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#207386 28/06/04 02:56 PM
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Stone Offline OP
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Stone nimmt den Stein, den er jetzt anfassen kann, und legt jeweils eine hälfte links und rechts von Rashida.
"So, Luser, jetzt kannst Du beide hälften richtig warm machen. Pass aber auf Rashida auf, Du darfst nur die Steine treffen."


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#207389 28/06/04 03:00 PM
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Lu holt tief Luft, konzentriert sich und bläst dann einen winzig kleinen Flammenstrahl zunächst auf den einen Stein, dann auf den anderen.

"Ist es so gut oder sollen die Steine noch heißer werden?", fragt er dann Stone.

#207392 28/06/04 03:11 PM
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Stone Offline OP
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Stone von dem jetzt alle anspannung abfällt, und der sich jetzt selbst seiner eigenen kalten Glieder bewußt wird, wärmt sich auch an den Steinen.
"Nein, danke. Ich denke so ist es gut."
Stone schaut sich zum ersten mal um, alle sind da.
Die anderen sehen genauso durchnässt und durchgefroren aus wie er selbst.
"Lu, könntest Du vielleicht den Boden zwichen uns allen erhitzen? So wie ein Lagerfeuer?"
Stone hofft das er dem kleinen Drachen nicht zuviel abverlangt, aber so wie es aussieht braucht die Gruppe dringend wärme.
Er selbst merkt das sein kräfte jetzt rapide nachlassen, und sinkt gegen die Felswand.
Jetzt ist es an der Zeit das Schicksal über sie bestimmen zu lassen, Stone hofft das der kleine Drache die kraft hat sie zu retten.

Last edited by Stone; 29/06/04 05:26 AM.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#207395 28/06/04 03:16 PM
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Lu freut sich, seinen Gefährten endlich auch einmal helfen zu können. Feuerspucken? Das kann er den lieben, langen Tag lang, ohne zu ermüden.
"Vorsichtig, ich erwärme eine Stelle zwischen euch", ruft er munter. Sich abschätzend an das ungewohnte Wärmegefühl der Ungeflügelten erinnernd heizt er den Boden vor den Gefährten auf. Auf dem heißen Zentrum rollt er sich dann gemütlich zusammen, immer wohlweislich im Schatten des Felsvorsprungs bleibend. So müsste jeder eigentlich ein wohlig warmes Plätzchen finden können.

#207398 28/06/04 03:21 PM
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Die Elfin hat dem Ganzen vollkommen durchnässt, durchgefroren und erschöpft zugesehen. Sie ist Lu Ser äusserst dankbar, für die Wärme, die er bereitet.
Mit klammen Fingern sucht sie in ihrem Rucksack nach ein paar Keksen.
"Hier Lu Ser, ich denke, das wird Dir gut tun."


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#207399 28/06/04 03:27 PM
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Kekse! Diese Elfin als Gefährtin zu haben ist wirklich ein Traum! Er bedankt sich herzlich bei Big Claw.
Lu kann sich kaum noch bremsen und stopft den ersten Keks sofort ins Maul. Einen weiteren röstet er erst einige Sekunden auf dem heißen Stein. Hmmm, so schmeckt er gleich noch einmal so gut.
"Vielleicht sollten wir etwas Hagel schmelzen und erwärmen, damit wir Rashida etwas Heißes zu trinken geben können", überlegt Lu. "Hat jemand ein Gefäß?"

Er selbst lutscht ein großes Hagelkorn zu seinem Keks und genießt den leichten Schwefelgeschmack.

#207400 29/06/04 01:41 PM
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"Endlich", denkt Glance. Als der Reisende und Stone Rashida hinter den Felsen gebracht hatten und Lu Ser für ein Minimum an Wärme gesorgt hat, war die Anspannung in ihm etwas gewichen. Er kauert inmitten der Anderen am Felsen und dreht gedankenverloren seinen Stab zwischen den Fingern. Mit einem Ohr lauscht er in den Sturm, doch noch tobt dieser unvermindert.

"Oh Silph - Göttin der Winde - warum zürnst Du so", grübelt er. Er glaubt nicht, dass das Unwetter zu diesem Zeitpunkt ohne Bedeutung für ihr Schicksal ist. Das Unwetter hat einerseits verhindert, dass sie die westliche Schlucht, den wahrscheinlich kürzesten Weg zum Tempel, eingeschlagen haben; andererseits dürfte die Schlucht hinter ihnen im Moment und für eine Weile für Verfolger unpassierbar sein. Ist das Unwetter also Segen oder Fluch? Oder sind sie ein Spielball konfliktierender Mächte, und beide Seiten haben ein Teilziel erreicht?

Zurückgehen dürfte sinnlos sein, überlegt er, also können sie nur versuchen den Berg zu ihrer Linken in einem Bogen zu umgehen, und sich dem Tempel von Osten nähern. Aber das gefällt ihm nicht - die Brecher erstrecken sich grob in West/Ost Richtung, und im Osten, an der Küste, sind die grösseren Städte. Wenn es einen Weg von dort zum Tempel gibt, oder gab, dann verläuft er wahrscheinlich durch eines der Quertäler. Und das wäre genau der Punkt an dem man eine Annäherung erwarten würde.

Wieder und wieder dreht er seinen Stab. Ursprünglich gefertigt von Meistern dreier Rassen, möglicherweise basierend auf dem Wissen weiterer noch älterer, nennen die Elfen ihn Tilúvemaegsil - Spitze des alles durchdringenden Lichts, die Zwerge sagen Fuiínris - Spalter der Finsternis, und bei den Menschen heisst er Belekir - mächtiger Spalter. Jede Rasse hatte andere Vermutungen in ihren Sagen über sein Aussehen, nachdem das Artefakt verloren war, jede nach ihren Vorstellungen - Speer, Axt oder Schwert. Er betrachtet das Artefakt, das nun in seinen Händen liegt. Er würde es als Hellebarde bezeichnen - eine Mischung aus Speer und Axt, mit der Reichweite eines zweihändigen Schwertes, wie auch er selbst eine Mischung der Rassen ist. Er hat einiges, theoretisches, Wissen mitbekommen von seinen Lehrern - aber es ist unvollkommen; Vieles ist verschollen, Manches womöglich falsch interpretiert. Glance ist sich bewußt, dass wenn, und falls, die in dem Stab schlummernden Mächte geweckt werden, dies ihn verändern wird - und er hat Angst vor dieser Veränderung, die er nicht erahnen oder abschätzen kann - grosse Angst.

Lu Sers Frage lässt ihn hochschrecken! "Ja, ein heisser Tee wäre jetzt wirklich gut!", sagt er, und kramt einen kleinen Topf und seinen Kräuterbeutel aus seinem Rucksack. Er füllt den Topf mit ein paar Handvoll Hagelkörnern, die an einer Felskante zusammengeweht wurden, und reicht den Topf an Lu Ser weiter.
"Hier Lu Ser", fordert er den Drachen auf, "bring das Wasser zum sieden".


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#207406 29/06/04 02:25 PM
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Langsam spürt Big Claw die Wärme die Lu Ser erzeugt hat. Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis ihre Kleidung völlig trocken ist, aber die durchdringende Kälte fängt an sich zu lösen. Sie ist dankbar, dass Glance so gut ausgerüstet ist. Nun werden sie alle sich ein wenig von innen aufwärmen können. Für Rashida kann sie im Moment wenig tun.
Sie bemerkt, dass Glance auf einmal sehr nachdenklich geworden ist. Sie rückt etwas näher und fragt leise: "Seid ihr nicht auch froh, dass wir diesem Unwetter einigermaßen entrinnen konnten? Aber ich merke auch, dass euch etwas bedrückt. Vielleicht wäre es gut, mit jemandem darüber zu sprechen."


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#207410 29/06/04 02:30 PM
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"Hmm, Glance. Vielleicht solltest du den Topf lieber loslassen, bevor ich ihn befeuere", grinst der kleine Drache.

Gut, dass Wasser nicht brennt, denkt Lu sich, dann kann ich beim Erhitzen nicht viel falsch machen.
ls der Topf auf dem Boden steht, haucht er ganz sanft in ihn hinein, um ja kein Loch in das Gefäß hinein zu brennen. Ungeflügelte - und vermutlich auch Ungeflügeltenbesitz - waren so schrecklich empfindlich. Schon nach wenigen Sekunden beginnt das Wasser zu brodeln und entschwindet dann in einer heißen Fontäne aus dem Topf. Lu schaut der Wolke verwirrt hinterher, die wenige Zentimeter später vom Sturm weggerissen wird. Was hatte er nun wieder falsch gemacht? Hilfesuchend blickt er Glance an.
"Guck mal, selbst das Wasser ist gegen mich ...", grummelt er.

Last edited by LuSer; 29/06/04 03:25 PM.
#207411 29/06/04 02:50 PM
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Eine ganze Weile hatte der Reisende am Felsen gelehnt - die Gefährten hinter sich - und in den Sturm gestarrt. Wieder waren seine Gedanken weitab von den Geschehnissen um ihn herum.

Nun dreht er leicht den Kopf und betrachtet nachdenklich diese sonderbare Truppe. Elfen, Menschen und sogar ein kleiner Drache. Sie gehen miteinander um, als wären sie schon seit Jahren zusammen unterwegs. Dort waren sie und hier war er. Ein sonderbares Gefühl, zu wissen das es niemals anders sein würde...

Er wendet den Blick zurück in den Sturm. Langsam lässt der Wind etwas nach und der Hagel geht wieder in Regen über, in den sich vereinzelte Schneeflocken mischen.

#207412 29/06/04 03:30 PM
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Glance lacht als er die Wasserdampfwolke entschwinden sieht. Er nimmt den Topf und füllt ihn wieder mit Hagelkörnern. "Du musst den Topf erhitzen, damit dieser langsam das Wasser erwärmt", erklärt er dem Drachen, "Wenn du Wasser direkt mit der Flamme erhitzt, verdampft es". Er stellt den vollen Topf wieder vor den Drachen und sagt "Wenn das Wasser leicht anfängt zu sprudeln, kannst du aufhören".


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#207414 29/06/04 03:41 PM
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"Wieso soll ich den Topf erhitzen, wenn ich doch heißes Wasser haben will?", wundert sich Lu leise. "Ich beflamme doch auch nicht den einen Stein und lege mich dann auf einen anderen?" Kopfschüttelnd betrachtet er zuerst den Topf und dann wieder Glance.

Aber nach seinem letzten Misserfolg versucht er es einmal mit dem Vorschlag des Halbelfens. "Selbst Schuld, wenn ihm nun sein Topf durchschmort", denkt er. Vorsichtig beflammt er das Gefäß. Doch dem Topf passiert nichts, nur das Wasser beginnt sanft zu brodeln und -

Ups - Lu bedeckt sein Maul erschreckt mit beiden Vorderpfoten. Jetzt hat er den Flammenstrahl ein wenig zu hoch gehoben und doch glatt an einer Stelle den Rand des Topfes weggeglüht. Woher sollte er auch wissen, dass ausgerechnet dort eine Schwachstelle ist?

Entschuldigend blinzelt er durch die Krallen zu Glance.
"Bitte verzeih mir ... ich habe dort wohl doch ein wenig zu heiß gepustet", stammelt er. "Ich wusste nicht, dass der Rand weniger stabil ist als der Rest."

#207415 29/06/04 03:53 PM
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Glance wendet sich an Big Claw. Er hatte ihre Frage wohl gehört, aber diese übergangen, weil seine spontane Reaktion schroff ablehnend gewesen wäre. Nun aber, nach dem Intermezzo mit dem Topf, ist sein Kopf wieder klar. Er sieht ein, dass die Elfe mit ihrer Sensivität seine Schwermut gespürt hatte, und ihre Frage nur Mitgefühl und Hilfsbereitschaft ausdrücken sollte.

"Danke", sagt er leise, "Ich weiß euer Mitgefühl zu schätzen. Wenn ich in Worte fassen könnte.." Er bricht ab und setzt neu an "Ich ahne, dass mir das Schicksal eine Prüfung auferlegen wird, ohne zu erfassen, was diese sein wird, oder wie sie mich - verändern wird. Wenn ich es wüßte, könnte ich - vielleicht - Vorkehrungen treffen. Aber so?" Er zuckt mit den Achseln. "Jedenfalls wird es hilfreich sein unter Freunden zu sein, wenn es mich trifft".

Inzwischen hat Lu Ser den Topfrand an einer Stelle weggeschmolzen. Glance seufzt. "Na ja", sagt er zu dem Drachen, "als Ausgiesser vielleicht ganz praktisch, die Stelle". Er holt tief Luft, bremst sich dann aber gerade noch rechtzeitig. Es ist wohl zwecklos jetzt und hier einem kleinen Drachen einen Diskurs über die Natur des Zusammenwirkens von Feuer und Elementen zu halten.
"Ist schon gut, Lu Ser - danke, dass du das Wasser erhitzt hast". Und er nimmt etwas von der Kräutermischung aus seinem Beutel und schüttet es in das Wasser. Schon bald zieht ein aromatischer Duft aus dem Topf, und Glance bietet allen einen heissen Trunk an.



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#207420 29/06/04 04:13 PM
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Big Claw merkt, dass Glance nicht weiter über seine Gedanken sprechen will und so sagt sie: "Nun, keiner von uns weiß, welche Prüfungen ihn erwarten und wie jeder einzelne damit umgehen wird. Aber seid versichert, wir werden euch helfen."
Dankbar nimmt sie den Kräutertee von Glance an.
Irgendwann wird sie ihn doch noch einmal ansprechen.


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#207423 29/06/04 05:43 PM
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Langsam weckt die wärme des heissen Bodens Stones Lebensgeister, dankbar nimmt er den Tee an.
Ein versuch Rashida davon anzubieten schlägt fehl da sie noch schläft.
Aber sie ist nicht mehr gar so blass, und die ihre Lippen und Fingernägel nehmen langsam wieder ihre normale Farbe an.
Stone bemerkt das seine Decke noch auf dem Boden liegt, "Da habe ich aber Glück gehabt das sie nicht weggeweht wurde." Denkt sich der Krieger und nimmt sie an sich.
Um sie richtig zu trocknen fehlt ihm noch die Energie, das muß warten.
Aber er rollt sie dennoch zusammen und macht sie wieder an seinem Rucksack fest.


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Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#207425 29/06/04 06:14 PM
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Bedächtig hockt sich der Reisende vor die Gefährten und betrachtet kurz die schlafende Kriegerin. Dann wendet er sich möglichst leise an die anderen, jedoch laut genug, den heulenden Wind zu übertönen:

"Solange es so stürmt sind wir hier zumindest halbwegs trocken, da der Felsen den Regen abhält. Sollte der Wind jedoch weiter nachlassen, werden hier alle nass bis auf die Knochen. Rashida ist ziemlich geschwächt, eine Nacht im strömenden Regen könnte ihr eine Lungenentzündung bescheren."

#207427 29/06/04 10:11 PM
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Rashida schlägt die Augen auf. Doch irgendwie weiss sie, dass sie gar nicht wach ist.

Die Kriegerin steht auf und schaut sich um.

Sie befindet sich in einer Höhle, deren Wände aus Sand bestehen. Ein kurzer Blick und Rashida weiss, dass sie in der Höhle ist, in der der alte Skorpion lebt. Sie will gerade weitergehen, als sie zögernde Schritte hört.
Neugierig schaut sie sich um und sieht - sich selbst!

Die Traum-Rashida geht vorsichtig den Gang entlang. Sie hat panische Angst, da der Skorpion richtig fies sein soll. Sie geht den Gang zu Ende und schreit beim Erreichen der Höhle los. Dann senkt sie ihre erhobene Waffe und rennt in die Richtung, aus der sie kam.

Die Kriegerin schüttelt den Kopf. "So war das damals doch nicht!", denkt sie sich.

Kurz nachdem die Traum-Rashida aus ihrem Gesichtsfeld verschwunden ist, kommt ein riesenhafter schwarzer Skorpion den Gang entlang, der Geflohenen auf den Fersen.
Es ist Kampfgetümmel zu hören. Rashida geht ein Stück weiter, um den Kampf zu sehen. Sie streckt gerade den Kopf um die Ecke, als der Skorpion seinen Stachel zielsicher mitten in die Brust der Traum-Rashida schlägt. Dann wendet sich der Skorpion ab und lässt den erschlafften Körper liegen. Der Stachel hebt sich blutrot von dem übrigen Panzer ab.

Rashida bricht der Schweiss aus. Sie dreht sich hin und her, beginnt undeutlich Worte zu murmeln.

Doch unbarmherzig wartet schon der nächste Albtraum auf sie.


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus
#207429 30/06/04 05:53 AM
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Es wird schwarz um die Kriegerin.

Langsam erscheint eine andere Situation, ein anderer Ort.

Ein grosser Raum mit Säulen an beiden Seiten. Ein Gang, der mit einem karmesinroten Teppich ausgelegt ist.
Am Ende des Teppichs ein Altar, der erhöht steht und somit zwei Stufen die Gelegenheit gibt, sich nützlich zu machen.
An den Wänden Gemälde, die meistens den Mond und Kampfszenen darstellen. Bis auf eins. Dort ist ein Schwert zu sehen, das aus reiner arkaner Magie zu bestehen scheint. Wenn man das Bild betrachtet glaubt man, das Schwert fühlen zu können. Dieses Bild hängt im Moment über dem Altar, man merkt, dass es nicht der übliche Platz dieses Gemälde ist.

"Der Tag meiner Auserwählung!", freut sich Rashida überrascht. Dann bekommt sie Zweifel: "Was wohl diesmal passiert?"

Langsam füllt sich der Raum mit weiss gekleideten Adepten. Auch ist unsere Kriegerin darunter. Jetzt sind beide Versionen von Rashida aufgeregt und zappeln herum.
Eine leise Melodie erhebt sich und füllt den Raum. Alle beginnen rhythmisch zu singen.
Nach einer Zeit kommt aus einer bis dahin verborgenen Seitentür der Hohepriester. Die Zeremonie beginnt.
Die Traum-Rashida ist an der Reihe und begibt sich nach vorne. Sie kniet sich hin, um die Weihe als Priesterin zu erhalten. Dann passiert es: Undar erscheint über ihren Köpfen!
Er erhebt seine Stimme: "Haltet ein! Dieses Mädchen ist nicht zum Priester bestimmt. Ich habe beschlossen, dass sie unwürdig ist. Solch ein Wesen darf mich nicht verehren!"
Sein freundliches Gesicht verzieht sich zu einer Fratze, Flammen scheinen aus seinen Augen zu schlagen. Ein höhnisches Lachen erfüllt den Raum.
Dann setzt ein vielstimmiges Whispern und Zischen ein: "Schickt sie weg! In die Wüste mir ihr! Verstosst sie!"
Mit eingezogenem Kopf rennt die Traum-Rashida aus der Halle.

Rashida schüttelt den Kopf. Sie rennt zu dem Hohepriester und schreit: "Das ist nicht wahr! Das ist nicht wahr!"

Abrupt verschwindet die Szenerie. Die heilige Kriegerin schluchzt ein paar Mal, fängt sich dann wieder. Und wartet auf das nächste Erlebnis.


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus
#207431 30/06/04 07:08 AM
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Location: Berlin
Inzwischen standen der Priester und seine kleine Schar am Rande des ausgedehnten Geröllfeldes, das sie oberhalb problemlos hinter sich lassen konnten.
Der Ritter, der die Rolle des Kundschafters übernommen hat, schaut nachdenklich in die brodelnde, stahlblaue Wolkenwand, die sich zwischen den Bergen augebreitet hat und die hohen Gipfel vollständig verdeckt. Hier scheint zwar die allerschönste Herbstsonne, doch durch den Temperaturunterschied wehen immer wieder einzelne, mitunter recht kräftige Windböen. Dazu dringt ein fast ununterbrochenes Grummeln aus dem Unwetter hinüber.

Der Kundschafter schüttelt den Kopf. "Ich dachte, es wäre hier in den Bergen schwierig, die Spur der Truppe zu folgen, aber sie tun alles, dass ihnen selbst ein Blinder folgen könnte..." murmelt er. "Und was sie dazu bewogen hat, in der jetzigen Situation ein gemütliches Picknick zu halten - die Keks- und Kuchenkrümel waren nicht zu übersehen - mag der Henker wissen..."
Der Kundschafter räuspert sich leise. "Zumindest habe ich jetzt eine Vorstellung, wo sie hinwollen." sagt er dann und blickt den Priester an.
"Sagt, was ihr herausgefunden habt!" entgegnet dieser.

"Sie sind dem Bach aufwärts in die Klamm gefolgt. Das ist der kürzeste, aber nicht der einfachste und erst recht nicht der ungefährlichste Weg ins Lange Tal, das ganz im Osten der Brecher beginnt und weit hinein in die Berge führt. Fast am Ende des Tales befindet sich eine alte Tempelanlage auf einem ins Tal ragenden Hügel, unmittelbar über dem Dunklen Auge, einem Bergsee, dessen Wasser selbst in der Sommerhitze eiskalt bleiben. Ich habe keine Ahnung, was sie dort wollen - die Anlage ist seit Ewigkeiten verlassen. Früher gab es einen befestigten, gesichterten Steig durch die Klamm, doch er ist schon längst verfallen und verbrochen. Selbst bei niedrigem Wasserstand reicht das Wasser im hinteren Teil der Klamm von einer Wand zur anderen, und ganz am Ende stürzt das Wasser mehr als 10 Meter von oben herab und hat eine tiefe Mulde in den Fels gewaschen - der Bach ist dort so tief, dass man nicht mehr stehen kann. Hinter dem Wasserfall führt ein Spalt direkt in den Berg hinein. Von dem dahinter liegenden Höhlensystem weiß ich nicht allzuviel, doch es hat mindestens einen Ausgang ins Lange Tal. Es ist also durchaus möglich, die gesamte Drachenkopfkette unterirdisch zu durchqueren, wenn man es durch die Klamm schafft. Bei solch einem Unwetter allerdings..." der Kundschafter nickt in Richtung der bedrohlichen Wolkenwand, "... verwandelt sich der kleine Bach schnell in einen tosenden Wildbach. Wenn es Eure temperamentvolle Freundin und ihre Gefährten nicht durch eines der aufwärtsführenden Seitentäler rechtzeitig geschafft haben, fürchte ich, sind sie verloren."

Der Priester blickt ausdruckslos zu dem Unwetter hinüber, ohne die Worte des Kundschafters zu kommentieren.

"Der eigentliche Weg ins Lange Tal führt von hier ein ganzes Stück oberhalb der Klamm entlang, auf der einen Seite die tiefe Klamm, auf der anderen Seite die steil aufragenden Felsabstürze der Trollzahnkette. Er führt über einige unbedeutende Seitentäler, von denen wenige einen Zugang zur Klamm bieten, und dann in Serpentinen hinauf zum Drachenpass. Der Weg war in früheren Zeiten sehr gut ausgebaut, wird aber seid langem nicht mehr genutzt. Als ich ihn das letzte Mal entlangging, waren Teile von ihm schon verbrochen und man musste sich auf einige Klettertouren einlassen. Zu dieser Jahreszeit kann man in Passnähe schon mit dem ersten Schnee rechnen, was den Weg nicht einfacher macht. Trotzdem würde ich ihn der Klamm vorziehen."

"Könnte es einen Grund geben, warum die Gruppe den gefährlicheren Weg durch die Klamm gewählt hat?" fragt der Priester, noch immer mit ausdruckslosem Gesicht.

"Entweder sie haben es sehr eilig - der Weg unter dem Gebirge hindurch ist viel kürzer - oder sie haben die alte Paßstrasse einfach nicht gefunden. Sie ist stellenweise völlig zugewachsen oder verbrochen, und wenn man nichts von ihr weiß, findet man sie höchstens durch Zufall..."
"Sind diese beiden Wege die einzigsten zum Tempel?"
"Nein, es führen eine Menge Wege dorthin, von denen aber die meisten nicht mehr als felsige, ausgesetzte Steige sind. Einzig aus dem Norden, wo die wirklich hohen Gipfel der Brecher sind, sind mir weder Steige, geschweige denn Wege bekannt, die ins Lange Tal führen. Der Hauptweg - früher wohl eher eine Strasse - beginnt bei den sanften Hängen an der Ostseite der Brecher und führt aufwärts durch das gesamte Lange Tal hinauf. Soweit ich weiß, ist dieser Weg auch noch in einem leidlich guten Zustand, obwohl er praktisch keine Bedeutung mehr hat."

Eine Weile schweigen die Männer. Schließlich fragt der Priester, an den Kundschafter gewandt: "Wie kommt es eigentlich, dass Ihr soviel über die Brecher wisst?"
Der Kundschafter bleibt zuerst stumm, antwortet dann jedoch ausweichend: "Die Brecher sind weit besser erschlossen und haben mehr Bewohner, als immer angenommen wird. Zumindest der mittlere und vor allem der östliche Teil..."
"Das beantwortet nicht unbedingt meine Frage, aber ich will es dabei bewenden lassen. Wie auch immer - wir sollten dem oberen Weg hinauf zum Pass folgen.

"Nicht jetzt!" wehrt der Kundschafter ab, offensichtlich froh darüber, von weiteren Fragen verschont zu werden. "Bei diesem Unwetter ist es lebensgefährlich, diesen Weg zu gehen! Die Felsen sind glitschig, und vermutlich weht dort ein starker Wind. Ein Fehltritt, und man stürzt hundert Meter in die Tiefe... Wir sollten hier besser rasten..."
Zustimmendes Gemurmel kommt von den Rittern. "Eine Rast könnte wirklich nicht schaden..."



#207437 30/06/04 08:35 AM
Joined: Mar 2004
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Mit einem Anflug von Sorge beugt sich der Reisende über die Kriegerin, die sich im Schlaf unruhig bewegt und Unverständliches murmelt. Wenn sie Fieber bekäme hätten sie ein weiteres Problem zu bewältigen.

Vielleicht würden die Heilkünste der Elfe einiges bewirken können, doch das änderte nichts an der Tatsache, das sie für einen längeren Aufenthalt im Gebirge einfach nicht ausgerüstet waren. Schon gar nicht, wenn möglicherweise ein früher Wintereinbruch bevorstand.

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