Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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Allerdings. Wir sollten uns alle Mal darüber im Klaren werden, wie gut es uns eigentlich geht - auch dank dem Staat.

Vieles, was uns selbstverständlich erscheint, ist es anderswo auf unserem Planeten absolut nicht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />

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Hhhm. Ich finde es nur etwas inkonsequent, wenn man den Staat verflucht, aber dennoch seine Hilfe in Form von Arbeitslosengeldern entgegennimmt...


Eine Sache der Sichtweise. Ich sehe es so, das ich mir nur einen Teil dessen wiederhole, was mir gegen meinen Willen weggenommen wurde. Ich brauche kein Arbeitslosengeld. Aber dafür zahle ich dann zukünftig auch keine entsprechenden Steuern mehr, sondern sichere mich damit selbst für den Fall der Arbeitslosigkeit ab ( und ich bin sicher - das auch DORT bald zwangsweise privat vorgesorgt werden muss ). Wie wär's damit ?

Wir zahlen Steuern für viele Dinge, wo wir wirklich nichts von haben oder die für komplett andere Sachen vergeudet werden. Als Beispiele nur mal die "Ökosteuer" oder den "Solidaritätszuschlag"..... Für alles mögliche sollen wir uns privat versichern. Wofür zahlen wir denn dann überhaupt ? Wofür zahle ich 13% an die Krankenkasse, wenn die mir sowieso nix mehr zahlt und ich bald alles selbst tragen muss ?


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Die Frage ist, wo dazwischen Deutschland steht. Ich erinnere z.B. mal daran, dass halb Hamburg Schill gewählt hat...


Dazwischen halt. Die Amerikanisierung schreitet auch hier leider unaufhaltsam voran.....


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Denn dieser Staat hat immerhin dafür gesorgt, dass ich eine etc, etc......


Ja. Äusserst ärgerlich für die Machtmonopolisten, das sie für so einen Mist Geld ausgeben müssen, wo sich das doch viel sinnloser verpulvern liesse..... Aber alle genannten Punkte werden und wurden seit Gründung dieser Republik kontinuierlich eingeschränkt und reduziert. Dieser Staat erfüllt die Aufgaben für die er ursprünglich vorgesehen war nur noch halbherzig und widerwillig, weil er sich nur noch selbst dient, aber nicht mehr den Menschen die in ihm leben.


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Allerdings. Wir sollten uns alle Mal darüber im Klaren werden, wie gut es uns eigentlich geht


Ach ja - das Standartargument, wenn einem wirklich gar nix mehr einfällt.....

Ja ich weiss. Uns geht es im Vergleich zu vielen anderen Menschen anderer Nationen noch hervorragend. Aber woran liegt denn das ? Weil es Menschen gab, die für diesen Wohlstand und Lebensstandart gekämpft haben. Die Mißstände angeprangert haben und sie schritt für Schritt beseitigt haben. Die für Demokratie und Selbstbestimmung eingetreten sind. Die Lohnsklaverei und Elendsviertel abgeschafft haben und ein soziales Netz aufbauten. Deshalb und NUR deshalb geht es euch heute so gut, ihr lieben Selbstzufriedenen......

Ihr solltet euch also nicht darüber im klaren werden, wie gut es euch heute geht - sondern wer dafür gesorgt hat, das es euch heute so gut geht. Ihr selbst sicher nicht. Sondern Leute die dafür eingetreten sind und sich dazu vermutlich auch diese alberne Leier anhören mussten, wie gut es uns doch eigentlich geht.....

Denn wer mit dieser "Uns gehts doch gut im Vergleich zu"-Leier kommt, sobald Kritik am System geübt wird - der sorgt dafür, das alte Mißstände wiederkehren und das Erreichte in sich zusammenfällt. Das ist dumm. Sehr dumm.

Den Irakis z.B. gehts doch auch ganz hervorragend im Vergleich zu den armen Schweinen in Afghanistan. Also was jammern die eigentlich, diese undankbaren Wichte ?

Denkt einfach mal darüber nach, was das wohl für Menschen waren, die dafür gekämpft haben, das jeder lesen und schreiben lernen durfte - und nicht nur die Oberschicht. Die dafür gesorgt haben, das Kinder keine 14 Stunden täglich mehr arbeiten mussten. Die dafür gesorgt haben, das die Ärmsten der Armen ein Stück Brot täglich ausgeteilt bekamen um nicht zu verhungern. Denkt darüber nach, was das wohl für Menschen waren, die sich nicht mit einem Teller Kohlsuppe in ihrer Bretterbude zufrieden gegeben haben, weil es anderen doch noch viel schlechter ging.

DARÜBER solltet ihr nachdenken, statt euch auf den Lorbeeren anderer auszuruhen und mit dem Arsch einzureissen, was andere mit ihren Händen aufgebaut haben !

Oh Mann.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


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Den Irakis z.B. gehts doch auch ganz hervorragend im Vergleich zu den armen Schweinen in Afghanistan. Also was jammern die eigentlich, diese undankbaren Wichte


Ja, die Afghanen bekommen jetzt für Ihre Rohopiumfelder Bundeswehrschutz.

Davon können halt die Irakis nur träumen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Bitte nicht so ernst nehmen, ist schon scheiße genug.

Sternenschweif

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Ihr solltet euch also nicht darüber im klaren werden, wie gut es euch heute geht - sondern wer dafür gesorgt hat, das es euch heute so gut geht. Ihr selbst sicher nicht.

Nein, ich nicht. Aber mit Sicherheit auch nicht Leute, die sich zu schade dafür waren, Tonnen auszukratzen.

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Denkt einfach mal darüber nach, was das wohl für Menschen waren, die dafür gekämpft haben, das jeder lesen und schreiben lernen durfte - und nicht nur die Oberschicht. Die dafür gesorgt haben, das Kinder keine 14 Stunden täglich mehr arbeiten mussten. Die dafür gesorgt haben, das die Ärmsten der Armen ein Stück Brot täglich ausgeteilt bekamen um nicht zu verhungern. Denkt darüber nach, was das wohl für Menschen waren, die sich nicht mit einem Teller Kohlsuppe in ihrer Bretterbude zufrieden gegeben haben, weil es anderen doch noch viel schlechter ging.

Das waren Menschen, die bereit waren, ihr Leben und ihre Zukunft für diesen Staat zu opfern, Menschen mit falsch verstandenem Ehrgefühl und einer irrationalen Opferbereitschaft für diesen gesichtslosen Staat...


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Allerdings. Wir sollten uns alle Mal darüber im Klaren werden, wie gut es uns eigentlich geht


Da fehlt meiner Meinung immer der Zusatz lasst uns dafür sorgen das es so bleibt.
Momentan mach ich mir ernsthafte Sorgen, denn ich sehe es ähnlich wie einige andere das es momentan wirklich steil bergab geht, da es die Politik mehr und mehr durch Lobbyisten beeinflusst wird als durch den Willen ein Parteiprogramm durchzusetzen.
Beispiel Kohle Subventionen, hier fliessen Millionen in einen toten Industriezweig und es weden immer noch Bergleute ausbildet.
Der Witz des Begriffes Agrarmarkt. Die die mit der Landwirtschaft wirklich Geld verdienen, verdienen das Geld durch Subventionen, oder durch einen industriealisierte Landwirtschaft deren Folgen auch wieder sehr kostenintensiv sind.
Dazu kommen noch staatliche ineffizienz, z.B. Bundesamt für Arbeit, immerhin 10% der Belegschaft vermitteln tatsächlich Arbeitslose, der Rest ist Verwaltung, zusammen mit den unwillen der Bevölkerungen Einschnitte hinzunehmen ergibt eine Haushaltslage wie wir sie haben.
Wobei den unwillen der Bevölkerung kann ich noch am besten verstehen, der ist bei mir auch vorhanden, wenn ich daran denke das ich von meinem Rentenbeitrag vermutlich nichts wiedersehe, weil, wenn ich dann mit 70 in Pension gehe, der Staat für die Altersvorsorge nicht mehr zuständig ist, da er das Geld aus der Rentenkasse, nach alter Gewohnheit, für Strassenbau oder neue Regierungsgebäude verpulvert hat.
Stichwort Bildungspolitik ... dieses Begriff braucht man zur Zeit nicht kommentieren, obwohl einige Länder vielversprechende Ansätze zeigen.

So jetzt nochmal das Thema zumutbare Arbeit, heikel, aber nicht unberechtigt. Erst ein mal, es muss sich lohnen zu Arbeiten, wenn ich trotz Arbeit, nicht mehr verdiene als mit dem Geld aus der Sozialversicherung, würde ich mir auch überlegen ob ich arbeiten gehe, vorallem wenn es eine Arbeit ist die mit persönlichem Unbehagen verbunden ist. Für mich ist das so zu sagen nicht zumutbar, unsozial hin oder her.

Andererseite finde ich es aber auch unmöglich, wenn Leute Arbeit ablehnen, wegen solcher Nichtigkeiten, wie zu langem Arbeitsweg. (Selber im Bekanntenkreis erlebt, auf die schlichte Idee umziehen, ist er nicht gekommen).
Fazit die Idee die Leute zur Arbeit "zu zwingen" ist im Prinzip nicht schlecht, allerdings halte ich den jetzigen Verwaltungsapperat nicht in der Lage, den Menschen auch angemessene Arbeit, oder wenn schon eine Mistarbeit, für eine entsprechende Entlohnung zu sorgen.

Slaine Pat.

P.S. Ein Nachsatz zum Thema amerikanische Verhältnisse ... die Quote der "Doppeljobber" sprich von Menschen die mehr als einer Arbeit nachgehen, steigt stetig an ... und nicht nur weil das alles überzeugte Workaholics sind.







Man trifft leider viel zuwenig Leute die nichts zu sagen haben - und das auch tun
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Das wollte ich eigentlich auch zum Ausdruck bringen: Hört auf zu motzen und jammern, es geht uns wirklich nicht schlecht!

Es ist ganz klar, dass es höchste Zeit ist, dafür zu sorgen, dass das auch so bleibt. Gut, gewisse Abstriche werden wir wohl oder übel hinnehmen müssen, aber auch dann geht es uns immer noch besser als der Mehrheit der Menschen.

Die Egoistentour à la nach mir die Sintflut ist sicher keine Lösung. Wenn alle so denken, dann gute Nacht! Nichtsdestotrotz liegt es in der Verantwortung jedes einzelnen, für seine Zukunft vorzusorgen...

Und da sind wir halt auch wieder bei den Wählern: Wenn die eine Hälfte aus Protest gar nicht wählt und die andere irgendeinen Extremisten, der nur Polemik aber keine Lösungen zu bieten hat, muss man sich nicht wundern, wenn nach der Amtsdauer nicht viel Gescheites rausgekommen ist...

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Und da sind wir halt auch wieder bei den Wählern: Wenn die eine Hälfte aus Protest gar nicht wählt und die andere irgendeinen Extremisten, der nur Polemik aber keine Lösungen zu bieten hat, muss man sich nicht wundern, wenn nach der Amtsdauer nicht viel Gescheites rausgekommen ist...

Nun es wird zwar immer gesagt, dass durch eine nierdigere Wahlbeteiligung die extremistischen Parteien gewinnen, aber das stimmt so nicht.
Gerade, wenn viele Leute wählen gegangen sind, haben diese Parteien Stimmen gewonnen. Aktuelles Beispiel Bayern. Obwohl 40% nicht gewählt haben, haben die Sonstigen Parteien insgesamt einen Minus von 0,7%.

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Nun es wird zwar immer gesagt, dass durch eine nierdigere Wahlbeteiligung die extremistischen Parteien gewinnen, aber das stimmt so nicht.
Gerade, wenn viele Leute wählen gegangen sind, haben diese Parteien Stimmen gewonnen. Aktuelles Beispiel Bayern. Obwohl 40% nicht gewählt haben, haben die Sonstigen Parteien insgesamt einen Minus von 0,7%.

Naja, dafür hat die CSU richtig gut abgeschnitten. Ob das besser ist? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Nun es wird zwar immer gesagt, dass durch eine nierdigere Wahlbeteiligung die extremistischen Parteien gewinnen, aber das stimmt so nicht.
Gerade, wenn viele Leute wählen gegangen sind, haben diese Parteien Stimmen gewonnen. Aktuelles Beispiel Bayern. Obwohl 40% nicht gewählt haben, haben die Sonstigen Parteien insgesamt einen Minus von 0,7%.


Also bei uns wurde bei den Wahlen vom vergangenen Wochenende klar polarisiert: Die Grünen und Sozialdemokraten haben einerseits gewonnen, andrerseits am klarsten die Bürgerlichen auf der Rechten Seite. Währenddem mussten die beiden gemässigten Parteien in der Mitte massiv Federn lassen.

Ist Bayern überhaupt repräsentativ? Ich dachte, das sei fast wie ein eigener Staat im Staat... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

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Ich bin ja selbst Bayer und meiner Meinung nach gibt es nicht viele Parteien in Deutschland, die extremistischer sind als die CSU ...

Ddraiggy: Ich schätze mal, es war nicht unbedingt deine Absicht, dich mit denen zu vergleichen, die aktiv z.B. gegen die Ausbeutung der Arbeiter gekämpft haben, oder? (darunter waren übrigens viele Kirchenleute) - klingt nämlich ein wenig so. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Davon abgesehen ist die grundsätzliche Kritik am Staat ja okay. Aber ich bin dennoch davon überzeugt, daß du es mal wieder ziemlich übertreibst. Die Bereitstellung von Schulen, Unis, Straßen, Polizei etc. ist alles andere als billig. Dazu gibt es zahlreiche Subventionen (man muß sich das auch mal klar machen, daß wir in vielen Fällen nicht von Steuererhöhungen, sondern von Subventionsabbau reden - da wird den Bürgern nicht Geld geklaut, sondern sie bekommen einfach weniger!), über deren Sinn man manchmal natürlich streiten kann (Landwirtschaft ...), viele sind aber wirklich sinnvoll. Und daß manche Steuereinnahmen nicht für das verwendet werden, wofür sie erhoben werden, ist doch auch kein so großes Problem. Bei der Ökosteuer beispielsweise ist das Hauptziel doch die Verringerung der Umweltbelastung durch Benzinverbrauch - und DAS WURDE ERREICHT! Ich weiß nicht mehr die genauen Zahlen, aber der Rückgang des Benzinverbrauchs seit Einführung der Ökosteuer ist wirklich erstaunlich - bloß, daß solche positiven Meldungen in der Medienlandschaft nunmal ziemlich untergehen. Wofür die Steuereinnahmen dann letztlich verwendet werden, ist doch völlig unerheblich. Gut, beim Solizuschlag kann man das natürlich etwas anders sehen ...

Pat: Gute Punkte, die du da aufgezählt hast. Aber wie soll man das ändern? Ich weiß es wirklich nicht. Der Lobbyismus ist ja weißgott kein neues Problem, bloß früher hatte der Staat halt noch etwas mehr Geld zur Verfügung ...

Was die Sache mit der Zumutbarkeit angeht, erinnere ich mich übrigens an einen IMHO ziemlich guten Vorschlag eines meiner Professoren. Demnach würden nämlich alle Verdienste aus Arbeiten, für die man WENIGER verdient denn als reiner Arbeitslosen-/Sozialhilfeempfänger, sozusagen zur Hälfte gegengerechnet. Schwer zu beschreiben. Ein einfaches Beispiel:
Arbeitslosengeld 500. Für eine einfach Arbeit könnte man 400 verdienen. Warum also annehmen? Wäre doch Blödsinn.
Aber nicht, wenn die Hälfte der 400 - also 200 - von den 500 Arbeitslosengeld abgezogen würden. Die restlichen 300 würde der Mehr-oder-weniger-Arbeitslose dann noch erhalten. Zusätzlich zu den 400 aus der einfachen Tätigkeit.
Ergäbe insgesamt 700 Geldeinheiten statt 500.
Wäre eine einfach, aber effektive Methode, von der alle profitieren würden. Wird aber leider wahrscheinlich nie umgesetzt werden ...

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Ich bin irgendwie skeptisch, ob aufgrund von Benzinsteuern wirklich soviel weniger gefahren wird. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

Das Problem mit dem Lobbyismus ist halt, dass sich die Katze nicht selbst in den Schwanz beisst. D.h. diejenigen, die genug mächtig wären, um das System zu ändern, sind selber irgendwie damit verbunden und haben daher ein persönliches Interesse daran, alles beim alten zu lassen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" />

Es ist unbestritten, dass es sich für einen Arbeitslosen auch finanziell lohnen muss, wieder arbeiten zu gehen. Sonst fehlt ein wesentlicher Anreiz. Von daher finde ich diesen Vorschlag gar nicht so schlecht. Auf der anderen Seite sollte man halt den Arbeitsverweigerern wirklich nur einen Existenzminimum sichernden Betrag auszahlen, der gerade so reicht.

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weitestgehend d´accord, ich gebe jedoch zu bedenken, dass die nackten zahlen eine andere sprache sprechen:

den 4.000.000 und irgendwas arbeitslos gemeldeten stehen nur eine begrenzte anzahl von offenen stellen gegenüber. und solange dieses missverhältnis besteht, ist mmn. eine dikussion über zumutbare arbeit eher makkulatur


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Tja, vielleicht sollte sich die Bundesregierung ein Beispiel an Till Eulenspiegel nehmen - der konnte in Rekordzeit Kranke "heilen"... (frei nach dem Motto: den Letzten beißen die Hunde).
Also, einfach mehr Fantasie walten lassen:
Man schaffe ein paar wirklich unzumutbare Stellen und biete sie in einer großen Kampagne den über 4000000 Arbeitslosen an. Damit hat man zwar das Problem nicht gelöst, aber wenigsten erfolgreich die Kosten gedrückt...

Die Zumutbarkeitsdebatte ist ein reines Ablenkungsmanöver - allenfalls das Schwarzarbeit-Problem ist noch diskussionswürdig.



Sterben geht immer - mal schauen was vorher geht
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Verdienen die Politiker denn wirklich zu viel? Von Managergehältern in der Wirtschaft sind Minister und Abgeordnete meilenweit entfernt.

In Sachen Altersversorgung sieht die Lage anders aus: großzügige Übergangsgelder, Versorgungsansprüche nach wenigen Wochen Amtszeit - solche Regelungen sind in der Wirtschaft undenkbar. Und: Wer im Laufe seiner politische Karriere mehrere Ämter bekleidete, und das ist bei fast allen ranghöheren Volksvertretern der Fall, darf im Ruhestand die für jedes Amt vorgesehene Altersversorgung einheimsen.

Das monatliche Amtsgehalt des Kanzlers

...........beträgt 15.900 Euro. Einmal pro Jahr bekommt er Weihnachtsgeld in Höhe von 12.854 Euro und eine Aufwandspauschale von 12.270 Euro. Ist der Kanzler auch Bundestagsmitglied, gibt es für diesen "Nebenjob" 3.505 Euro. Ausserdem bekommt der Regierungschef eine Amtswohnung gestellt.

Scheidet Kanzler Schröder aus seinem Amt aus, hat er, verteilt auf 36 Monate, Anspruch auf insgesamt 310.000 Euro Übergangsgeld. Geht er sofort in den Ruhestand und legt alle politischen Ämter nieder, stünden ihm monatlich 8.303 Euro zu. In dieser Altersversorgung sind alle bisherigen Ansprüche aus seinen Tätigkeiten als Kanzler, Ministerpräsident von Niedersachsen, Landtags- und Bundestagsabgeordneter zusammengefasst.

Hans Eichel und seine Kolleginnen und Kollegen

...........verdienen jeweils 12.820 Euro im Monat. Hinzu kommen einmal pro Jahr: Weihnachtsgeld in Höhe von 11.064 Euro und eine steuerfreie Aufwandsentschädigung von 3.681 Euro. Ist ein Bundesminister gleichzeitig Bundestagsmitglied, kassiert er zusätzliche 3.505 Euro monatlich

Für jeden Monat Amtszeit gibt es einen Monat Übergangsgeld (12.820 Euro) - mindestens sechs Monate, höchstens drei Jahre. Wer drei Jahre im Amt war, bekommt folgendes Übergangsgeld gezahlt: drei Monate 12.820 Euro und weitere 33 Monate 6.410 Euro Übergangsgeld, insgesamt also etwa 250.000 Euro.

Wer mindestens zwei Jahre im Amt ist, hat Anspruch auf eine Altersversorgung. Diese steigt mit jedem weiteren Amtsjahr. Ein Minister, der nach vier Jahren ausscheidet, erhält ab dem 55. Lebensjahr 3.720 Euro monatlich. Maximal kann ein ehemaliger Minister eine Altersversorgung von 9.615 Euro bekommen (nach 22 Jahren im Amt). Allerdings: Übergangsgeld und Altersversorgung werden gekürzt, wenn der Ex-Minister weiterhin im Bundestag sitzt.

Mitglieder des Bundestages

..........bekommen eine zu versteuernde Grundentschädigung von 7.009 Euro pro Monat. Dazu kommt eine monatliche Kostenpauschale von 3.503 Euro (steuerfrei). Von dieser Kostenpauschale müssen die Abgeordneten Kosten für Büroräume, Reisen Verpflegung usw. bezahlen. Anspruch auf Weihnachtsgeld haben die "Bundestagsler" nicht.

Scheiden Abgeordnete des Bundestages aus ihrem Amt aus, bekommen Sie Übergangsgeld. Dieses entspricht der Abgeordnetenentschädigung - 7.009 Euro. Für jedes Jahr der Mitgliedschaft im Bundestag gibt es einen Monat Übergangsgeld, maximal 18 Monate lang.

Wer mindestens acht Jahre im Bundestag sitzt, hat Anspruch auf eine Altersentschädigung. Bei achtjähriger Mitgliedschaft beträgt die Pension 1.682 Euro monatlich. Sie wird ab dem 65. Lebenssjahr ausgezahlt. Wer länger im Bundestag sitzt, kann mehr bekommen. Wer nach 23 Jahren aus dem Bundestag ausscheidet, bekommt ab dem 55. Lebensjahr monatlich 4.836 Euro.


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Das sind die Leute, die den Leuten die Renten kürzen wollen, die dieses Land aufgebaut haben.

Das sind die Leute, die sich von den 5% schmieren lassen, die 90% des Kapitals in Deutschland halten.

Das sind die Leute, die in betracht ziehen, selbst die 300,- EUR monatliche Sozialhilfe noch zu kürzen.

Das sind die Leute, die den Karren in den Dreck gefahren haben und nun die Schwächsten der Gesellschaft als Sündenböcke hernehmen und dafür bluten lassen wollen: Arbeitslose, Rentner, Behinderte und chronisch Kranke.

Gute Nacht.


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Kann so gesehen werden <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />

Oder:

Erschlagt alle Hilfsbedürftigen, treibt alle Chronisch Kranken in den Selbstmord und verbraucht alle Arbeitslose in sinnlose Kriege a la Kosovo/Afghanistan.
Dann geht es denen welche nicht betroffen sind wieder GUT <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />

Meiner Meinung nach tendiert es zum letzteren <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" />

Sternenschweif

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Ddraiggy, mit der Polemik wirst du hier kaum noch jemanden beeindrucken können ...

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Hi Ralf kleine Anmerkung, abgesehen von den abschliessenden Sätzen ist Ddraigs kursiv sarkistischer Text ist meiner Meinung nach keine Polemik, es sind Zahlen und Berechnungen die Du jederzeit nachprüfen kannst. Man nennt so was auch Fakten <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />.
Die netten Nachsätze sind es zwar, trotzdem steckt ein Körnchen Wahrheit darin. Wenn diese auch auf diverse Manager übertragbar sind.
Und wenn es an das Thema Berufspolitiker geht, nun da geht bei mir auch gelegentlich die Sachlichkeit verloren.
Hat jemand mal den Dokumentarfilm "Herr Wissmann (oder so ähnlich) von der CDU gesehen? Also mir wurde nach diesem Film einiges klar ...

vermittelnd
Pat



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Polemik, aha. Mit wie grossen Scheuklappen vor den Augen kann man denn noch durchs Leben rennen ?

Polemik.....

Was mich hier wirklich aufregt ist folgendes: Ich glaube nicht, das es den hier anwesenden Verfechtern der asozialen und menschenverachtenden Reformen jemals in ihrem Leben wirklich dreckig gegangen ist. Das sie mal ganz, ganz unten waren. Trotzdem stellen sie sich mit einer unglaublichen Arroganz hier hin und behaupten "Hey - wir können ruhig alle auf ein bischen was verzichten, es geht uns doch gut !"

Ja - mag sein das es EUCH gut geht. Aber es gibt sehr viele Menschen in diesem Lande, denen es jetzt schon mehr als dreckig geht. Menschen, die nicht mehr wissen, wie sie ihre Kinder versorgen sollen, oder ihre Miete zahlen sollen oder ihre Arztrechnungen, etc. Und die auf überhaupt nichts mehr verzichten können, weil sie jetzt schon viel zu wenig zum Leben haben.

MIR geht es auch noch ziemlich gut. Jedenfalls ist es mir in meinem Leben schon wesentlich schlechter gegangen. Vielleicht sind deshalb meine Toleranzgrenzen wesentlich enger gesteckt. Weil ich es nicht hinnehmen kann, das die Verbrecher die für die Katastrophe in diesem Land verantwortlich sind, geschont und belohnt werden - während die schwächsten Glieder der Gesellschaft noch weiter in den Dreck gezogen werden.

Ich erwähnte schon, das ein winziger Teil der Bevölkerung 90% des Kapitals hier in Deutschland hält. Die Firmenkapitäne, die Grossaktionäre, die Vorstandsräte. Diese Leute spielen an der Wirtschaft herum, verlangern ihre Firmen ins Ausland und schieben ihre Schwarzgelder in die Schweiz. Das sind die Verantwortlichen für das Desaster - zusammen mit ihren herumstümpernden Bundestags-Marionetten.

Werden die jetzt mal zur Kasse gebeten für den Mist den sie verzapft haben ? Nein, im Gegenteil. Stattdessen wird für wirtschaftskriminelle Machenschaften eine Generalamnestie ausgesprochen. Stattdessen werden sie mit einem Pauschalsteuersatz von 25% für ihr unterschlagenes Kapital belohnt.

Das Geld holt man sich lieber wieder von denen, die ohnehin nix mehr haben.

Es tut mir leid, aber wer diese "Reformen" wirklich als "notwendig" anerkennt, ist in meinem Augen menschlich und moralisch ganz unten angekommen. Und dem bleibt nur zu wünschen, das er selbst mal bis zum Scheitel in der Scheisse steckt in die er die anderen jetzt fallen lässt.

Vielleicht würden ein paar Nächte auf der Parkbank mit einer Zeitung als Decke vielen mal die Augen öffnen.

Aber da diese Diskussion sich mittlerweile sowieso in den Schwanz beisst und weil auch niemand etwas sehen wird, der nichts sehen will, steig ich hier lieber mal aus. Sonst gibt's nacher wieder nur böse Worte die besser ungesagt geblieben wären.


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Sorry, Ddraigy, das finde ich ziemlich mies, dass du uns jetzt alle als Unsoziale hinstellen willst, die auch noch dem Obdachlosen das Geld aus seinem Bettelhut ziehen wollen. Zeig mir bitte, wo irgendjemand so etwas gesagt hat.
Die Diskussion hat sich doch daran entzündet, was für Arbeit zumutbar ist. Die Leute von denen du jetzt sprichst, machen i.A. schon die "niederste" Arbeit, oder versuchen so eine zu bekommen, davon hat bisher noch niemand geredet. Das ist schon ziemlich extreme Wort-im-Mund-Umdreherei, die du hier betreibst.


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Ach, Ddraiggy, du beginnst mich zwar endlich mal wieder furchtbar zu nerven, aber keine Sorge - auch ich habe gelernt und kann mich mittlerweile relativ problemlos beherrschen.

Flash hat einiges ja schon angedeutet, aber zu meinem Polemik-Vorwurf: Es ist NICHTS ANDERES als Polemik, wenn man die Entscheidungen über Geld an den Gehältern derjenigen mißt, die die Entscheidungen treffen.
Es wird jetzt wirklich mal Zeit für ein Grundsatz-Statement meinerseits. Das hat nichts mit aktuellen Ereignissen zu tun, sondern ist einfach meine grundsätzliche Meinung zu dieser Thematik (und das nicht erst seit gestern):

Gerade du, Ddraiggy, aber auch sonst sehr viele in Deutschland, tun immer so (ob bewußt oder unbewußt, sei mal dahingestellt), als ob alle, die viel Geld verdienen, schlimmer seien als Sauron und Darth Vader zusammen.
Dabei wird sehr gerne vergessen, daß die allermeisten davon auch sehr, sehr hart für dieses Geld arbeiten. Und vor allem dafür gearbeitet haben, überhaupt die Chance zu bekommen. Das beginnt ja bereits mit der Schule. Wie viele Schüler verschwenden ihre berufliche Zukunft, weil sie zu faul oder zu stur sind, um in der Schule etwas zu lernen?
Wieviele sind nicht bereit, sich ein Studium selbst zu finanzieren, indem man nebenbei arbeitet? Wieviele sind nicht bereit, 12 Stunden am Tag zu arbeiten und dabei u.U. auch noch das gesamte Privatleben zu opfern?
Zudem haben wir in Deutschland bekanntlich ein progressives Steuersystem. Wer auch nur einigermaßen wohlhabend ist, muß insgesamt deutlich über 50% seines Einkommens an den Staat zahlen! Es ist doch kein Wunder, daß die meisten Superreichen in sogenannte "Steuerparadiese" fliehen - gerade in Deutschland ist die Steuerbelastung der Wohlhabenden unglaublich hoch.
Um das ganz klar zu sagen: ES IST KEIN VERBRECHEN, VIEL GELD ZU VERDIENEN!

Neinnein, mein Freund, wer es in Deutschland zu etwas bringen will, der muß wirklich verdammt hart dafür arbeiten (Ausnahmen gibt es immer). Dazu ist nunmal nicht jeder bereit. Was ja auch nicht schlimm ist. Aber mit den Konsequenzen muß man dann halt einfach rechnen und leben.

Mir ist klar, daß das jetzt ziemlich arrogant klingen mag (wobei ich selbst keineswegs alles dem Beruf opfern werde, das kann ich garantieren ...). Und natürlich gibt es viel zu viele, die ihren Job verlieren, obwohl sie wirklich alles getan haben, was in ihrer Macht steht. Das betrifft vor allem ältere Arbeitslose, die meist alleine aufgrund des Alters vor die Tür gesetzt werden und dann trotz sehr guter Qualifikation keine neue Stelle mehr finden.
Aber es ist nunmal auch Fakt, daß mindestens genauso viele (vor allem Junge) selbst daran schuld sind, daß sie keinen (guten) Job bekommen! Deren Allgemeinbildung ist ja oft genau so schlecht wie ihre Manieren und ihre Motivation. Und es ist ja nichts Neues, daß es immer mehr junge Menschen gibt, die nichtmal mehr richtig Lesen und Schreiben können. Und denen das vollkommen egal ist ... Einen Job muß man sich nunmal auch erarbeiten.

Die Arbeitslosen sind sicher nicht die Täter, zu denen sie von Medien und Politikern unverschämterweise manchmal gemacht werden. Aber sie sind garantiert auch nicht die reinen Opfer, zu denen sie von anderen Medien und Personen gerne gemacht werden.

Noch extremer ist es doch beim Gesundheitswesen: Es gibt UNZÄHLIGE FÄLLE von Bürgern, die sich unnötige (und teure) Therapien oder Kuren einfach erschleichen. Dadurch steigen dann natürlich die Kosten. Sicher sind auch andere daran beteiligt (korrupte Ärzte beispielsweise, die sich von Pharma-Unternehmen bestechen lassen), aber gerade in diesem Bereich können die Politiker eigentlich am wenigsten für die Krise. Wäre nicht die gesamte Gesellschaft so unsozial, hätten wir nicht diese Probleme. Jeder schreit "alles sozial ungerecht", aber wenn es an seinen eigenen Geldbeutel geht, sperrt er sich gegen alle Reformvorschläge - das betrifft die Reichen nicht mehr als den Mittelstand oder die Armen.

Man kann nicht immer nur alle Schuld auf den Staat oder die Politiker schieben. Das ist einfach Blödsinn!
Außerdem: Bekanntlich kann JEDER selbst Politiker werden ... aber wieviele engagieren sich denn heute noch in Parteien? Natürlich ist das schwierig und zeitaufwendig, oft sicher auch extrem frustrierend - aber die Möglichkeit ist jederzeit da!

Und eines noch, Ddraiggy: Wenn du die Argumentation "Uns geht es doch immer noch gut" schon schwachsinnig findest - was sollen wir dann von deinem tollen Argument "Euch ging es noch nie schlecht und außerdem seid ihr viel zu jung, um das zu beurteilen" halten, hm? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />

So, ich warte gespannt auf die Konterattacken auf meinen sicher eher unpopulären Beitrag. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/devil.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 22/10/03 10:32 AM.
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