Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
Previous Thread
Next Thread
Print Thread
Page 73 of 285 1 2 71 72 73 74 75 284 285
Joined: Mar 2003
old hand
Offline
old hand
Joined: Mar 2003
Quote
Wenn das eine Moralkeule ist (aber eigentlich denke ich nicht das Du dich auf meinen Post bezogen hast), dann ist das halt deine freie wertung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Nein, das mit der Moralkeule bezog sich auf keines der Posts hier. Ich hoffe doch wir können ohne eine solche auskommen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
Joined: Mar 2003
Location: Germany
veteran
Offline
veteran
Joined: Mar 2003
Location: Germany
Quote
Vielleicht würde eine solche Befragung und deren Ergebnis aber auch eine türkische Regierung mal zum Nachdenken anregen. Über die Gesetze die sie haben, über die Ungleichheit zwischen Mann und Frau und über allgemeine Freiheit. Jede Nation, die in die EU will muss sich deren Bedinguen und Gesetzen anpassen. Die Frage ist, wie weit das die Türkei kann.

Und Du denkst, es reicht nicht, wenn die EU das streng überprüft - u.a. anhand der Kopenhagener Kritierien und einiger weiterer die seit letzter Woche für die Türkei aufgestellt wurden? Wenn der Beitritt eines Staates intensivst aus allen Ecken überprüft wird, dann der der Türkei. Da braucht es sicherlich nicht eine Unterschriftenaktion der Union für. Was vielmehr Not tut, ist allerdings eine gewisse Aufklärung über die Türkei innerhalb der EU - denn ich weiß momentan nicht gerade, über welche Gesetze und ähnliches Du sprichst.


@Flash:

Quote
Ich finde absolut nichts schlimmes an der CDU-Aktion. Es ist vielleicht ein wenig heuchlerisch, sich bei nur einem Thema auf das Interesse des Volkes zu berufen, auch wenn einem dieses sonst am Allerwertesten vorbeigeht, aber etwas illegitimes oder unmoralisches kann ich daran wirklich nicht erkennen.

Illegitim vielleicht nicht... denn jeder kann machen, was er will. Allerdings würde ich beim Begriff "unmoralisch" vorsichtig sein. Man darf nicht vergessen, daß die Union selbst bis vor kurzem der Türkei den Beitritt stets vor Augen gehalten hat. Als es allerdings immer wahrscheinlicher wurde, hat sie eine 180°-Drehung hingelegt und lehnt den Beitritt der Türkei nun ab. Daß das ganze nur deshalb so geschieht, weil sich die Union bei denjenigen anbiedern will, die eben nur aus fragwürdigen Gründen gegen einen Türkei-Beitritt sind und weil sie nicht gerade viel über die Angelegenheit wissen, ist mir zumindest klar. Insofern will die Union niemanden aufklären, sondern die Stimmung in der Bevölkerung, die auf Grund fehlender oder falscher Auseinandersetzung mit dem Thema vorhanden ist, für ihre Zwecke ausnützen und damit den Rückgang bei den Umfrageergebnissen stoppen. Genau das gleiche haben sie auch in Hessen veranstaltet, als es gegen die doppelte Staatsbürgerschaft ging. Mit dem Ergebnis, daß Roland Koch die Wahl gewann, die Union damit die Mehrheit im Bundesrat bekam und die Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes blockierte.
Sowas nennt man im Allgemeinen schlichtweg Populismus - dem Volk aufs Maul schauen und dementsprechend die eigenen Vorgehensweise ändern, ganz gleich, was man selbst denkt oder vor einigen Jahren gar öffentlich von sich gegeben hat.
Wenn Du mit dieser Art und Weise keine Probleme hast, dann beglückwünsche ich Dich.


Quote
Ich finde es eher fragwürdig, wenn es jetzt von allen Seiten heißt, gegen den EU-Beitritt der Türkei zu sein würde die Gefühle unserer türkischen Mitbürger verletzen und der Integration schaden. Tut mir leid, ich sehe nicht ein, daß Deutschland jetzt bei außenpolitischen Entscheidungen auf bestimmte Interessengruppen zu hören hat. In einem freien Land sollte jeder das Recht auf seine Meinung haben ohne gleich eine Moralkeule übergebraten zu kriegen.

Es geht nicht darum, OB jemand gegen einen Beitritt oder gar gegen Beitrittsverhandlungen ist, sondern WARUM jemand so denkt. Und bei der Union geht es - wie erwähnt - vor allem darum, daß sie sehr lange Zeit dafür war und nun, als Kontrapunkt gegen den Regierungskurs, dagegen ist. "Fähnlein im Wind"...
Abgesehen davon hat die deutsche Regierung bei ihre Entscheidungen sehr wohl auf verschiedenste Interessengruppen zu achten, auf was denn bitte sehr sonst? Immerhin vertritt sie die Interessen der Bevölkerung, so hat sie auch auf das Volk zu hören. Daß die Türken nicht wahlberechtigt sind, senkt ihre Bedeutung in diesem Interessenkarussel jedoch beträchtlich... und damit hat die Regierung nicht so sehr auf die Türken zu achten wie auf eventuelle andere Gruppen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß es ein Trugschluß ist zu denken, daß man in der Außenpolitik frei von der Leber weg entscheiden würde. Ganz zu schweigen davon, daß Deutschland eigentlich gar keine Entscheidung zu treffen hat... denn es gibt klipp und klar gewisse Kriterien, die der Türkei gestellt wurden, und wenn sie sich an diese hält, dann sehe ich - ähnlich wie Stone - keinen Grund gegen einen Beitritt. Außer natürlich, die EU wollte sich komplett unglaubwürdig machen... was im Zusammenhang mit dem letzten Golfkrieg ja fast schon erreicht war.

Quote
Und bevor jemand fragt: Ja, ich bin gegen den EU-Beitritt. Nunja, die EU ist meiner Meinung nach so oder so zum Scheitern verurteilt.

Und mit welcher Begründung? (abgesehen davon, daß es zuerst nur um Beitrittsverhandlungen geht)


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
Joined: Mar 2003
Location: Krynn
veteran
Offline
veteran
Joined: Mar 2003
Location: Krynn
Mir ist ja wieder mal überhaupt nicht klar, warum ausgerechnet Elgi hier über die "Vollmitgliedschaft der Türkei" lamentiert.

Ich meine: Er ist Türke, er ist schon lange hier Mitglied und voll ist er auch meisstens - also wozu das Gemecker ?

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Ja ist gut, ich geh ja schon.....


Joined: Mar 2003
Location: Germany
veteran
Offline
veteran
Joined: Mar 2003
Location: Germany
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
Joined: Nov 2003
Location: Germany, Mainz
veteran
Offline
veteran
Joined: Nov 2003
Location: Germany, Mainz
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Der war gut.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
Joined: Mar 2003
old hand
Offline
old hand
Joined: Mar 2003
Quote

Illegitim vielleicht nicht... denn jeder kann machen, was er will. Allerdings würde ich beim Begriff "unmoralisch" vorsichtig sein. Man darf nicht vergessen, daß die Union selbst bis vor kurzem der Türkei den Beitritt stets vor Augen gehalten hat. Als es allerdings immer wahrscheinlicher wurde, hat sie eine 180°-Drehung hingelegt und lehnt den Beitritt der Türkei nun ab. Daß das ganze nur deshalb so geschieht, weil sich die Union bei denjenigen anbiedern will, die eben nur aus fragwürdigen Gründen gegen einen Türkei-Beitritt sind und weil sie nicht gerade viel über die Angelegenheit wissen, ist mir zumindest klar. Insofern will die Union niemanden aufklären, sondern die Stimmung in der Bevölkerung, die auf Grund fehlender oder falscher Auseinandersetzung mit dem Thema vorhanden ist, für ihre Zwecke ausnützen und damit den Rückgang bei den Umfrageergebnissen stoppen. Genau das gleiche haben sie auch in Hessen veranstaltet, als es gegen die doppelte Staatsbürgerschaft ging. Mit dem Ergebnis, daß Roland Koch die Wahl gewann, die Union damit die Mehrheit im Bundesrat bekam und die Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes blockierte.
Sowas nennt man im Allgemeinen schlichtweg Populismus - dem Volk aufs Maul schauen und dementsprechend die eigenen Vorgehensweise ändern, ganz gleich, was man selbst denkt oder vor einigen Jahren gar öffentlich von sich gegeben hat.
Wenn Du mit dieser Art und Weise keine Probleme hast, dann beglückwünsche ich Dich.


Ich gebe zu, ich weiß nicht, wann die Union ihren Kurs geändert hat. Aber die Angie redet doch schon lange von einer privilegierten Partnerschaft, könnte es sein, daß die Kehrtwende mit dem Führungswechsel in der Union kam?
Abgesehen davon habe ich kein Problem damit, wenn jemand dem Volk auf's Maul schaut. Dafür sollten Politiker eigentlich da sein. Ich habe auch kein Problem damit, wenn jemand seine Position ändert, weil er entweder einsieht, daß er falsch lag, oder weil er einsieht, daß das Volk etwas anderes will, oder was hältst Du z.B. von Kerrys jetziger Ablehnung des Irakkriegs? Daß dies nicht die Hauptmotivation der Union ist, gebe ich zu. Man hört halt besonders gerne aufs Volk, wenn man in der Opposition ist. Gut möglich daß die Union, käme sie morgen an die Regierung, plötzlich anderer Meinung wäre.


Quote
Es geht nicht darum, OB jemand gegen einen Beitritt oder gar gegen Beitrittsverhandlungen ist, sondern WARUM jemand so denkt. Und bei der Union geht es - wie erwähnt - vor allem darum, daß sie sehr lange Zeit dafür war und nun, als Kontrapunkt gegen den Regierungskurs, dagegen ist. "Fähnlein im Wind"...
Abgesehen davon hat die deutsche Regierung bei ihre Entscheidungen sehr wohl auf verschiedenste Interessengruppen zu achten, auf was denn bitte sehr sonst? Immerhin vertritt sie die Interessen der Bevölkerung, so hat sie auch auf das Volk zu hören. Daß die Türken nicht wahlberechtigt sind, senkt ihre Bedeutung in diesem Interessenkarussel jedoch beträchtlich... und damit hat die Regierung nicht so sehr auf die Türken zu achten wie auf eventuelle andere Gruppen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß es ein Trugschluß ist zu denken, daß man in der Außenpolitik frei von der Leber weg entscheiden würde. Ganz zu schweigen davon, daß Deutschland eigentlich gar keine Entscheidung zu treffen hat... denn es gibt klipp und klar gewisse Kriterien, die der Türkei gestellt wurden, und wenn sie sich an diese hält, dann sehe ich - ähnlich wie Stone - keinen Grund gegen einen Beitritt. Außer natürlich, die EU wollte sich komplett unglaubwürdig machen... was im Zusammenhang mit dem letzten Golfkrieg ja fast schon erreicht war.

Du widersprichst dir hier selbst. Auf die Mehrheit des Volkes zu hören ist "Populismus", "dem Volk auf's Maul schauen", "Fähnlein im Wind", auf die Minderheit zu hören ist "auf das Volk hören". Aber zum Glück relativierst Du diese Aussage ja selbst.
Daß Deutschland (ich würde eher sagen Europa) keine Entscheidung zu treffen hat, kann ja wohl nicht Dein ernst sein, oder? Von wem muß sich Europa seine Beitrittsentscheidungen denn diktieren lassen? Von der Türkei? Von Amerika?

Quote
Quote
Und bevor jemand fragt: Ja, ich bin gegen den EU-Beitritt. Nunja, die EU ist meiner Meinung nach so oder so zum Scheitern verurteilt.

Und mit welcher Begründung? (abgesehen davon, daß es zuerst nur um Beitrittsverhandlungen geht)

Daß es im Moment um Beitrittsverhandlungen geht, ist mir klar. Aber soll ich sagen "ich bin gegen Beitrittsverhandlungen"? Das stimmt zwar auch, ist aber eine Folge von ersterem und nicht dessen Ursache.

Zu Punkt 1.
- Die Türkei gehört einem anderen Kulturkreis an, als Europa. Ich hätte kein generelles Problem mit einer Wirtschaft oder Währungsunion mit der Türkei. Aber die EU ist mehr als das.
- Die Türkei wird bei ihrem Beitritt oder kurz danach das Bevölkerungsreichste Land der EU sein, und somit großen Einfluß auf die EU-Politik haben. Das stellt deswegen ein Problem dar, weil eben in vielen Bereichen die Interessen der Türkei und der anderer europäischer Länder sich entgegenstehen. Und der Türkei traue ich in etwa so viel diplomatische Feinheit zu, wie Polen. Erdogan hat ja bereits angekündigt, daß für ihn türkische Interessen an erster Stelle stehen (was ich ihm nicht übelnehmen kann!). Das würde das Ende eines (kaum wahrnehmbaren) Reformprozesses bedeuten und die EU in ihrem momentanen undemokratischen Status Quo erstarren lassen.
- Es ist möglich, daß durch die EU die Gesellschaftsform der Türkei unterwandert wird. Ich gebe zu, hier kenne ich mich womöglich zu wenig aus. Ich weiß z.B. nicht, ob es in der Türkei erlaubt ist, seine Kinder auf eine islamisch geprägte Privatschule zu geben. Mit dem EU-Beitritt wäre die Möglichkeit gegeben, dies im europäischen Ausland zu tun, oder zumindest die Kinder z.B. zum Onkel nach Deutschland zu geben, wo an den Schulen kein Kopftuchverbot herrscht.
- Die Türkei hat Grenzen zu Ländern, auf die ich im Moment nicht scharf als Nachbarstaaten der EU bin.
- Die Türkei hat völkerrechtswidrig halb Zypern annektiert, hält das bis heute für ordentliche Politik, hat extra Festlandtürken in Nordzypern angesiedelt, um die Annexion zu manifestieren und erkennt bis heute die Republik Zypern nicht an.
- Die mit der EU einhergehende freie Wohnsitzwahl würde ohne Zweifel ein Wanderungswelle von der Türkei nach Europa und insbesondere nach Deutschland nach sich ziehen. Ich halte dies für höchst bedenklich.
- Die Mehrheit der Bürger der jetzigen EU ist gegen einen Beitritt. Das ist kein Grund gegen einen Beitritt zu sein, aber ein Grund gegen den Beitritt. Ich war auch immer für den Euro, aber trotzdem immer schon der Meinung, daß dieser in Deutschland nicht hätte eingeführt werden dürfen.

Ich bin übrigens an Gründen für einen Türkeibeitritt durchaus interessiert. Ich war lange Zeit relativ unentschlossen, aber letztlich habe ich für einen Türkeibeitritt nur "Signal an islamische Welt" "Wir haben's ihnen versprochen" (zu EWG-Zeiten) und "Wer dagegen ist, ist Ausländerfeindlich" vernommen.

Letze Woche gab es in der Zeit übrigens einige gute Berichte über das Thema. (Edit: Der letze Satz ist unabhängig von den vorherigen zu sehen. Ich merke gerade es liest sich, als ob in der Zeit die von mir genannten Gründe für einen Beitritt drinstehen. War nur als Hinweis gedacht.)

Zu Punkt 2.
Die EU wird scheitern, weil sie so von den Völkern Europas nicht gewünscht wird. Sie wird von den Machthabenden, die sich gerne in die Geschichtsbücher schreiben wollen, durchgesetzt. Die EU ist im Grunde so ähnlich, wie die durch Anheiratung wachsende K&K-Monarchie. Das Problem ist - so was geht gut, solange es gut läuft. Aber die nächste Krisenzeit wird irgendwann kommen, davon bin ich überzeugt. Ein Volk rückt zusammen in einer Krise, ein Vielvölkerstaat bricht auseinander. Das ist für mich eine Lehre aus der Geschichte. Bis auf die Schweiz (die aber sowohl historisch als auch politisch eine absolute Ausnahmeerscheinung ist) gibt es kein Gegenbeispiel für diese Theorie.
Erschwerend kommt für die EU hinzu, daß sie nicht nur ein undemokratisches Gesetzgebungsverfahren hat, sondern beinahe ein Antidemokratisches. Die Gesetzgebung der EU in letzter Zeit ist der wahrgewordene Traum der amerikanischen Großindustrie, die ohne Rücksicht auf Verluste gegen die überwältigende Mehrheit der europäischen Bevölkerung durchgesetzt wird. Von der Gen-Gesetzgebung bis zu den Softwarepatenten.
Dann kommt die EU-"Verfassung", die diese Zustände noch manifestiert. Abstimmen dürfen wir natürlich nicht über sie, da wir ja einen mit verfassungsgebender Gewalt ausgestatteten Kanzler von Gottes Gnaden haben. Über nichts habe ich mich in letzter Zeit mehr aufgeregt, als daß Gerhard Schröder dem deutschen Volk offen ins Gesicht lügt ("Die deutsche Verfassung verbietet Volksabstimmungen"), und habe mir allein wegen diesen Satzes geschworen es lieber mit Ddraiggy zu halten und meinen Stimmzettel ungültig zu machen als ihn noch einmal zu wählen. Aber jetzt schweife ich ab...

Last edited by Flash; 12/10/04 04:23 PM.

"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
Joined: Mar 2003
Location: Krynn
veteran
Offline
veteran
Joined: Mar 2003
Location: Krynn
O Gott, jetzt ist sogar Flash in Punkto EU mit mir einer Meinung - das wird ja langsam richtig unheimlich.

Aber ich kann da nur beipflichten. Die EU ist ein Zwangskonstrukt selbstherrlicher Globalisierungspolitiker das in seiner politisch undemokratischen und wirtschaftlich desolaten Struktur keinerlei Rücksicht auf die individuellen Belange der einzelnen Mitgliedsländer nimmt und auch nicht nehmen kann.

Wenn Menschen von so unterschiedlichen Mentalitäten und politischen sowie wirtschaftlichen Interessen in einem von ihnen selbst grösstenteils abgelehnten System zusammengepfercht werden, hatte das für mich schon immer was von einem "Großeuropäischen Reich"

Hierzulande ist die EU im Grunde nur das Privatdenkmal eines narzistischen und inkompetenten Ex-Kanzlers, der aufgrund der Dämlichkeit dieser Nation 16 Jahre Zeit hatte, daran zu meisseln.

PS: Die katastrophalen Folgen der jüngsten EU-Osterweiterung werden wir im Laufe der nächsten Jahre noch deutlich zu spüren bekommen. Warum das in diesem Forum von einigen so idiotisch bejubelt wurde, weiss ich nicht. Ich kann mir das nur mit vorübergehender totaler geistiger Umnachtung erklären. Meiner Ansicht nach hat nämlich genau das der deutschen Wirtschaft endgültig den Todesstoss versetzt.

Aber zumindest können sich dadurch die Deutschen auch bald bei diesen Neumitgliedern an den Suppenküchen anstellen, wenn hier die Lichter ausgehen.

Last edited by Ddraigfyre; 12/10/04 06:16 PM.

Joined: Mar 2003
Location: Germany
veteran
Offline
veteran
Joined: Mar 2003
Location: Germany
Mangels Zeit kann ich momentan nicht auf die genannten Gründe gegen einen EU-Beitritt der Türkei eingehen. Auf die Theorie, daß die EU dem Untergang geweiht ist, will ich nicht eingehen. Aber eine Sache würde ich doch gerne noch mal aufgreifen:

Quote
Du widersprichst dir hier selbst. Auf die Mehrheit des Volkes zu hören ist "Populismus", "dem Volk auf's Maul schauen", "Fähnlein im Wind", auf die Minderheit zu hören ist "auf das Volk hören". Aber zum Glück relativierst Du diese Aussage ja selbst.

Ich habe nicht gesagt, daß die Regierung auf eine Minderheit hören muß. Allerdings vertritt sie eine Minderheit im Land genauso wie eine andere... oder eine Mehrheit.... de fakto vertritt sie alle Bürger im Land und muß sich dementsprechend konsistent verhalten.
Im Unterschied dazu ist es Populismus, wenn Du nicht auf die Interessen der Bürger hörst, sondern ihre Ängste und Befürchtungen dahingehend mißbrauchst, daß Du sie zu Deinem Wahlerfolg einsetzt, anstatt alles daran zu setzen, diese Ängste und Befürchtungen mit nicht-populistischen Informationen aufzulösen. Wenn das halbe Volk z.B. Angst davor hat, daß Millionen von Türken ins Land strömen werden, die CDU diese Befürchtung billigend in Kauf nimmt und mit ihrem Wahlkampf in die gleiche Kerbe schlägt, dann ist das Populismus. Denn die Befürchtung ist nicht begründet - genauso wie sie bei der Osterweiterung unbegründet war - wo die Immigrantenschwemme auch nicht eingesetzt, was u.a. an gesetzlichen Vorbeugungsmaßnahmen liegt. Sagen diejenigen Politiker etwas darüber, wenn sie die Angst vor der Osterweiterung schüren? Sagen etwa diejenigen, die vor den finanziellen Problemen bei einem Beitritt der Türkei etwas darüber, daß die EU wohl zwar Geld ausgeben wird, dieses Geld aber zu einem erklecklichen Teil aus Investitionen bestehen wird, die wiederum Gewinn abwerfen werden?

Quote
Daß Deutschland (ich würde eher sagen Europa) keine Entscheidung zu treffen hat, kann ja wohl nicht Dein ernst sein, oder? Von wem muß sich Europa seine Beitrittsentscheidungen denn diktieren lassen? Von der Türkei? Von Amerika?

Die Entscheidung wurde ja schon längst getroffen... man hat die Kopenhagener Kriterien aufgestellt und der Türkei die Beitrittsverhandlungen versprochen, wenn diese erfüllt werden. Dies ist nun der Fall, also gibt es Beitrittsverhandlungen. Was gibt es da noch zu entscheiden? Zudem gibt es gewisse andere fest gesetzte Kriterien, die man für einen Beitritt erfüllen muß... und ob die Türkei das tut, wird im Laufe der Verhandlungen klar werden. Alles weitere sehen wir dann... aber die Entscheidung, die die Regierung für Deutschland trifft, nämlich, daß sie einen Beitritt gutheißen würde, wenn alle Kriterien erfüllt sind, hat ja wohl weniger mit den Türken zu tun als mit den Gründen, die ihrer Meinung nach einfach für den Beitritt sprechen. Ob man die gut findet oder nicht, ist eine komplett andere Frage. Angesichts dessen halte ich es für eine mittelgroße Frechheit, der Regierung vorzuwerfen, daß sie bei dieser Entscheidung sich von der türkischen Minderheit ("Interessengruppen") beeinflussen lasse.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
Joined: Mar 2003
Location: Basel - CH
veteran
Offline
veteran
Joined: Mar 2003
Location: Basel - CH
Ich finde, die Türkei sollte in die EU aufgenommen werden, wenn sie die Kriterien erfüllt.

Aber eigentlich kann mir das ja egal sein, denn ich werde es wohl nicht mehr erleben, dass die Schweiz mitmacht... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Joined: Mar 2003
old hand
Offline
old hand
Joined: Mar 2003
Quote
Denn die Befürchtung ist nicht begründet - genauso wie sie bei der Osterweiterung unbegründet war - wo die Immigrantenschwemme auch nicht eingesetzt, was u.a. an gesetzlichen Vorbeugungsmaßnahmen liegt.

Es hat bisher keine starke Immigration stattgefunden, eben weil die Übergangsmaßnahmen noch in Kraft sind, wie Du selbst sagst. Diese müssen allerdings spätestens 7 Jahre nach Beitritt der Länder außer Kraft gesetzt werden. Dann erst wird man entscheiden können, ob eine Migrationswelle eingesetzt hat, oder nicht, nicht jetzt schon.
Die Mehrheit der in Deutschland lebenden Türken ist übrigens anderer Meinung als Du: Link.

Quote
Sagen diejenigen Politiker etwas darüber, wenn sie die Angst vor der Osterweiterung schüren? Sagen etwa diejenigen, die vor den finanziellen Problemen bei einem Beitritt der Türkei etwas darüber, daß die EU wohl zwar Geld ausgeben wird, dieses Geld aber zu einem erklecklichen Teil aus Investitionen bestehen wird, die wiederum Gewinn abwerfen werden?

Investitionen bringen Gewinn für die Firmen. Subventionen bringen allerhöchstens Gewinne für die Mitgliedsstaaten in Form von Steuereinnahmen. Das gilt selbstverständlich auch für die EU-Subventionen in Deutschland. Den wirtschaftlichen Teil habe ich aber bewußt außen vor gelassen.


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
Joined: Jun 2003
Location: Berlin
addict
Offline
addict
Joined: Jun 2003
Location: Berlin
Bisschen spitz gefragt: Was sind denn eigentlich "europäische" Kriterien? Ham and eggs? Norwegerpullover? Rotwein und Baguette? Jodler in Trachtenkostümen? Hooligans? Aristokratie und Adel? Arbeitslose Kumpels? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#27265 14/10/04 12:39 PM
Joined: Jun 2004
member
Offline
member
Joined: Jun 2004
Was haltet ihr von der Gebühr der GEZ die auf PC`s erhoben werden sollen?
Meine Meinung ist, dass der Bürger wiedermal aufs neue abgezockt wird.
Als ob wir nicht schon genug Abgaben leisten, denen Grosskopfeten fällt doch immer wieder was neues ein um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Wer weiss, vielleicht kommt ja mal eine Steuer auf die Luft die wir einatmen..... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />


Only live twice
#27266 14/10/04 12:42 PM
Joined: Nov 2003
Location: Luxembourg
veteran
Offline
veteran
Joined: Nov 2003
Location: Luxembourg
Steuer auf die Luft ist nichts Neues !!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Das hatten die Franzosen schon vor der Revolution ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />


"negotium perambulans in tenebris" She acquired her characterization as a winged demon of the night (Talmud), as dangerous vampire and succubus (Zohar), as mother of the incubi and as screeching night-owl (Bible). This Lilith -- the Merciful One save us!
#27267 14/10/04 12:44 PM
Joined: Jun 2004
member
Offline
member
Joined: Jun 2004
tia, die Franzosen sind uns weit voraus *lol*


Only live twice
#27268 14/10/04 01:24 PM
Joined: Nov 2003
Location: Luxembourg
veteran
Offline
veteran
Joined: Nov 2003
Location: Luxembourg
Wurde aber nach der Revolution wieder abgeschafft !!!
Warum bloss ???


"negotium perambulans in tenebris" She acquired her characterization as a winged demon of the night (Talmud), as dangerous vampire and succubus (Zohar), as mother of the incubi and as screeching night-owl (Bible). This Lilith -- the Merciful One save us!
#27269 14/10/04 01:33 PM
Joined: Nov 2003
Location: Germany, Mainz
veteran
Offline
veteran
Joined: Nov 2003
Location: Germany, Mainz
Nach der abschaffung der Monarchie waren so viele offene Luftröhren ausser betrieb das einfach mher Luft da war, und diese somit nicht mehr besteuert werden mußte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#27270 14/10/04 01:41 PM
Joined: Mar 2003
Location: Krynn
veteran
Offline
veteran
Joined: Mar 2003
Location: Krynn
GEZ-Gebühren auf PC's ?

Das war doch schon lange überfällig. Ebenso wie GEZ-Gebühren auf Navigationssysteme, Armbanduhren, Handys, Gameboys und Taschenrechner !!!

Und wenn man mit einigen dieser Dinger noch nicht die Tagesschau gucken kann, dann sicher bald. Also schonmal vorsorglich abkassieren !

Nee, also wenn ich überhaupt Gebühren zahlen würde, würde ich mich jetzt echt schon wieder aufregen...

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


#27271 14/10/04 05:01 PM
Joined: Jun 2003
Location: Berlin
addict
Offline
addict
Joined: Jun 2003
Location: Berlin
Das stimmt so nicht ganz. Wenn es in einem Haushalt bereits ein Fernsehgerät gibt, für das Gebühren entrichtet werden, entsteht keine Extra-Gebühr! Damit will man scheinbar "nur" Studentenbuden belasten oder wahrscheinlich Unternehmer, die im Büro ohnhin kein Fernsehgerät haben dürfen. Fragt mich nicht...

#27272 14/10/04 07:19 PM
Joined: Mar 2004
Location: Berlin, Germany
veteran
Offline
veteran
Joined: Mar 2004
Location: Berlin, Germany
Demetaris liegt mit ihrer Vermutung wahrscheinlich richtig.

Die GEZ hat auch ganz ernsthaft argumentiert, dass für die Fernsehgeräte in Displays für Videospielgeräte Gebühren zu zahlen sei (wir haben da nur ein paar tausend...)

Der Hinweis, das Videospielkonsolen grundsätzlich mit einem TV-Gerät betrieben werden, dass jedoch bei Aufstellung dieser Displays weit und breit kein Antennenanschluss ist, und ein solches Anschliessen auch mißbräuchlich wäre, nützte wenig = eiserne Logik: Es ist ein Fernseher, man könnte => Gebühr!
(wir haben dann die Antennenbuchse verlötet)


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#27273 14/10/04 08:19 PM
Joined: Mar 2003
Location: Krynn
veteran
Offline
veteran
Joined: Mar 2003
Location: Krynn
Und eben genau da setzt die Logik beim PC aus.

Wer keinen Fernseher und kein Radio besitzt - wohl aber einen Computer - dem wird unterstellt, dass er damit ja auch Öffentlich-Rechtliche Sender empfangen könnte ( TV-Card, etc. ).

Ein Fernseher und ein Radio sind konzeptionell genau für diesen Empfang gebaut worden, ein PC hingegen nicht.

Wäre ich nun jemand, der kein Radio und kein Fernsehgerät besitzt und auch mit seinem PC keine Fernseh- oder Radiosendungen empfangen kann, so würde ich mich per gerichtlicher Klage gegen eine solche Gebühr zur Wehr setzen.

Es kann nicht angehen, das nun auch Geräte mit einer GEZ-Gebühr belegt werden, die im Grunde überhaupt nicht für den Empfang von Radio oder TV vorgesehen sind. Wenn man es damit trotzdem KÖNNTE, dann müssen sich die Rundfunkanstalten eben beim Hersteller von beispielsweise TV-Karten beschweren.

Ansonsten haben sie einfach Pech gehabt.


Page 73 of 285 1 2 71 72 73 74 75 284 285

Moderated by  Alix, ForkTong, Larian_QA, Macbeth 

Link Copied to Clipboard
Powered by UBB.threads™ PHP Forum Software 7.7.5