Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#208290 03/09/04 06:29 AM
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Weg ... ? Gewartet ... ?
Als wäre Lu durch die zurückliegenden Ereignisse nicht schon genug verstört, kann er die verwirrenden Worte des Kriegers ebenso kaum fassen. Er vermeint noch immer einen letzten Hauch der liebkosenden Berührungen der explodierten Fäden zu spüren.

Er ist gar nicht tot? Und Stone geht es ebenfalls gut! Nur scheint er ... Lu stutzt.
"Du hast recht, Stone", murmelt er und trippelt neben den großen Krieger. "Ich bin gewachsen!" Lu schaut an sich herab. Dann beginnt er auf und ab zu hüpfen und einen wilden Freudentanz aufzuführen. "Ich bin gewachsen, ich bin gewachsen, ichbingewachsen", jubiliert er immer wieder.

Schließlich bleibt er keuchend stehen, er wird ganz ruhig. Sein Blick schweift in die Ferne. Mit einem verträumten Lächeln legt er den Kopf schräg, verschränkt er die Arme vor der Brust und sagt nachdenklich:

"Und irgendwann werde ich so groß und weise sein, wie der Silberdrache, der mich gerade gerettet hat. Ich bin ein Drache, Stone, ein echter Drache ..."

#208293 03/09/04 07:28 AM
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Stone begreift Lu nicht so recht. Natürlich war dieser ein echter Drache.
Aber Stone begreift das Lu wohl etwas ähnliches erlebt haben muß wie er selbst.
Nur das Lu anscheinend Hilfe von einem erwachsenen Drachen bekommen hatte, um seine Prüfung zu bestehen.
"Oder," fragt sich Stone, "war es so das die Vision uns nur das gegeben hat was wir brauchten um zu bestehen. Dann hätte ich auch gar keine Hilfe gebraucht, denn meine Antwort kam aus mir selbst. Auch wenn es nur mein Eingeständnis ist das ich gar nichts von mir weiss."

Stone versteht das dies alles zu den seltsamen Umständen gehören muß die diese seltsame und wohl einzigartige Gruppe zusammen geführt haben.
Der Krieger schaut auf den Drachen, und sieht dessen aufrichtige Freude.
Und Lu hat racht, es ist etwas großartiges, aber auch etwas entsetzliches.

Welche Götter auch immer von ihnen fordern diese Aufgaben zu erfüllen, sie helfen ihnen auch die erkenntnisse zu finden diese zu Erfüllen. Es ist zumindest kein gleichgültiges Schicksal das sie von einer Gefahr in die andere Treibt. Und das ist grosartig, nein wundervoll.
Aber auch entsetzlich, denn Stone begreift jetzt das keiner von ihnen auch nur den hauch einer Wahl hatte, und haben wird.
Sie haben eine Aufgabe zu erfüllen, und um diese erfüllen zu können werden sie alle geformt, verändert, ja auch gezwungen.
Stone begreift aber jetzt in diesem moment auch endgültig die wichtigkeit seiner eigenen Erkenntnisse über sich selbst.
Wäre ihm all das ohne diese Selbsterfahrung klar geworden, so wäre er wahrscheinlich weggelaufen, und hätte sich nie mehr umgedreht.
Jetzt aber, da er seine tatsächliche bereitschaft erkannt hat, sich der Gerechtigkeit, und dem Guten hinzugeben. Ja sein Leben für den glauben an diese Gerechtigkeit zu geben.
Wie könnte er sich da dieser Aufgabe entziehen?
Wie könnte er da nicht bereit sein alles zu ertragen, alles zu erdulden was notwendig ist um diese Aufgabe zu erfüllen?
Das wunderbare überwiegt, denn Stone sieht auch das alles was ihm hilft, was ihnen hilft, diese Aufgabe zu lösen. Ihnen allen hilft zu Überleben.
Wer immer auch diese Götter sind, sie sind gnädig und sie sind gut.
Stone vermutet das auch allen anderen eine derartige Vision, eine solche Prüfung auferlegt wird. Und das auch bei den anderen nichts verlangt wird was nicht zu schaffen ist. Nichts was gegen die innerste Überzeugung seiner Kameraden verstoßen würde.
Diese Gedanken erfüllen ihn mit großer Freude.
Er schlägt Lu auf die Schulter, und diesmal muß er sich fast nicht mehr bücken, "Das bist Du Lu. Das bist Du. Komm lass uns sehen was unsere Kameraden entdeckt haben. Und wenn Du magst so erzähle mir von dem großen Drachen."
Stone ist auch glücklich, das diese Vision anscheinend nicht von Lu verlangt hatte sein kindliches Gemüt abzulegen. Das würde noch fruh genug kommen.
Aber für solch traurige Gedanken ist im moment kein platz im Herzen des Kriegers. Nicht nur all die positiven erkenntnisse durchströmen ihn.
Nein, auch dies unbeschreibliche Glücksgefühl, das ihm am ende seiner Vision durchfuhr, kommt jetzt, da seine verwirrung weicht, wieder zurück.
Nein, es war nie weggewesen.



Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#208295 03/09/04 08:01 AM
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Lu sieht das glückliche und ein wenig stolze Lächeln auf dem Gesicht des Kriegers. Auch wenn dieser nicht körperlich gewachsen ist, so erscheint er ihm doch ruhiger und selbstbewusster als zuvor. Verschwörerisch zwinkert er Stone zu. Sie hatten gemeinsam und doch jeder für sich einen großen Schritt zur Erfüllung ihres Schicksals gemacht. Jemand wacht über sie und dieser jemand war zwar fordernd, jedoch auch weise und gütig.
Ob Stone etwas dagegen hätte, wenn er ihn demnächst »Freund« nennen würde?

Lu wendet sich mit dem Krieger zurück Richtung Eingangshalle. Unterwegs erzählt er ihm von seiner Vision. Nur, dass er sich selbst als alten, weisen Drachen gesehen hat, verschweigt er. Dies scheint ihm zu phantastisch.

"Wir hatten also eine Vision? Warum? Und was mögen die anderen erlebt haben?", grübelt Lu. Dann stoppt er spontan. Aufgeregt beginnt er in seinem Buch zu blättern. Da! Eine Seite ist herausgerissen! Langsam hebt Lu den Blick und sieht Stone lange nachdenklich an.

#208298 06/09/04 07:52 AM
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Völlig durcheinander reibt sich Rashida ihre Augen. "Ist das die Wahrheit? Ich soll zur Hohepriesterin ernannt werden? Ich muss nur den untoten Krieger überwinden?"

Langsam erhebt sie sich. Die heilige Kriegerin zieht ihr Schwert, ihr Weg scheint klar zu sein. Die Waffe funkelt, die Rune am Griff scheint wieder blau zu leuchten und vor Energie zu pulsieren.

Verwirrt schaut die Kriegerin auf ihr Schwert. "Es fühlt sich so warm an! Das ist seltsam." Sie hält kurz inne und überlegt. "Stimmt, das ist immer so, wenn ich entweder am Kämpfen bin oder mich dazu bereit mache."

Alle Gedanken wie im Rausch beiseite schiebend, macht sie einen Schritt auf den Skelettkrieger zu. Waffe und Schild hat sie kampfbereit erhoben. Ganz automatisch wendet sie einen kleinen Zauber an, der ihr mehr Kraft verleiht, wenn auch nur für kurze Zeit.

Mit einem Schrei greift sie den Skelettkrieger an.



Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus
#208300 07/09/04 06:33 AM
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Der Skelettkrieger stellt sich Rashida entgegen, doch zu ihrer eigenen Verblüffung wird er bereits von ihrem ersten Hieb zur Seite gefegt.

Das war einfach, dieser Krieger war kein ernst zunehmender Gegner gewesen! Es war... zu einfach! Vielleicht sollte dieses Skelett gar nicht ihren Weg versperren? Vielleicht war es vielmehr eine... Warnung?

Erste leise Zweifel steigen in Rashida auf, und sie sieht wieder Undar aus ihrer Vision vor sich, wie er bei ihrer Ernennung zur Hohepriesterin erscheint - und wie ihm Tränen über das von Trauer gezeichnete Gesicht flossen. Warum weinte der "Gott" ausgerechnet in dem Augenblick, als seiner Jüngerin die höchste Ehre zu Teil wurde? Warum freute er sich nicht mit ihr, warum begrüßte er seine neue Hohepriesterin ausgerechnet mit Tränen? Würde sie nicht alles tun, um ihm zu dienen?

Rashida will stehenbleiben, doch fassungslos muss sie feststellen, dass ihr Körper nicht mehr den Anweisungen ihres Bewusstseins gehorcht. Sie geht weiter, von einer unbekannten Macht getrieben, den ganzen Weg bis zu ihren Gefährten, die sie freudig begrüßen. Doch als sie ihr Willkommen erwidert und ihnen die Hände schüttelt...

Schwärze bricht zwischen den Abenteurern hervor, und aus der Schwärze tauchen Wesen der Finsternis auf, ungezählt und mehr, als man überschauen könnte.
Verzweifelt stemmen sich die Gefährten gegen die Horden der Nacht, doch deren Zahl ist zu groß. Mit schreckgeweiteten Augen muss die Streiterin Undars mit ansehen, wie ihre Freunde einer nach dem anderen unter dem Ansturm der Höllenkreaturen fallen.

Alrik, kein Kind des Kampfes, ist einer der ersten, die in der schwarzen Flut vergehen, dann bricht Bigclaw zusammen, die bis zur Erschöpfung ihre Gefährten mit Zaubern gestärkt hat.
Sie erkennt Bodasen, der wie in Raserei einen todbringenden Zauber nach dem anderen wirft und sein Ende unter den Reißzähnen eines Rudels Höllenhunde findet.
Sie sieht Stone, der sich verzweifelt wehrt, von zahlreichen erschlagenen Feinden umgeben, sieht, wie sein Körper von mehreren Dämonen zerstampft wird, sie muss mit ansehen wie Glance von einer Phalanx Untoter hinweggefegt wird.
Sie sieht Lu, der trotz seines kindlichen Gemüts und seiner geringen Größe verbissen kämpft und großen Schaden unter den ihn bedrängenden Kreaturen anrichtet, bis schliesslich auch sein Feueratem unter der Masse an Feinden erstickt wird.
Und sie sieht den Reisenden, der gewaltig unter den finsteren Kreaturen wütet und eine Spur der Vernichtung durch ihre Reihen zieht, doch auch er geht im Meer der Feinde unter.

Sie selbst wird von den Dämonen und ihren Helfern gemieden, und wenn sie mit ihrem Schwert nach einer der Kreaturen schlägt, so fährt die Klinge durch diese hindurch, ohne Schaden anzurichten - so als würde sie keinerlei Substanz besitzen, als sei sie selbst und ihr Schwert nicht mehr als ein körperloser Gedanke...
Machtlos, die schwarze Flut aufzuhalten, ja ihr auch nur Schaden zuzufügen, sieht sie den Untergang der Welt, die in völliger Dunkelheit versinkt...

Nein! will sie schreien, das kann nicht sein, das darf nicht sein! Davon hatten die Visionen nichts gezeigt!

Dann wird schliesslich auch sie von Dunkelheit umgeben...

Als die Kriegerin wieder zu sich kommt, scheinen die Ereignisse noch nicht stattgefunden zu haben. Sie sieht in einiger Entfernung die Gefährten debattieren, und zwischen ihr und ihnen steht das Skelett, das Schwert zur Abwehr, aber nicht zum Angriff gehoben.

Für einen kurzen Moment glaubt Rashida auf dem halbzerfallenen Waffenrock des Skeletts das Symbol Undars zu erkennen. Doch als sie genauer hinschaut, ist nichts anderes zu sehen als Schmutz und Rost.

"Gedenke der Tugenden einer Streiterin Undars!" mahnt der Untote mit einer uralten Stimme, "Wonach strebt jener, der im Silberlicht des Mondes wandelt?"

#208305 07/09/04 06:55 AM
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Verblüfft muss Bigclaw feststellen, dass ihr Heilzauber offenbar wirkungslos verpufft. Sie kann keine Änderung am Zustand des gefallenen Ritters vor ihr beobachten, der noch immer das Gesicht nach unten im Sand liegt.
Der Verletzte regt sich, versucht sich hoch zu stemmen, die Finger der rechten Hand fest um das Heft seines Schwertes geklammert.
Doch seine Kraft reicht nicht aus, und erschöpft sinkt der Kämpfer wieder zu Boden.
Sein kurzes Aufbegehren hat der Elfe einen Blick auf seine Verletzung offenbart, und ihr stockt vor Entsetzten der Atem.
Wissen steigt in der Elfe auf, Wissen um Wunden, die weniger körperlich sind und nicht den Körper, sondern die Seele sterben lassen. Jemand mit einer solchen Verletzung würde stetig von einer inneren Kälte übermannt werden und schliesslich in einen Phantomzustand hinüberdämmern! Das Bewusstsein des Verletzten würde an den genesenden Körper gebunden bleiben, jedoch gleichzeitig weit entfernt in einer völlig anderen Ebene weilen. Das Ergebnis wären unvorstellbare Qualen - verdammt zur Unsterblichkeit, doch gleichzeitig gefesselt an einen langsam verwesenden Körper - ein unaufhörliches Nichtsterben, das bis zum Ende der Zeit oder sogar darüber hinaus anhalten mochte! Es war ein weitaus schlimmeres Schicksal als ein untotes Dasein, und selbst ein langsamer, qualvoller Tod mochte gnädiger sein als dies! Eine solche Verletzung überstieg die Fähigkeiten einer einfachen Heilerin bei weitem...

Bigclaw muss Gewissheit haben. Sie konnte nur einen kurzen Blick auf die Verletzung werfen, als sich der Ritter versuchte aufzurichten. Hatte sie sich auch nicht geirrt? Wenn sie sich sicher sein will, müsste sie die Wunde genauer untersuchen, um jeden Zweifel ausschliessen zu können.

#208308 07/09/04 08:28 AM
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Ohne Vorankündigung fühlt sich Glance plötzlich wieder zurück in die Nebelwand versetzt, und erneut scheint er keine Körperlichkeit mehr zu besitzen. Seine optische Wahrnehmung ist allgegenwärtig, jedoch ausschliesslich auf die nebelfreie Zone gerichtet, ohne dass er eine Möglichkeit haben würde, sie anders auszurichten.

Dann kann der Halbelf eine weitere Szene erkennen...

Die Schlacht zwischen Menschen und Elfen tobt noch immer. Gegenwärtig ist es ein Elf, der das Tilúvemaegsil in die Höhe hält und den Speer gegen die anstürmenden menschlichen Krieger richtet. Dann scheint sich die Zeit in der Szene zu dehnen, und mit qäulender Langsamkeit kann Glance beobachten, wie aus den Wolken ein Blitz herniederfährt und das Tilúvemaegsil genau an der Spitze trifft. Die SPitze glüht in grellem Licht auf, trennt sich vom Schaft und bewegt sich langsam in die Höhe.
Der Elf hält nur noch den Schaft - den Stab - in dder Hand, während der Ring einfach zu Boden fällt.

Dann entlädt sich offenbar die Macht der zerstörten Waffe und fegt die erbitterten Kontrahenten hinweg.

Die Szene verblasst, und Glance fühlt sich erneut reorganisiert, als er wieder im Inneren der Nebelwände erscheint. Vor ihm liegen noch immer die vier gegenstände, sauber nun und ohne die dunklen Flecken von Blut. Seine Reinigung wirkte also durchaus nach.

Doch was er da soeben gesehen hatte - es war also tatsächlich das Tilúvemaegsil, das zerstört worden war! Doch was war mit der offenbar menschlichen Seite des Artefakts? Was war mit Belekir, dem mächtigen Schwert?

#208310 07/09/04 01:31 PM
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Der Priester starrt auf seine Füße hinab. Er beherzigt die Warnung des Fremden vor ihm und versucht, sich nicht zu regen.

"Oh!" ist alles, was der erschöpfte Mann zu sagen weiß.

#208313 07/09/04 09:16 PM
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"Wenn das Tilúvemaegsil in der Hand der Elfen zerstört wurde", überlegt Glance, "aber Belekir nicht - obwohl, nach der ersten Vision, es in der Hand der Menschen war als die erste Bluttat vollbracht wurde...".

Nachdenklich streicht er sich über das Kinn. Ein kratzendes Schaben lässt ihn Stutzen. Was ist das? Seine Haut ist rau wie ein Pferdestriegel - Bartstoppeln? Bei ihm? Seit wann denn...?

Seine menschliche Seite! Die Erkenntnis erschüttert ihn. Sie dringt durch - gerade jetzt! - Was, beim Licht Faris', bedeutet das?

Er atmet tief durch, schliesst die Augen und horcht in sich hinein. Aber das bringt ihn nicht weiter.

Er schaut wieder auf die vier Teile vor ihm. Also die Hellebarde, die er zusammengesetzt hat, ist NICHT Tilúvemaegsil - jedenfalls nicht in seiner ursprünglichen Form. Die ursprüngliche Form wurde zerstört. Belekir wurde nicht zerstört, aber wie soll er Belekir zusammensetzen, wenn der elfische Teil zerstört wurde?

Er denkt an die Visionen - das Artefakt wechselte die Gestalt, je nachdem wer es führte. Es wurde nicht "gebaut", es wechselte einfach in der Hand des jeweiligen Trägers. Wie? Wodurch?

Der Ring! Der Ring als das Symbol des Allumfassenden. Der Teil des Artefaktes, der keinerlei Waffenfähigkeiten hat.

Er nimmt den Ring mit der Linken auf, und mit der rechten Hand das Schwert. Es ist ein einhändiges Schwert, Belekir ähnlich, aber irgendwie nicht gleich. Er setzt den Ring auf den Knauf, wie er das bei Rashida gesehen hat, als sie das Tor öffneten. Der Ring haftet am Schwert, aber nichts geschieht. Zweifelnd blickt er auf den Blitzdolch - das hatte Rashida schon mal getan, und sie ist rein menschlich - und nichts weiter war geschehen, als sie das Artefakt schwang.
Allerdings - ob die Reinigung etwas bewirkt hat? Er versucht es, und fügt den Blitzdolch hinzu.

Nichts!

Wie Rashida macht Glance ein paar spontane Waffenübungen, wie er sie von seinem Vater, seinem menschlichen Waffenmeister, gelernt hat. Sie gehen ihm gut von der Hand - "Kein Wunder", sagt er sich, "schließlich bin ich ja auch Mensch!"

In diesem Moment wandelt sich die Waffe in seiner Hand zu Belekir, wie er es in der Vision gesehen hat!

Und im gleichen Moment durchzuckt ein blendender Blitz die Sphäre, es fällt ihm aus der Hand und fällt scheppernd zu Boden.

Erschrocken blickt Glance um sich, und dann auf den Boden. Vor ihm liegt der Stab, der Ring - und ein --- Schild?



In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#208319 07/09/04 10:23 PM
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Die Elfe überlegt lange. Soll sie es riskieren oder nicht. Sie ist sich unsicher. Aber sie muss Gewissheit haben. Sie dreht den Ritter in die Rückenlage. Die Wunde ist erschreckend. Und das Wissen wird zur Gewissheit.

Was soll sie tun? Sie hat nicht die Macht, diese seelischen Wunden zu heilen. Aber sie kann den Ritter auch nicht diesem Schicksal überlassen. Sie weiß nicht, wer ihm diese Wunden zugefügt hat, aber sie weiß, dass sie ihn erlösen muss. Nur weiß sie nicht wie.

Die Elfe sieht die geschundene Gestalt und ihr krampfhaftes Bemühen das Schwert festzuhalten.

*Vielleicht liegt darin die Lösung? Das Schwert. Vielleicht ist es fähig auch die Seele sterben zu lassen? Ich kann diese Seele nicht heilen oder doch? Aber wie und womit?*

Verzweiflung überkommt die Elfe und Ohnmacht darüber, dass sie so hilflos ist. Nein, sie weiß keinen anderen Weg, als den, das Schwert zu benutzen. Alles in ihr sträubt sich dagegen. Sie wurde gelehrt zu helfen und nicht zu töten. Aber vielleicht ist der Tod manchmal die einzige Hilfe, die einzige Rettung?

Big Claw nimmt, trotz des Widerstandes des Ritters, das Schwert.

"Es tut mir sehr Leid, aber ich sehe keine andere Möglichkeit euch zu erlösen."

Es ist gegen ihre Gesinnung und gegen ihren eigentlichen Willen, aber sie hat nun das Gefühl, dass sie es tun muss.

Sie nimmt das Schwert in beide Hände und hebt es zu dem tödlichen Stoss an.



Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#208320 08/09/04 08:32 AM
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Die Kriegerin kämpft gegen ihre Tränen der Wut an, die sich einen Weg nach draussen bahnen wollen.

Sie schaut auf ihre rechte Hand, die immer noch das Schwert hält. "Zu was bin ich geworden? Ist mir nur noch Macht wichtig?"

Langsam schüttelt sie ihren Kopf. "Was immer es auch ist, ich werde mich dem nicht beugen!"

Entschlossen reckt sie ihr Haupt empor, richtet sich auf und ruft im Brustton der Überzeugung das uralte Gelübde der Priester dem Skelett entgegen: "Alles Leben strömt aus Dir, wallt in tausend Bächen, Deiner Hände Werk sind wir. Dass ich fühle, dass ich bin, dass ich Dich, Du Grosser, kenne, froh Dich meinen Vater nenne, o ich sinke vor Dich hin. Deiner Gegenwart Gefühl mich leite, dass mein schwacher Fuss nicht gleite, nicht sich irre von dem Ziel. Dein Ziel ist mein Leben, Dein Leben mein Ziel! Verlange was nötig, ich es gerne geben will!"


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus
#208322 08/09/04 10:27 AM
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Die Münze scheint die letzte Möglichkeit zu sein einen Ausgang zu finden, auch wenn Alrik sich nicht vorstellen kann wie das gehen sollte. Vorsichtig nähert er sich der Mitte des Raumes, nach jedem Schritt wartend, ob er nicht schon wieder eine zeitverzögerte Falle auslöst. Dieser Raum bietet keinen Fluchtweg mehr, zumindest im Moment nicht, die nächste Falle wäre also sicher sein Ende. Der Streuner schiebt den Gedanken beiseite und bückt sich nach der glänzenden Münze. Behutsam hebt er sie auf und betrachtet sie von allen Seiten.


Audaces fortuna iuvat!
#208324 08/09/04 03:21 PM
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Glance ist verblüfft - das Tilúvemaegsil zum einfachen Stab reduziert, und das Belekir zum Schild. Die von den drei Rassen zum Kampf gegen das Böse geschaffene Waffe ist nur mehr tauglich zur...

Ein Gedanke durchzuckt ihn! Das ist das Mißverständnis!
Das Artefakt wurde nie geschaffen als Waffe zum Kampf gegen das Böse.

...zur Abwehr! Das Artefakt wurde geschaffen zum Schutz vor dem Bösen, nicht zur Vernichtung des Bösen! So wie das Licht nicht ohne Schatten ist, der Tag nicht ohne Nacht, so kann das Gute nicht ohne das Böse sein - es gilt zu verhindern, dass das Böse die Überhand gewinnt. Das Böse, das im Wesen jeder der Rassen mehr oder weniger innewohnt - und das nur gemeinsam eingedämmt werden kann.

Dämonen, Blutjäger, Seelenschlächter und all die anderen bösen Kreaturen - Ausgeburten der Ängste, des Zorns, der Gier, des Neids - geschaffen aus der Substanz des den Rassen innewohnenden dunklen Wesens. In Individuen unterschiedlich ausgeprägt, aber in der Gesamtheit ein letztendlich unerschöpfliches Reservoir für - ja, für wen oder was eigentlich?


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#208326 13/09/04 08:51 AM
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Als Alrik die Münze in seiner Hand begutachtet, breitet sich ungläubiges Staunen in ihm aus. Die Münze scheint aus Gold zu bestehen. Auf einer Seite ist ein vierblättriges Kleeblatt abgebildet, auf der anderen ein stilisierter Regenbogen, dessen verschiedene Farben durch das Hineinarbeiten anderer Metalle dargestellt sind. Dies muss eine der seltenen Glücksmünzen sein, und obwohl Alrik keine magischen Fähigkeiten besitzt, glaubt er die kraftvoll pulsierende Macht, die der Münze innewohnt, fast greifbar zu spüren.
Dies hier war der Schatz! Ein solches Artefakt ist wertvoller als juwelengefüllte Schatullen oder Kisten mit Gold und Edelsteinen! Kein noch so üppiger Goldschatz könnte den Wert dieser einen, kleinen Münze aufwiegen!

Frohlocken steigt in dem Streuner empor und macht sich Luft in einem Jubelschrei. Mit einer solchen Münze in der Tasche würde ihm kein Unheil widerfahren können! Würfel- oder Kartenspiele würden ihm volle Taschen bescheren, ohne dass er auf die zahllosen Tricks angewiesen war, auf die professionelle Spieler so gerne zurückgriffen und deren Aufdeckung schon so Manchem das Leben kosteten! Er könnte durch Pferdewetten ein Vermögen verdienen, und er würde immer ein Schlupfloch finden, Wächter würden grundsätzlich in die "falsche" Richtung schauen, keine noch so gut verborgene Geheimtür wäre vor ihm sicher und ihm würde nie ein Dietrich abbrechen!

Was für ein unvergleichlicher, überaus kostbarer Schatz!

Doch zuerst einmal musste er aus dieser Kammer wieder hinaus, doch mit dieser Münze in der Tasche konnte er wohl seinem Glück vertrauen. Jetzt musste er ja einen Ausweg finden!
Der Streuner lässt frohgemut seinen Blick über die steinernen Wände schweifen. Der Eingang war noch immer versperrt, und die andere Tür schien nach wie vor fest verschlossen. Doch war da nicht ein kleiner, senkrechter Schlitz inmitten der Wand? Komisch – der war ihm doch zuvor gar nicht aufgefallen – sollte er den etwa übersehen haben? War es vielleicht nur ein Schatten, oder spielten ihm seine Augen einen Streich?
Alrik tritt näher an die betreffende Wand heran. Es war tatsächlich ein schmaler Spalt in der Wand, kaum höher und breiter als eine Münze.

#208330 13/09/04 09:00 AM
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Bigclaw zögert, die ungewohnte Klinge des Ritters hoch erhoben und über dem Leib des Verwundeten stehend. Mit spürbarem Widerwillen blickt sie auf den fremden Stahl in ihrer Hand. Sie glaubt, das Richtige zu tun, und doch fühlt sie sich beschmutzt und ihr Herz ist schwer und voller Zweifel. Sie ist eine Heilerin, und trotzdem soll sie den Tod geben. Sie weiß, dass Gnade und Heilung untrennbar miteinander verbunden sind, dass es ohne Gnade keine Heilung geben kann. Doch war das wirklich der richtige Weg? Niedergeschlagen blickt die Elfe auf den Ritter hinab, dessen Geist mehr und mehr aus dem Körper gerissen wird und nichts als unvorstellbaren Schmerz und Qual zu enthalten scheint.

Während die Elfin mit ihrer steigenden inneren Unruhe ringt, verändert sich unter ihrem Blick plötzlich das charakterlose, unkenntliche Gesicht des Verwundeten. Es wird schlanker, nimmt weiche Züge an, und schliesslich blickt Bigclaw in das wunderschöne Antlitz einer Elfenfrau.

Ein gequälter Aufschrei entringt sich Bigclaws Brust. Sie kennt dieses Gesicht! Wie könnte sie es jemals vergessen! Doch das kann unmöglich wahr sein! Dies hier kann kein Teil der Wirklichkeit sein! Ob es einer jener "Träume" ist, von denen die Menschen immer wieder berichten?
Grauen steigt in Bigclaw auf. Wie sollte sie das Schwert durch den Leib rammen, der nun das Gesicht ihrer Mutter trägt?
Doch noch bevor ihr Entsetzen die Oberhand gewinnen kann, regt sich der gepeinigte Körper vor ihr, und das wunderschöne Gesicht ihrer Mutter lächelt.
"Es ist der wahre Heiler in dir, der deinen Arm zurückhält, Kind!" flüstert das Gesicht ihrer Mutter, und der Klang der Stimme, der Bigclaw so oft voller Freude lauschte, berührt ihr Gemüt mit solcher Sanftheit, dass sich umgehend jedes Gefühl der Angst und des Entsetzens in ihr verflüchtigt und sie von einer Welle der Wärme und Hoffnung durchspült wird, wie sie es schon lange nicht mehr empfunden hatte.

"Der Körper ist nur ein Teil unseres Selbst! Richte den Blick nicht auf das Fleisch alleine, sondern suche das, was das Fleisch lebendig macht! Wirkliche Heilung beginnt dort, nicht am Körper! Das wunderbare Geheimnis des Lebens bleibt unergründet, doch ein Heiler vermag die Lebendigkeit selbst zu sehen, jenen Funken, der allem Lebenden innewohnt, und den die Menschen die Seele nennen! Der Atem des Lebens ist besonders stark in uns Heilern, denn wir sind dazu bestimmt, ihn mit anderen, Kranken und Verletzten zu teilen! Fühle die lebendige Kraft der Natur in dir, und übertrage sie jenen, in denen das Feuer zu erlöschen droht, denn das ist es, was Heilung bedeutet!"

Als die Stimme der Elfenfrau verklingt, verliert das Gesicht wieder an Konturen und wird erneut gesichtslos.
Bigclaw, das Schwert noch immer erhoben, starrt auf den Körper vor ihr hinab, der soeben noch das Gesicht ihrer Mutter trug. Was war das eben? Eine Illusion, eine Vision, oder hatte tatsächlich ihre Mutter zu ihr gesprochen? Was meinte sie damit, dass sie den Blick auf das richten sollte, was das Fleisch lebendig machte?

Als Bigclaw weiterhin den Schwerverwundeten vor ihr fixiert und mit ihren Blicken das geschundene Fleisch zu durchdringen sucht, verliert dieser vor ihren Augen plötzlich an Wesentlichkeit. Ein bläuliches Leuchten durchdringt die Gestalt des Verwundeten, schwach und matt und eher ein Glimmen. Es flackert unstetig, und in diesem Flackern liegt soviel Leid, dass Bigclaw beinahe die Pein des Verletzten körperlich zu verspüren meint und nach Atem schnappt. Unwillkürlich versucht sie ihren Blick auf das Glimmen zu fokussieren. Inmitten des Glimmens, jetzt für sie selbst durch das Flackern deutlich zu erkennen, bemerkt sie eine Stelle, die dunkler als der Rest ist, obwohl sich das Licht um diese Stelle zu konzentrieren scheint. Das muss die Wunde sein! Sie wirkt wie ein Schmutzfleck inmitten des Glühens, und im Zentrum dieses Fleckes vermeint die Elfin ein Loch zu erkennen, einen Ort völliger Finsternis, einen Bereich, in dem das Licht förmlich zu versickern scheint.

#208332 13/09/04 10:54 AM
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Nachdem sie diese Worte gesprochen hat, verändert sich etwas. Ein unwirkliches Licht scheint sie einzuhüllen.

Das Licht verlischt wieder und Rashida steht barfuss vor dem Skelettkrieger. Nur mit ihrer einfachen Tunika gekleidet, die sie als Lehrmädchen immer sehr stolz getragen hat.

Die Kriegerin kann ein Lächeln nicht unterdrücken, als sie den vertrauten Stoff auf ihrer Haut spürt.

Gedanken wirbeln durch ihren Kopf. Gefühle, Erinnerungen und - Wissen.
Sie fühlt, wie die Gewissheit, dass sie einfach auf ihre innere Stimme hören soll, durch ihren Körper strömt.
Die Streiterin konzentriert sich. Ihr Umfeld verschwimmt, die Gefährten und der Skelettkrieger sind vergessen.
Ihre Gedanken werden deutlicher: "Die wahren Werte? Undar hat niemals verlangt, dass ich kämpfen muss, wieso sehe ich als ersten Weg die Gewalt? Ist das der Einfluss der anderen? Ich darf mich nicht verwirren lassen. Ich muss meinen Werten und Dogmen treu bleiben! Sind das die Zweifel, von denen der Hohepriester sprach, kurz bevor ich den Tempel verliess? Es stimmt, es ist schwierig hier draussen, Undar zu dienen. Doch ist nicht das ein Zeichen von Stärke und - vor allem - Glaube, wenn ich es auch hier schaffe?"

Zu allem bereit wendet sie sich wieder dem Skelett zu. Sie weiss nun, was sie zu tun hat.

Voller Konzentration murmelt sie einen Zauber, einen Spruch, der ihr gelehrt wurde, für den Fall, dass sie von Untoten bedrängt wurde.

"Dunkel ist die Welt, Schatten umgeben mich, spende mir Kraft und erhöre mich: Dein Licht soll in allen Winkeln sein und halte dieses Dunkel rein!"

Eine Lichtkugel bildet sich zwischen den Händen der Kriegerin. Langsam breitet sie sich aus und wird immer grösser. Da der Raum keine erkennbare Begrenzung hat, erreicht die Kugel eine bestimmte Grösse und platzt dann.

Ein Regen bunten Lichts ergiesst sich auf die heilige Streiterin, das Skelett und die Gefährten.



Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus
#208334 13/09/04 11:55 AM
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Der bunte Lichterregen taucht den unendlichen Raum in strahlende Helligkeit, ohne dass ihre Gefährten von ihm irgendeine sichtbare Notiz nehmen würden. Fast hat es den Anschein, dass sie von Rashidas Zauberei nichts mitbekommen haben. Auch das Skelett vor ihr zeigt sich gänzlich unbeeindruckt. Doch der Zauber ist keineswegs wirkungslos, denn er offenbart zugleich mehr, als Rashida erwartet hatte. Sie alle sind aus einer Wand aus Finsternis umgeben, einer bedrohlich wogenden Schwärze, die erst duch den Lichtzauber der Kriegerin sichtbar wurde und sie, das Skelett und ihre Gefährten in einem großen Kreis regelrecht umzingelt. Es besteht kein Zweifel daran, dass diese Dunkelheit jene ist, die Rashida in ihrer Vision sah, und dass sich in ihrem Schatten jene zahllosen mörderischen Kreaturen verbergen, die über ihre Gefährten hergefallen waren, nachdem die Kriegerin sich zu ihnen gesellt hatte.

Verwirrung breitet sich auf dem Gesicht der Kriegerin aus, und ihr Blick wandert zurück zu dem vor ihr aufragenden Skelettkrieger. Auf dem Waffenrock des Untoten glaubt sie inmitten des allmählich nachlassenden Farbenspiels nun deutlich das Symbol Undars erkennen zu können. Sollte das möglich sein? Sollte dieser... Untote tatsächlich ein Gefolgsmann Undars sein?

Dann erlischt der von ihr gewebte Zauber, und mit ihm wird die sie umgebende Wand aus Dunkelheit wieder unsichtbar. Doch obwohl Rashida sie nicht mehr sehen kann, weiß sie nun von ihrer Existenz, weiß, dass die Schatten um sie und ihre Gefährten herum lauern, nur auf eine Gelegenheit wartend, sie alle in Stücke zu reißen.

Unvermittelt sieht sie erneut die Szene vor sich, in der sie den untoten Krieger überwindet und zu ihren Gefährten geht. Und erneut werden sie alle von der Dunkelheit verschlungen. Doch diesmal kann sie sehen, wie ihr die Dunkelheit folgt, wie mit jedem Schritt, den sie in Richtung ihrer Gefährten macht, der bedrohliche Kreis enger wird, bis er die ahnungslosen Abenteurer schliesslich unmittelbar umgibt und wie eine Sturmflut in jenem Augenblick über sie hereinbricht, als sich Rashida endgültig zu ihren Freunden gesellt. Sie war es, die der Dunkelheit vorausgegangen war, sie selbst war es gewesen, die die Dunkelheit zu ihren Gefährten geführt hatte!

Dann ändert sich erneut die Szene...

Diesmal sieht sie die Gefährten aus der Vogelperspektive. Deutlich zeichnet sich der dunkle Ring aus undurchdringlichen Schatten ab, der sie umgibt. Sich selbst kann sie jedoch nicht entdecken. Das Skelett steht unmittelbar vor der Wand aus Dunkelheit, und hell und voller Kraft leuchtet das Symbol Undars auf dem Waffenrock des untoten Kriegers. Gleich einer leuchtenden Insel in einem Ozean aus mörderischer Schwärze bricht sich ohnmächtig die Dunkelheit an dem silbernen Licht des Mondgottes, dass die Gefährten gleich einem Wall umgibt, seinen Ursprung aber im Skelett hat. Undars Licht ist es, das die Gefährten ungehindert agieren lässt und sie vor den finsteren Kreaturen bewahrt!

Die Szene löst sich auf, und die Streiterin findet sich vor dem Skelett wieder, auf dessen Waffenrock noch immer das Symbol des Mondgottes leuchtet. Erneut vernimmt sie seine dumpfe Stimme:

"Undars Licht erhellt die Nacht, sein Weg durchtrennt die Dunkelheit. Nicht Ruhm, nicht Ehre, nicht weltlicher Lohn ist es, was seine Auserwählten den silbernen Pfad beschreiten lässt. Allein in tiefer Demut tragen wir das silberne Licht hinein in die Finsternis, den süßen Verlockungen der Macht entsagend, auf das die Dunkelheit gebannt sei und die Welt im Lichte wandeln möge."

#208336 14/09/04 07:25 AM
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Big Claw wirft, überwältigt von dem gerade Erlebten, angwidert die Waffe weg.

Den Blick auf die wahre Wunde des Ritters gerichtet, kniet sie sich, fast ohne eigenen Willen, nieder und legt ihre Hände auf die Stelle, wo sich das Zentrum befindet. Es scheint ihr, als tauchen ihre Hände in dieses ein. Die Macht, die davon ausgeht nimmt ihr fast das Bewusstsein. Sie fühlt wie urplötzlich ihre Lebenskraft aus ihrem Körper gezogen wird.

Die Elfe stöhnt auf. Sie spürt die Schmerzen. Und eine nie gekannte Schwäche, die sie überkommt.

Aber sie will und kann nicht mehr zurück. Das letzte, das ihr in den Sinn kommt, sind die Worte ihrer Mutter und eine seltsame Ruhe erfaßt sie.

Dann bricht sie erschöpft zusammen.


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#208338 14/09/04 10:03 AM
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Alrik ist verwundert über den Spalt, er hatte die Wände sehr sorgfältig abgesucht und kommt daher zu dem Schluss, dass das Aufheben der Glücksmünze den Spalt in der Wand erst geöffnet haben muss. Ein Spalt in den eine Münze genau hinein passt, überlegt der Streuner, könnte ja eine Art Schlüsselloch für den zweiten Ausgang sein. Nachdenklich wendet er seine unschätzbar wertvolle Glücksmünze in den Händen, sollte er SIE dort hinein stecken? Alrik zweifelt, denn er möchte diesen Raum keinesfalls ohne sie verlassen. Womöglich muss die Münze in dem Spalt bleiben, damit er den Raum verlassen kann? Bei diesem Gedanken schließt sich Alriks Faust fest um die Glücksmünze und er beschließt, es doch besser ersteinmal mit einer anderen Münze zu versuchen. Er holt eine Goldmünze aus seinem Gepäck und steckt sie, auf sein Glück vertrauend, in den Spalt.


Audaces fortuna iuvat!
#208340 14/09/04 03:07 PM
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Die Gefolgschaft des Priesters blickt sich verwirrt an und steckt zögerlich die Waffen wieder fort. Das Verhalten ihres Priesters erscheint ihnen nun fast ebenso sonderbar wie dieser blasse Fremde. Sie hatten das Gefühl, an einem Ort zu sein, wo sie absolut nichts zu suchen hatten und in einer Situation zu stecken, wo sie gegenüber diesen Beiden hoffnungslos verloren waren. Und fast jeder der Ritter wünschte sich nun, lieber daheim geblieben zu sein.

"Gefangenschaft....." murmelt der Reisende und umkreist mit langsamen Schritten den erschöpft und ergeben dastehenden Priester Undars.

"Seht Ihr diese Linien am Boden, heiliger Mann ? Sie bilden ein Heptagramm. Dieses Symbol wurde innerhalb dieser Mauern sowohl von den dunklen, wie auch später von den guten Wächtern genutzt. Ich bin sicher, das es der Schlüssel zu etwas sein muss, aber ich komme noch nicht ganz hinter das Rätsel."

Schliesslich bleibt er direkt vor dem Priester stehen und schaut in dessen müde Augen.

"Ihr seid auf dieses Feld getreten und habt etwas aktiviert. Also muss dies der Beginn des Rätsels sein. Zuflucht, Gefangenschaft, Mitte, Not, Herz, Fund und Feind. Diese Begriffe stehen in der wahren Sprache in den Ecken dieses Sigils. Die Linien in dessen Mitte sind mir leider unverständlich, sonst hätten wir einen Hinweis darauf, WAS ihr da gerade in Gang gebracht habt. Ich vermute jedoch, es hängt mit den Toren zusammen und 'Gefangenschaft' bildet den Anfang."

Langam geht der Reisende zur nächsten Ecke des Heptagramms: "Mitte". Er stellt sich auf das alte Schriftzeichen und wartet, doch nichts geschieht.

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