauen, völlig und bedingungslos!
Unter dem Eindruck der schmeichelnden Worte fühlt Bodasen, wie er förmlich dahinschmilzt, wie er sich der Stimme unterordnen will und das Bedürfnis hat, sich vor ihr untertänig in den Staub zu werfen. Ein kurzes, verzweifeltes Aufbegehren in seinem Inneren wischt er bedenkenlos beiseite.
"Ja!" haucht er voller Ergebenheit und nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, "Ja! Ich will!"

Ich bin so glücklich, das zu hören, denn mir liegt wirklich viel an deinem Wohl! entgegnet die Stimme in säuselndem Tonfall, und Bodasen ist bereit, ihr jedes Wort bedenkenlos abzukaufen. Für diese Stimme würde er durch das Feuer gehen!
Während du dich sonstwo vergnügt hast, habe ich auch etwas Wichtiges in Erfahrung bringen können! Der Priester hat den, den ihr den Reisenden nennt, auf seine Seite bringen können. Gemeinsam sind sie unterwegs, um dich zu finden! Sie wollen dir die Haut bei lebendigem Leibe abziehen, aus Neid auf deine Macht! Und der Halbelf... Die Stimme spricht das letzte Wort mit Widerwillen und voller Abscheu aus, ...ist auf ihrer Seite! Er hat sich schon deines Stabes bemächtigt, und er lacht über dich! Jetzt hat er es auch noch auf deine Magie abgesehen! Er will sie dir stehlen, er will dir nun nach dem Stab auch noch das letzte nehmen, was du besitzt!

Der Schreck fährt dem Magier in alle Glieder. Der Halbelf, natürlich! ER war es gewesen, der ihm den Stab mit Gewalt entwendet und diese lächerliche Hellebarde daraus gemacht hatte! Und er mochte es auch gewesen sein, der ihn mit seiner Hexenmagie in diese trostlose Einöde entführt hatte! Mit einem gemeinen Trick hatte er versucht, seine Magie zu erhalten!
Bodasen blickt in das stoppelige, durch die Narbe verunstaltete Gesicht des Halbelfen, und plötzlich glaubt er den Anflug eines herablassenden, hämischen Lächelns zu erkennen. Wie konnte er nur so vertrauenseelig gewesen sein! Hass steigt in ihm auf, heiß und machtvoll, und er fühlt dunkle Magie stark in sich pulsieren. Sie bricht sich Bahn, fegt die letzten Skrupel zur Seite und mit einem mörderischen Schrei bricht die schwarze Magie aus ihm heraus.
Schwarzes Licht strömt zwischen seinen Fingern hervor, hüllt den Halbelfen ein, presst sich um dieses hämisch lachende Gesicht, das ihm seinen Stab gestohlen hatte und nun auch nach seiner Magie trachtete! Trunken vor Wut und Macht brüllt Bodasen uralte Silben, Worte schwärzester Finsternis, um den Halbelfen für seine Hinterhältigkeit und Bösartigkeit zu strafen, um ihm für immer das heimtückische Lachen zu verleiden, und Bodasen merkt nicht, dass es nicht seine Stimme ist, die die ungewohnten magischen Worte herausschleudern. Er fühlt nur den lodernden Zorn in sich, den Zorn auf alles, was elfisch und gut ist, sein Gesicht verzerrt sich zu einer dämonenhaften Fratze, und voller Genugtuung sieht er, wie sich Glance in Krämpfen windet, wie der Halbelf, von unvorstellbaren Schmerzen übermannt, zu Boden sinkt und wie die Hellebarde den grotesk zuckenden Fingern entgleitet...

Ein Lachen bricht aus Bodasen hervor, und seine donnernde Stimme dröhnt durch den Saal, und doch ist es nicht seine Stimme, sondern die aus seinem Inneren, mit der er den sich vor ihm zusammenkrümmenden und auf dem Boden windenden, mit weitaufgerissenen, glasigen Augen starrenden und Schaum und Blut vor dem Mund habenden Glance anschreit:
"Ihr seid zu spät gekommen, elendes Gewürm! Diesmal werden wir euch zertreten wie die Schaben, und diesmal wird keine Macht der Welt unserer Stärke Einhalt gebieten können!"

Und es ist Bodasen, doch zugleich ist er es nicht, der sich nach der Hellebarde bückt und das Artefakt an sich nimmt, sich umwendet und mit selbstsicherem Schritt zurück in den Gang schreitet und den nach Luft japsenden, handlungsunfähigen Halbelfen am Fuße der stummen Statuen zurücklässt...

#208375 17/09/04 11:50 AM
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Dem Priester, der nach wie vor bewegungslos inmitten des Symbols steht, läuft ein Zittern über den ganzen Körper. Mit hohlem Blick wendet er den Kopf und starrt den Fremden, der noch immer das Symbol untersucht, an.

"Was immer ihr tut," sagt der sichtbar erblasste Mann tonlos, "tut es schnell! Ich hatte eben das Gefühl, als wäre jemand über... mein eigenes Grab gelaufen!"

#208377 18/09/04 02:21 PM
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Etwas zögerlich klettert Alrik in den Gang, den die Steinplatte freigemacht hatte. Wie wahrscheinlich ist es, dass auch dieser Weg zur Schatzkammer mit Fallen gespickt ist? fragt er sich, gab es eine Möglichkeit diese Steintür von außen zu öffnen? Wenn ja, dann waren Fallen garantiert. Vorsichtig sucht der Streuner trotz der schwachen Beleuchtung mehr tastend als sehend die Wände in der Nähe der Öffnung ab.


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#208379 18/09/04 05:40 PM
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Der Reisende schenkt dem Priester nur einen flüchtigen Blick, zu sehr ist er mit dem Rätsel des Heptagramms beschäftigt.

"Nur nichts überstürzen...... wir wollen doch nicht..... hmm..... Gefangenschaft..... Mitte ist es nicht.... Gefangene in der Zuflucht, finde den Feind..... Gefangene des Feindes in der Not.... nein. Gefangene im Herzen der Zuflucht...... Gefangene der Not..... der Not....."

Langsam geht er von 'Mitte' zur nächsten Ecke des Heptagramms: 'Not'. Er stellt sich auf das uralte Symbol. Knirschend senkt sich die Ecke des Heptagramms eine Handbreit in den Boden.

"Aha..... vielleicht..... jedes zweite Wort? Mal sehen, dann hiesse es: Gefangenschaft, Not, Fund, Zuflucht, Mitte, Herz und Feind.... hmmm...... Ja..... Ja, das ist es:

'Gefangen in der Not, finde Zuflucht mitten im Herzen des Feindes'!"

Ohne zögern geht der Reisende weiter zu 'Fund' und stellt sich auf das Symbol. Doch die Ecke bewegt sich sich nicht. Stattdessen schiebt sich die Ecke mit 'Not' langsam wieder nach oben.

"Nein, das..... hmm.... so funktioniert das nicht."

#208381 18/09/04 10:08 PM
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Der Priester, der sich wieder gefasst hat und dem Fremden mit seinen Blicken aufmerksam gefolgt war, gibt seinen im Hintergrund erschöpft wartenden Männern einen kurzen Wink.

"Helft ihm!" befiehlt er barsch, "Schnell! Ich habe das Gefühl, dass uns langsam die Zeit davonläuft!"

Einer der Ritter - es ist der Kundschafter - bewegt sich zögerlich zu dem Teil des Heptagramms, dass der Fremde zuvor mit 'Not' bezeichnet hatte. Er macht Anstalten, auf das Symbol zu treten, auch wenn er nicht sehr glücklich dabei aussieht.

Eine weitere Handbewegung des Priesters lässt ihn innehalten.

"Nein! Warte! Bitte..." er wendet sich wieder dem mysteriösen Fremden zu, "... geht Ihr zuerst von Eurem Symbol herunter! Wenn es stimmt, was Ihr annehmt - wir wollen doch nicht, dass etwas Unvorhergesehenes geschieht..."

#208383 19/09/04 06:56 AM
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Der Reisende folgt dem Rat des Priesters und auf dessen Kommando hin betritt der Kundschafter das Symbol 'Not'. Wieder senkt sich die Ecke knirschend herab. Dann betritt der Reisende die Ecke mit 'Fund', und auch diese senkt sich nun langsam ein Stück.

"Meine Vermutung ist richtig. Ich frage mich nur...."

Nachdenklich betrachtet der Reisende noch einmal konzentriert alle Ecken des Heptagramms. Schliesslich schüttelt er den Kopf.

"Uns bleibt nichts anderes übrig als es auszuprobieren. Priester Undars, tretet bitte aus eurer Ecke des Heptagramms heraus."

Zögerlich folgt der heilige Mann den Anweisungen des Reisenden und macht zwei langsame Schritte zur Seite. Gebannt starrt er auf das Zeichen. Zunächst scheint sich nichts zu rühren, doch dann hebt sich die Steinplatte mit einem schabenden Geräusch wieder nach oben.

Der Reisende nickt langsam, als hätte er dieses Ergebnis erwartet. Er begegnet dem fragenden Blick des Priesters:

"Zunächst dachte ich, das einfach nur das vorangehende Symbol von jemandem besetzt werden muss, bevor das nächste Symbol in der Reihe betreten wird. Aber ein Heptagramm besitzt sieben Ecken - und sieben Auserwählte sind in diesen Tempel eingelassen worden. Das mag ein Zufall sein, aber so wie es scheint, müssen in der richtigen Reihenfolge alle Ecken des Heptagramms betreten werden und auch besetzt gehalten werden. Sobald das erste richtige Zeichen betreten wird, entriegelt es das zweite richtige Symbol. Wird dann das Zweite betreten, entriegeln beide gemeinsam das Dritte - und so fort. Wird jedoch eines der Symbole verlassen, wird es wieder verriegelt und fehlt in der Reihe um weitere Zeichen entriegeln zu können."

#208384 19/09/04 11:10 AM
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Nachdenklich fährt sich der Priester mit der Hand durchs Haar.
Er blickt zu seinen Rittern, von denen der Schwerverwundete zitternd und schweißnass am Boden kauert.

"Mit Euch sind wir sieben." sagt er und blickt erneut den Reisenden an, "Aber ich fürchte, Hargen wird nicht ohne Hilfe stehen können..."
Er deutet zu dem Schwerverletzten, von dem nicht genau zu erkennen ist, ob er noch bei Bewusstsein ist oder sein Geist schon in eine andere Welt hinübergeglitten ist.

#208387 19/09/04 01:38 PM
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Der Reisende betrachtet den halbtoten Ritter mit regloser Mine.

"Ich weiss nicht, ob er unbedingt stehen können oder überhaupt am Leben sein muss, um das Symbol zu entriegeln. Vielleicht reicht auch einfach sein Gewicht. Andererseits... einer der Auserwählten, Lu Ser, dürfte höchstens ein Fünftel soviel wiegen, wie dieser Mann. Das Gewicht allein kann es also im Grunde nicht sein."

#208388 19/09/04 01:49 PM
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Bodasen läuft inzwischen zielstrebig weiter den Gang entlang. Etwas in ihm bäumt sich auf. "Das ist mein Kamerad, er ist verletzt, was habe ich getan? Zurück! Ich muss ihm helfen!" Aber die Reste des Gewissens sind machtlos. Irgendetwas viel Stärkeres hat seinen Körper und Geist übernommen. Der Magier umfaßt seine beiden Stäbe, blickt dann irritiert auf seine Hände. Zwei Stäbe? Achtlos wirft er den schwarzen Stab weg, schwingt triumphierend das Tilúvemaegsil und schreitet weiter voran.


Alixdragon -==(UDIC)==-
Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
#208391 19/09/04 07:24 PM
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Immer wieder versucht Glance sich aufzurappeln - aber jede Faser seines Körpers scheint sich in Nadeln verwandelt zu haben, die bei jeder Bewegung sein ganzes Inneres zerstechen.

Es kommt ihm endlos vor bis das Gefühl langsam nachlässt und er wieder die Kontrolle über seinen Körper erlangt. Taumelnd kommt er auf die Beine. Er blickt an sich herunter - sein Umhang hat während der Krämpfe noch ein paar Risse bekommen, und er hat sich auf die Zunge gebissen, sodass sein Blut das Gesicht und den Brustteil seines Kettenhemds verschmiert hat.

Er versucht seinen Heilzauber, aber er hat keine Kräfte mehr - sein Körper hat sie schon während der Krämpfe völlig aufgezehrt.

"Bodasen!" Er blickt sich um - der Dämon ist fort, und mit ihm das Artefakt. Entsetzt denkt Glance an das was passieren wird, wenn der Dämon das Artefakt aktiviert!

Er muss es wiedererlangen - und er muss die Anderen warnen!

Sein Schwert ziehend eilt er - nein taumelt er - hinter Bodasen her. Zorn erfüllt ihn; Zorn über Bodasens Täuschung, und über sich selbst, weil er sich hat überrumpeln lassen!



In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#208392 20/09/04 06:33 AM
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Alrik kann in dem spärlich erhellten Gang keinerlei Anzeichen für Fallen entdecken. Leider gibt es auch keine Spur von der Glücksmünze. Ein wenig hatte er ja gehofft, dass sie hinter der Steintür zu finden sein würde - aber allem Anschein nach musste er sich damit abfinden, dass das ausgesprochen kostbare Artefakt für ihn verloren war.
Der Streuner seufzt resigniert; wenigstens war er noch am Leben, und das allein schien schon Wunder genug zu sein. Und wer weiß - irgendwo hier im Tempel *musste* die Münze doch noch sein, sie würde sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!

Mit äußerster Vorsicht und bereit, sich beim kleinsten Anzeichen von Gefahr zur Flucht zu wenden, dringt er weiter in den Gang ein. Wozu hatte er schliesslich die Münze sonst geopfert, wenn er nun doch nicht hier nach einem Ausgang suchen würde?
Nach nur wenigen Schritten stösst sein tastender Fuss leicht gegen einen Widerstand. Er verharrt abrupt. Im schwachen Dämmerlicht, das hier im hinteren Teil des Ganges für noch schlechtere Sichtverhältnisse sorgt als an der Gangöffnung, vermag er Stufen auszumachen, die in die Höhe führen. Mühsam versucht er mehr Einzelheiten zu erkennen. Allem Anschein nach führen die Stufen zu einer Art Lucke, die von innen mit einem festen Riegel gehalten wird, der sich nur von dieser Seite des Ganges öffnen zu lassen scheint. Also war dies hier tatsächlich ein Ausgang, kein Eingang, denn was immer auf der anderen Seite auch sein mochte - es würde keine Möglichkeit geben, die Luke von der anderen Seite zu öffnen! Neben der Luke, aber noch an der Wand des Ganges, ragt ein Handrad aus dem Stein heraus - offenbar eine Art Mechanismus, um die wahrscheinlich sehr schwere Luke zur Seite zu schieben oder in die Höhe zu klappen.

Ein plötzliches durch die Wände dringendes Grollen jagt dem Streuner einen Schauer über den Rücken. Was war das?!
Es hatte nach einem Schrei geklungen, dem nichts menschenähnliches anhaftete, dem Brüllen einer wilden Bestie!
Vielleicht war es aber auch nur der Schrei eines Menschen, von den steinernen Wänden bis zur Unkenntlichkeit entstellt? Vielleicht gar der Hilferuf eines seiner Gefährten?

#208395 20/09/04 10:25 AM
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Die Kriegerin lauscht noch den Worten nach, die langsam im Raum verhallen.

"Egal welche Form ein Anhänger des Undar hat, es zählt nur eins: die Verbreitung Seines Lichts und Wissen."

Rashida richtet sich entschlossen auf und stellt sich neben den untoten Krieger. Vor kurzem wollte sie ihn noch angreifen, nun deckt sie seine Seite. Doch kein Zweifel nagt an ihr, sie ist sich sicher.

Obwohl die heilige Streiterin barfuss ist und nur ein einfaches Gewand trägt, stellt sie sich den Schatten, die da draussen sein mögen.

Ihr fühlt ihre Tätowierungen, die das Symbol Undars aufweisen, sie pulsieren förmlich. Frische Kraft durchströmt sie, gibt ihr neuen Mut.

"Sollen sie nur kommen, ich warte hier und werde nicht weichen!" ruft sie laut hinaus, das Schlimmste befürchtend.


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus
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