Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#210867 12/08/05 02:07 PM
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Verwundert sieht Lurekar Glance an. „Das klingt ... verzeiht, aber das klingt absurd.“, meint er mit etwas kräftigerer Stimme, offenbar von seinem eigenen Schicksal abgelenkt. „Ihr sucht einen Ort, den Ihr nicht kennt, obwohl Ihr nicht wisst, was Ihr dort tun wollt? Und das für jemanden, von dem Ihr nicht einmal sagen könnt, ob er noch lebt?“. Nachdenklich reibt sich der Schwarzgekleidete das Kinn. „Mich fragt Ihr aus, doch von diesem Reisenden, der Euch anscheinend gar nicht erst seinen Namen genannt hat, lasst Ihr Euch ohne weitere Informationen auf eine lange und sicher auch gefährliche Reise schicken? Entschuldigt, aber ...“ – Lurekar lächelt bitter – „er hat nicht zufällig Euch alle geküsst und ist dabei zu Staub zerfallen, oder?“

#210868 12/08/05 06:43 PM
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Stone schaut Lurekar grimmig an, "Ich verzeihe euch das, ihr wißt es nicht besser. Der Reisende hat als erste Tat in unserer Gruppe unseren Freund, Lu, gerettet. Und uns alle wahrscheinlich auch, zumindest hätten wir es in dem Kampf gegen diese seltsamen Kreaturen viel schwerer ohne ihn gehabt. Und dieser Fremde war uns gegenüber von anfang an offen."
Mit milderer Stimme fährt Stone fort, "wenn Ihr es schafft uns auch ohne einen Trank einfach nur die Wahrheit zu sagen, ohne listige Wortklaubereien, dann werden wir euch auch vertrauen können. Aber so? Zuviel hängt von unserer Mission ab. Ich selbst habe, wenn ich auch zugeben muss das ich keine alternative habe da ich von meiner Heimat verbannt bin, diese Aufgabe zu meiner gemacht. Wir wissen nicht ob der Reisende noch lebt. Aber ich habe das Gefühl ihm das schuldig zu sein."


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#210869 13/08/05 12:21 AM
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„Ihr mögt Recht haben,“, entgegnet Lurekar, „ich sollte mir kein Urteil über den Reisenden anmaßen, ohne ihm je begegnet zu sein. Unter 'Offenheit' verstehe ich allerdings etwas anderes, als seinen Namen zu verschweigen.“. Bedächtig mustert der hagere Mann den kräftigen Krieger von Kopf bis Fuß. „Und Eure Worte über den Reisenden verstärken noch meinen Eindruck, dass man an der Ostküste vor allem gut kämpfen können muss, um den Respekt der Leute zu gewinnen. Das wird es mir leider schwer machen ...“

Langsam lässt der Musiker seinen Blick durch den Raum wandern. „Ihr seid eine ... interessante Gruppe. Ich würde hier in der Fremde gerne Leute finden, die mir vertrauen und denen ich vertrauen kann. Aber wisst Ihr, wie oft mich einer von Euch in den letzten zwei Tagen mit einer Waffe bedroht hat? Ohne dass ich mich auch nur ein einziges Mal aggressiv verhalten hätte? Die Sitten hier sind sicher anders ... dort, wo ich herkomme, ist so etwas viel eher ein Grund für Misstrauen als ... ein bisschen Unehrlichkeit. Nun, wir werden sehen, wenn ich ... geheilt bin.“. Ungeduldig schaut Lurekar zu den beiden Magiern hinüber.

#210870 13/08/05 11:09 AM
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"Hört, Lurekar", sagt Glance, "wir folgen unserer Bestimmung, oder unserem Schicksal, oder einfach dem was wir als richtig und notwendig ansehen - und wir finden das keineswegs absurd. Abgesehen davon ist das Wort eine mächtige Waffe, die ihr wohl versteht zu führen - demgegenüber ist das offene Bedrohen mit einer Klinge manchmal ehrlicher; auch wenn ich zugestehe, dass wir aufgrund unserer Erlebnisse und Erfahrungen vielleicht manchmal zu schnell bereit sind sie zu gebrauchen. Aber dort wo ich herkomme, ist jemand, der einem offen mißtrauisch gegenüber tritt, und bereit ist sich mit der Waffe zu verteidigen, durchaus zu respektieren. Sicher, wir haben euch nicht alles erzählt, obwohl ihr bereits viel erfahren habt seit ihr bei uns seid - aber was wir sagten ist die Wahrheit, so unglaublich sie in manchen Ohren klingen mag".

Er atmet tief durch. "Meine Heimat war bis vor kurzem von Kriegen zerrissen, kurz nach meiner Zeitrechnung zumindest, nach der der Menschen sind es jetzt auch schon zwei Generationen - und wir hatten einige Kämpfe zu bestehen mit Kreaturen, die nicht alle von dieser Welt waren. Respekt und Vertrauen könnt ihr hier auch ohne Waffe gewinnen, denke ich. Wir sind genauso Fremde hier, wie ihr, auch wir müssen diese erst verdienen".

Last edited by GlanceALot; 13/08/05 08:26 PM.

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#210871 13/08/05 04:33 PM
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„Seinem Schicksal folgen ...“, murmelt Lurekar, „wenn das so einfach wäre. Ich habe keine Ahnung, was das Schicksal für mich bereithält. Ich würde ...“. In diesem Augenblick räuspert sich Johram, der seine Diskussion mit Mardaneus offenbar beendet hat. Der Musiker verstummt sofort und blickt erwartungsvoll zu den beiden alten Magiern.

„Wir haben eine Vermutung, was mit Euch und dem Sukkubus passiert sein könnte.“, beginnt Johram, „Um diese Vermutung zu bestätigen, wird Euch mein Kollege zunächst jedoch untersuchen.“. Mardaneus steht auf und geht zu dem grauhäutigen Mann. „Ich besitze nicht ganz die Kenntnisse eines Priesters,“, erklärt er, „aber ich denke, ich werde die Anzeichen finden, sofern sie vorhanden sind. Schlagt bitte Eure Kapuze zurück.“

Lurekar befolgt die Anweisung. Zum ersten Mal in den letzten zwei Tagen ist sein kurzes, schwarzes Haar zu sehen, das wie die Stacheln eines Igels nach allen Seiten absteht. Ohne den Schatten der Kapuze sind auch seine Gesichtszüge besser zu erkennen. Die graue Haut macht es nach wie vor schwer, das Alter des hageren Mannes einzuschätzen, aber er dürfte um die dreißig Jahre alt sein. Mardaneus murmelt ein paar Silben, hält seine Hände dicht über Lurekars Kopf und bewegt sie langsam über Stirn, Schläfen und Nacken. Ab und zu ist dabei ein rötliches Glühen zu sehen. Schließlich beugt sich der Magier direkt vor das Gesicht des Musikers und blickt ihm forschend in die schwarzen Augen.

„Ja, es ist tatsächlich, wie wir vermutet haben.“, meint er mit einer Stimme, die eher fasziniert als sachlich klingt, „Von einem Fall wie Euch ist überhaupt noch nie berichtet worden! Um es gleich deutlich zu sagen: Ihr seid nicht von einem Dämon besessen; das wäre bei einem Sukkubus auch äußerst ungewöhnlich. Aber die arkane Welle traf Euch mit ungeheurer Wucht, gerade als der Sukkubus Eure Seele in sich aufzunehmen versuchte – dem Augenblick, da der Dämon am verwundbarsten ist. Das bewirkte offenbar einen Reflux, eine Umkehr der magischen Energien: An Eurer Statt wurde der Dämon vernichtet, und Ihr nahmt einen Teil seiner 'Seele' – wir sprechen bei Dämonen lieber von 'Essenz' – in die Eure auf. Das erklärt auch Eure Haut- und Augenfarbe.“

Mit großen Augen und ziemlich ratlos sieht Lurekar den Magier an. „Ich will es Euch mit einem Vergleich erklären.“, meint dieser, „Stellt Euch Eure Seele als ein Glas Wasser vor. Die Essenz des Sukkubus ist wie ein Tropfen Tinte, der hineingeträufelt wurde und sich fein verteilt hat. Äußerlich zeigt sich das in Eurer grauen Hautfarbe und Euren schwarzen Augen. Das allein ist noch nicht so beunruhigend ... schließlich enthält nicht jedes Glas von vornherein klares Wasser. Aber diese spezielle Tinte – die dämonische Essenz – besitzt die Kraft, Wasser in Tinte zu verwandeln, wenn Ihr so wollt. Ohne Gegenmaßnahmen wird die Flüssigkeit im Glas immer dunkler, bis sie ganz aus Tinte besteht.“

„Wie ... wie schnell kann das denn gehen?“, fragt der Musiker bestürzt, „Und wie lässt es sich heilen?“. Mardaneus kratzt sich nachdenklich am Kopf. „Wie lange es dauern mag, kann ich schwer sagen. Ihr seid möglicherweise die erste Person, der so etwas überhaupt zugestoßen ist. Ich vermag nur schlecht zu beurteilen, wie viel Widerstand Ihr der dämonischen Essenz entgegensetzen könnt ... das verstünde ein Priester genauer zu sagen. Ihr könnt den Vorgang allerdings verzögern, indem Ihr Euch bemüht, aktiv Gutes zu tun – anderen zu helfen, Euch selbstlos zu verhalten. Willkür, Grausamkeit, Heimtücke und das Bestreben, anderen zu schaden, würden das Ganze hingegen beschleunigen.“

„Was eine Heilung angeht,“, schaltet sich Johram ein, „bestehen leider einige gravierende Probleme. Eure Seele ist im Strom der arkanen Welle mit der dämonischen Essenz verbunden worden – wie zwei Metalle, die im heißesten Feuer legiert wurden. Ein gewöhnlicher Exorzismus wird daher wirkungslos bleiben. Um die Verbindung zu trennen, muss wieder die gleiche Temperatur erreicht werden, bei der die Ausgangsstoffe verschmolzen wurden. Das heißt, es muss magische Energie der gleichen Intensität aufgebracht werden wie bei dem Teil der arkanen Welle, von dem Ihr getroffen wurdet. Darüber fehlen uns genauere Informationen, ich fürchte jedoch, es dürfte äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich werden. Magier können ihre Kräfte nur in begrenztem Umfang zusammenschließen. Ich bin nicht sicher, ob wir genug Energie aufbrächten, selbst wenn sich alle Magier der Akademie zusammentäten, um sich an Eurer Heilung zu versuchen – was aufgrund verschiedenster Umstände ohnehin nicht geschehen würde.“

„Aber ...“, wendet Lurekar zögernd ein, „aber ich war anscheinend so weit weg von diesem Tempel. Wie kann die Welle dann so stark gewesen sein, dass Ihr nicht einmal mit vereinten Kräften in der Lage seid, ähnlich mächtige Magie aufzubieten?“. „Oh,“, antwortet Johram, „Ihr dürft Euch die arkane Welle nicht wie eine Wasserwelle vorstellen. Es ist nicht so, dass Ihr einen Stein ins Wasser der Magie werfen könntet, und eine kreisförmige Welle breitet sich gleichmäßig in alle Richtungen aus. Magische Energie ist eher wie ein Blitz zwischen Himmel und Erde: Sie nimmt einen verästelten Weg entlang der Pfade, die wir als magische Feldlinien bezeichnen. Zahlreiche solcher Magieblitze müssen vom Tempel fortgeschossen sein, als das Siegel geheilt wurde. Wir haben sie auch in Rechem deutlich bemerkt, und Ihr habt anscheinend mitten im Hauptast eines solchen Blitzes gestanden.“

Der Magier gießt sich Wein nach und nimmt einen Schluck. „Dennoch habt Ihr Recht. Es passt nicht zusammen, dass die Welle in dieser Entfernung stark genug war, einen Reflux auszulösen, obwohl Bodasen und die anderen sie in unmittelbarer Nähe weitgehend unbeschadet überstanden haben. Irgendwo hier muss es noch einen unbekannten Faktor geben, der das Ganze vollends erklärt. Solange uns diese Einzelheit verborgen ist, aber vielleicht selbst dann, wenn wir sie aufspüren, müssen wir davon ausgehen, dass Ihr mit unseren Kräften nicht geheilt werden könnt ... es tut mir Leid.“

Lurekar starrt den weißbärtigen Mann entsetzt an. „Wenn nicht mit Euren Kräften ...“, stammelt er, ohne viel zu überlegen, „womit dann?“. Johram streicht sich über den Bart, während er antwortet: „Eine gute Frage. Bis vor kurzem hätte ich vielleicht gesagt, dass es göttlicher Kräfte bedarf. Immerhin wissen wir jedoch aus der Untersuchung von Artefakten, dass die Alten über weit größere Kräfte verfügt haben müssen als wir heute. Sie dürften den Schlüssel zu magischen Energien solchen Ausmaßes gehabt haben, wie Ihr sie braucht. Der beste Rat, den ich Euch geben kann, lautet daher, Euch an den Stätten der Alten umzusehen.“

„Ohne Euch entmutigen zu wollen,“, fügt Mardaneus hinzu, „das allein reicht jedoch nicht. In dem Augenblick, in dem die Verbindung aufgeschmolzen wird, muss jemand, der sich hervorragend aufs Austreiben von Dämonen oder aufs Heilen versteht, am besten natürlich beides, die Essenz des Dämons in ein geeignetes Gefäß führen. Dazu könnte der Aquamarin dienen, den Ihr uns gezeigt habt. Er wurde anscheinend schon als Seelenstein für den Sukkubus benutzt, obwohl er dazu eigentlich schlecht geeignet ist. Dass sich die Essenz des Dämons bereits einmal darin befand, würde die Sache für den Ausführenden jedoch erleichtern.“

Verzweifelt sieht Lurekar von den Magiern zur Gruppe und wieder zurück. „Wenn das alles so kompliziert ist, welche ... welche Hoffnung bleibt mir dann überhaupt noch?“

#210872 15/08/05 08:21 AM
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Stumm gleitet der Blick des heiligen Mannes über das leuchtende Farbenspiel, das die aufgehende Sonne hervorruft. Auch wenn die Pracht nur ein Schatten früherer Tage sein mochte, so war selbst ein solcher Anblick den Auge des Priesters bisher nicht vergönnt gewesen. Der Überwältigung nahe senkt der Mann die Lider. In den letzten Stunden war ihm soviel Schönheit und Erhabenheit begegnet wie in seinem ganzen Leben vorher nicht ein einziges Mal. Staunend und voller Ehrfucht hatte er versucht, sie in sich aufzunehmen - und doch hatte er auch immer die Bedrohung gespürt, die mit dieser Schönheit fest verbunden schien. Die klirrende, lebensfeindliche Kälte auf der Bergspitze, die entfesselte Naturgewalt des Sturmes, das Ausmaß der Zerstörung hier, das selbst der prachtvolle Aufgang des Sonnenballs nicht verharmlosen konnte. Etwas zugleich Atemberaubendes wie auch Bedrohendes ging von dieser Schönheit aus. Waren das Zeichen Undars, der ihm die Einzigartigkeit der Welt und des Lebens konzentriert vor Augen führen und zugleich auf deren Verletzlichkeit hinzeigen wollte? Es mochte nur eines winzigen Fehltrittes brauchen, und das labile Gleichgewicht zwischen Vollendung und Zerstörung würde zum Schatten hin ausschlagen...

Langsam, fast ein wenig widerwillig wendet der Priester den Blick von dem sich ihm bietenden Anblick ab.
"Es geht mir gut." entgegnet er dem hünenhaften Fremden, und als er dessen zweifelnden Blick spürt, fügt er ein "Wirklich!" hinzu. Tatsächlich entsprechen seine Worte der Wahrheit.

"Lasst uns aufbrechen und keine weitere Zeit verschwenden, denn der Weg ist weit, wie Ihr sagt! Und es würde mich nicht wundern, wenn er so manch unliebsame Überraschung für uns bereithält..."

#210873 15/08/05 04:41 PM
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"Gut. Sehr gut. Wenn unser Weg ohne Zwischenfälle verläuft, dürften wir die Stadt der Elfen bis morgen Mittag erreichen. Wir sollen daher gleich..."

Der Reisende beisst sich auf die Lippen. Hatte er inzwischen jedes Maß verloren? Wieviel hatte er dem heiligen Mann bereits abverlangt und was würde dieser noch auf sich nehmen müssen? Gestern Abend noch hatte er ihn mehr tot als lebendig in den Schutz des Bruchholzes gebracht. Auch wenn der Priester sich nun tatendurstig gab, sollte er nicht unnötig an dessen Kräften zerren.

"...etwas essen. Ausserdem dürftet Ihr kaum noch Wasser bei Euch haben. Ich will sehen, was die Gegend uns bietet und Ihr könntet Euch hier noch etwas ausru..., etwas umsehen. Trocknet Eure Sachen und schaut am Strand nach Brauchbarem. Ich sehe keinen Grund, warum wir uns mit nassem Zeug und hungrigen Bäuchen auf den Weg machen sollten. Das wäre unvernünftig."

Stirnrunzelnd und wie zur Selbstbestätigung nickt der Reisende, nimmt den Wasserschlauch des Priesters an sich und verschwindet zwischen zwei Goldweihbüschen im Wald.

#210874 16/08/05 08:02 AM
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Im ersten Moment will der Priester widersprechen, doch dann besinnt er sich und schweigt. Die letzten Tage hatten wahrhaftig an seinen Kräften gezehrt, und eigentlich hätte er bereits vor Erschöpfung zusammengebrochen sein sollen. Der Tod seiner Männer, die Kämpfe gegen die unheiligen Geschöpfe, der misslungene Heilungsversuch des Fremden - das alles hatte seine Kraft weit über das Maß beansprucht. Dass er noch immer auf den Beinen stand und sich sogar frisch und gestärkt fühlte war daher auch für ihn selbst überraschend. Der heilige Mann vermochte nicht zu sagen, woher er diese Stärke nahm. Ob Undar selbst über ihn wachte und ihn kräftigte?

Nachdenklich lässt sich der Priester zu Boden sinken und horcht in sich hinein. War seine Kraft nur ein letztes Aufbäumen vor dem endgültigen Zusammenbruch? Doch nichts deutet darauf hin, dass sich der erwartete Zustand der Erschöpfung einstellt. Lediglich das hohle Gefühl in der Magengegend ist ein sicheres Anzeichen, dass die letzte ordentliche Mahlzeit schon sehr lange zurückliegt.

"Seht euch nach Brauchbarem um!" hatte ihm der Fremde empfohlen, bevor er verschwunden war. Was konnte es schon Brauchbares an diesem Strand geben? Sand, gesplitterte Baumstümpfe und angeschwemmtes, helles Holz, dazu noch jede Menge ungeniessbaren Wassers, das noch immer durch den Sturm aufgepeitscht wurde. Die Strahlen der aufgehenden Sonne waren zwar noch angenehm wärmend, doch schon bald würde der lebenspendende Feuerball hinter den dunklen Wolkenbänken verschwinden, die nichts Gutes verhießen. Die Schönheit des Sonnenaufganges war bereits vergangen, und die Verwüstungen des Sturmes boten nun einen erschreckend trostlosen Anblick.

Seine Sachen waren noch immmer klamm, an einigen Stellen sogar regelrecht feucht. Für einen Moment denkt der heilige Mann daran, ein wärmendes Feuer zu entfachen. Er hatte durchaus die Macht, selbst das feuchte Holz in Brand zu stecken. Doch war er hier tatsächlich in Sicherheit? Am hellen Tage würden die Flammen zwar kaum zu sehen sein, aber was war mit dem Rauch? Er konnte zwar ein Feuer entfachen, doch die Kunst, ein Feuer vor neugierigen Blicken zu verbergen, war ihm nicht vertraut. Die Hochstimmung, die er beim Anblick der aufgehenden Sonne noch verspürt hatte, schlägt um in Resignation und Trauer, als er unwillkürlich an den in den dunklen Gängen des Berges gefallenen Kundschafter denken muss, der diese Kunst durchaus beherrschte, und trübsinning hockt der heilige Mann im Windschatten eines knorrigen Stammes, den Blick auf das aufgewühlte Wasser gerichtet.

Last edited by buad; 16/08/05 02:07 PM.
#210875 16/08/05 12:59 PM
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Big Claw und Glance sehen sich etwas fassungslos an. Mit Allem haben sie gerechnet, aber nicht damit, dass die Magier Lurekar nicht helfen können. Die Elfe denkt kurz nach.

„Wenn nur der Priester und der Reisende hier wären. Sie wüssten bestimmt einen Weg. Vielleicht sollten wir unseren Weg fortsetzen und ihr Lurekar, geht einfach mit. Dann hättet ihr die Gelegenheit Gutes zu tun und euch selbstlos zu verhalten. Wenn die Anderen damit einverstanden sind.“

Fragend sieht sie die Gefährten an.


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#210876 18/08/05 04:13 AM
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Lu, der sich leise mit Stone unterhalten hat, stellt sich vor Lurekar. Zogernd blickt der kleine Drache zurück zu Stone der ihm aufmunternd zu nickt.
Dann spricht er Lurekar an, "Stone sagt das wir Dich mitnehmen müssen, weil dies unsere Menschenpflicht sei, und das wir nicht wissen ob Du schon vor der begegnung mit diesem Sukukubuss so warst. Aber ich will eine entschuldigung für Dein verhalten gestern Nacht."
Lu schaut Lurekar an.


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#210877 18/08/05 04:29 PM
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Fassungslos erwidert Lurekar den Blick des kleinen Drachen. „Ich soll mich entschuldigen?“, fragt er mehr staunend als wütend, „Etwa dafür, dass du mich mit deinem Drachenfeuer fast umgebracht hättest? Dafür, dass du völlig überzogen auf eine harmlo...“ – der Musiker bricht ab und sieht misstrauisch zu Stone, dann wieder zu Lu Ser. „Was soll das sein, eine Art Prüfung?“

Unschlüssig mustert der hagere Mann sein Gegenüber, das von unten zu ihm hochsieht. „Du bist ...“, beginnt er zögernd, „noch ein richtiges Kind ... ein Nestling, oder? Die Welt der Menschen ist dir sicher noch unvertraut ... viel von dem, was wir Menschen sagen, muss dir sehr eigenartig vorkommen. Wie wär's damit: Wir beide entschuldigen uns. Dann kommen wir in Zukunft vielleicht besser miteinander aus, ja? Ich bin sogar bereit, den Anfang zu machen.“

Lurekar setzt ein liebenswürdiges Lächeln auf. „Also: Was ich über dich und Streiche gesagt habe, tut mir kein bisschen Leid.“ – der Schwarzgekleidete verzieht entgeistert das Gesicht und schlägt die Hände vor den Mund. „Es geht nicht!“, stößt er seufzend zwischen den Fingern hervor, „Dieser verdammte Trank! Ich ... ich fürchte, das mit der Entschuldigung muss noch ein bisschen warten.“

#210878 19/08/05 04:39 AM
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Stone, der ehrlich gehofft hatte das Lurekar, wenn man ihm sein verhalten nur einmal richtig vor Augen führt, einsichtig sein würde, reißt der Geduldsfaden. Mit einem Schritt ist er bei dem Fremden packt ihn am Kragen seiner Kutte und schleudert ihn quer durch den Raum. Bevor der rest der Gruppe, von Stones wutausbruch offensichtlich überrascht, einschreiten kann ist der Krieger auch schon über dem Fremden.
"Ich habe von deinen lügereien jetzt entgültig genug. Was denkst Du ist eine Entschuldigung wert die nicht ehrlich ist? So wie es aussieht liegt die rettung Deiner Seele darin das Du ehrlich bist und gute Taten vollbringst. Willst Du der Verdammnis anheimfallen?"
Mit den Händen packt Stone den Fremden am Kragen, hebt ihn hoch und presst ihn hart gegen die Wand. Dann lässt er von ihm ab und geht zwei Schritte zurück.
Anschliessend wendet er sich an die anderen, "ich denke das Lurekar von dem was unser aller zusammentreffen herbeigeführt hat zu uns gesandt wurde, von denen die anscheinend unser aller Schicksal bestimmen. Ich wage es zumindest nicht diese möglichkeit auszuschliessen. Ich denke wir müssen ihn mitnehmen, und wenn am ende nicht mehr dabei herauskommt als seine erlösung von dem Sukubus. Aber wie können wir es wagen ihn mitzunehmen wo er doch schon bei den kleinsten Dingen lieber zu einer Lüge greift?"
Nach dieser Frage wendet er sich wieder an Lurekar, "und denke nicht das wir Dich ziehen lassen können. So wie ich die Herren Magier verstanden habe wirst Du über kurz oder lang selbst zu einem Dämon. Ich werde nicht zulassen das Du zurückbleibst und zu einem Dämon wirst der unschuldige Menschen ermordet. Entscheide Dich was Du willst, verdammnis oder errettung, entscheide Dich jetzt und überlege Deine Worte gut."


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#210879 19/08/05 03:21 PM
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Während Stones Wutausbruch sind Johram und Mardaneus aufgesprungen und haben ihre Stäbe in die Hand genommen. Bevor Lurekar etwas auf Stones Vorwürfe erwidern kann, ergreift Johram mit schneidender Stimme das Wort. Zornesröte überzieht sein Gesicht. „Halt! Was fällt Euch eigentlich ein!? Im Haus meines Freundes dulde ich solche Gewalt nicht! Wenn Ihr raufen wollt wie die kleinen Kinder, dann geht gefälligst vor die Tür! Ich sollte Euch ...“ – beschwichtigend zupft Mardaneus seinen Kollegen am Ärmel, und Johram mäßigt seinen Ton etwas, ist aber immer noch erregt. „Mit solch entwürdigendem Verhalten dankt Ihr also Gastfreundschaft? Ihr macht Eurem Vater Schande, Ferrwars Sohn! Was auch immer sich dieser Mann hat zuschulden kommen lassen, es bestand kein Grund, den Frieden dieses Hauses zu entweihen!“

Lurekar hat sich unterdessen den Staub aus der Kleidung geklopft. Er macht einen erstaunlich gelassenen Eindruck und sieht Stone mit eisigem Lächeln an. „Euch kann man auch nichts recht machen, oder? Hättet Ihr Euch etwa weniger aufgeregt, wenn ich mich geweigert hätte, mich zu entschuldigen? Einfach, weil ich nach meiner ehrlichen Überzeugung keinen Grund dazu habe?“. Der Musiker schüttelt bedächtig den Kopf.

„Ich weiß noch immer nicht genau, was Ihr vorhabt, aber wenn Euch Eure Reise zu den Stätten der Alten führt, von denen die Herren Magister gesprochen haben, dann muss ich diese Gelegenheit wohl nutzen und mit Euch kommen. Dabei bin ich gerne bereit, meinen Teil zu einem ... leidlichen Auskommen beizutragen – ein harmonisches Miteinander dürfte ja kaum noch zu erwarten sein.“

Fragend sieht Lurekar die anderen Gruppenmitglieder an, die Stone nicht zurückgehalten haben, dann wendet er sich wieder an den Krieger: „Was Eure seltsame Frage nach Verdammnis oder Errettung betrifft – glaubt Ihr ernsthaft, dass irgendjemand sich über eine Lage wie die meine freuen würde? Dass ein Mensch sich wünschen würde, eine Dämonin verschlänge seine Seele? Dann habt Ihr eine eigenartige Sicht der Welt. Für das, was Ihr als 'Errettung' bezeichnet, bin ich allerdings auf Hilfe angewiesen. Es wäre schön, wenn Ihr mir allmählich Unterstützung zukommen lassen könntet, statt mir Steine in den Weg zu legen.“

Der grauhäutige Mann blickt hinunter zu Lu Ser und wieder zu Stone. „Da wir gerade dabei sind, die Dinge beim Namen zu nennen: Ich kann Eure Vaterinstinkte gegenüber dem kleinen Drachen beruhigen. Ich habe nicht vor, ihm irgendetwas anzutun – warum sollte ich auch? Und wenn ich Euch noch einen Rat geben darf: Übt Euch in Selbstbeherrschung. Eure Wut mag Euch ein wenig mehr Kraft im Kampf verleihen, aber es gibt viele Situationen, in denen ein Krieger unbedingt kühlen Kopf bewahren und besonnen handeln muss.“. Lurekars trotzige Miene lässt keinen Zweifel daran, dass er von Stones Verhalten keineswegs beeindruckt ist.

#210880 20/08/05 06:31 AM
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Stone nimmt die Rüge Johrams völlig ungerührt entgegen, ist der Magier so Blind?
Entweder hat die dämonische Essenz schon so viel von Lurekars Seele verändert das gar kein rankommen mehr möglich ist an den der Lurekar vielleicht einst war, oder dieser Fremde ist schon immer so gewesen und bietet so den dämonischen Einflüssen überhaupt keinen Wiederstand.

"Ehrlicher Überzeugung? An euch ist nichts ehrlich. Ihr hättet einfach dabei bleiben können das ihr euch nicht entschuldigen wollt. Aber ihr mußtet ja Lügen und habt dann die frechheit anzubieten diese Lüge später zu wiederholen wenn ihr wieder Lügen könnt. Und nehmt eure Ratschläge und behaltet sie für euch. Meine wut war echt und ist es immer noch, aber dieser Angriff von mir war mit bedacht ausgeführt und mit absicht. Mit der Absicht euch endlich einmal zu erschüttern, euch eure aalglatten Wörter auszutreiben. Aber entweder ist der Dämon in euch schon viel zu stark, oder ihr seid einfach nur ein lügnerischer Hund. Aber wie ihr wollt, solange ihr bei uns bleiben wollt werde ich weitere versuche dieser Art unterlassen. Aber ich sage euch eines. Ich werde nicht zulassen das ihr anderen Schaden zufügt. Und damit meine ich nicht nur Lu. Ich weiss was ein Dämon an Schaden anrichten kann. Solange ich es verhindern kann werde ich dies tun. Mit allen Mitteln die mir einfallen."
Bei diesen Worten schaut er zu den beiden Magiern.
"Und wenn der geringste Preis ist das man mich für ein undankbares Kind hält das raufen will, dann werde ich diesen Preis eben bezahlen. Zur not mit meinem Leben, so wie wir alle .."
Bei diesen Worten zeigt er auf die Gruppe.
"... so wie wir alle bereit sind diesen Preis zu zahlen. Hier stehen wichtigere Dinge im Raum als ein Bruch der Ettikete. Das schicksal der Welt kann davon abhängen ob wir diesen Lügner dort einfach nur mitnehmen oder ob wir ihm auch ein wenig vertrauen entgegen bringen können."


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#210881 20/08/05 09:28 AM
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"Das geht ein wenig zu weit Stone", meint Glance mit ruhiger Stimme, "So wie es keinen Grund gibt auszuschliessen, dass das Schicksal, oder wer immer, Lurekar unsere Pfade kreuzen liess, gibt es bis jetzt ebenso wenig Gründe anzunehmen, dass sein Schicksal mit unserem durch etwas Anderes verwoben ist als durch puren Zufall".

Dann wendet er sich an Lurekar. "Sehr beeindruckend, wie ihr Stones Attacke abgefedert habt - in euch steckt mehr von einem Kämpfer als ihr zugebt. 'Zugeben' scheint allerdings nicht eure Stärke zu sein - auch wenn ihr euer Verhalten als 'harmlos' erachtet - Lu Sers und unser Verhalten sind eine RE-Aktion darauf. Ob IHR es für überzogen haltet, oder nicht, ist für UNSERE Ansicht nicht massgebend. LuSer mag ein junger Drache sein, ein Nestling ja offensichtlich nicht mehr, denn er ist ja flügge, aber ihr habt nichtsdestoweniger sein Ehrgefühl verletzt - ich kenne Gegenden in denen man dafür einen schnellen Tod finden kann".

"Ich denke", fährt er dann an alle gerichtet fort, "es ist Zeit für eine neuen Anfang. Lurekar kann von den Magiern im Moment nicht geholfen werden - wir müssen sowieso noch die Priester konsultieren - und er ist der einzige Augenzeuge für den Mord am Leuchtturm. Wir sollten sehen, dass wir das aus der Welt schaffen, damit wir uns frei bewegen können in der Stadt - sonst kommen wir nie zu Informationen wie es mit unserer Mission weitergeht. Wir brauchen Lurekars Hilfe, genauso wie er unsere - das wäre doch Grundlage für eine vernünftige Zusammenarbeit, oder?".



In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#210882 20/08/05 01:55 PM
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Lurekar nickt Glance zustimmend zu. „Ein bisschen mehr Vernunft wäre in der Tat angebracht.“, meint er mit einem Seitenblick auf Stone, „Mir ist allerdings nicht klar, wie ich Euch bei den Priestern helfen sollte ... handelt es sich um diejenigen, unter denen es laut Bodasen 'zu viele Fanatiker' gibt? Und wie gedenkt Ihr mit unserer Gruppe in die Stadt zu kommen, ohne sofort Aufsehen zu erregen?“

Einen Augenblick lang scheint der Musiker zu überlegen, ob er noch etwas auf Stones Worte erwidern soll, dann entscheidet er sich dafür: „Sich zu entschuldigen, obwohl man glaubt, dass man nichts falsch gemacht hat, ist eine Frage der Höflichkeit – aber davon hat man Euch in Groß Furtheim ja offenbar nicht viel mit auf den Weg gegeben. Und wenn Ihr glaubt, mich mit Euren Gewaltausbrüchen erziehen zu können, dann vergesst es: Das hat schon mein ... 'Vater'“ – Lurekar stößt das Wort mit beispielloser Verachtung hervor – „vergeblich versucht. Auf diese Weise erzeugt Ihr nur Hass und Ablehnung.“

Der grauhäutige Mann verengt die Augen zu Schlitzen und schüttelt den Kopf. Wieder zögert er kurz, doch anscheinend hat er sich in Fahrt geredet: „Ihr denkt, Ihr könnt mich einfach so herumschubsen, nur weil Ihr kräftiger seid als ich? Da seid Ihr mir ja wirklich ein leuchtendes Beispiel für das Gute, das ich anderen tun soll. Genau wie mit den Drohungen, die Ihr unentwegt gegen mich ausstoßt. Merkt Ihr nicht, dass Ihr geradezu vor Selbstgerechtigkeit strotzt?“

Nach diesen Worten geht Lurekar auf Stone zu und erklärt in völlig anderem Tonfall: „Jetzt, wo das gesagt ist, können wir die Sache meinetwegen begraben.“. Mit einem dünnen Lächeln streckt er dem Krieger den Arm zum Handschlag entgegen.

Ein überraschtes Schweigen erfüllt den Raum. In die Stille hinein räuspert sich Mardaneus und ergreift mit leicht verlegener Stimme das Wort: „Es tut mir Leid, aber vielleicht hätte ich Euren Zustand, Lurekar, gleich ausführlicher erklären sollen, um diese Verwirrung auszuschließen. Sofern unsere Annahmen zutreffen, zeigt das helle Grau Eurer Haut deutlich an, dass die Essenz des Sukkubus in Euch noch äußerst schwach ist. Bei ihrem Erstarken würde das Grau immer dunkler, bis es in tiefes Schwarz überginge. Erst dann wäre es vermutlich zu spät für Eure Rettung.“. Zu Stone gewandt, ergänzt der Magier: „Sein Verhalten kann noch nicht auf den Einfluss der dämonischen Essenz zurückzuführen sein. Abgesehen von der Wirkung des Trankes ist wohl alles, was er tut und sagt, seine freie Entscheidung.“

Wieder zu Lurekar blickend, fährt Mardaneus fort: „Im Übrigen kann ich nur dazu raten, dass Verletzungen Eures Körpers nach Kräften vermieden werden. Alles, was Euch schwächt, ob in körperlicher oder geistiger Hinsicht, kräftigt nur die dämonische Essenz in Euch. Und falls ...“ – der alte Mann macht eine Pause und sieht ernst vom einen zum anderen – „falls Ihr so schwer verletzt werden solltet, dass Ihr sterbt, empfiehlt es sich, nicht in Eurer Nähe zu sein. Ein Fall wie Eurer ist noch nie beschrieben worden, daher können wir nur spekulieren, was geschehen würde – aber wer ein Glas mit trüber Flüssigkeit zerschlägt, der muss ... damit rechnen, ein paar Spritzer abzubekommen.“. Mardaneus atmet tief durch und setzt sich. Er greift nach seinem Weinglas, um einen Schluck zu nehmen, doch als er merkt, wie seine Hand zittert, stellt er es wieder ab.

#210883 20/08/05 05:04 PM
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Ungerührt schaut der junge Krieger Lurekar an und verschränkt die Arme.
"Meinetwegen nicht. Und wenn ihr meint das unehrliche Entschuldigungen ein Zeichen von Höflichkeit sind, nun meinetwegen. Ich entschuldige mich dafür euch an die Wand geworfen zu haben. Wie gut das diese nicht beschädigt wurde."
Damit läst er den Fremden stehen und geht zur Seite.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#210884 20/08/05 05:34 PM
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Sprach- und tatenlos hat Big Claw alles verfolgt. Sie kann zwar verstehen, dass Stone wütend ist. Aber, dass er die Wut körperlich ausgedrückt hat, kann sie nicht nachvollziehen, zumal sie ihn bisher als immer sehr freundlich und hilfsbereit erlebt hat. Obwohl, wenn es um Lu Ser geht.....

"Wann brechen wir auf?"


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#210885 20/08/05 08:55 PM
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"Aufbrechen? - Wohin?" fragt Glance irritert. "Haben wir uns schon Klarheit verschafft, wie wir weitermachen? Ich denke nicht - da gibt es doch wohl noch ein paar Fragen zu klären, bevor klar ist wer wohin geht".


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#210886 20/08/05 09:03 PM
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"Ich meinte, dass wir noch zu den Priestern müssen."


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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