Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#206893 19/05/04 06:44 PM
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Die Elfin sieht Stone lange an.
"Ihr habt recht. Es ist hier zu gefährlich. Aber solange ich nicht weiß, wo die anderen sind, gehe ich hier nicht weg. Wo ist der Reisende, wo Rashida, die Zwerge und was ist mit Alrik, Bodasen? Glaubt ihr, Glance kommt mit den Drow alleine zurecht? Oder wisst ihr sowenig über die Gefährlichkeit der Dunkelelfen? Nein, nein, ich warte hier noch eine kurze Weile und wenn dann keiner unserer Gefährten kommt, gehe ich zurück. Ausserdem haben wir alle gemeinsam eine Aufgabe zu erfüllen."
Um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren, setzt sie sich auf einen kleinen Stein.


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#206895 22/05/04 02:10 PM
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Etwas abseits vom Geschehen, sammelt sich Lynx und macht sich einen Überblick über die Dummheit von so vielen Oberflächlern.
"Sie taugen halt doch nur für den Steinbruch, diese Narren !".

Ohne seine Klingen hat Lynx keine große Lust sich den unberechenbaren Dummköpfen zu nähern.

#206896 24/05/04 04:17 AM
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"Vielleicht habt ihr recht und wir sollten noch warten, aber dann sollten wir uns wenigstens nicht so mitten auf den Weg setzen"
Stone schaut die Elfin an, "wir solten etwas abseits warten wo wir die Lage beobachten können."


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#206898 24/05/04 12:00 PM
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"Ja, ja natürlich sollten wir abseits des Weges warten."
Big Claw schüttelt den Kopf über sich selbst.
"Das ich nicht daran gedacht habe, passt eigentlich nicht zu mir. Aber bei all dem Durcheinander war ich einfach nur froh, einen einigermaßen ruhigen Platz gefunden zu haben. Entschuldigt."
Sie steht auf und sucht die Umgebung ab.
"Dort drüben, bei den Büschen, wäre ein guter Platz. Da können wir alles einsehen, ohne selbst schnell entdeckt zu werden. Seid ihr einverstanden?"


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#206899 24/05/04 04:10 PM
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"Ja, in ordnung," Stone geht mit Luser vor.


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Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#206900 24/05/04 11:10 PM
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Glance durchsucht den Drow, findet aber nichts von Belang. Nachdenklich sieht er auf Bodasens Stab - das schwache Leuchten ist noch da.

Der Dunkelelf hat sich immer noch nicht gerührt. Entweder ist er im Koma, oder aber er hat eine ausserordentliche Beherrschung. Glance beschliesst ihn zu knebeln. Eine Antwort ist im Moment sowieso nicht von ihm zu erwarten. Er achtet darauf, dass der Drow noch durch die Nase atmen kann und legt ihm dann auch noch eine aus einem Stofffetzen, den er von dem toten Drow abreisst, gefertigte Augenbinde an. Dann rollt er den Körper ziemlich rüde auf die Seite.

Unter dem Körper liegen Trümmer, die offensichtlich von der Turmspitze herabgefallen waren. Zwischen zwei grösseren Blöcken sieht er nun ein rötliches Schimmern. Er greift danach, aber sein Arm reicht nicht weit genug. Er zieht sein Schwert und versucht das Artefakt aus dem Zwischeraum herauszuholen - nach mehreren Versuchen gelingt es ihm endlich.

Er betrachtet seinen Fund, und auch Bodasen tritt neugierig näher. Es ist aus silbrigem Metall, wie Bodasens Stab, und wie sein Ring. Er spürt auch dasselbe Vibrieren, wie in seinem Ring als er die Anderen traf. Das Artefakt ist eine Art Dolch mit einem Blitz in der Länge einer Handspanne als Klinge, deren beide Seiten messersscharf sind und der ohne Handschutz in den Griff übergeht, ein schmuckloses Rohr - wahrscheinlich zur Aufnahme einer Befestigung an der Turmspitze. Erstaunlicherweise zeigt das Artefakt weder Beschädigung noch Verschmutzung.

Bodasen greift nach dem Objekt, aber Glance entzieht es ihm schnell und sagt, "Nicht jetzt, und nicht hier. Wir müssen hier raus". Er wickelt das Objekt in einen weiteren Stoffetzen, den er sich von dem Toten holt, und verstaut es in seinem Rucksack.

Dann geht er zu dem Brunnen und hebt die Scimitars auf, die Stone dort liegenliess. Er wiegt sie in den Händen - es sind wunderbar ausbalancierte Waffen, offensichtlich von excellenter Qualität aber ihm nicht bekannter Herkunft. Grimmig lächelnd packt er auch sie ein und sich nochmals umsehend murmelt er "Nun, Du arroganter Dunkelelf, Du wirst sie wiederhaben wollen - wir werden uns also wiedersehen".

Zu dem verbleibenden Drow tretend, nimmt er dessen Augenbinde und den Knebel ab, und stösst ihn mit dem Fuss an, aber dieser gibt kein Lebenszeichen von sich. "Seid ihr wach, so hattet ihr Eure Chance", sagt er laut, "Seid ihr es nicht, so seid ihr nur Ballast für uns und wir überlassen Euch Eurem Schicksal". Sodann winkt er Bodasen ihm zu folgen, und wendet sich ohne weitere Worte dem Ausgang der Burg zu.



In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#206901 25/05/04 06:44 AM
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Lu erwachte wieder aus seinem unruhigen Schlummer, als sich Stone in Bewegung setzte, um sich ein wenig abseits in einem Gebüsch niederzulassen.
Da seine beiden Gefährten am Gebüsch angekommen einen eher abwartenden Eindruck machen, wagt er es erneut, nach den zurückliegenden Ereignissen zu fragen. Zwar rechnet er nach seinen zahlreichen vergeblichen Versuchen nicht mehr wirklich mit einer Antwort, aber der Zeitpunkt erscheint ihm gerade recht günstig.

"Der Reisende hat mir die Ereignisse bis zum Eintreffen in der Burg erzählt. Aber was ist nun passiert? Warum ist der gesamte Turm eingestürzt? Und wo sind unsere Gefährten?"



#206903 25/05/04 09:12 AM
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"Es ist niemand sonst in der Nähe." flüstert der Kundschafter dem Priester zu. "Seid ihr sicher, dass sie noch lebt?"

Der Priester starrt konzentriert zu der dunklen Öffnung, die in dem felsigen Kalksteinboden gähnt. "Sie lebt." erklärt er kurz. "Sichert die Einsturzstelle - und seilt mich ab!"

Schweigend verschwinden zwei der Ritter und der Kundschafter in den Büschen, während die verbliebenen Ritter dem Priester ein daumenstarkes Seil umgürten.

"Nehmt euch in acht!" raunt einer von ihnen dem heiligen Mann zu, als sich dieser anschickt, in den Einsturztrichter hinabzusteigen. "Der Boden ist brüchig! Wenn es erneut zu einem Einsturz kommen sollte, können wir Euch nicht helfen!"

Wie um die Warnung zu bestätigen, lösen sich unter dem Gewicht des Priesters einige Felsbröckchen aus dem Rand des Loches und kullern in die dunkle Tiefe. Der Priester nickt seinen besorgten Männern kurz zu und veschwindet dann am Seil in der Dunkelheit.

Schon nach wenigen Metern hat er den Boden des Loches erreicht. Obwohl hier unten die Dunkelheit bei weitem nicht so vollkommen ist, wie es von über Tage den Anschein hatte, sondern durch das durch die Öffnung einfallende Tageslicht in ein Halbdämmer verwandelt wird, wirkt der Priester mit einer raschen Geste einen schwachen Lichtzauber. In dem silbrigen Licht erkennt er die Streiterin Undars, die ausgestreckt auf dem Felsschutt auf dem Rücken liegt. Ihr rechter Arm ist grotesk verrenkt, das Gesicht ist staubbedeckt, und hier und dort hat sich der Staub mit einigen Tropfen Blut vermischt. Besorgt beugt sich der Priester über die Kämpferin - das schwache Licht und der helle Staub geben der Frau ein beängstigendes Aussehen, der bleichen, fahlen Haut einer Leiche nicht unähnlich.

Erleichtert richtet er sich wieder auf, als er den schwachen, aber regelmäßigen Atemzug wahrnimmt. Die Kriegerin atmet flach, und der ein oder andere Knochen mag gebrochen sein - nichts, wofür die Heilkunst des Priesters nicht ausreichen würde.

Ein leises Geräusch in den Schatten lässt den Priester herumfahren. War es nur ein Stein, der den Halt verloren hatte, oder war es etwas Lebendiges? Im magischen Licht kann der Mann einen dunklen, fast mannsgroßen Felsspalt erkennen, der schräg in die Tiefe des Berges führt und durch den Einsturz freigelegt wurde. Das Licht ist zu schwach, um die Schwärze des Spaltes mehr als Armeslänge zu vertreiben. Das Geräusch wiederholt sich nicht, und es sind keine Anzeichen einer Gefahr auszumachen. Vielleicht war es wirklich nur ein bedeutungsloser Stein...

Der Priester wendet sich wieder der bewusstlosen Frau zu seinen Füßen zu und kniet sich neben sie. Mit geschlossenen Augen und voller Konzentration hebt er die Hände über ihren geschundenen Körper, der in ein blasses Licht getaucht wird. Nach mehreren Augenblicken, in denen der Priester in dieser Pose stumm verharrt, löst er sanft und mit großer Vorsicht den gebrochenen Arm der Kriegerin aus seiner Verrenkung. Die Frau gibt einen leisen Schmerzenslaut von sich, ohne jedoch aus ihrer Bewusstlosigkeit zu erwachen, und dann wird ihr Arm erneut durch die Macht des Priesters in das blasse Licht getaucht. Sekunden später lässt der Priester den gerichteten und vollständig geheilten Arm los. Er lächelt, und führt seine Hand rasch über das noch immer staub- und blutbedeckte Gesicht der Frau. Die zahlreichen kleinen Schürfwunden und Kratzer sind noch immer zu erkennen - der Priester hat sich nicht mit den zwar unangenehmen, jedoch ungefährlichen Kleinigkeiten aufgehalten, sondern ausschließlich die schwereren Verletzungen geheilt.

"Wach auf, Streiterin Undars!" raunt er, und tatsächlich beginnen die Augenlider der Kriegerin zu flattern, ein Zeichen dafür, dass sie allmählich wieder zu sich kommt.

#206905 25/05/04 11:54 AM
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Alrik hat mit Betroffenheit gesehen, wie der eine Assassine starb. Er haßt es, Leute sterben zu sehen - und tötet auch nur aus Selbstverteidugung.

Er nähert sich dem Toten, und beschließt, ihn zu verbrennen - ein Grab kann man hier nicht ausheben.
Aber halt ! Was ist, wenn die Rauchfahne gesehen wird ? Das Risiko will er nicht eingehen.

Er untersucht den Toten vorsichtig, denn einerseits achtet er die Würde des Gestorbenen, andererseits ist er sich bewußt, daß sie vermutlich hier in der Wildnis werden nehmen müssen, was sie bekommen können, um ihre Ausichten auf Überleben zu steigern.

Der Umhang des Assassinen sieht interessant aus ... solch einen Stoff hat er noch nie gesehen. Die Taschen befördern einige kleine Päckchen zu Tage ... möglicherweise Proviabnt von einer Sorte, die Alrik nicht kennt. Er steckt sie in seinen Rucksack. Auch zwei Dolche und zwei Wurfmesser findet der Streuner. Er untersuchtsie, und nimmt sie dann an sich.
Nachdem er mehrere Sekunden mit sich gekämpft hat, siegt seine Neugierde : Er nimmt diesen interessanten Umhang ab, um ihn zu untersuchen und gegebenenfalls zu verwenden.

Dann zieht er vorsichtig den Toten über die Trümmer hinweg in eine Ecke, die nicht so ohne weiteres eingesehen werden kann, weil mehrere größere Trümmer dort liegen. "Das sollte kein Aufsehen erregen", sagt der Streuner zu sich selbst, denn er beabsichtigt damit, damit den Toten dort zur Ruhe zu betten, und andererseits zu verhindern, daß Leute, die nach der Gruppe hier ankommen, sofort Schlüsse ziehen können. Er dreht den Toten noch herum, mit dem Gesicht zum Boden, und überdeckt die Leiche mit Resten von Brettern und Fässern, die er finden kann, dann geht er zu den anderen, den trümmerüberdeckten Burghof weiterhin absuchend.


Als er sich weiter entfernt, fällt ihm auf, daß er den Reisenden und Rashida nicht sehen kann. Wo sie wohl sein mögen, fragt er sich, und beginnt, die nähere Umgebung abzusuchen.

Hinter einem Felsen trifft er plötzlich auf den Reisenden. Dieser sitzt erschöpft und anscheinend in Trance mit dem Rücken an einem Felsen gelehnt.

Da Alrik dem Reisenden die Erschöpfung ansehen kann, beschließt er, ihn sich ausruhen zu lassen. Er zieht sich zurück.

Er beschließt, weiter in den Trümmern zu suchen.


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#206907 25/05/04 06:32 PM
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Stone dreht seinen Kopf zu dem Drachen, "komm vor, dann sage ich dir was passiert ist"
Nachdem Lu von Stones Rücken geklettert ist, fängt Stone an zu erzählen.
Die Elfin hört zu, konzentriert sich aber wohl auch auf die umgebung.
Nach und nach erzählt Stone dem Drachen was passiert war, was es mit den Zwergen auf sich hatte.
Und warum sie in das Gewölbe steigen mußten, der Drow ...
Und dann, wie die sache aus dem Ruder gelaufen war, Stones befürchtungen der Drow könnte nicht allein sein, Xanloschs Magieallergie ...
Und auch von den Drow und ihrer Art, erzählte Stone, wenn er hier auch nur auf Berichte seines Vaters zurückgreifen kann.
Dann das hektische geschehen am Turm, der Einsturz und warum der Fremde das wohl tun musste, um die Gruppe zu retten.
Sein eigenes verhalten kommentiert er nicht, noch ist er zu aufgewühlt um darüber nachdenken zu können, und er schämt sich auch dafür.
"Nun," schließt Stone ab, "unsere Kameraden sind bis auf Rashida wohl auf.
Wo Rashida ist wissen wir allerdings nicht, auch nicht was aus den Zwergen wurde. Es war Glance wohl sehr wichtig das wir hier wegkommen. Er hat angst das noch mehr einstürzen könnte. Er selbst wollte wohl noch die beiden Drow, die ich ...," Stone stockt, "die beiden Drow untersuchen"
Stone bricht ab, um abzulenken sagt er noch, "wenn du jetzt der meinung bist das wir grausame Wesen sind, dann hast Du wahrscheinlich recht. Aber die Drow, die töten nicht nur aus der notwendigkeit heraus überleben zu wollen."
Mit einer Hand nimmt Stone sacht den Kopf Lus, und blickt ihn ernst an, "aber die Drow töten auch nur so, zum Spass. Iblith, das ist das Wort der Dunkelelfen für Kot. Mein Vater sagte mir das sie jeden der nicht zu ihrer Rasse gehört damit bezeichnen, und niemand kann hoffen das er je mehr wird als ein Sklave, der nachdem er seinen wert verloren hat, geopfert wird."


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#206909 25/05/04 09:29 PM
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Langsam weicht die Dunkelheit aus Rashida's Kopf. Sie stöhnt leise und dreht ihren Kopf zur Seite. Mühsam versucht sie ihre Augen zu öffnen, doch sie mögen noch nicht.

Endlich gelingt es ihr, die Augen einen Moment offen zu lassen. Das wahrgenommene Bild kriecht gemächlich bis in ihren Verstand.

"Dieses Gesicht, dieses Gesicht! Woher kenne ich das bloss?" schiessen die Gedanken der Kriegerin durch den Kopf. "Aua, denken tut weh, mein Schädel brummt, was ist eigentlich passiert?"

Entschlossen versucht sie, sich aufzurichten. Da es nicht so recht gelingen will, öffnet sie die Augen und wartet ab, bis sie ein scharfes Bild erkennen kann.

Heiser wendet sie sich der Person zu: "Ihr? Priester, was macht Ihr hier? Ach egal, Ihr habt mir schon wieder geholfen, das kann ich Euch doch niemals wieder vergelten!"

Langsam hebt sie ihren Kopf an: "Könntet Ihr mir eben helfen, ich kann mich alleine nicht aufrichten. Habt Ihr zufällig etwas Wasser da? Meine Kehle ist ziemlich trocken."

Erwartungsvoll richtet die heilige Streiterin ihre Augen auf den Priester. Sie kann zwar im Moment nicht soviel reden wie sonst, dafür sprechen ihre Blicke Bände und scheinen den Priester über den Verbleib seit dem letzten Zusammentreffen und den Grund für das jetzige Treffen auszufragen.



Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus
#206910 25/05/04 09:59 PM
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Zwischen Niedergang und Tod lag ein weiter Weg.

Doch nun, wo das Ende greifbar nahe war, schienen Stunden sich in Jahre zu wandeln und die Tage flossen so träge dahin wie Jahrhunderte. Das letzte Kapitel war nur ein winziger Tropfen im Strom der Zeit, doch er brannte angesichts dieses Tropfens in quälender Rastlosigkeit und Ungeduld. Nichts sehnte er sich mehr herbei, als das Ende all dessen.

Und sie ? Sie hatten nichts besseres zu tun, als sich von einer misslichen Lage in die nächste zu stürzen. Sie riskierten sich und das, was ihnen anvertraut wurde, in leichtsinnigen Unternehmungen - offenbar nicht begreifend, welches Schicksal auf sie vertraute.

Erneut hatte er überlegt, ob er nicht seinen Weg allein fortsetzen sollte. Er konnte die Karten und Artefakte an sich nehmen und es zu Ende bringen. Es konnte doch nur ein unglücklicher Zufall sein, das so wichtige Dinge in die Hände dieser Ahnungslosen gelangt waren. Ein bitterer Scherz dieses Schicksals, das ausgerechnet von jenen alles abhängen sollte. Was hielt ihn also davon ab, sich zu nehmen was er brauchte und zu gehen ?

"Eben dieses Schicksal..." flüsterte eine fast vergessene Stimme in den Tiefen seines Herzens. "Und du, du hast am wenigsten von allen ein Recht, das Schicksal anderer in Frage zu stellen.... Sie werden ihren Weg gehen müssen, so wie du deinen Weg gegangen bist. Nichts geschieht ohne tieferen Sinn und es ist nicht an Dir, zu beurteilen ob sie versagen werden oder nicht."

Und wenn sie versagen ? Was bleibt dann von der Welt ?

"Was bleibt, ist Tod und Asche. Aber ist es nicht immer das, was stets von allem bleibt was einst gewesen ? Denke nicht daran, was bleibt wenn sie versagen. Denke daran, was sie erreichen können, wenn sie erfolgreich sind. Denn dann liegt die Welt wahrhaft und einzig in den Händen ihrer Völker. Kein Schatten der Mächtigen wird länger über ihre Zukunft fallen, sei er hell oder dunkel. Die goldenen Tage der Etheran gehören der Vergangenheit an, so oder so."

Aber die Zeit ! An jedem Tag den sie vergeuden, wird SarSareth ein Stück mehr von seiner alten Macht zurückerlangen. Jahrtausende verharrte der Schattenweber in seiner Lethargie des Schmerzes - und nun ging alles so schnell. Welche Chance blieb ihnen denn noch, wenn er erst gänzlich erwacht wäre ?

"Die Zeit ist gleichsam Herrscher über Bettler wie über Könige. Sie mag für ihn anders fliessen wie für jene, die danach trachten ihn aufzuhalten - doch flieht sie ihn nicht. Sorge dich nicht um die Zeit. Sorge dich nur darum, das du dich zur rechten Zeit an den Namen erinnerst, den du einst getragen hast. Denn sonst ist alle Zeit für dich vergebens geflossen...."


Die Stiefel des Streuners knirschen auf dem steinigen Grund und holen den Reisenden aus seinen Gedanken. Sein Zorn war verflogen und seine Ungeduld gemildert. Je besser er dem Schicksal zur Seite stand, das die Gefährten führte, desto eher würde es vollbracht sein. Langsam öffnet er die Augen. Er sollte sehen, was es für ihn zu tun gab.

#206913 26/05/04 06:59 AM
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Lu hat Stones Bericht und seinen Erklärungen mit großer Neugierde gelauscht. Nachdem der Krieger verstummt ist, hüllt sich der kleine Drache in Schweigen, um über das Gehörte nachzudenken.
Die beiden kleinen, dicken Wesen sind also Zwerge und bilden ein eigenes Volk! Hatte er nicht einmal etwas davon gehört, dass Zwerge Drachenschätze rauben? Er hatte sich eigentlich von den Zwergen etwas Verständnis für seine Situation erhofft, weil er annahm, dass sie durch ihre Degeneration ebenso Außenseiter seien wie er. Aber darin hatte er sich gründlich getäuscht. Im Stillen dankt er Stone für seine Aufklärung; denn einen Zwerg degeneriert zu nennen (und möge er noch so sehr danach aussehen) scheint ihm nach der Schilderung Stones ähnlich vielversprechend für eine ordentliche Abreibung zu sein, wie den Klasserabauken Blutspritzer bei einem Lehrer zu verpetzen ... oder noch schlimmer!

Bei dem Gedanken an Blutspritzer und seine alten Gefährten muss er halb betrübt, halb amüsiert auflachen. Wenn die ihn jetzt sehen könnten, sie würden ihn beneiden. Er hofft nur, dass seine Eltern nicht auf die Idee kommen, in der Ruine nach ihm zu suchen. Das gäbe einen Ärger ...

Lu zwingt seine Gedanken zurück auf seine derzeitige Situation. Es ist geradezu frappierend, wie sehr sich die Themen in seinem Gespräch mit Stone und mit El Baratro ähneln. Wann ist ein Wesen grausam? Andere Wesen zu seinem Vergnügen als Sklaven halten und dann wegwerfen? Feen und Dunkelelfen scheinen sich bei darauf zu verstehen.
Die Geschichten, die Stone von den Dunkelelfen erzählt hat, klang abscheulich! Aber hatte er selbst jemals mit einem Dunkelelfen gesprochen, sich je ein eigenes Urteil gebildet?
Lu stellt sich vor, dass Stone als ersten Drachen Blutspritzer oder gar dessen Vater Tintenherz kennengelernt hätte. Dann wäre er selbst vermutlich nie dazu gekommen, jemals ein Wort mit dem Krieger zu reden, weil dieser ihn zuvor mit seiner Armbrust niedergeschossen hätte.
Lu beschließt jedoch, Stones Ratschläge auch nicht zu vergessen und sich unbekannten Wesen und insbesondere den Dunkelelfen demnächst mit deutlich mehr Vorsicht zu nähern.

Durch das offene Gespräch erahnt Lu zum ersten Mal, wie unsicher und verletzlich der Krieger unter seiner rauen Fassade wirklich ist. Das macht ihn dem Drachen deutlich sympatischer. Wie viel hundert Jahre er wohl alt sein mag? Sein letztes Stück Eierschale hat er bestimmt noch nicht lange abgestreift!

Durch die Wirkung von Big Claws Heilzauber regeneriert sich Lus rechter Flügel immer besser. Er bewegt ihn vorsichtig einige Zentimeter. Nein, fliegen kann er noch nicht, aber zumindest schmerzt nicht mehr alles so höllisch. Und die paar Narben ...

Lu schreckt aus seinen Gedanken auf und erinnert sich, dass er sich noch gar nicht bei Stone und Big Claw für die Informationen und seine Rettung bedankt hat. Wortreich holt er dies nach.

#206914 26/05/04 01:24 PM
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Glance und Bodasen gelangen ohne Zwischenfall bis vor die Burg. Ein schneller Rundblick - nichts Auffälliges zu bemerken. Glance konzentriert seinen elfischen Spürsinn auf die Umgebung. Er spürt die elfische Aura von Claw, mehrere menschliche Auren - zum Teil sehr diffus - und definitiv mehr als es sein sollten. Aber sie sind zum Teil zu weit entfernt um sie genau zu lokalisieren.

"Wir sollten uns schnellstens mit den Anderen vereinigen", sagt Glance zu Bodasen, und geht voran in die Richtung aus der er Claw spürte.


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#206916 26/05/04 02:00 PM
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Auch Alrik wird unruhig. Er möchte so schnell es geht von diesem unruhigen Ort (man hört immer noch Steineknirschen) weg, aber es beunruhigt ihn vielmehr, daß er nicht weiß, wo Rashida und die Zwerge sind.


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#206920 26/05/04 02:38 PM
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Die Elfin hat, wie Lu Ser, Stone zugehört, aber dabei auch ihre Sinne schweifen lassen. Zwischendurch dachte sie etwas zu spüren, aber da es genauso schnell verschwunden wie gekommen war, gab sie dem keine große Bedeutung bei, zumal es nicht näher kam.
Jetzt aber, spürt sie deutlich etwas. Sie wendet sich an Stone und Lu Ser.
"Glance kommt mit einem unserer Gefährten. Nur, wo sind die anderen?"


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#206922 27/05/04 10:43 AM
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Inzwischen in einer durch einen Einsturz freigelegten Karsthöhle...

Ohne sichtbare Anstrengung hilft der Priester der Kriegerin auf die Beine. Für einen heiligen Mann scheint er erstaunlich kräftig zu sein. Dann greift er an seinen breiten Gürtel und nestelt eine kleine Feldflasche los, die er der staubbedeckten Kämpferin an die Lippen setzt.

"Ein Auserwählter Undars zu sein ist ein Privileg - aber auch eine Verantwortung, die nicht immer leicht zu tragen ist!" beginnt er dann, und obwohl seine Stimme freundlich klingt, schwingt doch Tadel in ihr mit.
"Es genügt nicht, dem Gott zu huldigen - es sind die eigenen Taten, mit denen man sich das Privileg erkämpft!"
Der Priester schweigt kurz, bevor er fortfährt:

"Die Ziele und Absichten der Götter sind unergründlich und bleiben oft selbst ihren engsten Dienern verborgen. Undar allein weiß, was ihn dazu bewog, jemanden wie Euch zu seinem Streiter zu machen." Die Stimme des Priesters ist jetzt streng und voller unverhohlener Missbilligung.
"Seit sich unsere Wege kreuzten, habt Ihr ein unmögliches Verhalten gezeigt: Ihr schütztet einen Mörder und Verbrecher, ihr setztet euch der Gefahr für ein Ritual aus – und jetzt seid ihr in ein Loch geplumpst wie ein Tölpel! Und doch tragt Ihr das Licht des Mondgottes in Euch – ich kann es spüren, seine Reinheit und Vollkommenheit. Und seine Stärke... Stark ist die Macht Undars in euch, Kriegerin. Und doch... viele andere erscheinen mir geeigneter! Warum hat sich Undar ausgerechnet für Euch entschieden? Was will er von Euch, was ein anderer seiner Anhänger nicht besser könnte? Ihr seid eine Frau und stolpert von einer unmöglichen Situation in die nächste... Ich will nicht die Absichten Undars anzweifeln – möge sein Licht hell leuchten – doch wie kann er diese Geduld mit Euch aufbringen? Immer wird sein Auge nicht auf Euch ruhen können, und auch ich kann und will nicht auf Dauer den Aufpasser für Euch spielen und Euch unentwegt vor Eurer eigenen Torheit schützen, also..."

#206926 27/05/04 10:43 AM
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Auch Alrik geht auf Big Claw zu. "Hast du irgendwo Rashida oder die Zwerge gesehen ?" fragt er sie, als Glance und Bodasen dazukommen.


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#206929 27/05/04 10:52 AM
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Rashida unterbricht den Priester ungehalten.
Unverhohlener Zorn schlägt dem heiligen Mann entgegen: "Schweigt! Was wisst ihr schon davon, was es bedeutet, eine auserwählte Kriegerin zu sein? Ihr habt recht, es ist nicht einfach. Vor allem, da mir ständig Steine in den Weg gelegt werden. Ich musste immer mehr Leistung bringen als männliche Tempeldiener, um da zu stehen, wo ich jetzt bin! Warum *ich* auserwählt wurde, kann ich Euch nicht sagen. Da müsst ihr schon Euren Draht zu Undar nutzen, und das mit ihm direkt klären."

Die Kriegerin hält kurz inne und fährt etwas ruhiger fort: "Ich bin vor zwei Wochen vom Tempel aufgebrochen und wusste nur, dass ich eine Statue bergen soll, da sie für Undar wichtig ist. Seit ich die anderen getroffen habe, hat sich einiges sehr geändert. Anscheinend gehören wir zusammen, sind wohl alle eine Art Auserwählte."

Die Gedanken ordnend schweigt sie einen Moment.

Dann flammt wieder ihr Unmut auf: "Und jetzt kommt Ihr daher und meint, mich verurteilen zu können? Ihr habt kein Recht dazu, aber das habe ich Euch das letzte Mal bereits gesagt. Ich bin Euch dankbar, Ihr habt mein Leben beschützt und es jetzt vermutlich auch gerettet. Doch glaubt ja nicht, dass ich deshalb vor Euch am Boden krieche! Ihr seid fast genauso arrogant wie Undar!"

Jetzt schlagen die Gefühle hohe Wellen und der Priester muss sich der Woge des Hasses stellen: "Er hat mir die Erlaubnis entzogen, Rituale jedweder Art zu seinen Ehren durchzuführen! Wisst ihr, was das bedeutet? Habt ihr schon einmal dagestanden, ohne Möglichkeit, Eurem tiefen und echten Glauben einen Ausdruck geben zu können? Mir ist das wichtig, aber Euch interessiert so etwas nicht! Ich bin ja nur eine Frau, die fehl am Platze ist in dieser Position, da muss ein männlicher Diener stehen!"

Während des letzten Satzes hat die heilige Kriegerin ihren Rucksack aufgemacht und ein Bündel Stoff herausgezogen.
"Da Ihr Euch so gut auf das Anbiedern bei Göttern versteht, könnt ihr sicher DAS auch gebrauchen!"
Mit diesen Worten wirft Rashida wütend ihr Ritualgewand in Richtung des Priesters.

"Und jetzt helft mir bitte hier raus, ich brauche dringend frische Luft!"


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#206933 27/05/04 11:27 AM
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Perplex war der Priester vor dem Wutausbruch der Kriegerin zurückgewichen.

Noch immer sprachlos angesichts der Vorwürfe drückt er der heiligen Streiterin das Seil in die Hand, an dem er sich in das Loch hinabgelassen hatte.

"Könnt Ihr alleine hinaufklettern, oder soll ich euch vielleicht auch noch tragen?" kann er sich nicht verkneifen zu sagen. Dann fällt sein Blick auf das Ritualgewand, dass nicht mehr ganz so weiß ist, wie es ursprünglich war. Zufällig liegt die Stelle, an der die Kriegerin einen Stoffetzen herausgerissen und als Knebel missbraucht hatte, oben. Der Priester stöhnt leise auf, als er die Beschädigung der heiligen Relique erkennt.

"Was habt Ihr getan?" murmelt er fassungslos. "Reicht es nicht, wenn ihr lautstark und unüberlegt durch die Wälder stolpert und jede Gelgenheit nutzt, Euch unmöglich zu machen? Müsst Ihr auch noch das heilige Gewand zerreißen? Sagt, Streiterin Undars - nutzt ihr Euren Hitzkopf nur zum Einrennen von Türen, wie es die Barbaren tun, oder denkt Ihr manchmal auch nach, bevor Ihr etwas tut?"

Anklagend hebt der Priester das zerrissene Gewand in die Höhe. "Wie konntet Ihr euch nur soweit gehen lassen! Ich wünschte, Undar würde euch mehr Demut lehren! Wie wollt Ihr jemals seine Gunst zurückerlangen, wenn Ihr seine Gaben unentwegt besudelt?"

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