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#12883 09/11/07 09:36 PM
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Danke erstmal für die Infos.

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Völlig unerwartet greifen die Trolle einen Versammlungsort der Elfen an. Dabei wird Königin Emerelle schwer verletzt und fällt in eine andauernde Bewusstlosigkeit. Wie sich herausstellt, war das nur der Auftakt zu einem Krieg, den die Trolle von langer Hand gegen die Elfen vorbereitet haben. Sie haben ein riesiges Heer aufgestellt und drohen, die gesamte Welt der Albenkinder zu erobern. Ihrer Führung beraubt, suchen die Elfen schließlich Hilfe bei den Menschen.

"Elfenwinter" von Bernhard Hennen spielt in der gleichen Welt wie "Die Elfen", ist aber keine chronologische Fortsetzung, da das Geschehen zwischen zwei zeitlichen Abschnitten des ersten Buches erzählt wird. Diesmal gibt es glücklicherweise eine durchgehende Handlung ohne große Zeitsprünge. Der Konflikt spitzt sich tatsächlich auf eine große Schlacht zu, anstatt sich wie im ersten Band von einer Episode zur nächsten zu hangeln.

Erfreulich ist ebenfalls, wie die Geschichte aus der Sicht der drei Hauptfiguren geschildert wird. Ollowain, Schwertmeister der Königin, muss zunächst Emerelle retten und dann die Verteidigung gegen die Trolle organisieren. Alfadas, Jarl von Firnstayn, muss eine Menschenarmee gegen die Trolle ausbilden. Orgrim, ein einfacher Rudelführer, muss seine untergebenen Trolle in die Schlacht führen, aber gleichzeitig gegen Konkurrenten und Neider bestehen. Alle drei sind keine strahlenden Helden, sondern voll von Zweifeln über ihr Tun. Zudem sind sie abhängig von ihrem jeweiligen Monarchen, können also nicht frei nach Belieben handeln.

Viele Charaktere aus dem ersten Teil tauchen wieder auf. Zudem wird Handlung erzählt, welche in "Die Elfen" nur kurz zusammengefasst wurde. Nachteil ist allerdings, dass Figuren und Geschehen aus dem Vorgänger bekannt sein müssen. Wer etwa nicht mehr weiß, wer Nomja war, wird mit dem entsprechenden Verweis nichts anfangen können.

Erfreulich, dass der Devanthar, eine Art Dämon und Hauptwidersacher, diesmal nicht vorkommt. Dafür erscheinen die bösen Yingiz, welche vorher nie erwähnt wurden. Immerhin nerven sie deutlich weniger. An den Stellen, an denen ihr Handeln nur angedeutet wird, sorgen sie für eine angenehm gruselige Stimmung.

Ein großer Pluspunkt besteht darin, dass man viel über die Trolle erfährt, insbesondere über den Grund für ihre Rache. Das wirft ein völlig neues Licht auf den Konflikt.

Dass Emerelle einen Großteil des Buches außer Gefecht ist, wurde akzeptabel umgesetzt. Meistens geht es schief, wenn Figuren aus der Geschichte geschrieben werden, weil der Autor mit ihnen nichts anfangen kann.

Unnötig erscheinen hingegen Szenen zwischen Ollowain und Lyndwyn sowie Alfadas und Asla. Sie tragen nichts zur Handlung bei und stören eher.

Das Ende wird leider recht schnell abgehakt und ist nicht in allen Punkten nachvollziehbar. So gibt es keine vernünftige Erklärung, warum sich eine mächtige Zauberin den Trollen ergibt oder warum umgekehrt ein Fürst der Trolle plötzlich einige Menschen verschont.

Insgesamt ist "Elfenwinter" deutlich besser gelungen als "Die Elfen", insbesondere weil die Hauptschwächen des ersten Buches beseitigt wurden. Der zweite Band über die Albenkinder gehört neben "Die Zwerge" zu den besten Büchern der Serie über die verschiedenen Fantasyvölker.

Nützliche Verweise:
"Elfenwinter" beim Verlag (mit Leseprobe)
Rezension zu "Die Elfen" in diesem Faden

Auf die inhaltlichen Überschneidungen zwischen den beiden Büchern lohnt es sich detaillierter einzugehen. Wenn zwischen dem Lesen der beiden Bände zuviel Zeit verstreicht, hat man sicherlich nicht mehr jede Parallele parat.
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Kalf und Erek kommen bereits im ersten Buch vor. Die Liebe von Alfadas zu Asla wird zumindest angedeutet. Yilvina endet später nicht im Krieg, sondern als Gefangene Orgrims.

Der dritte Trollkrieg und dessen Verlauf werden kurz im ersten Buch geschildert. Dabei erfährt man einige Dinge, die in "Elfenwinter" selbst nicht mehr vorkommen: Alfadas erschlägt später Gornbor, einen Fürsten der Trolle. Er selbst gerät jedoch in einen Hinterhalt und wird von den Trollen getötet.

Orgrim, Herzog der Nachtzinne, hieß in einem früheren Leben Dolgrim. Er hat vor vielen Jahrhunderten Farodins Gefährtin Aileen getötet. Farodin hat deswegen ewige Rache geschworen. Dolgrim wurde inzwischen viermal von Farodin ermordet, das letzte Mal in seiner eigenen Burg im Auftrag von Emerelle. In "Elfenwinter" wird erzählt, dass angeblich ein Fluch auf dem Herzog lastet und er immer wieder ermordet wurde. Im weiteren Verlauf der Geschichte taucht er als listiger Feind, danach sogar als Verbündeter der Elfen und Menschen auf.

Farodin ist tatsächlich ein Attentäter der Königin. Er hat unter anderem den Fürsten von Arkadien ermordet, welcher der Vater von Shahondin war. Der Mord erklärt, warum Shahondin ein Todfeind von Emerelle ist.</span>


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Thematisch leicht anders ist das letzte Buch, das ich zu Ende gelesen habe: "Tiefe" von Henning Mankell.

Ich bin eigentlich ein Mankell-Fan... die Wallander-Reihe finde ich hervorragend, die Afrika-Bücher äußerst empfehlenswert. Auch "Tiefe" hat seine guten Seiten, aber insgesamt gesehen ist das Ganze eher enttäuschend.

Es geht darum um eine schwedischen Seevermesser zur Zeit des 1. Weltkriegs. Eigentlich glücklich verheiratet, begegnet der eher distanziert wirkende Offizier während eines Vermessungsauftrags einer einsamen Frau auf einer der schwedischen Schären. Von da an fängt seine Obsession an und er will diese Frau zu einem Teil seines Lebens machen, auch wenn er dafür über fiktive und reale Leichen gehen muß.

"Tiefe" hat keine bahnbrechend spannende Handlung, sondern zieht die Faszination eher aus dem beklemmenden Psychogramms des getriebenen Protagonisten, der nicht nur von Berufs wegen Entfernungen mißt, sondern auch stets darauf bedacht ist, die größtmögliche Distanz zwischen sich und seiner Umwelt zu bringen. Mankell macht allerdings den Fehler, dieses Verhalten zu oft in Worte zu fassen und zu oft den Beruf des Mannes mit seiner Verhaltensweise zu vergleichen. Auf Dauer nervt das.

Auch werden die Gründe für die Abgründe in seiner Psyche und der latente Hang zur Gewalt nur unbefriedigend erklärt. Hinzu kommt, daß die erste Hälfte der knapp 370 Seiten recht behäbig daherkommt und nicht wirklich vom Hocker reißt. Erst gegen Ende gewinnt die Geschichte mehr an Fahrt und man ist eher gewillt, weiter zu lesen, und muß sicht nicht zwingen. Das Ende wiederum - auch wenn es relativ absehbar ist - hat Mankell sehr schön gestaltet, auch die storymäßige Vorbereitung zum Höhepunkt am Ende ist gut gelungen.

Das entschädigt aber nicht wirklich für das eher durchschnittliche Lesevergnügen, wenn man das gesamte Buch betrachtet. Daher vergebe ich enttäuschte 5 von 10 Punkten und hoffe, daß Mankell mit weiteren Büchern dieser Art wieder etwas zulegt.

P.S: Momentan lese ich "Der Malteser Falke" von Dashiell Hammett. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Auch wenn ich noch nicht ganz durch bin: Glatte 10 von 10. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> (sollte aber klar sein, da ich schon die Verfilmung mit H.Bogart nahezu perfekt finde)


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Hm, das P.S. sollte ich eigentlich auch mal lesen. Also, das im P.S. erwähnte Buch, meine ich. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

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Ein literarischer Adventskalender (das hätte man zwar auch am Link sehen können, aber ich weiß ja inzwischen, wie hibbelig ihr diesbezüglich hier seid <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" /> ) :
http://www.literaturcafe.de/advent/


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#12888 27/12/07 12:41 AM
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In "Elfenlicht" geht der Krieg zwischen Elfen und Trollen, der schon in "Elfenwinter" begonnen hatte, weiter. Dämonische Wesen wie der Devanthar (aus "Die Elfen") und die Yingiz mischen ebenfalls wieder mit. Außerdem planen die Menschen einen Rachefeldzug gegen die Trolle, weil diese seinerzeit ihr Land verwüstet hatten.

Erfreulicherweise gibt es wieder eine Reihe von Anspielungen und inhaltlichen Verknüpfungen zu den vorangegangenen Teilen, wobei diejenigen, welche sich auf das 1. Buch beziehen, nicht immer leicht verständlich sind, insbesondere was die erwähnten Menschen betrifft. Immerhin erfährt man etwas über die Herkunft von Bruder Gundaher, womit auch die Ungereimtheit aufgelöst wird, wie in einer wikingerähnlichen Kultur so umfangreiche schriftliche Quellen entstehen können. Die Passagen in der Elfenbibliothek werden angenehm gruselig geschildert. Zudem erhält der Leser ein wenig Hintergrundwissen über den magischen Silberspiegel. Der Racheplot der Elfen erklärt außerdem, warum die Trolle ihrerseits so grausam handeln. Ferner fällt angenehm auf, dass Kobolden und anderem kleinen Volk viel Platz eingeräumt wird, während sie früher oft nur als Diener in Statistenrollen auftraten.

Leider zeigt sich an dem Buch das klassische Phänomen eines 3. Teils: Inzwischen gibt es so viele Haupt- und Nebenfiguren, dass für den einzelnen Charakter zu wenig Platz zum Erzählen übrigbleibt. Einige wichtige Personen aus dem Vorgängerroman werden aus der Geschichte geschrieben, weil sie offenbar der Handlung im Weg stehen. Der Zeitsprung von 15 Jahren wirkt zudem sehr gekünstelt. Inbesondere der zum König der Menschen aufgestiegene Alfadas kommt dadurch deutlich zu kurz. Sein Tod wird abweichend zur Legende geschildert, ohne dass wie in anderen Fällen erklärt wird, wie dieser Fehler zustande kommt. Eine äußerst dumme Erklärung muss dafür herhalten, warum sich seine Kinder nicht wissentlich begegnen. Das Verhalten von Kadlin beim Einkaufen wirkt ebenfalls unpassend. Schade, dass mit der künstlichen, beweglichen Hand wieder eine Parallele mehr zu Michael Moorcock aufkommt. Dazu stören Verwechslung von Minotaur und Kentaur an einer Stelle sowie unterschiedliche Schreibweisen von Namen (Brodgrim bzw. Brodgrimm).

Der Devanthar nervt wie immer. Warum konnte er ein Tor verändern und wie hat er das gemacht? Wieso wurde in 15 Jahren nicht seine Tarnung als Minotaur bemerkt? Die Geschichte mit den Holzpuppen ist überflüssig und unlogisch, die Idee mit den Würmern ist Quatsch und besonders das Glücksspiel ist Unsinn. Die Horror-Teile der Geschichte fallen besonders unpassend und langweilig aus.

Melwyn ist als "Wolfskind" und Halbelf ein noch größerer Poser als es die schlimmsten Elfen sind. Es macht keinen Spaß, über seine Liebeseskapaden zu lesen.

Ärgerlich sind die vielen "Cliffhanger", also offenen Enden von Kapitel oder Abschnitten. Der Leser wird absichtlich lange darüber im Unklaren gelassen, was mit den Beinen der schönen Elfe passiert ist, was Ollowain nach dem Hieb der Trolle geschehen ist und ob Melwyn überlebt hat.

Der Schluß des Buches wird kurz abgetan und läßt viele offenen Fragen übrig: Was wird aus der Vergeltungsforderung durch die Elfen aus der Bibliothek? Wie wird Ollowain wieder ganz der alte? Wie geht die Revolution zuende? Wie ergeht es Melwyn, Ganda und Gundaher?

"Elfenwinter" ist eindeutig das beste der drei Elfenbücher. In "Elfenlicht" wurde das gute Konzept durch zahlreiche Mankos wieder verwässert, so dass es derzeit den schwächsten Teil darstellt.

Bernhard Hennen hat bereits ein 4. Elfenbuch für Anfang 2009 angekündigt, welches "Elfenkönigin" heißen wird und offenbar die offenen Handlungsfäden aufgreifen wird. Eine Erklärung, warum er das letzte Buch nicht inhaltlich sauber abschließen konnte, liefert er leider nicht. Ferner soll mit "Elfenlied" eine Novelle um Ganda und die Blütenfee entstehen.

Außerdem gibt's vom gleichen Autor noch eine Elfentrilogie namens "Die Elfenritter", welche deutlich später angesiedelt ist und das Leben der letzten Königin von Firnstayn behandelt. Gishild taucht bereits in "Die Elfen" auf. Ihre tragische Geschichte wird dort von ihr selbst in wenigen Sätzen geschildert, kurz bevor die letzte Schlacht losgeht. Der erste Teil "Die Ordensburg" ist bereits erschienen; die Nachfolgebände "Die Albenmark" und "Das Fjordland" sind für Februar bzw. April 2008 angekündigt.

Nützliche Verweise:
"Elfenlicht" beim Verlag (mit Leseprobe)
Rezension zu "Die Elfen" in diesem Faden
Rezension zu "Elfenwinter" in diesem Faden


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#12889 10/01/08 04:01 PM
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Das Lied von Deneir V: Der Fluch des Alchemisten
von R.A. Salvatore

Das Buch habe ich vor Jahren mal auf einem Flohmarkt gekauft, es vor ein paar Tagen wiedergefunden und zum ersten und letzenmal gelesen. Ab der Hälfte mußte ich dem Drang widerstehen, es in den Mülleimer zu werfen, dabei fängts sogut an.

Für das Verständnis muß man die vorherigen 4 Bände nicht gelesen haben, auch wenn der Autor immer wieder darauf zurückblickt. Und da es den Abschluß der Saga bildet, endet es mit keinem Cliffhanger.

Kommen wir zu den Charakteren insklsuive ihrem Anteil an der Geschichte:


Die Bösen

Rufo:
Rufo ist der Oberbösewicht. Er ist ein Ausgestoßener des Ordens von Dreneir mit dem zugehörigen Brandmahl auf seiner Stirn. Das Teufelchen Druzil verspricht ihm, daß der Trank mit dem Chaosfluchs ihn davon befreien könnte. Der Trank befindet in der Erhebenden Bibliothek, die Heimat der Orden Dreneir und Oghmar. Als sie ihn dort gefunden haben, trinkt Rufo den Trank in einem Zug, stirbt einen qualvollen Tot und erwacht als Vampir.
In der Erhebenden Bibliothek räumt er dann auch auf und wer sich ihm nicht als Vampir anschließt, den tötet er und muß als Zombie unter seinem Willen weiter auf der Erde umherwandeln.
Leider ist er so dumm, daß er für seinen ärgsten Feind Cadderly nicht eine einzige (gute) Falle aufstellt, sondern ihn immer direkt und teilweise sogar ganz alleine angreift...
Aber er ist nicht immer dumm. Um vorher in der Erhebenden Bibliothek "aufzuräumen", geht er einigermaßen gewieft vor.

Druzil:
Druzil ist ein Teufelchen mit einem Paar Flügel, einem Hundsgesicht und gerade mal 2 Fuß groß. Druzil ist für mich der einzig glaubwürdig handelnde und sympathische (Neben)Charakter in diesem Buch. Er hat am Schwanzende einen giftigen Stachel, kann sich unsichtbar machen und ist für die meisten seiner Gegner schnell genug, wenn er denn kämpft. Denn oft hält er sich im Hintergrund auf und wartet auf seinen Vorteil oder zieht sich zurück.

Gefoglseute:
Dann gäbe es natürlich noch Zombies und die untergebenen Vampire. Wobei die Zombies nie wirklich als Gegner sondern eher als Ärgernis auftreten. Absolut niemand hat ein Problem, sich gegen dutzende Zombies behaupten zu können, selbst ein Kleinkind könnte sie wohl in Schach halten. Die "wirklichen" Gegner sind die Vampire, aber auch nur wenn sie sich um unbedeutende Nebencharaktere "kümmern".


Die Guten, vom Alter bzw. Aussehen etwa alle um die 20, aber können es schon mit allen in ihrem jeweiligen "Beruf" aufnehmen, wenn sie nicht gar überlegen sind

Cadderly:
Cadderly ist DER Held unserer Geschichte, ein Klerider des Ordens Deneir und wie alle anderen unbesiegbar. Egal wie verwundet er oder angeblich aussichtslos die Lage doch ist, 5 Sätze weiter sieht die Welt schon wieder anders aus.
Achja und er hat Stab, mit dem er leuchten kann. Und wenn er kann den Strahl durch Drehung variieren. In neudeutsch nennt man sowas Taschenlampe...

Danica:
Eine Kriegerin und Cadderlys Geliebte. Während Cadderly und seine Zwergenfreunde noch 2 Tage im Berg nach einem Schatz suchen, gehen sie und Dorigen zur Erhebenden Bibliothek, damit Dorigen ihre Strafe erhählt.
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Sie kann aus der Bibliothek schwer verletzt fliehen, wird aber wieder gefangengenommen. Da sie aber so schwer verletzt ist, kann Rufor sie vorerst nicht in einen Vampir verwandeln. Als es soweit ist, versetzt sie sich in eine Totenstarre. Alle, auch der Vampir, glauben nun, sie sei wirklich tot. Warum er allerdings nicht versucht sie als Zombie auferstehen zu lassen, begreif ich nicht. Man hätte sich so einige kitschige Passagen erspart.</span>

Dorigen:
Eine Zauberin, die in den vorherigen Bänden anscheinend zuerst böse war, dann wegen ihrer Moral zu den Guten übergelaufen ist und nun ihre Strafe abholen möchte. Sie hat sich auf Feuermagie spezialisiert, kann aber nur durch Selbstaufopferung in einen großen Feuerball Danica zur Flucht helfen.
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Sie taucht am Ende als verkohlte Leiche nochmal auf um Cadderly noch schnell zu sagen, was geschehen ist (der einzige Zombie mit Gehirn und eigenem Wille) bevor sie sich dann zu Staub auflöst. Kitsch pur</span>

Shayleigh:
Die obligatorische Elfe der Gruppe. Mehr gibts eigentlich nichts zu sagen
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Außer das sie einen Vampir im engsten Raum mit mehreren Pfeilen, dessen Spitze aus Silber bestehen, niederstrecken konnte. Nur soviel erzählt sie auch vom Kampf, mehr erfährt man nicht. Vor allem nicht, wieso der Vampir es zulässt, daß sie so oft schießen darf</span>

Percival:
Percival ist ein Eichhörnchen, daß die Guten warnen möchte, wenn sie in die Bibliothek gehen wollen. Hätte er auch gleich weglassen könne, da es nur nervt

2 Zwerge:
Die 2 Zwerge töten einem aber jeden Nerv. Egal ob gerade ein Kampf stattfindet oder nicht, sie können plötzlich anfangen sich zu streiten und zwar nicht mit Worten sondern mit Fäusten. Worüber sie sich streiten, weiß man nicht. Ist aber auch egal. Die Streits sind aber nichtmal das schlimmste, sondern daß ein zwerg dauernd "Oohhh" "ei ei" "hiihihi" und ähnliche Laute austößt. Immer wenn ich sowas gelesen habe, hätte ich am liebsten die Seite rausgerissen.



Die letzten 50 Seiten habe ich nur noch überflogen, da es einfach langweilig war. Der Oberbösewicht ist ja sooo unglaublich stark und doch so ein Schwächling ohne Verstand. Er läßt es zu, daß die Heldengruppe Zwietracht zwischen ihm und seinen untergebenen Vampire streut. Er schafft es nicht, in einem Kampf auch nur irgendeinen der Heldengruppe zu töten, bei denen unbedeutende teilweise namenslose Nebencharaktere schon 10mal gestorben wären, weil sie entweder Glück, eine verzauberte Waffe/Gegenstand oder unerwartete Magie hatten.
Auch seine "Armee" läßt sich ohne große Gegenwehr von der Heldengruppe verprügeln (vor allem die Zombies sind ja so lachhaft).

Im Grunde genommen eine normale Gut gegen Böse Geschichte ohne Überraschungen und erwartetem Ausgang. Selbst die Kämpfe sind einfach schlecht beschrieben.

Eigentlich mag ich ja Geschichten mit Vampire, Geister, Zombies etc. aber das hier? Als Kanonenfutter sind sie schonzu schade. Ernsthafte Gegner sind sie schließlich nie.


Von mir gibts 0 Punkte

#12890 27/02/08 05:08 PM
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Yeah! Im April erscheint nach laaaaangen 10 Jahren endlich die Fortsetzung zu Hugh Lauries sehr witziger Bond-Parodie "Der Waffenhändler"! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Ehrlich gesagt verstehe ich ja beim besten Willen nicht, warum dieses grandiose, aber in Deutschland seit Jahren vergriffene Buch nicht längst neu aufgelegt wurde in Verbindung mit dem Werbeslogan "Das neue Buch von Dr. House!".
Denn (fast) genau das machen sie jetzt mit der Fortsetzung namens "Bockmist". Naja, wenn sie das Geld nicht wollen, ist es ja nicht mein Problem. Vielleicht gibt es auch irgendwelche Rechte-Probleme, wer weiß das schon.
Schade nur für all diejenigen, die jetzt bestimmt die Fortsetzung kaufen werden ohne auch nur zu ahnen, daß es eine Fortsetzung ist ...

Na, mir kann´s ja egal sein. Ich hoffe nur, daß das neue Buch genau so gut wird wie "Der Waffenhändler"! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Edit: Oh Mann, bei ebay steht das Gebot für ein "Waffenhändler"-Exemplar momentan bei satten 33,50 Euro, beim amazon.de-"Marketplace" werden gar zwischen 100 und 500 Euro verlangt (für gebrauchte Exemplare, wohlgemerkt)! Im Original hat es mit ziemlicher Sicherheit unter 20 DM gekostet (muß mal irgendwann nachschauen).

Wenn ich jemals dringend Geld brauchen sollte, weiß ich jetzt, wo ich es herkriege. Hoffentlich gibt es keine Neuauflage ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 27/02/08 05:12 PM.
#12891 27/02/08 06:19 PM
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Ähm, beim Amazon-Marketplace treiben sich 'ne Menge Spinner rum, die Phantasiepreise verlangen, egal ob Bücher, Filme, CDs, etc.

Ich habe da schon viele Sachen gesehen, die als "Raritäten" in Gold aufgewogen wurden, während sie bei ebay im Dutzend billiger zu haben waren. Wer also meint, dass ebay schon eine Deppenfalle sei, der kennt den Amazon "Marketplace" noch nicht.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


#12892 27/02/08 07:58 PM
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Hier kommt mal wieder ein literarischer (und kulinarischer) Leckerbissen. Kein Kochbuch sondern ein weiterer Walter Moers-Roman zum träumen: Der Schrecksenmeister.
In Sledwaya, einer Stadt in der "das Gesunde krank und das Kranke gesund" ist und wo der Schrecksenmeister nicht nur für das schlechte Wetter verantwortlich ist, lebt das kleine Krätzchen Echo (Richtig gelesen. Kratzen sehen aus wie Katzen können aber sprechen und haben zwei Lebern. Das nur am Rande.). Als es kurz davor ist zu verhungern schließt es einen Vertrag mit dem Stadtschrecksenmeister von Sledwaya, Succubius Eißpin, der Faust und Mephisto in einer Person verkörpert.
Durch diesen Vertrag hat Eißpin das Recht Echo beim nächsten Vollmond zu töten und dessen wertvolles Fett auszukochen, das benötigt Eißpin um seinen alchimistischen Traum zu erfüllen - Unsterblichkeit.
Als Gegenleistung muss Eißpin Echo bis zum Vollmond auf höchstem kulinarischen Niveau durchfüttern, denn der Schrecksenmeister ist nicht nur ein sehr guter Alchimist sondern auch ein begnadeter Koch.
Doch kurz darauf regt sich wieder Echos Freiheitswillen. Auf seiner Suche nach einem Fluchtweg aus der düsteren Burg des Schrecksenmeisters begegnet Echo allerlei skurilen Gestalten die ihm bei seiner Flucht helfen: den Ledermäusen, den Grübelnden Eiern und dem goldenen Eichhörnchen, Fjodor F. Fjodor, dem Einäugigen Schuhu der ein Problem mit Fremdwörtern hat ("Aah - die hohe Kunst der Diplotamie! Ich verstehe. Du hast sie mit Armugenten mapinuliert, stimmt`s?"), dem gekochten Gespenst, der Schneeweißen Witwe und vor allem Izanuela Anazazi, der letzten Schreckse von Sledwaya.

Ich habe bis jetzt jedes Buch von Walter Moers verschlungen und auch bei diesem Buch ging es mir nicht anders. Obwohl es eins der kürzeren Bücher von ihm ist (383 Seiten) ist es eines der besten, neben "Der Stadt der träumenden Bücher" natürlich. Neben seiner herausragenden Fantasie glänzt Walter Moers hier ,wieder mal, auch mit viel Humor. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Das Buch liegt als gebundene Version bei Piper vor und ich kann es jedem empfehlen. Natürlich auch die 5 andern Bücher von Moers.


"Die Welt wird aufblicken und rufen 'Rette uns!'.
Und ich werde flüstern 'Nein!'." - Rorschach
#12893 27/02/08 09:58 PM
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Ähm, beim Amazon-Marketplace treiben sich 'ne Menge Spinner rum, die Phantasiepreise verlangen, egal ob Bücher, Filme, CDs, etc.

Ich habe da schon viele Sachen gesehen, die als "Raritäten" in Gold aufgewogen wurden, während sie bei ebay im Dutzend billiger zu haben waren. Wer also meint, dass ebay schon eine Deppenfalle sei, der kennt den Amazon "Marketplace" noch nicht.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


Oh ! Ja ! DAS habe ich auch schon gemerkt !

Speziell auch Lösungsbücher zu älteren Computerspielen können da ganz schön "reinschlagen" ...

Wäre eigentlich ein Thema für den "Aufreger" ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />


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#12894 27/02/08 10:22 PM
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Hier kommt mal wieder ein literarischer (und kulinarischer) Leckerbissen. Kein Kochbuch sondern ein weiterer Walter Moers-Roman zum träumen: Der Schrecksenmeister...


Ich verstehe nicht ganz. Soll das eine Art Parodie auf Gottfried Kellers "Spiegel, das Kätzchen" sein?

Das Original hatte ich mal gelesen und das war recht amüsant.

#12895 28/02/08 12:20 AM
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Ich verstehe nicht ganz. Soll das eine Art Parodie auf Gottfried Kellers "Spiegel, das Kätzchen" sein ?


Angeblich sollen ALLE seine Bücher Parodien oder veränderte Versionen anderer Werke sein.

Nichtsdestotrotz finde ich "Die Stadt der Träumenden Bücher" als eines der besten Bücher, die ich in den letzten 10-15 Jahren gelesen habe (ich lese allerdings nicht mehr soo viele Bücher ...).


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#12896 28/02/08 04:34 PM
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Ähm, beim Amazon-Marketplace treiben sich 'ne Menge Spinner rum, die Phantasiepreise verlangen, egal ob Bücher, Filme, CDs, etc.

Ich habe da schon viele Sachen gesehen, die als "Raritäten" in Gold aufgewogen wurden, während sie bei ebay im Dutzend billiger zu haben waren. Wer also meint, dass ebay schon eine Deppenfalle sei, der kennt den Amazon "Marketplace" noch nicht.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


Na, das muß den Verkäufer ja nicht kümmern. Mal ehrlich, wer wirklich dreistellige Beträge für ein Buch bezahlt (das nicht wirklich eine Antiquität ist ...), der kann es sich entweder leisten oder er ist ziemlich dämlich. Naja, oder ein sehr großer Fan. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
So oder so sind am Ende vermutlich sowohl Käufer als auch Verkäufer glücklich. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#12897 28/02/08 04:40 PM
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Ich verstehe nicht ganz. Soll das eine Art Parodie auf Gottfried Kellers "Spiegel, das Kätzchen" sein?

Das Original hatte ich mal gelesen und das war recht amüsant.


Walter Moers "übersetzt" berühmte Romane (meistens von Hildegunst von Mythenmetz, einem Lindwurm und großen Dichter) gewöhnlich aus dem Zamonischen ins Deutsche wie er es angibt. Im Nachwort gibt Mythenmetz zu dass Der Schrecksenmeister eine Neudichtung des Klassikers "Echo, das Krätzchen" von Gofid Letterkerl (Anagramm für Gottfried Keller.)

So kann man einige Parallelen, nicht nur in der Geschichte auch bei den Namen, feststellen:Aus Seldwyla wird Sledwaya, und aus dem Hexenmeister Pineiß der Schrecksenmeister Eißpin - ein Name, der gut zu dieser Person passt, da man an 'Eispickel' oder, wenn man 'pin' als englischen Begriff fasst, an eine Nadel, an einen feinen Eiszapfen denkt, was sich mit der Kälte und Grausamkeit des Alchimisten in Verbindung bringen lässt.
Aus Spiegel dem Kätzchen wird Echo das Krätzchen. Hieß Spiegel noch so, weil die Besitzerin meinte, in seinem Verhalten ihre Gefühle widergespiegelt zu sehen, spielt Moers auf die besondere Eigenschaft des Krätzchens an, im Gegensatz zu den Katzen sprechen zu können. Die Besitzerin war verwundert, dass Echo ihr wie ein Mensch antwortete, deshalb gab sie der Kratze ihren Namen.

Somit wäre es eine sehr geschickt getarnte Parodie.

Hier habe ich noch ein "Streitgespräch" zwischen Mythenmetz und Moers über seine Übersetzung des Schrecksenmeisters:

Kommen wir doch lieber gleich zu den konkreten Vorwürfen. Sie, Herr von Mythenmetz, werfen dem Übersetzer Walter Moers vor, dass er Ihr Buch „Der Schrecksenmeister“ stark gekürzt hat.

Mythenmetz: Um siebenhundert Seiten!

Moers: Das war eine Notwendigkeit.

Mythenmetz: Das war eine Unverschämtheit. Ein barbarischer Akt.

Moers: Herr Mythenmetz, Sie sollten anerkennen, wie loyal ich Ihrem Werk bisher zugearbeitet habe. In „Ensel und Krete“ ließ ich sämtliche mythenmetzschen Abschweifungen ungekürzt, und ich stehe dazu. Dieser Kunstgriff ist ein fester Bestandteil des Werkes, ohne den es nicht denkbar wäre. Aber beim „Schrecksenmeister“ handelt es sich um eine komplett andere Sache.

Könnten Sie uns ein Beispiel geben, wie Sie das meinen?

Mythenmetz: Das würde mich auch interessieren! Mit welcher Begründung Sie welches Gliedmaß meines Kindes amputiert haben!

Moers: Nehmen wir gleich den Anfang. Der lautet so: „Stellt euch den krankesten Ort von ganz Zamonien vor! Eine kleine Stadt mit krummen Straßen und schiefen Häusern, über der ein schauriges schwarzes Schloss auf einem dunklen Felsen thronte. In der es die seltensten Bakterien und kuriosesten Krankheiten gab: Hirnhusten und Lebermigräne, Magenmumps und Darmschnupfen, Ohrenbrausen und Nierenverzagen.“ In Herrn Mythenmetz' Originalfassung kommt hier, nach gerade mal drei Sätzen, bereits die erste Abschweifung. Sie fängt so an: „Apropos Nierenverzagen! Ich habe nach dem Essen da immer so einen seltsamen, na ja, Schmerz würde ich es nicht nennen, mehr so eine Art Drücken oder Ziehen in der Nierengegend, einhergehend mit saurem Aufstoßen, und da frage ich mich ...“ Und dann folgt eine sich über mehrere Seiten hinziehende Beschreibung der Begleitsymptome und eine beinahe genüssliche Schilderung von Flatulenzen, bis das Ganze in einer akribischen Darstellung des Stuhlgangs gipfelt. Auch dafür gibt es in unserer Sprache ein schönes Wort: Es heißt Hypochondrie.

Sind alle mythenmetzschen Abschweifungen im „Schrecksenmeister“ hypochondrischer Herkunft?

Moers: Nein. Neben ein paar Abschweifungen alltäglicher Natur - über das Wetter, schlechte Kritiken oder unzureichende Vorschüsse - würde ich die übrigen generell unterscheiden in hypochondrische und kulinarische Abschweifungen.

Mythenmetz: Beim „Schrecksenmeister“ handelt es sich um ein kulinarisches Märchen! Eine traditionelle Gattung der zamonischen Literatur! Da werden doch wohl ein paar Bemerkungen zum Thema Esskultur erlaubt sein.

Moers: Die ja auch reichlich erhalten geblieben sind. Aber man sollte sich entscheiden, ob man ein kulinarisches Märchen oder ein Kochbuch für Lindwürmer schreiben will. Ihre Essgewohnheiten in Ehren, aber für einen Nichtlindwurm sind die Rezepte schon äußerst gewöhnungsbedürftig. Wenn ich zum Beispiel ein vierzehnseitiges Rezept lesen muss, das mit den Worten beginnt: „Nageln Sie einen lebendigen Oktopus auf ein Holzbrett“, dann vergeht mir nicht nur der Appetit aufs Essen, sondern auch auf die Lektüre.

Mythenmetz: Daran kann ich mich nicht erinnern.

[...]

Das ganze gibts unter:
Mythenmetz vs Moers

Abschließend noch ein Kommentar Mythenmetz zu seinen Kritikern:
"Und noch etwas, denn ich kann sie schon hören, die Kritiker, die mir angesichts meiner kühnen Bearbeitung Leichenfledderei und geistigen Diebstahl vorwerfen werden. Dazu nur so viel: Das Werk Gofid Letterkerls ist rechtefrei! Und: Wie kann man etwas stehlen, das allen gehört?
Verklagt mich doch!"


"Die Welt wird aufblicken und rufen 'Rette uns!'.
Und ich werde flüstern 'Nein!'." - Rorschach
#12898 29/02/08 07:45 PM
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Yeah! Im April erscheint nach laaaaangen 10 Jahren endlich die Fortsetzung zu Hugh Lauries sehr witziger Bond-Parodie "Der Waffenhändler"! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


Hmm, ich befürchte, meine Vorfreude war etwas verfrüht. Denn offenbar ist "Bockmist" nichts anderes als die von mir schon lange erwartete Neuauflage von "Der Waffenhändler" - nur hatte ich natürlich nicht mit einem komplett neuen Titel gerechnet, der weder etwas mit dem bisherigen Titel noch mit dem Originaltitel ("The Gunseller") noch mit dem Buch-Inhalt (Waffenhändler <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) zu tun hat ...
Vielleicht ist der Titel ja auch einfach nur ein gelungener Kommentar zur häufig mißlungenen Eindeutschung englischer Originaltitel. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/cool.gif" alt="" />

Aber das Gute: Hugh Laurie schreibt tatsächlich an einem neuen Buch (namens "Paper Soldiers"), das 2009 auf Englisch veröffentlicht werden soll. Na, immerhin. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 29/02/08 07:47 PM.
#12899 08/03/08 10:16 AM
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Milos Urban: Im Dunkel der Kathedrale

Der Kunstgeschichtler Roman Rops wird von einem anonymen Brief in den Prager Veitsdom gerufen, wo sich ein übel zugerichtetes Mordopfer befindet. Passenderweise wird er sogleich von der Polizistin Klara Brockova unter Mordverdacht festgenommen. Das war aber, wie man sich denken kann, noch nicht das Ende der Vorkommnisse im Veitsdom.

Nach meiner begeisterten Rezension zu Milos Urbans "Die Rache Der Baumeister" war es wohl klar, daß ich mich sogleich auf seinen eben in Deutschland neu erschienen Roman stürzen mußte. Wie man dem Titel und der kurzen Inhaltsangabe entnehmen kann, ist auch die Thematik ähnlich, was wohl an der Politik der deutschen Verlage liegen dürfte, denn die anderen Romane Urbans haben andere Thematiken, erscheinen hierzulande aber schlicht nicht.
Das ist aber ein Teil des Problems, denn irgendwie hat man die ganze Zeit das Gefühl, das alles schon einmal gelesen zu haben, nur viel besser.
Im Dunkel der Kathedrale hat zwei Hauptpersonen, wobei beide als Ich-Erzähler gehalten sind, immer schön abwechselnd der Verdächtige und die Polizistin. Wo allerdings in "Die Rache der Baumeister" ein sympathischer Verlierer mit ausgearbeitetem Charakter und einer Entwicklung im Laufe der Geschichte die Hauptrolle spielte, staksen hier zwei holzschnittartige Gestalten durch die Handlung, denen jeder Tiefgang fehlt, und die jede Identifikation durch den Leser unmöglich machen. Roman Rops, ein eitler Geck der den ganzen Tag den Verlust seiner verschwundenen Frau mit seltsamen Ritualen begeht, und Klara Brockova, deren einziger Charakterzug darin zu bestehen scheint, daß sie aus vollkommen unerklärlichen Gründen total in ersteren verschossen ist. Anstalten, den Mordfall, mit dem sie betraut ist, aufzuklären, macht sie im ganzen Roman nicht, weswegen eine eigentlich Handlung gar nicht erst zustande kommt, und der ganze Roman mehr oder weniger eine zufällige Aneinanderreihung von Ereignissen ist, die auf die beiden Personen einstürzen.

"Im Dunkel der Kathedrale" ist schon für sich gesehen kein guter Roman, im unweigerlichen Vergleich mit "Die Rache der Baumeister" jedoch in jeder Beziehung (inhaltlich wie sprachlich) eine herbe Enttäuschung.


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
Flash #354697 10/08/08 12:28 AM
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"Elfenmond" von Guido Krain wurde mir wärmstens von einem Bekannten empfohlen, der sehr gespannt war, was ich davon halten würde. Ein Nachwuchsautor hat sein erstes Fantasywerk als "book on demand" veröffentlicht, also nicht in einem größeren Verlag.

Es handelt sich um ein schwarzes Buch in einem mir nicht geläufigen Format. Das Titelbild zeigt die 3D-Figur einer Elfe, was durch den offensichtlichen Ursprung (Computer) künstlich, durch die gesamte Aufmachung jedoch auch geheimnisvoll wirkt. Zusammen mit der Empfehlung und der Art der Veröffentlichung erzeugt das eine gewisse Erwartungshaltung, zumal laut Buchrücken auch auf regelmäßige Fantasy-Leser so manche Überraschung warten soll.

Dvorkin Bendar, ein Mensch aus einfachen Verhältnissen, erhält durch einen Zufall die Chance, zum Magier ausgebildet zu werden. Auf der Akademie verliebt er sich in Luna, eine junge Elfe, die von allen gemieden wird. Durch eine Kombination von Magie und einem Amulett aus Familienbesitz bekommt Dvorkin einen sprechenden Frosch, der ihn in punkto Zauberei locker übertrifft und zudem ständig dazwischenquatscht. Außerdem werden die Machenschaften von Lunas Vater Cowan, Musterexemplar einer finsteren Elfenrasse, geschildert. Dieser bildet Talon, einen physisch und magisch sehr kräftigen Echsenmenschen, zu seinem Leibwächter aus. Zudem taucht die Dämonin Minka in der Welt der Menschen und Elfen auf, die ihre eigenen Pläne verfolgt. Die verschiedenen Handlungsstränge kreuzen sich recht bald und laufen später zusammen.

Die Geschichte wird anfangs mit mehreren Zeitsprüngen erzählt, was aber nicht unangenehm auffällt. Tatsächlich werden einige wichtige Fakten vorweggenommen, so dass man sich fragt, wie es denn dazu kommen konnte, was durchaus den Reiz einer Erzählung erhöhen kann.

Das erste Problem beim Genießen des Buches besteht darin, dass der Autor die Messlatte viel zu hoch setzt. Wenn auf der Rückseite versprochen wird, etwas Vergleichbares habe man nie zuvor gelesen, dann fühlt man sich automatisch herausgefordert, genau das zu widerlegen und nach Ähnlichkeiten zu suchen.

Und davon findet man selbstverständlich einige: Die Aufteilung der Figuren am Ende - der Starke, die Schöne und der Tollpatsch - gehört zum Standard in Fantasygeschichten der "Schwert und Magie"-Richtung, etwa bei den Conan-Verfilmungen. Die Verfolgung der Helden von übermächtigen Bösen ist ein beliebtes Genreklischee, welches z.B. in "Willow", aber auch "Krieg der Sterne" (trotz der Technik ein Fantasy-Film), Verwendung findet. Die Schilderung aus Sicht eines Menschen, der vom Knaben zum Mann heranwächst, ein sogenannter "Entwicklungsroman", ist aus zahlreichen Fantasygeschichten bekannt.

Ivo überrascht einen nicht, wenn man "Das singende Amulett" und "Karlsson vom Dach" kennt. Immerhin sorgt er für ein Schmunzeln. Die Elfe, wunderschön-leidend-weinerlich-nervig, erinnert an "Das letzte Einhorn", welches ebenfalls von einem eher unfähigen Zauberer beschützt wurde.

Aus der Figur des Magiers hätte man mehr machen können, gerade weil es sich um ein gut erprobtes Konzept handelt. Wie hat er eigentlich seinen Abschluss gemacht, wenn er so wenig Potential zeigt? Wie kann er umgekehrt nach seiner Schulung so unfähig sein? Irgendetwas wird er ja bei der harten Ausbildung gelernt haben.

Dass ausgerechnet die Haupthelden so eindimensionale Charaktere geworden sind, schadet der Geschichte. Wenn man auf den ersten Seiten sieht, dass die E-Mailadresse des Autors mit "dvorkin" beginnt und am Ende eine Widmung an eine Frau erfolgt, zusammen mit einer Anspielung auf Luna, wird man den Verdacht nicht los, dass es sehr klare Vorbilder gegeben hat. Luna wird zudem als Name (wie) für eine reale Person auf den Internetseiten des Autors verwendet. Lena Falkenhagen hat einmal in einem Interview im Fanpro-Forum davon abgeraten, über die eigenen Helden zu schreiben, weil dann die notwendige Distanz fehle. Genau das scheint hier der Fall zu sein und verhindert, dass die Helden etwas vielfältiger werden. Wenn der Autor sein Werk im Nachwort lobt und seine Figuren im Vorwort als "alles andere als mittelmäßig" anpreist, wird man skeptisch aufgrund dieser Selbsteinschätzung.

Die Elfen sind typische Power-Gamer-Charaktere, ebenso wie die Echsenmenschen. Man fühlt sich unfreiwillig an den Weltraumzirkus D'Alembert erinnert, wenn ihnen andauernd Dinge gelingen, die für normale Lebewesen absolut unmöglich oder tödlich gewesen wären. Wenigstens funkt ständig etwas dazwischen, wenn sie ihre Pläne ausführen wollen. Es gibt kaum echte Kämpfe in dem Buch, vor allem nicht mit den Helden, die das, wie nach obiger Beschreibung klar wird, auch kaum überleben könnten.

Die unglaubliche Brutalität der Bösen wird genüsslich in allen Einzelheiten geschildert und steht in völligem Gegensatz zu den lustig-naiven Elementen. Verstörend wirkt die Vermischung von körperlicher Liebe und Gewalt. Um Personen als "böse" zu charakterisieren, reicht weniger aus, das zudem nicht so ausführlich, sondern kurz geschildert werden kann. Der Subplot mit Sklaven etwa ist überflüssig. Nicht nachvollziehbar bleibt die Wandlung des "Bösen". Wer vorher vor Vergewaltigung und Mord nicht zurückschreckt, von Wut gelenkt wird und ansonsten einfach Befehle ausführt, kann beim besten Willen nicht mehr zu einem Sympathieträger werden. Ebenso unglaubwürdig bleibt die Elfe, die einerseits ein Leben lang Einzelgängerin gewesen ist und dennoch über erstaunliche soziale Fähigkeiten verfügt. Die Liebesszene zwischen den Protagonisten ist ok, fällt besser aus als in anderen Büchern und wirkt vor allem nicht anrüchig.

Es war keine gute Idee des Autors, sich auf seine Eltern als Korrekturleser zu verlassen: Rechtschreibfehler findet man schon bei einfachen Wörtern. Dazu kommen verschachtelte, unnötig komplizierte Sätze. Hier wäre ein Lektor notwendig gewesen. Zur Not hätte auch ein Germanistikstudent ausgereicht!

Die Erläuterungen hätte man zumindest teilweise in den Text einbauen können. So wird ständig nerviges Blättern nötig. Außerdem wird nicht jeder Begriff aus dieser speziellen Fantasywelt erklärt. Erschwert wird die Suche einer Textstelle dadurch, dass im gesamten Buch keine Seitenzahlen vorhanden sind. Kurioserweise ist die hier vorgestellte eigene Fantasywelt des Autoren interessanter als die eigentliche Geschichte.

Der letzte Teil, insbesondere der Aufenthalt in der anderen Welt, wurde zu kurz abgehakt. Die Geschichte hat kein echtes Ende, sondern liest sich wie der Auftakt zu einem Zyklus. Das lassen Formulierungen wie "ein wundervoller Anfang" oder der Anhang mit vielen Stichworten befürchten. Zudem wird nicht geklärt, was es mit dem Schwert oder der Sage auf sich hat. Das könnte in einem späteren Buch behandelt werden. Mit "Cvon. Erster Teil des Ushovar-Zyklus" ist ein weiteres Buch aus der gleichen Welt erschienen. Laut Leseprobe taucht hier Loric wieder auf.

Es gibt leider keine Erläuterung zu Ivos früheren Leben und es findet auch keine Rückkehr zur Fee statt. Die Dämonin wird extra "aufgespart". Damit werden die Leser ums erwartete Finale betrogen. Laut Internetauftritt des Autor ist eine Fortsetzung geplant. Die läßt aber auf sich warten.

Eine Auswahl an guten DSA-Romanen zeigt, wie man das richtig macht, oder eben das 2. Elfenbuch, wenn es denn Elfen sein müssen. Einen mir bisher unbekannten Stil habe ich beim polnischen Autoren Andrzej Sapkowski gefunden.

Dass der Verfasser alles selbst gemacht hat, z.B. die Grafiken, ist ok. Als unbekannter Autor hat er das Werk 1 Jahr vor dem Herr-der-Ringe-Fieber herausgegeben. Inzwischen gibt es jedoch mehrere Nachwuchsautoren mit Erstlingswerk (z.B. "Die Trolle" oder diverse neue DSA-Romane), die zeigen, was tatsächlich möglich ist.

Selbst wenn das Genre des Fantasy-Romans nicht neu erfunden werden kann, wird dort immerhin versucht, bekannte Elemente neu zu kombinieren, alten Szenarien neue Seiten abzugewinnen usw. Übernommen wurde hier hingegen ausgerechnet die Unsitte, statt einem geschlossenen Erstlingsroman nur den ersten Band einer größeren Serie zu veröffentlichen.

Internetauftritt von Guido Krain mit Leseprobe, Grafiken und mehr:
www.fantasy-buch.de

P.S.: Ein weiterer Grund, mich über das Buch zu ärgern, besteht darin, dass ich Monate gebraucht habe, um mich endlich zu dieser Rezension aufzuraffen, auch wenn ich die Stichpunkte längst fertig hatte. Es erschien mir einfach als unheimlich viel zu schreiben und nicht einmal dieser Verriss machte mir richtig Spaß! Einerseits finde ich es mutig, dass ein Autor einen solchen Weg außerhalb der großen Verlage geht, um seine Idee durchzuziehen, andererseits finde ich das Ergebnis in vielerlei Hinsicht fürchterlich. Wie soll man gleichzeitig die gute Absicht loben und die schlechte Ausführung kritisieren? Da kann sehr leicht ein verkrampft wirkender Text herauskommen. Deswegen habe ich mich darauf konzentriert, in erster Linie das Buch zu besprechen. Leicht gefallen ist mir das nicht.


Ärger im Svellttal? Auf der Suche nach dem Salamanderstein? Dann hilft der Sternenschweif-Reiseführer von Kunar!
Kunar #354698 10/08/08 06:17 AM
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Überaus bewundernswert, dass Du Deine Rezension so gedämpft gehalten hast. Wie ich bedrucktes Klopapier von selbsternannten Fantasyautoren auseinandernehme, weiss man ja spätestens seit meiner Rezension dieses unsäglichen " Der Hüter des Taermons "-Geschreibsels.

Allerdings hätte ich dieses Buch vermutlich nach einem Dutzend Seiten abgebrochen, da ich meine Zeit nicht gerne derartig verplempere. Wenn ein Autor sich selbst in der Buchbeschreibung derart beweihräuchert, ist das schonmal ein Zeichen für richtig miesen Stoff, da es offensichtlich kein anderer tun mag. Und wenn ich von sprechenden Fröschen lese, ist bei mir ohnehin der Ofen aus.

Das Dir das Buch "wärmstens" empfohlen wurde, zeigt aber, dass es eben tatsächlich auch eine dankbare Käuferschaft für diesen Mist gibt. Wer einfach genug gestrickt ist, dass ihm schon die Bedienungsanleitung einer Espressomaschine als spannende Unterhaltungslektüre genügt, ist als Zielgruppe perfekt.


Ddraigfyre #363194 27/05/09 01:06 PM
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Andrea Brackmann - Jenseits der Norm - hochbegabt und hoch sensibel ?

Ein sehr interessantes Buch, in dem die Autorin aus ihrer eigenen Erfahrung erzählt (sie ist Psychologin mit eigener Praxis) und auch ihre eigenen Theorien aufbaut.

Alles ist meiner Ansicht nach sehr schön logisch begründbar und nachvollziehbar geschrieben, und sie bringt eine Menge an Hinweisen auf Autoren an, die Dinge ähnlich gesehen haben, wie sie, nur bisher relativ unbeachtet.

Ich bin mit dem Buch noch nicht ganz durch, aber der mit imho großen Abstand spannendste Teil ist ihre Theorie zur Erklärung von Autismus: Daß Autisten nämlich - wie im Klischee "Rain Man" zum Teil extrem hochbegabte sind, die sich deswegen "autistisch" zurückziehen, um einer völligen Überreizung ihrer Sinne aus ihrer Umwelt zu entgehen.
Dem zugrunde liegt die Theorie, daß Hochbegabte generell eine Menge mehr im Gehirn verarbeiten, als andere Menschen, und daher auch leichter überreizbar sind. Sie "funktionieren" nur dann in einer für sie befriedigenden Weise, wenn sie sich heraus- und generell gefordert fühlen, und zwar durch möglichst komplexe Aufgabe. Alles andere kann dagegen zu Unterforderung führen.

Interessanterweise schaffen es - diesem Buch zufolge - viele Hochbegabte nicht, sich in Alltagsdingen zurechtzufinden. Das liegt zum Teil daran, daß sie sich regelrecht verzetteln können, zum Beispiel durch eine Vielfals an sprachlichen Interpretationsmöglichkeiten eines in den Augen der meisten Menschen völlig normalen Satzes. (Beispiel: Ein Mädchen wird gefragt: "Wie heißen wir denn ?" Das Mädchen antwortet mit einem "weiß ich nicht", da es diesen Satz wörtlich nimmt; auf die Idee, daß der Satz eine Floskel sein könnte, kommt sie nicht, was ihre Umgebung mit Unverständnis quittiert.)

Für mich ist das Buch ein interessantes psychologisches Feld. Der Rest des Buches besteht aus der Diskussion, wie man mit tatsächlich psychisch auffälligen Hochbegabten umgehen könnte - geschildert aus ihrer eigenen Therapiepraxis.

Ich persönlich habe in dem Buch einiges über die menschliche Psyche gelernt. Es ist für mich sehr interessant, zu lernen, was es für verschiedene Menschentypen und Gedankenleistungen gibt.




When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

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