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#12703 11/08/05 09:27 PM
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Gibt es eigentlich einen Grund, Ralf, daß Du Filme von 1-10, Bücher jedoch mit Schulnoten bewertest? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
#12704 12/08/05 12:59 PM
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Ja, bei Filmen habe ich mich dem System der Internet Movie Database (IMDB) angepaßt, wo man als User jeden Film eben mit 1 bis 10 Punkten bewerten kann. Um mir selber das ständige Umrechnen von Schulnoten hier im Forum zu Punkten bei der IMDB zu ersparen, bin ich irgendwann auch hier auf die Punkte umgestiegen. Allerdings habe ich später zusätzlich noch halbe Punkte eingeführt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Diese halben Punkte sind für mich auch deshalb hilfreich, weil ich mich selbst im Bereich "Filme" als wesentlich kompetenter betrachte als im Bereich "Bücher". Deshalb bewerte ich letztere überwiegend subjektiv (und damit sozusagen ungenauer, da reichen Schulnoten aus), während ich bei Filmrezensionen versuche, möglichst objektiv zu bleiben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#12705 12/08/05 01:10 PM
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Diese halben Punkte sind für mich auch deshalb hilfreich, weil ich mich selbst im Bereich "Filme" als wesentlich kompetenter betrachte als im Bereich "Bücher".

Wenn wir es nun schaffen, diese Kompetenz auch in den Bereich der Fernsehsendungen insbesondere der Sci-Fi-Serien zu retten, könnte das alles sogar noch was werden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#12706 12/08/05 02:08 PM
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Na, wo Du recht hast, Ralf, hast Du recht! Du bist äusserst kompetent, wenn es um Filme geht (während ich dort ja auch meist subjektiv werte).
Ich auf jeden Fall, kann wirklich 100% nach Deinen Filmbewertungen gehen - etwas, das noch kein anderer geschafft hat.

Ich hoffe wirklich, dass Dich endlich mal eine grosse Zeitung oder Zeitschrift entdeckt, damit endlich jemand kompetent Filme "reviewed".


Meine Bücherbewertungen sind übrigens auch recht subjektiv (obwohl ich ja eigentlich vom Fach wäre). Wie die folgende:

DIE STUMME BRUDERSCHAFT von Julia Navarro

Ich dachte mir, nachdem im Moment ja so ein Faible für "Sakrileg"-artige Bücher zu bestehen scheint (und ehrlich gesagt mein eigenes Musical auch in jene Kerbe schlägt, obwohl meine Story schon 10 Jahre alt ist), ich probier mal aus, was die Konkurrenz so treibt.

Auf dem Cover des Buches war ein Abbild des umstrittenen Grabtuches und darum geht es dann auch in diesem Buch (obwohl eigentlich alle Mysterien darum bereits gelöst sind - es ist nicht von Jesus).
Nun, ehrlich gesagt weiss ich nicht, wie das Buch endet (vielleicht kommen die Protagonisten ja auf die gleiche Lösung), denn es ist wirklich schlecht geschrieben.

Das beginnt mit den "Rückblenden", die in der Zeit von (und manchmal sogar mit) Jesus spielen. Mussten die sein? Sie sind langweilig und - soweit ich kam - zu nichts nütze. Die eigentlich ganz interessante Handlung wird aufs Gröbste unterbrochen!

Dann der Schreibstil: vielleicht ist das einfach der italienische Stil zu schreiben aber Passagen wie: "Er setzte sich an den Schreibtisch und rief bei seinem Kollegen an. Dann rief er seine Frau. Nachdem er ihr alles gesgat hatte, rief er die Museumkuratorin an. Jetzt wusste er, was er zu tun hatte."
Huh? Was soll das? Meistens kommt nach so einer Stelle sogar noch ein unsäglicher Wechsel zu einer Rückblende!

Dann hat es oft seitenweise Dialog, der nie unterbrochen wird. Wenn man nicht aufpasst, weiss man plötzlich nicht mehr, wer was sagt. Und dann auch: Sie reden nur. Ein Dialog läuft ab der durch keinerlei Aktionen aufgelockert wird.
Das ist Schulniveau!

Frau Navarro kann es nämlich besser! Und zwar im selben Buch hat sie wunderbar geschriebene Passagen!
Und dabei wäre die Story, die mit dem Tod eines Mönches ohne Zunge beginnt, nicht einmal so uninteressant!
Vielleicht schaffe ich es, mich noch einmal zu motivieren und das Buch fertig zu lesen. Aber mit meiner wenigen Freizeit lese ich lieber Bücher, die mir wirklich Spass machen.

Schade!

#12707 12/08/05 02:30 PM
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Elgi: Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, daß du ein penetranter Nervtöter bist? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

Pat: Tja, ich bezweifle ehrlich gesagt, daß allzu viele Redakteure oder sonstige Mitarbeiter von Filmmagazinen in dieses Forum schauen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Allerdings habe ich ehrlich gesagt vor, meine Diplomarbeit - die sich ja auch mit Filmen befaßt - einfach mal versuchsweise an ein paar Verlage zu schicken (zumindest, falls ich eine gute Note darauf bekomme). Bei der Recherche dafür fiel mir nämlich auf, daß es unglaublich viele (film)wissenschaftliche Bücher über Filme gibt, von denen viele IMHO qualitätsmäßig (v.a., was den Schreibstil betrifft) nicht allzu schwer zu toppen wären.
Die meisten Wissenschaftler sind nunmal nicht automatisch begabte Autoren ...

#12708 12/08/05 03:09 PM
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#12709 12/08/05 03:41 PM
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Elgi: Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, daß du ein penetranter Nervtöter bist? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

Nicht in dieser Form, die du gewählt hast, aber in mannigfaltigen anderen Formen... ob das wohl an mir liegt? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Ich kann es mir nicht vorstellen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#12710 12/08/05 07:00 PM
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Was ich vergessen habe:

Ralf:
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Allerdings habe ich ehrlich gesagt vor, meine Diplomarbeit - die sich ja auch mit Filmen befaßt - einfach mal versuchsweise an ein paar Verlage zu schicken (zumindest, falls ich eine gute Note darauf bekomme).

Um was gehts denn genau in deiner Arbeit? Und ich hoffe doch, daß wir dann mal einen Blick reinwerfen können, wenn es denn schon ein interessantes Thema ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#12711 13/08/05 09:42 AM
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Nun, den Preis dafür, Elgi, müßtest gerade DU dir in etwa denken können ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Außerdem ist das Thema naturgemäß ziemlich speziell und dürfte daher für die meisten hier eher uninteressant sein:
"Die Darstellung des Krieges im amerikanischen Film als Indikator für den gesellschaftlichen Wandel (seit 1960)"

Fallbeispiele sind u.a. "M.A.S.H." (eindeutige Kritik am Vietnam-Krieg, während er noch andauerte und damit Ausdruck der Haltung eines Großteils der Bevölkerung), "Taxi Driver" (der erste Hollywood-Film, der die Behandlung der Vietnam-Veteranen in der amerikanischen Gesellschaft thematisierte - in der Tat schreiben es viele Historiker gar Hollywood und Filmen wie "Die durch die Hölle gehen" oder "Apocalypse Now" zu, daß Ende der 70er Jahre in der amerikanischen Gesellschaft überhaupt eine öffentliche Aufarbeitung des zuvor jahrelang totgeschwiegenen Vietnam-Desasters stattfand), die "Rambo"-Reihe (als Spiegelbild der Reagan-Ära, wobei das natürlich v.a. auf den zweiten und den dritten Teil zutrifft) oder "Three Kings" (Popcorn-Ästhetik gepaart mit Kapitalismuskritik) und viele mehr. Insgesamt genau 100 Seiten. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Meiner Erfahrung nach müßte ich damit einer von ganz wenigen Studenten sein, denen das Schreiben ihrer Diplomarbeit richtig Spaß gemacht hat ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
(auch wenn es am Ende etwas stressig wurde)

#12712 13/08/05 10:24 AM
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Dann stell das Ding mal online, damit wir auch etwas vom Glanze deines Verstandes haben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

(Allerdings habe ich momentan eh keine Zeit zum Lesen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />)


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#12713 13/08/05 12:59 PM
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Da hast Du wohl nicht ganz `zugelesen´, elgi, hmm?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />


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Nun, den Preis dafür, Elgi, müßtest gerade DU dir in etwa denken können ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Hihi, spitze, Ralf ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Das war die perfekte Replik - ansatzlos und trocken abgezogen... der dürfte gesessen haben ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Ansonsten wär´ ich auch brennend daran interessiert, einen Blick auf Dein `Pamphlet´ zu erhaschen ! (ich hoffe doch, das für elgi war nur ein `Spezialpreis´ ?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> )

Das Thema hört sich jedenfalls mehr als reizvoll an. Kontrovers, kritisch und mit einem nicht unwesentlichen Aktualitätsbezug. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Jaja, "im Wandel der Zeit", das erinnert mich an meine Facharbeit weiland, das hatte auch sowas ähnliches... [Linked Image]


Gruß,
Ragon

#12714 13/08/05 04:05 PM
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Peter Lancester: Das blaue Portal (Die Chroniken der Anderwelten 1)

Peter Lancester heißt eigentlich Peter Dobrovka, und ist der, der damals Schiene&Straße programmiert hat, und seit dessen verfrühter Veröffentlichung gegen Ubisoft prozessiert. Das nur am Rande, aber wieso sich jemand der eine eindeutig deutsche Fantasy schreibt, ein englisches Pseudonym zulegt, ist mir unverständlich. Da ich lieber Origingale lese, bin ich hin und wieder ganz froh auch mal ein deutsches Buch zu lesen, wieso also so tun, als sei es eine Übersetzung, die ja meistens nicht viel taugen?

Zum Inhalt: In einer Burg in Hessen, die noch von der Origiginalfamilie von Grauenfels bewohnt wird, tauchen im Keller eines Tages kleine, sprechende Pferde auf. Hört sich im ersten Moment ziemlich nach Kinderbuch an, ist es aber nicht. Relativ schnell wird klar, daß sich unter einer bisher verborgenen, verdammt tiefen Treppe im Keller ein Portal in eine andere Welt befindet, in der die sprechenden Pferde von Menschen als Sklaven gehalten werden.
Parallel dazu beginnt eine andere Handlung, die im Mittelalter spielt, als die Existenz jenes Portals zum letzten Mal bekannt war. Anfangs ist die Sache mit der Parallelhandlung ziemlich gelungen, weil sie oftmals die Hintergründe erläutert, oder einem auch mal erlaubt, Schlüsse auf die Geschehnisse in der Gegenwart im Vorhinein zu ziehen. Später verfällt der Autor jedoch der unsäglichen Schauplatz-wechsle-dich Seuche, der schon mancher Fantasyautor zum Opfer fiel, und springt teilweise halbseitenweise zwischen Gegenwart und Mittelalter hin und her, was den Lesefluß erschwert und das Versinken in eine andere Welt gekonnt verhindert.
Schneller als man denkt, und bevor etwas wirklich Wichtiges passiert, ist das Buch dann auch schon wieder zu Ende, im Grunde genommen ist es wohl (als Band 1 von 5) nicht viel mehr als eine Einleitung. Das halte ich aber nicht für negativ, mir jedenfalls ist es lieber, die Protagonisten handeln logisch und vorsichtig, als daß ein Autor dem Vorantreiben der Handlung die Glaubwürdigkeit seiner Welt opfert.
Sprachlich habe ich absolut nichts auszusetzen, die Leistung ist nicht wirklich herausragend, aber besser als 90% dessen, was einem im Fantasybereich als Übersetzung aus dem Englischen von deutschen Verlagen zugemutet wird. Die andere Zumutung die einem hier glücklicherweise erspart bleibt, ist die der neuen Rechtschreibung.
Erfreut haben mich die kurzen mittelhochdeutschen Einlagen, und daß der Autor seine Hausaufgaben zumindest bei den äußeren historischen Fakten der Mittelalterabschnitte gemacht hat, auch wenn er einige Klischees nur allzu bereitwillig bedient. Wo die erläuternden Fußnoten bei mittelhochdeutschen oder lateinischen Sätzen durchaus noch angebracht sein mögen, fand ich sie bei einigen Fremdwörtern eher befremdlich.

Alles in allem durchaus lesenswert, ein engültiges Urteil steht jedoch aus, bis ich den Rest gelesen habe, was ich wohl tun werde.


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
#12715 14/08/05 11:19 AM
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HIMMLISCHES FEUER von Hadmar von Wieser (2. Band der "Gezeitenwelt"):

Um überhaupt etwas über das Buch schreiben zu können, sind leichte Spoiler leider unvermeidlich - allerdings sind die auch nicht größer als die Inhaltsbeschreibung auf dem Buchrücken - dennoch, ihr seid gewarnt!

Der junge Dieb Strolch hat sich in seiner tristen Heimatstadt Maganta als blinder Passagier auf ein fremdes Schiff geschmuggelt, das in das legendäre Reich Serkan Katau (das sehr an das alte China erinnert) fährt. Dummerweise wurde er erwischt und am Ziel der Reise als Sklave versteigert.
In Serkan Katau, dem "Reich der Tugend", wurde der junge Kaiser von seinem intriganten Berater überzeugt, die leibhaftigen Blauen Götter des Reiches anzugreifen, um somit Unsterblichkeit zu erlangen. Mitten in der Schlacht trifft der Meteorit auf die Gezeitenwelt und beeinflußt den Ausgang des Kampfes erheblich.
Strolch konnte mittlerweile fliehen und findet am Rande des Schlachtfeldes eine riesige Hand. Wie sich herausstellt, wurde die einem der Blauen Götter in der Schlacht abgeschlagen. Dieser sechsarmige Gott verfolgt und findet Strolch, der sich nur damit aus der Situation retten kann, daß er dem Gott verspricht, ihn um die halbe Welt zu einem Orakel zu führen, das ihm verraten kann, wie die abgeschlagene Hand wieder anwachsen kann ...

Während Bernhard Hennen im 1. Band "Der Wahrträumer" vier unterschiedliche Geschichten erzählt hat (auch wenn diese sich teilweise überschnitten haben), präsentiert Hadmar von Wieser in "Himmlisches Feuer" im Grunde genommen nur einen Handlungsstrang, der allerdings aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird.
Gegen Ende des Buches trifft man zudem auch auf einige Bekannte aus "Der Wahrträumer".
Schon zu DSA-Zeiten war Hadmar von Wieser berühmt-berüchtigt (und umstritten) für seinen Hang zu bombastischen Geschichten. In der "Gezeitenwelt" kann er sich diesbezüglich nach Lust und Laune austoben und das tut er auch mit sichtlicher Freude. Ich persönlich finde Bernhard Hennens Schreibstil besser und halte ihn schlicht und ergreifend für den handwerklich besseren Autor.
Allerdings sind auch von Wiesers Bücher unterhaltsam zu lesen und "Himmlisches Feuer" ist IMHO sein bislang bestes. Denn er zeigt hier, daß er bei allem Gigantismus doch nicht vergessen hat, wie mächtig auch die kleinen, unscheinbaren Dinge in einer Geschichte sind. Und so mußte ich mit einiger Überraschung feststellen, daß mich die Story von "Himmlisches Feuer" tatsächlich tiefer im Inneren berührt hat als Hennens "Der Wahrträumer".
"Himmlisches Feuer" ist nicht so raffiniert wie "Der Wahrträumer" und IMHO auch nicht so spannend. Außerdem muß ich zugeben, daß ich bei Hadmar von Wieser schon immer gelegentlich Probleme hatte, das, was er in seinen Büchern beschreibt, vor meinem inneren Auge lebendig werden zu lassen. Das kommt auch hier leider gelegentlich vor.
Zum Glück aber nicht allzu häufig und dafür ist "Himmlisches Feuer" sehr amüsant und flüssig zu lesen und erreicht, wie beschrieben, eine erstaunliche emotionale Tiefe.
Insgesamt ein unterhaltsames Lesevergnügen und eine gelungene Fortsetzung der "Gezeitenwelt". Note 2.

P.S.: Ich wollte auch noch erwähnen, daß die Bücher der "Gezeitenwelt" mit etlichen schönen Illustrationen der bekannten DSA-Zeichnerin Caryad versehen sind. Diese Wiederbelebung einer alten Buch-Tradition finde ich sehr lobenswert. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 14/08/05 11:20 AM.
#12716 15/08/05 05:56 PM
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R.A. SALVATORE: Echo der vierten Magie, erste Chronik von Ynis Aielle

Der Garant für Abenteuer-Fantasy auf höchstem Niveau

1 Echo der vierten Magie
2 Im Wald von Avalon
3 Bollwerk der Dunkelheit

1 Von unbekannten Kräften in die Tiefe gezogen,
sinkt Commander Mitchells Forschungs-U-Boot auf
den Meeresgrund und landet auf einer
geheimnisvollen Insel.
Im Spannungsfeld zwischen den Bewohnern -
Mutanten, Elfen und Zauberern - probt
die Mannschaft das Überleben und gerät in eine
blutige Entscheidungsschlacht zwischen den
Machtigen der düsteren Unterwelt.

R.A. SALVATORE: Im Wald von Avalon, zweite Chronik von Ynis Aielle

Der Garant für Abenteuer-Fantasy auf höchstem Niveau

1 Echo der vierten Magie
2 Im Wald von Avalon
3 Bollwerk der Dunkelheit

2 Frieden herrscht auf Ynis Ailelle, seit der schwarze
Hexer bezwungen wurde. Im Wald von
Avalon feiert Rhiannon, Tochter der Zauberin
Brielle, ihren zwanzigsten Geburtstag.
Schweren Herzens entlässt die Mutter sie auf
eine Reise in ferne Länder.

Da gewinnt der Hexer seine Kräfte zurück und
schickt ein Heer echsenhafter Talons, um grausame
Rache für die erlittene Schmach zu nehmen.
Wenn es den Zauberinnen nicht gelingt,
die Unholde zu bannen, ist Ynis Aielle für
immer verloren...

R.A. SALVATORE: Bollwrek der Dunkelheit, dritte Chronik von Ynis Aielle

Der Garant für Abenteuer-Fantasy auf höchstem Niveau

1 Echo der vierten Magie
2 Im Wald von Avalon
3 Bollwerk der Dunkelheit

3 Furcht schleicht sich in das Herz des Volkes von
Yniy Aielle, denn das Böse steigt aus den
Tiefen des Dunkels herauf. Ein Heer Untoter
marschiert gegen das Reich, unaufhaltsam
- denn Tote können nicht zweimal sterben.

Die letzte Hoffnung der Magier verbirgt sich in
den Tiefen eines Berges, bewacht von
einem uralten Drachen.

Jeder der Teile der Triologie, ist auf seine eigene Art sehr fesselnd und spannend. Es passieren immer unvorhergesehene Dinge und lässt sich gut lesen. Nur weiter zu empfehlen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


"Man muss gut überlegen, was man haben will. Es könnte passieren, dass man es bekommt."
#12717 20/08/05 10:56 AM
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Gerda Lang : "Partner gesucht". dtv Nettes Buch, seinen herabgesetzten Preis von 2.99 beim Saufhof durchaus wert, den Originalpreis von 7.50 halte ich allerdings für überteuert.

Inhalt : Kontaktanzeigen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Es ist unglaublich, was sich die Menschen für einen Scheiß zusammenschreiben ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Perlen neben absolutem Schrott ! Das gesamte Spektrum !

Sehr augenzwinkernd-ironisch geschrieben, wie schon gesagt, zum herabgesetzten Preis zu empfehlen, aber besser erstmal durchblättern um zu sehen, ob das Thema auch interessant genug ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


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#12718 01/09/05 09:11 PM
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Ich wollte mal bei der Überschwemmungskatastrophe auf mein Lieblingsbuch hinweisen : Das ist nämlich ähnlich möglicherweise auch mit Vineta passiert ... nicht durch Sturm, sondern durch (vorsätzlich) gebrochene Dämme ...

Vineta


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#12719 02/09/05 05:55 AM
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Die Saga der sieben Sonnen, von Kevin. J. Anderson Teil drei

Wie schon in den beiden ersten Teilen teilt Anderson die Geschichte in recht viele kleine Kapitel auf die jedesmal zu einem komplett anderem Geschehen führen.
Das macht das Ganze doch teilweise etwas unübersichtlich.
Aber dennoch ist die Geschichte wirklich sehr gut, und wenn man sich die nötige Zeit nimmt dann kann man der Geschichte auch gut folgen, trotz der zahlreichen Handlungsstränge die nicht unbedingt miteinander zu tun haben, denn es gibt einen roten Faden der sich quer durch alle Kapitel zieht. Dank diesem Faden behält man ständig den Überblick über das gesamte Geschehen, und merkt das wirklich alles dazu dient die Geschichte voran zu bringen und nur weniges wirklich schmückendes Beiwerk ist. Für mich eine der besten Sci-Fi Geschichten (obwohl die einstufung in Fantasy genau so gut passen würde) der letzten Zeit.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#12720 03/09/05 03:13 PM
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Ergebnis einer relativ Verregneten Urlaubswoche:

Robert de Boron: Merlin, der Künder des Grals
Es ist wohl schon über zwei Jahre her, daß ich hier nach verschiedenen Versionen der Arthuslegende gefragt habe, und ich habe damals auf Patarivals Empfehlung hin auch angefangen Sir Thomas Malorys Morte d'Arthur zu lesen. Leider muß ich zu meiner Schande eingestehen, daß ich irgendwo knapp über der Hälfte steckengeblieben bin. Malorys Werk stammt aus dem 15. Jahrhundert, de Borons aus dem 12., trotzdem ist letzteres erfreulicherweise einfacher und kurzweiliger zu lesen (was nicht daran liegt, daß ich für letzteres die Übersetzung bemüht habe), da es wesentlich kürzer ist, und sich auf die Hauptgeschehnisse beschränkt, wo sich Malory in nicht enden wollenden, immer gleichen Beschreibungen von Ritterduellen ergeht.
de Borons Werk ist eindeutig viel christlicher geprägt, als Malorys, weswegen ich nicht davon ausgehe, daß es das "French Book" ist, auf das sich Malory ständig bezieht. Hauptperson ist Merlin, hier der Sohn eines Inkubus und einer Nonne, der sich aber Christus unterwirft, weswegen ein Großteil noch zu Zeiten von Arthus' Großvater bzw. Vater spielt, und auch nicht mit dem Ende Arthus' sondern mit dem Ende Merlins endet.
Alles in allem ein durchaus unterhaltsamer Roman dem man sein Alter nicht unbedingt anmerkt. Einen Satz daraus muß ich hier aber doch noch anbringen: "Wer hätte denn je gehört, daß eine Frau einem Manne nicht willfährig wäre, wenn er sie allzeit mit schönen Worten umgarnt, und sie und ihre Umgebung mit Geschenken bedenkt?" *duck*


Agatha Christie: Der blaue Express
Hm, ich habe schon wieder vergessen, was da eigentlich passiert ist. Irgendwer wird im blauen Express ermordert. Sicher eines der schlechteren Bücher von Christie.

Agatha Christie: Die Büchse der Pandora
Ein Ehepaar, beide verrückte Krimileser, machen eine Detektei auf, und lösen die Fälle immer gemäß ihren literarischen Vorbildern. Eigentlich kein Roman, eher eine Sammlung zusammengehöriger Kurzgeschichten, wobei jede eine quasi-Parodie auf berühmte Detektive der Kriminalliteratur ist, seien sie von Christie selbst oder anderen erdacht.
Mal ganz nett, aber nichts besonderes. Und nebenbei das erste von mir gelesene Buch bei dem der Klappentext nicht das geringste mit dem Inhalt zu tun hatte.


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#12721 04/09/05 10:27 AM
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Dann hast du aber noch nie einen DSA-Roman gelesen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />

#12722 06/09/05 05:27 PM
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Giovannino Guareschi: Don Camillo und Peppone
Es ist schon eewig her, daß ich mal (im Reliunterricht) die Verfilmungen gesehen habe, und ohne den bereits erwähnten verregneten Urlaub wäre ich wohl auch nicht auf die Idee gekommen, Don Camillo zu lesen, aber egal.
Dieses hier jedenfalls scheint chronologisch das erste zu sein und besteht aus unabhängigen Kurzgeschichten, die zuerst in einer Zeitschrift erschienen sind und in den späten 40ern spielen. Und ich muß sagen, schon lange nicht mehr habe ich mich so prächtig amüsiert. Guareschi spielt auf allen Saiten, von leise und ironisch bis laut und derb, mal melancholisch, mal vergnügt und immer hintersinnig und treffsicher. Kommunisten, die ihre Kinder in den katholischen Kindergarten schicken, ein Priester, der den Kommunisten Maschinengewehre klaut, und in der Sakristei ein ganzes Waffenlager anlegt, und ein Christus, der diesen auffordert, Peppone "nicht die Absolution zu verweigern" d.h. ihn durchzuprügeln, was dieser in diesem Fall wirklich als solche empfindet.
Ohne Zweifel lesenswert.

Genosse Don Camillo
Wohl eher dem Spätwerk zuzurechnen, schleicht sich Don Camillo hier in die Kommunistische Partei ein um bei einem Besuch in der Sowjetunion teilzunehmen.
Längst nicht so "unschuldige" Geschichten wie oben, und das ist auch das Problem. Denn wo die Dorfkommunisten in den Geschichten trotz aller Brandreden gegen Pfaffen und Reaktion eigentlich immer genauso zu den "guten" gehören, wie Don Camillo, ist das bei den Sowjetkommunisten nicht der Fall, und das nimmt der Sache den ganzen Feinsinn. Trotzdem gibt es auch hier ein paar Highlights.

Don Camillo und die Rothaarige
Ebenfalls ein recht spätes Werk, ist es hier mit der Landruhe vorbei und die wilden 60er machen sich auch auf dem Dorf bemerkbar. Parallel dazu werden auch in der Kirche die Neuerungen durchgeführt (Latein abgeschafft, Altar umgedreht, etc.), die Don Camillo genausowenig wie den "Schäflein" passen. Und so ist dieses Buch gut geeignet, zu verstehen, was für eine Stimmung diese Änderung teilweise hervorgerufen haben, grenzt aber heute die Zielgruppe doch eher auf traditionsverbunden Katholiken ein (was z.B. beim ersten Buch überhaupt nicht der Fall ist).


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