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Ich glaube, Elgi, Du hast weder verstanden, was Sklavenhaltung ist, noch hast Du irgendeinen blassen Schimmer davon, worum es bei der Haustierhaltung geht. Letzteres ist verzeihbar, aber ersteres erschüttert mich doch einigermaßen. Ich hätte schon erwartet, dass Du weist, was sich genau hihter Sklavenhaltung verbirgt... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

Wer sich *ernsthaft* ein haustier hält, geht eine gegenseitige "Symbiose" ein. Ein Art Heirat. Eine Art der "Familie". Man nimmt nicht einfach - man gibt ebenfalls!

Jedoch fürchte ich, dass ich hier auf taube Ohren treffe, und momentan fehlt mir die Zeit für Argumente.

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Buad:
Wer sich *ernsthaft* ein haustier hält, geht eine gegenseitige "Symbiose" ein. Ein Art Heirat. Eine Art der "Familie". Man nimmt nicht einfach - man gibt ebenfalls!


Danke, Buad <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> - du sprichst mir aus der Seele. Diese Symbiose, die Verantwortung, mein Leben um die Bedürfnisse jeden einzelnen Tieres rankend = das ist Tierhaltung, wie ich sie verstehe und auch praktiziere. Wenn es in dieser "Familie" eine Sklavin gibt => ich bekenne mich schuldig. Es ist ein gegenseitiges Nehmen/Geben.
Kiya, Vegetarierin

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Wer sich *ernsthaft* ein haustier hält, geht eine gegenseitige "Symbiose" ein. Ein Art Heirat. Eine Art der "Familie". Man nimmt nicht einfach - man gibt ebenfalls!

Über Deinen Kommentar ob meines Wissens über die Sklavenhaltung werde ich jetzt mal lächelnd hinwegsehen - es ist immer wieder erstaunlich, daß einem Unwissen vorgeworfen wird, nur weil man anderer Meinung ist.

Was diese Symbiose angeht, die Heirat, die Du ansprichst: In der Tat, Haustierhaltung ist wohl wie eine Heirat... aber nicht so, wie man sie hierzulande gewohnt ist, sondern wie man sie im Orient z.B. oft genug sehen kann: Der Mann wählt die Frau aus, und die kann sich selbstverständlich nicht weigern. Oder willst Du mir etwas sagen, daß man neuerdings eine Einverständniserklärung des Tieres benötigt, bevor man es sich als Haustier anschaffen kann? Es zeigt schon das Perfide an unsere Gesellschaft, die sich so sehr daran gewöhnt hat, Haustiere zu halten, dass selbst Du Tiere vermenschlichst und ihre Haltung mit einer Heirat darstellst - wer hat seinen Hund schon mal gefragt, ob der woanders lieber wäre?

Und eigentlich dachte ich ja, daß ich dieses Argument schon angesprochen hatte: Selbstverständlich kann es sein, daß eine gewöhnliche Hauskatze immer wieder zu ihrem Herrchen zurückkommt. Aber da stelle ich mir eben die Frage, ob das auch passieren würde, wenn sich der Mensch die anderen Tiere nicht Untertan gemacht hätte. Meine vorsichtige Antwort wäre in diesem Fall NEIN!


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Elgi:
Aber da stelle ich mir eben die Frage, ob das auch passieren würde, wenn sich der Mensch die anderen Tiere nicht Untertan gemacht hätte.

Doch, es würde passieren. Die Streunerkatzen, die ich betreue, sind ortstreu und z.T. schon fast zahm. Das Wildkanin, das meine Mutter aufzog und danach wieder in den Dschungel ging (Sri Lanka), kehrte zurück, als es sich den Lauf am Stacheldraht verletzt hatte.

Tiere finden mich, Elgi. Die meisten meiner Katzen waren verwildert und suchten ein Zuhause. Ich respektiere ihren Lebenswandel: wenn sie die Hausgemeinschaft wollen, dürfen sie es. Wollen sie das "freie" Leben im Garten => ich respektiere es. Ich halte nicht mit Gewalt und versperrten Türen, sie entscheiden.

Meiner Schwester fliegen Wellensittiche zu - doch, es gibt Bindungen -> nicht nur vom Mensch zum Tier sondern genauso auch umgekehrt. Ich betrachte dies als ein besonders grosses Geschenk, wenn es von einem gequälten Tier kommt.
Kiya

Manche Geckos, die an der Decke lebten, waren fast zahm (Sri Lanka) - der Riesenwaran, der in unserem Garten am Bach lebte und gefüttert wurde, griff uns Kinder nie an. Der Garten ging in den Dschungel über (alte Kakaoplantage) - wir lebten mit einigen Wildtieren auf Du und Du. Das kannst du dir nicht vorstellen, Elgi? Doch, es passiert...

Das Chamaeleon, das im Garten (Süd Afrika) lebte, war ortstreu und kein bisschen scheu uns Kindern gegenüber.

Und die wilden Hunde im Iran? Sie hielten sich in der Nähe unseres Hauses auf - sie brachten uns sogar 2 ihrer kranken Welpen. Meine Mutter pflegte sie gesund und die Horde forderte sie danach zurück. Diese Tiere hatten es schwer, wurden von den angrenzenden Iranerkindern mit Steinen beworfen. Wir Kinder gingen dazwischen. Jedenfalls schienen diese Hunde zu merken, dass wir ihnen kein Leid antaten. Nein, sie waren nicht zahm, die Menschen dort hatten sie zu sehr gequält - und trotzdem... sie schienen differenzieren zu können.

Last edited by kiya; 15/12/03 03:48 PM.
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Das ist ja alles schön und gut, Kiya, aber ist die Situation, die Du schilderst, Normalität? Fliegen in Deutschland den Leuten Wellensittiche entgegen? Laufen ihnen Katzen bei einem Spaziergang durch den Wald Katzen über den Weg?


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Alles Deutschland:
Yep, die Wellensittiche fliegen meiner Schwester im Ruhrpott zu => entflogene. Tja, beim Spaziergang im Wald traf mein Ex-Mann auf George (Grenze zur Strasse). Der Kleine war aus dem fahrenden Auto geworfen worden und sah aus wie ein gespickter Rehrücken, voller Rollsplitt. Wir haben ihn gesundgepflegt. Nach 8 Jahren starb er an Leukose.

Übrigens, mit meiner Tiggy bin ich oft im Wald spazieren gegangen => ohne Leine. Sie war eine außergewöhnliche Katze. Sie mochte Pferde (Reiterwege waren da). Blieb mitten auf dem Weg sitzen, die Reiter dachten, sie hätte Tollwut, weil sie keine Scheu zeigte, bis ich dann aufkreuzte. Wenn ihr Loch im Herzbeutel ihre Atmung beeinträchtigte, blieb sie sitzen, egal wo sie war und wartete darauf, dass ich kam und sie trug - bis sie wieder im Wald schnuppern wollte. Ja, sie rannte nicht weg!

Und Karl Ferdinand war ebenfalls im Wald als 2 - 2 1/2 Wochen alter Katzenwelpe in einer Dornenhecke gefunden worden. Da keiner mit einem so jungen Tier klarkam, wurde es mir in der Nacht noch gebracht. Er ist jetzt 14 Jahre alt und lebt bei einem meiner Ex-Freunde, weil es Liebe auf den ersten Blick zwischen ihnen war. Ich hatte ihn mit der Flasche großgezogen, hatte ihn 8 Jahre, dann trat mein Ex in unser Leben und ich war abgemeldet. Da ich mit Ferdi viel durchgemacht hatte (Raufer) tat es mir sehr weh, ihn nach der Trennung gehen zu lassen, aber die Bindung der beiden Männer war zu stark, beide haben sehr gelitten. Liebe heisst nicht festhalten, gell? Ich darf ihn noch während der Schulferien haben, aber die Wiedersehensfreude der beiden danach ist wirklich herzerweichend. (Und da habe ich sogar ein Photo als Beweis)

Wahrscheinlich alles zu rührselig für dich, Elgi - aber ich erzähle das nur, um dir zu erklären, dass es Bindungen gibt - und dass das Tier entscheidet! Zumindest wenn ich ein Wörtchen mitzureden habe.

Terry (von Terrorist) liebte einen Nachbarn heiß und inniglich, sie ging und blieb bei ihm und seiner Frau -> siagst? Die Tiere entscheiden, wenn der Mensch genau hinschaut.
Kiya

Genau wie Leíla, die Katze meiner besten Freundin (muss oft ins Krankenhaus) => Nachbarin füttert, spielt etc mit ihr - aber nur ich darf mit ihr kuscheln, nicht mal die Tochter meiner Freundin darf das. Leila hat eine ziemlich energische Katzenkrallenart zu sagen, was sie erlaubt und was nicht - ich bin der einzige andere Zweibeiner außer meiner Freundin, die sich diesen Vertrauensbeweis herausnehmen darf.

Und da sagst du, das Tier ist der Sklave? Nicht in meiner Umgebung, nicht mit den Tierhaltern, die ich kenne, die alle auf derselben Wellenlänge sind wie ich und das Tier entscheiden lassen - nicht aus Grossmut sondern aus Respekt vor diesen 4-beinigen Individuen.

Willst du noch die Story von der Igeldame Benjamine hören? Wurde von einer Kollegin entkräftet im Wald gefunden und für den Winter fitgepflegt. Dann beschloss die Igelin, dass sie nicht in freier Wildbahn leben will und scharrte so oft an der Tür meiner Kollegin, dass sie sie wieder aufnahm. Benjamine hat eine riesige Igelvilla, dort legt sie auch in einer Kiste die Exkremente ab. die Villa ist offen, Benjamine kann jederzeit hinaus in die Wohnung. Und meine Kollegin (pensioniert) trägt sie in den Garten (Waldrand) und bleibt bei ihr, denn die Igelin mag nicht draussen alleine sein, obwohl sie jederzeit abhauen könnte, wenn sie wollte. Ist sehr energisch. Na? Wer ist hier der Sklave?

Mein bester Freund: Hält auf Landstrassen an, wenn er einen Igel die Strasse überqueren sieht => trägt ihn auf die andere Seite.


Lass es gut sein, Elgi - ich bezweifle, daß du je diese Bindungen verstehen wirst. Ich höre jetzt auf, meine Erfahrungen mit Tieren könnten Bücher füllen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

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Alles Deutschland:
Yep, die Wellensittiche fliegen meiner Schwester im Ruhrpott zu => entflogene. Tja, beim Spaziergang im Wald traf mein Ex-Mann auf George (Grenze zur Strasse). Der Kleine war aus dem fahrenden Auto geworfen worden und sah aus wie ein gespickter Rehrücken, voller Rollsplitt. Wir haben ihn gesundgepflegt. Nach 8 Jahren starb er an Leukose.

Aber alleine mit diesen Beispielen sagst Du es doch selbst. Der Wellensittich ist entflogen. Die Katze wurde aus dem Auto geworfen. Wäre das passiert, wenn wir nicht so sehr eine Gesellschaft von Haustierhaltern wären - und damit weder der Wellensittich einem Käfig entfliehen noch die Katze aus einem Auto hätte geworfen werden können? Das war die Frage, und auf die hast Du u.a. damit geantwortet, daß Euch Wellensittiche zufliegen und Katzen über den Weg laufen. Somit haben wir eine zirkuläre Beweisführung und sind wieder ganz am Anfang. Toll.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Ein letzter Erklärungsversuch: Ich bin so großgeworden, mit einer Mutter, die alles pflegte was ihr gebracht wurde, auch als sie noch Kind in Deutschland war. Das heisst: Bindungen, Respekt vor Tieren, Liebe, Verantwortung etc. wurde mir von klein an von ihr vorgelebt. Wir Mädchen wurden alle ganz genau so!

Aber ich kenne auch sensible Männer, die als Kind keinerlei Erfahrung mit Tieren hatten und diese Bindung trotzdem entwickelten, diese Hilfsbereitschaft und Verantwortung wahrnahmen.

Beispiel: ein junger Exilkroate kam in die Bücherei und suchte nach Literatur, um einer Taube mit einem gebrochenen Flügel, die er in der Fussgängerzone meiner Stadt fand, zu helfen. Ich erinnere mich noch heute SEHR gut an seinen Blick und seine Worte: "Alle gingen vorüber, keiner half".
Die Geschichte ging gut aus, ich rief meinen Lieblingsveterinär an, übernahm die Kosten und schickte den jungen Mann mit der Taube zu ihm. Der Doc wollte mein Geld nicht - der junge Mann kam zurück, um sich zu bedanken, aber ich habe ihm gedankt, wofür? Weil er sich Humanitas bewahrt hatte, trotz seiner Vergangenheit in dem letzten Krieg, so etwas muss unterstützt werden. Es gibt Bindungen, Elgi - und sei es Bindungen an den Respekt vor jedweder Kreatur, egal wie viele Beine sie haben. Und vor diesem jungen Mann hatte ich einen Riesenrespekt und Achtung!
Kiya

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Elgi:
Das war die Frage, und auf die hast Du u.a. damit geantwortet, daß Euch Wellensittiche zufliegen und Katzen über den Weg laufen. Somit haben wir eine zirkuläre Beweisführung und sind wieder ganz am Anfang. Toll.

Und Igel und Taube?
Kiya

Kann auch noch mit Falkenstories dienen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" /> - bei denen die Auswilderung nach Heilung (angefahren und am Strassenrand geblieben) durch die Bindung des TIERES nicht mehr klappte.

Last edited by kiya; 15/12/03 07:37 PM.
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Jetzt tut es mir leid, wenn ich etwas überreagiere, aber dieser unterschwellige Vorwurf, daß einem diese Hilfsbereitschaft und Verantwortung fehlt, nur weil man sich gegen Haustierhaltung ausspricht, geht mir dann doch etwas auf die Nerven.

Nur weil man dagegen ist, daß sich Menschen andere Lebewesen als Haustiere halten, muß man kein sorgloses Monster sein. Das Beispiel mit der Taube geht in diese Richtung und ist meiner Meinung sehr deplaziert. Was hat denn bitte sehr Erste Hilfe an einem verletzten Tier mit Haustierhaltung zu tun? Würde jemand, der keine Haustiere hat, zwangsläufig die Taube nich beachten? Wenn Du das von mir z.B. denkst, und ich hatte noch kein Haustier und werde mir auch keins zulegen, würde ich es als einen Affront auffassen wollen. Und wenn das nicht der Fall sein sollte, sehe ich immer noch keinen Grund für diese Anekdote.

Die Frage bleibt bestehen: Würde Dir eine Katze über den Weg laufen, die gerade aus dem fahrenden Auto geworfen wurde, wenn es keine Haustierhaltung gäbe? Um meine eigene Frage zu beantworten: Nein, natürlich nicht, denn wenn es keine Haustierhaltung gäbe, würde nicht jeder Penner eine Katze zu Hause haben und vollkommen überfordert mit ihrem Nachwuchs sein, so daß er die armen Geschöpfe aus dem Auto schmeißt. Daß es nicht nur negative Fälle gibt, ist mir klar. Aber ich bin der Meinung, daß die positiven Fälle, die Du beschreibst, kiya, nicht so zahlreich sind, wie die neutralen oder gar negativen Fälle. Darauf basierend spreche ich mich gegen eine Haustierhaltung aus.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Ich glaube ihr schießt beide über das Ziel hinaus. Die Frage stellt sich nämlich überhaupt nicht ob Haustierhaltung schlecht oder normal oder etwas positives ist.

Es ist ganz einfach tatsache das menschen tiere halten und ich kann euch sagen ich finde das völlig in Ordnung. Weil du Elgi die Anföänge ansprichst will ich dir in Erinnerung rufen wie haustierhaltung begonnen hat.

Hunde und Katzen wurden gelegentlich gefüttertund geduldet um lästige Mäuse, ratten und ähnliche Tiere zu erledigen. Nutztiere wie Schafe, Ziegen, Rinder und Schweine dienten durch ihre Haut, Wolle, milch und ihr flesch dem Wohlstand, der nicht unwesentlich zur entwicklung der Kulturen, der Kunst aber auch des Krieges beigetragen haben.

Erst durch die Domestizierung und den Ackerbau wurde Zivilisation möglich. Zivilisation die ich auf keinen Fall missen möchte. Man möge mich steinigen aber letztlich sind mir Menschen wichtiger als Tiere. Das bedeutet aber keinesfalls, daß ich massentierhalung in der heutigen Form gutheißen kann.

Ich habe einmal eine katze gehabt und ich kann mit absoluter sicherheit sagen, daß sie mich geliebt hat und glücklich bei mir war. Was ist daran verwerflich? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


bernhard live and let die!
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...so kann ich nur sagen, das Du, anstatt andere Menschen über Ihren umgang mit Tieren zu belehren, erst einmal uber deinen umgang mit Menschen nachdenken solltest.


Nun, wie dieser Thread beweist, ist es unnötig, sich auf meiner Seite Gedanken über meinen Umgang mit Menschen zu machen. Im Gegensatz zu Tieren können Menschen nämlich präzise formulieren, was sie wollen oder nicht wollen und welche Bedürfnisse sie haben.

Zudem hat Buad es in seinem Kommentar stellvertretend für mich vorweggenommen:


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aber um Tieren ein wirklich *art*gerechtes Leben zu ermöglichen, wäre es nötig, dass wir Menschen diese Erde vollständig verlassen - nun, zumindest Ddraig dürfte bei einem solchen Projekt eine gewisse Begeisterung verspüren, da er, wenn ich mich recht erinnere, von den Menschen im allgemeinen ohnehin nicht allzuviel hält.


Die Menschheit als solche betrachte ich wie einen widerwärtigen Bazillus, mit dem sich Mutter Erde vor ein paar Millionen Jährchen infiziert hat und der sie langsam aber sicher umbringt. Für die gesamte existierende Flora und Fauna wäre es überaus wünschenswert, das sie diese Seuche möglichst bald wieder los wird. Was ist schon der Verlust einer einzigen völlig verkommen Art gegen den Erhalt einer grandiosen Natur ?

Nun ja, zumindest dürfte jetzt klar sein, warum ich mir über meinen Umgang mit Menschen nicht mehr Gedanken mache, als gerade unbedingt nötig....


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Ich kann mich mal an eine Disskussion über Hundehaltung hier erinnern, wo ein gewisses Forumsmitglied ebenfalls vorgab, alles über Hunde zu wissen - und jeder seiner Sätze ließ erkennen, dass er gerademal wusste, wie man "Hund" schreibt und welche der zahlreichen Geschöpfe auf dieser Erde ungefähr der Beschreibung entsprechen.


Ach Buad, bitte. Das war ein Spass-Topic, wo Katzenfreunde und Hundefreunde gegeneinander gefrotzelt haben. Die Äusserungen auf die Du Dich vermutlich beziehst, waren mit einem Augenzwinkern geschrieben und haben mit dieser Grundsatzdiskussion hier nun rein gar nix zu tun.

Allerdings würde ich Buad gerne mal irgendwo in der Antarktis in einer Kolonie Pinguine aussetzen. Würde mich mal interessieren, ob er sich schnell in dieses "Ersatzrudel" integriert - oder ob ihm auf die Dauer der soziale Kontakt mit seinesgleichen doch lieber wäre....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />


Kiya's Vermutung kann ich im übrigen bestätigen: Tiere wissen sehr wohl zu differenzieren. Und sie scheinen einen emphatischen Sinn zu besitzen, mit dem sie Menschen darauf "abscannen" ob sie mit ihnen Kontakt pflegen wollen oder nicht.

Auch bei mir tritt das Phänomen auf, das ich stets als Problemlöser für alles was gestört, bissig, verängstigt oder sonstwie problematisch ist, herhalten muss.

Mich beisst nix, mich kratzt nix und vor mir rennt nix weg. Mir klauen sogar die Eichhörnchen die Bonbons aus der Jackentasche, während ich Spazierengehe.....

Was den Umgang und die "Nutzung" von Tieren angeht, habe ich eigentlich nur 2 Grundsätze:

1.) Was nicht artgerecht gehalten werden kann, sollte überhaupt nicht gehalten werden.

2.) Iss nur das was Du auch selber töten, ausnehmen oder verarbeiten und zubereiten kannst.


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Nun muss ich auch mal meine Meinung äussern. Zum einen gibt es Tierhaltung um unsere Nahrung zu sichern. Ich denke, der Mensch ist nicht als Vegetarier geboren. Unsere Vorfahren haben ja mit der Jagd und dem konsumieren von Tieren begonnen. Sonst hätten wir keine Zuchtbetriebe (die ich übrigens verurteile, weil ich denke, es geht auch anders. Also keine Massentierhaltung). Was anderes ist die Haustierhaltung. Meiner Meinung nach halten sehr viele Menschen sich sogenannte Haustiere ohne die geringste Ahnung davon zu haben, was artgerechte Haltung bedeutet. Gut, wir hatten früher auch Wellensittiche. Aber ich denke, die haben sich bei uns immer wohlgefühlt. Sonst wären sie nicht so alt gewor-den. Ich selbst kann nur über unseren Hund (Labrador) berichten. Er war ein Familienmitglied. Und auf seine Bedürfnisse wurde sehr wohl eingegangen. Kein Urlaub ohne Hund. Soweit es ging, ihn nie für lange Zeit allein zu lassen. Es ergaben sich Situationen, da musste er länger allein bleiben (sehr schwere Er-
krankung meines Sohnes, was lange Klinikaufenthalte bedeutete), aber, wenn ein Tier das Vertrauen zu seinem Menschen hat, dann geht das auch. Zumal, wenn die freie Zeit für das Tier da ist.
Was aber die artgerechte Haltung angeht, in meiner Nachbarschaft gibt Hunde, die nur im Freien gehalten werden. Was dem sozialen Verhalten von Hunden nicht
gerecht wird. Ein Hund ist ein Rudeltier, das heißt: KEINEN Zwinger, KEIN Ausgrenzen aus der Familie.
Das schlimme ist, dass es Züchter gibt, die nur des Geldes wegen züchten, was zu einem elendigen Darsein der Tiere führt. Diesen Züchtern gehört das Handwerk gelegt.
Und über eines muss man sich immer im Klaren sein: Ein Tier ist kein Mensch! Und man sollte es auch nicht als solchen behandeln. Dann kommt man der artgerechten Haltung schon näher.


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Fazit : Es kommt auf den Menschen an.


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
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So ist es! Es sind immer die Menschen. Die Natur bräuchte uns eigentlich nicht.


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Jetzt tut es mir leid, wenn ich etwas überreagiere, aber dieser unterschwellige Vorwurf, daß einem diese Hilfsbereitschaft und Verantwortung fehlt, nur weil man sich gegen Haustierhaltung ausspricht, geht mir dann doch etwas auf die Nerven.



Wenn ich dir das Verständnis für die Bindung abspreche heisst es noch lange nicht, dass ich dir Hilfsbereitschaft etc. abspreche. Ich bin weniger auf Haustierhaltung eingegangen sondern auf den Begriff der "Sklavenhaltung". Siehst du den Unterschied nicht? M.E. kommt es darauf an: die Bindung oder nicht. Die "Symbiose" meinetwegen.

Ob du überreagierst, kann ich nicht beurteilen, das kannst du selber am besten sehen.

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Elgi:
Aber ich bin der Meinung, daß die positiven Fälle, die Du beschreibst, kiya, nicht so zahlreich sind, wie die neutralen oder gar negativen Fälle. Darauf basierend spreche ich mich gegen eine Haustierhaltung aus.

Auch hier kommt es mir nicht auf statistische Werte an sondern auf den Einzelfall => unterschiedliche Sichtweise.

Ich halte es nicht für konstruktiv, ein generelles Urteil über die gesamte Haustierhaltung zu sprechen. M.E. kommt es darauf an, Aufklärungsarbeit zu betreiben. Selbst wenn es keine Haustierhaltung gäbe, wäre da immer noch das Problem: Wie geht der Mensch mit seinem restlichen Umfeld um? Nein, ein Verbot brächte nix - vielleicht ein Verbot der menschlichen Rasse? Och nö, noch weniger konstruktiv <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

(An den Silberdrachen:
Obwohl ich einige kenne, die deine Meinung, der Mensch sei ein Bazillus, teilen. Nur, wer würde die Entscheidung treffen, wer sich wie ein Bazillus verhält und wer nicht? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> - wir haben immer die Wahl, oder?)

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Elgi:
Würde Dir eine Katze über den Weg laufen, die gerade aus dem fahrenden Auto geworfen wurde, wenn es keine Haustierhaltung gäbe?


Wahrscheinlich keine domestizierte, stimmt (und die Igeldame?) - aber meine Kindheit war mehr im Ausland, wo sich meine Bindung entwickelt/verfestigt hat, die war viel mit wirklich wilden Tieren. Nur eines, die Streuner, die ich hier betreue, waren wild, wie wilde Tiere. Nicht nur frisch ausgesetzte sondern Streuner mehrerer Generationen, die den Menschen als Feind sehen. Und falls du es mir nicht glaubst, ich habe genügend Narben an meinen Armen durch Unvorsichtigkeit.
Kiya

Last edited by kiya; 15/12/03 11:11 PM.
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Ddraigfyre:
2.) Iss nur das was Du auch selber töten, ausnehmen oder verarbeiten und zubereiten kannst.


<img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" /> - mein Argument, wenn sich Leute über meinen Vegetarismus lustig machen oder mich angreifen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> - habe schon bei einigen den Maulsperreneffekt erlebt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" /> - mit einer kleinen Variante vorneweg: Iss nur das was du selber aufziehen, töten, schlachten kannst
Kiya

Quote
Bigclaw 6:
Zum einen gibt es Tierhaltung um unsere Nahrung zu sichern. Ich denke, der Mensch ist nicht als Vegetarier geboren. Unsere Vorfahren haben ja mit der Jagd und dem konsumieren von Tieren begonnen.

Och, da gibt es Untersuchungen an den Urmenschen, die eher bestätigen, dass der Mensch damals ein Aasfresser und Sammler war - sich also von toten, schwachen, alten Tieren ein wenig und überwiegend von Früchten, Beeren, Gras, Wurzeln, Rinden etc. ernährte. Kann man heute noch bei Urvölkern beobachten. Zeigt auch das menschliche Gebiss: die Fang-/Reisszähne sind im Gegensatz zu den Karnivoren sehr gering entwickelt. Mageninhalte, soweit noch rekonstruierbar, zeigten dies auch <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> - wir sind Allesfresser, keine Karnivoren. Wären wir es, gäbe es z.T. heute die Zivilisationskrankheiten nicht, die auf den Übergenuß von fleischlichen Produkten basieren (Gicht, Rheuma etc.)

Edit:
Also, ich will hier keine Vegetarismusdiskussion lostreten - bei Pros/Cons beissen sich die Ideologien nur in den gegenseitig verfestigten Schwanz <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> - ich akzeptiere es, wenn einer sagt: Ich mag/esse Fleisch oder ich mag nicht/esse nichts was getötet wird. Dann ist es schlicht eine Entscheidung, keine Ideologie, gell? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Last edited by kiya; 16/12/03 12:19 AM.
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Als erstes freut es mich, dass du wieder gesund bist.
Zweitens: Du hast natürlich recht, der Mensch ist ein "Allesfresser". Aber, zumindest für mich, gehört Fleisch und Wurst einfach dazu. Nur stört mich, wie manche Tiere gehalten werden und natürlich die Tiertransporte.


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Nur stört mich, wie manche Tiere gehalten werden und natürlich die Tiertransporte.


Ja, mich auch <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" /> - in Südafrika war mein Internat in der Nähe einer Schweineschlachterei, wenn wir in die Kirche mussten (Zwang/Pflicht) kamen wir dran vorbei - die Schreie waren grauenvoll und haben mich auch geprägt.
Kiya

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Hallo Kiya, schön das es Dir besser geht.
Interressante Zeiten, nicht wahr.
Diese neue Diskussion über den Sinn oder Unsinn von Tierhaltung finde ich zumindest sehr Interressant. Sie zeigt mMn, nämlich das sich alle Beteiligten in irgendeiner weise Gedanken über das zusammenleben von Mensch und Tier gemacht haben. Das wiederrum deutet doch auch darauf hin, das sich alle über eine gewisse Verantwortung den Tieren gegenüber im klaren sind.
So unterschiedlich die meinungen auch sein mögen, so ist es im gesamten doch sehr erfreulich.
Meine eigene Meinung möchte ich in dem zusammenghang auch noch einmal Differenzieren. Ich bin nicht gegen Tierhaltung. Ich bin einfach der meinung das man zur Tierhaltung die nötige Zeit haben sollte. Deshalb wollte ich mir eigentlich Tiere erst als Rentner zulegen (oder als Lottomillionär). Aber erstens kommt es anderst und zweitens als man Denkt.
Was die zusammenhänge der Menschlichen Entwicklung und den Fleischverzehr angeht.
Eindeutig fest steht das, das Menschliche Gehirn erst so richtig gewachsen ist als der Mensch lernte sein Fleisch (ob nun Aas oder Jagdbeute) über dem Feuer zubereiten. Erst auf diese weise war es dem Menschen möglich die Nahrung vollstandig zu erschließen. Das heißt der Mench ist zwar nicht als Raubtier auf die Bühne des Lebens getreten, hat seine entwicklung (ob nun gut oder schlecht) aber dem Fleischverzehr zu verdanken. Ich selbst Respektiere jeden Vegetarier, bin aber selbst keiner, da zu dieser Lebenseinstellung auch Selbstdisziplin gehört. Und in der heutigen Zeit, wo der Mensch Körperlich meistens nicht mehr so gefordert wird, ist ein starker Fleischkonsum auch nicht mehr notwendig.
Die erzählungen aus deiner Kindheit hören sich nach einem sehr abwechslungreichen Leben an um das ich dich sehr beneide. Und deine hilfsbereite einstellung Tieren gegenüber finde ich bewundernswet, da Du sicherlich einen guten Teil Deiner Zeit dafür aufbringst.
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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