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Ralf #354492 07/08/08 02:42 PM
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Was den angeblichen DSA-Bonus betrifft (wie kann der eigentlich bei buad und Ddraiggy aufgebraucht sein, wenn es doch seit über einem Jahrzehnt kein DSA-Spiel mehr gab?)

Gerade WEIL es so lange schon kein DSA-Spiel mehr gab ... Vermutlich bin ich aufgrund der Machbarkeiten einfach zu anspruchsvoll geworden und stecke meine Erwartungshaltungen zu hoch. Jedenfalls haben die Mods auch Oblivion für mich erst spielbar gemacht. Und dort gibt es in der Sprachausgabe bei weitem nicht nur Halbsätze, sondern teilweise recht lange Erzählungen, dass ich mich manchmal schon fragte, wann der oder die denn mal fertig wird. Ich war aber generell nie ein Freund von seitenlangem Salmon bei CRPGs.

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Aber die größte Kritik scheint irgendwie von jenen zu kommen, die das Spiel gar nicht haben oder nur die Demo angespielt haben.

Bekannter Effekt. Liegt daran, dass man ungern zugibt ins Klo gegriffen zu haben, wenn man ein Schweinegeld für so ein Spiel bezahlt hat.


Ralf #354493 07/08/08 02:45 PM
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Das versucht wurde, das neue Regelwerk möglichst genau umzusetzen, habe ich auch gehört. Einige kleinere Anpassungen gab es aber wohl.

@Patarival : Wenn du das Gefühl hast, das Regelwerk sei nicht richtig umgesetzt worden, dann könnte das am Regelwerk selbst liegen, daß es dir nicht so zusagt.

Durchaus möglich. Ich selbst tue mich ziemlich schwer damit.


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Originally Posted by Ddraigfyre
Bekannter Effekt. Liegt daran, dass man ungern zugibt ins Klo gegriffen zu haben, wenn man ein Schweinegeld für so ein Spiel bezahlt hat.

Klar... es kann ja auch nicht daran liegen, daß man das Spiel erst zu schätzen lernt, wenn man es länger spielt... muß schon ein Griff ins Klo sein. rolleyes


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Originally Posted by Ddraigfyre

Bekannter Effekt. Liegt daran, dass man ungern zugibt ins Klo gegriffen zu haben, wenn man ein Schweinegeld für so ein Spiel bezahlt hat.


Und das sagst du zu jemandem, der "Diablo" nach einer Woche in die Ecke geschmissen und das auch hier im Forum erwähnt hat? badsmile

Ralf #354500 07/08/08 03:17 PM
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Nicht dass man mich heir falsch versteht, mir macht Drakensang jede Mange Spass - meinem Bruder übrigens auch.
Mir sagt lediglich das neue Regelnwerk nicht so zu aber das ist im Spiel selbst nicht so schlimm.

Dass es nicht eine weitere Nordland-Trilogie geben würde, war ja uns alles von Anfang an klar und - so viel ist sicher - ein solches Spiel hätte in der heutigen zeit nun wirklich keine Chance gehabt (ausser vielleicht bei uns).


Viel wichtiger ist doch die Frage, ob denn auch dem Käsetoast eine genügend wichtige Rolle zugeteilt wurde. grin

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Im Anaconda-Forum (das im Moment Probleme zu haben scheint - ich komme nicht rein) schrieb jemand etwas über einen gewissen Gästebucheintrag ... laugh wink
Im Spiel drin, wohlgemerkt ... wink

Ich selbst habe es noch nicht sehen können, ich warte noch auf mein Spiel, sozusagen. wink


Edit : Natürlich, nach Murphy's Gesetz habe ich das kaum geschrieben, schon geht das Forum wieder ... wink

Man spricht dort von Serverüberlastung - vermutlich war man doch nicht so ganz auf diesen Ansturm vorbereitet ...
http://www.anaconda-games.de/forum/viewtopic.php?t=8458

Last edited by AlrikFassbauer; 07/08/08 05:00 PM.

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elgi #354518 07/08/08 08:49 PM
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Originally Posted by the elgi & ralf comedian harmonists
Klar... es kann ja auch nicht daran liegen, daß man das Spiel erst zu schätzen lernt, wenn man es länger spielt... muß schon ein Griff ins Klo sein. rolleyes

Und das sagst du zu jemandem, der "Diablo" nach einer Woche in die Ecke geschmissen und das auch hier im Forum erwähnt hat?

Merke: Sticheln macht nur Spaß, wenn die Leute auch wie gewünscht reagieren. [Linked Image]

grin


Ralf #354529 08/08/08 07:13 AM
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Originally Posted by Ralf

Was den angeblichen DSA-Bonus betrifft (wie kann der eigentlich bei buad und Ddraiggy aufgebraucht sein, wenn es doch seit über einem Jahrzehnt kein DSA-Spiel mehr gab?)


Wie Ddraig schon schrieb: Es liegt *gerade* an der langen Zeit, die vergangen ist. Mein "DSA-Stand" hört irgendwo mit Borbarad und den Sieben Gezeichneten auf. Von aktuellen aventurischen Entwicklungen habe ich nichts mitbekommen, so dass ich befürchte, dass die von Dir angesprochenen (und begrüßenswerten!) Brückenschläge zum offiziellen Aventurien ebenso an mir vorbeigehen, wie das Treffen der Gruppe mit offiziellen aventurischen Persönlichkeiten. Sprich: ich zweifel, dass sich ein "heimisches Gefühl" einstellen wird weil ich annehme, dass sich zuviel getan hat. Aventurien ist vermutlich nicht mehr das, was es war, als ich es verlassen habe. Daher rührt auch meine Skepsis und mein Bangen, die ich Drakensang entgegenbringe: Wenn sich das "Ich bin in Aventurien!"-Gefühl nicht einstellt (einstellen sollte), muss Drakensang andere Qualitäten aufweisen, um mich in seinen Bann zu schlagen. Ich stelle also Ansprüche an Drakensang, die (weit) über "Hurra, es ist ein DSA-Spiel!" hinausgehen. Inzwischen gibt es ja vermehrt Hinweise darauf, dass Drakensang eben nicht nur von seinem DSA-Bonus lebt, was mich optimistischer stimmt und meine Skepsis mindert - ohne sie gänzlich zu zerstreuen natürlich. Zwerg bleibt Zwerg. wink


Originally Posted by Ralf

buad: Wenn du "The Witcher" erwartest, bist du bei "Drakensang" falsch. Warst es allerdings auch schon bei der NLT. Zum Grundkonzept von DSA gehört es und gehörte es schon immer, daß man HELDEN spielt. Die müssen sich natürlich nicht immer heldenhaft verhalten, aber letztlich stehen sie immer mehr oder weniger auf der Seite des Guten. Wer *böse* Charaktere spielen will, muß sich an D&D halten.


Da hats Du mich komplett falsch verstanden. Es geht mir überhaupt nicht darum, böse orientierte Gruppen/Charaktere zu spielen. Aber einer der mMn großen "Vorteile" von DSA gegenüber etwa D&D war es, dass es eben nicht nur in schwarz und weiß Tönen malte. Gut und böse waren oft nur schwer voneinander zu unterscheiden, und Aventurien stellte sich eher als Welt voller Grautöne dar. Daher will ich, dass die Taten meiner "Helden" hinterfragt werden. Ich will mit den Konsequenzen leben müssen, ich will vor moralische Dilemma gestellt werden. Ich will, dass das "Gute" mit Dreck beschmiert wird und einen Gestank nach Tod und Verwesung verströmt, ich will, dass das Böse einen Heiligenschein bekommt und funkelt wie ein Diamant im Sonnenlicht. Ich will, dass sich die "edlen Recken" bei genauerem hinschauen als gewissenlose Bastarde entpuppen und dass sich der verrufene Dämonolge als liebender, verantwortungsbewusster Vater herausstellt. Ich will Licht in der Dunkelheit und Schatten in der Sonne. Ich will in Gewissenskonflikte gestürzt werden die mich fragen lassen, ob ich noch auf der richtigen Seite stehe. Ich will, dass so manche großartige, heldenhafte und "gute" Tat mehr Schaden anrichtet und grausamere Konsequenzen hat als eine vermeintlich weniger gute Entscheidung. Ich will, dass sich Verbündete als erbarmungslose Tyrannen herausstellen, ich will mit zwielichtigen Typen zusammenarbeiten, denen ich keinen Schritt über den Weg trauen würde. Ich will auf den Abschaum der Menschheit treffen, der weitaus menschlicher ist und mehr Güte zeigt, als so mancher angebliche "Menschenfreund". Ich will auf den edlen, gepriesenen Recken treffen, der in Wahrheit ein blutrünstiger Schlächter und Sadist ist und dessen "Edelmut" nur so weit reicht, wie es ihm von Nutzen ist. Ich will dem einfachen Bauern begegnen, der im Angesicht der Gefahr sein Leben für ein Pferd oder eine Kuh riskiert, und ebenso den Ritter, der vor dem nahenden Tod panisch davonläuft und die ihm Anvertrauten Hilflosen im Stich lässt. Ich will auf Hinterlist, Ehrlichkeit, Gnade und Grausamkeit gleichermaßen treffen, und das alles im Namen des gleichen Gottes. Ich will *echte* Helden spielen, nicht jene, die "Für das Gute!" brüllend auf alles eindreschen, was den Anschein des Bösen erweckt, und das auch nur deswegen, weil irgendwer sagt, die dort seien der Feind, der alles "gute und edle" bedroht - und wenn ich's doch tue, dann will ich, dass eben jener, der das sagt, sich *danach* als übler Halunke herausstellt, der nur auf seinen eignen Vorteil bedacht ist oder für mehr als zweifelhafte Überzeugungen bereit ist, skrupellos alles zu beseitigen, was im Wege steht - koste es, was es wolle. Es ist nichts heldenhaftes dabei, gegen übermächtige Gegner anzutreten. Viel heldenhafter ist es, wenn die Recken versuchen, ihre Welt zu erkennen und zu verstehen - und auch mal den Mut aufbringen, unpopuläre Entscheidungen zu treffen, das vermeintlich "Gute" blosszustellen und anzuprangern und aufzuzeigen, wie hohl und barbarisch es doch im Grunde genommen ist. Alles andere richt nach Bannstrahler.

Auf den Punkt gebracht: Ich will ein *erwachsenes*, anspruchsvolles Rollenspiel, eines zum mitdenken, eines zum abwägen und zum zweifeln, eines, in dem es nicht nur eine heile und eine kaputte Welt gibt, sondern in der die "Wahrheit" irgendwo dazwischen liegt - eine Welt, mit der man sich arrangieren muss, voller falscher Vorurteile, Verrat, Intrigen aber auch Mut und Loyalität. Es muss nicht so extrem sein wie in "The Witcher", wo es immer nur das kleinere Übel gab. Aber die primitive und mehr als fragwürdige Einteilung in "Gut" und "Böse" sollte im Inneren des Spiel, in seinem Kern, keine Rolle spielen (wohl aber in der "Welt" selbst, in dem ihre Bewohner für sich diese Einteilung treffen - auch wenn sie bei genauerem Hinsehen unhaltbar ist). Ich will mit den Abgründen der Menschen konfrontiert werden, mit ungerechtem Hass, Zank, Neid und Eifersucht, aber auch mit den "schönen" Seiten der Menschlichkeit wie Liebe, Kunst, Humor und Weisheit. Ich brauche keine strahlenden Helden; echtes "Heldentum" ist schmutzig, dreckig und voller Blut - und es stinkt.

DSA hat mMn das Potential, eine solch *ambivalente* Welt darzustellen - schon immer gehabt. Alles andere - das Epos vom strahlenden, unfehlbaren Helden, der gleich einem Avatar das Gute und Reine verkörpert, ist mMn Kinderkram (nicht, dass das nicht auch gefallen und Spass machen könnte!). Das DSA, an das ich mich erinnere, hat das nicht nötig, und sollte sich es in diese Richtung entwickelt haben, dann kann ich nur enttäuscht den Kopf schütteln und meine Hoffnungen auf jene setzen, die auch mit der Zeit reifen.


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In "Drakensang" sind die meisten Questen ziemlich linear, das stimmt. Aber es gibt sehr wohl durchaus weitreichende Entscheidungsmöglichkeiten, wo man sich beispielsweise zwischen zwei rivalisierenden Handelshäusern oder zwei Räuberbanden entscheiden muß. Und soweit ich das mitbekommen habe (soweit bin ich im Spiel noch nicht) gerät man sogar in einen Konflikt zwischen
Hexen und Praioten!


Laut RPG-Forum sind alle diese Entscheidung nicht wirklich weitreichend, sondern nur auf das jeweilige Kapitel bezogen. Die frage ist natürlich auch, ob die Entscheidungen, die man trifft, nur für die Gruppe relevant sind, oder ab dadurch auch in der *Welt* grundlegende Änderungen stattfinden. Was zur Frage führt, wie stark die Gruppe in die Welt integriert ist.

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Und ja, die Umwelt reagiert sehr wohl auf die Taten der Helden. UND auf die Helden selber, sprich deren Sozialstatus bzw. Talentwert Etikette. Nachdem man beispielsweise den ersten größeren Abschnitt der Haupthandlung absolviert hat, kommen einem immer wieder NPCs entgegen, die einen direkt darauf ansprechen und sich erst jetzt vertrauensvoll mit einem Problem an den großen Helden wenden. Es scheint sogar einen anderen NPC zu geben, der sich die von mir begangenen Heldentaten auf die eigene Fahne schreiben will (an dem Punkt bin ich gerade angelangt). Das sieht doch nicht so übel aus, oder?


In der Tat, das hört sich wirklich gut an. Ich kann mich gut an unsere alten Diskussionen erinnern, nach denen die "Helden" einen Bekanntheitsindex haben sollten, auf den die Umwelt unmittelbar reagieren könnte. Demnach würden Räuber eine bekannte Heldengruppe alles andere als überfallen, sondern klammheimlich das Weite suchen, wissend, dass mit diesen Recken nicht gut Kirschen essen wäre. Ebensogut kann ich mich aber daran erinnern, dass wir nicht nur einen Bekanntheitsgrad diskutierten, sondern auch eine Art Charakteristik der Gruppe. Diplomatisch agierende Gruppen werden eher mit heiklen Aufträgen bedacht als solche, die Aufgaben üblicherweise durch Faust und Schwert lösen...

buad #354535 08/08/08 08:57 AM
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Tja, letzteres wird es wohl eher weniger geben - wobei, wenn es das gäbe, würde man es ja wohl auch erst beim zweiten Durchspielen (mit anderer Spielweise) richtig bemerken ...
Was deine Wünsche wg. der grauen Welt betrifft: Mal abgesehen davon, daß es das - wenn mich die Erinnerung nicht trügt - in der NLT auch nicht so wirklich gab, ist das in "Drakensang" zumindest bislang auch eher weniger ausgeprägt. Insofern wäre das für dich wohl eine Enttäuschung. Zwar fehlt die Ambivalenz der Taten nicht vollkommen, spielt aber zumindest bisher nur eine Nebenrolle. Ich glaube, Alrik hatte ein Beispiel schon erwähnt: Im Startgebiet muß man wohl oder übel einige Wölfe umbringen (die greifen die Gruppe schließlich an ...). Wenn man das gemacht hat, lamentiert eine Frau im Dorf (vollkommen zurecht!) über die Grobiane, die keine Ahnung vom wichtigen Gleichgewicht in der Natur hätten.
Ich hoffe, von sowas kommt noch mehr, da solche Sachen natürlich wirklich sehr stimmungsvoll sind. Eher in der witzigen Version gibt es übrigens etwas ähnliches (Mini-Spoiler):
Wenn man eine Kneipenschlägerei friedlich beendet, wird man nachher vom Wirt sinngemäß angemosert, daß man das zu seiner Zeit noch wie richtige Männer mit den Fäusten erledigt hätte! grin


Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, wie das mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten für moralisch eher fragwürdige Aufgaben ist (siehe meine frühere Frage zur Quest "Ein falscher Bart"): Bislang schiebe ich solche ein wenig vor mir her, in der Hoffnung, daß es irgendwann mehr Möglichkeiten gibt. Ob das dann wirklich eintrifft, kann ich noch nicht sagen. Ich bin aber noch relativ zuversichtlich. smile

Last edited by Ralf; 08/08/08 08:58 AM.
Ralf #354539 08/08/08 09:49 AM
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Ein paar Informationssplitter:

- Im Ulisses-Forum hat jemand herausgefunden, daß die Savegames offenbar im SQL-Lite - Format vorliegen - also im SQL-Datenbankformat.

- Im Anaconda-Forum schhrieb gestern jemand, daß ein aus dem aventurischen Boten bekannter Zwerg (Stichwort "Trinkspiele" wink ) zu dem Helden des Spielers, der selbst ein Zwerg war, aufgeschaut habe ... In meinen Augen ist das doch ein ziemlicher Schnitzer, der an die Stimmung geht. Denn das Spiel geht - diesem Beitrag, den ich las, zufolge - offenbar von Helden aus, die *größer* als dieser NPC-Zwerg sind ...


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Ralf #354544 08/08/08 10:10 AM
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Originally Posted by Ralf

Was deine Wünsche wg. der grauen Welt betrifft: Mal abgesehen davon, daß es das - wenn mich die Erinnerung nicht trügt - in der NLT auch nicht so wirklich gab, ...


Nun, umindest in DSA 3 erinnere ich mich daran, dass der Gruppe ein Mord angehängt wurde und sie untertauchen musste. Wenigstens waren sie damit nicht mehr die "strahlenden Helden", auch wenn sie natürlich prinzipiell auf den Pfeden des "Guten" wandelten.

Und in DSA2 gab es sogar eine Reihe von Ansätzen: Immerhin konnte man in den Blutzinnen mit einem Ork zusammenarbeiten, man konnte einen Gestaltwandler (?) in die Gruppe aufnehmen (ohne es zu wissen), und in - wie hieß die Stadt, wo Sternenschweif im Phex-Tempel lagerte? Die von den Orks bereits besetzt war? - jedenfalls dort schickte sich ein Ork - also der Prototyp des Bösen schlechthin - an, einem strauchelnden Menschenkind zu helfen - und wäre dafür fast vom Mob gelyncht worden. Löbliche Versuche, auch den Blick für die Natur des angeblich "Bösen" zu öffnen, natürlich damals noch nicht konsequent umgesetzt.
Nach über 10 Jahren hatte ich aber die Hoffnung, dass sich diesbezüglich etwas getan hätte. Immerhin hätte Drakensang dann ein gewisses "Alleinstellungsmerkmal" aufweisen können, etwas, was das Spiel aus der Masse der C-RPGs hervorgehoben hätte.

Nun, wie auch immer: die positiven Einschätzungen mehren sich, und auch, wenn es möglicherweise nicht meinen Erwartungen entspricht und meine Wünsche und Hoffnungen unerfüllt bleiben, scheint Drakensang ja insgesamt recht ordentlich zu sein.

Dummerweise hat die Interaktion innerhalb eine Gruppe bei mir einen sehr hohen Stellenwert. Gruppenmitglieder müssen eine eigene Persönlichkeit haben, und dazu gehört, dass sie von sich aus interagieren. Weigerungen, bestimmte Dinge zu tun, die Verfolgung eigener, eventuell den eigenen sogar konträr gerichteten Ziele, Befangenheiten, Voreingenommenheiten, sprich viel von dem, was eine Persönlichkeit ausmacht. Warum nicht z.B. jemanden in der Gruppe, der sich nach einer Weile als Schwätzer entpuppt, und mit dem man sich wirklich viel unterhält, und der Mühe hat, sich in Dialogen nicht einzumischen? Warum nicht jemanden, der den Charakter als "Anführer" der Gruppe verdrängen will und ständig Entscheidungen und Vorgehen in Frage stellt? Warum nicht jemanden, der kaum etwas sagt und die Bescheidenheit in Person ist, nach einem Tropfen Alkohol aber buchstäblich die Sau rauslässt? Usw. usf.

Wenn schon ein C-RPG mit einer Party entwickelt wird, dann verschenkt man mMn ein gewaltiges Potential, wenn man die Gruppendynamik dann eher stiefmütterlich behandelt. Wozu eine Party, wenn praktisch jeder Charakter nur ein stummer, willenloser Mitläufer ist und allein dazu dient, die eigenen Fertigkeiten zu erweitern?

Ich weiß nicht, wie intensiv oder schwach die Gruppendynamik tatsächlich ist. Jedenfalls scheint es hier, glaubt man den Äußerungen aus den Foren, eher still und ruhig zuzugehen. Aus meiner Sicht ist das ein schwerwiegender Mängel, ein *wirklich* schwerwiegender Mängel, der auch einen großen Teil meiner Skepsis ausmacht.

buad #354545 08/08/08 10:14 AM
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Mein lieber buad, dann ist die ganze Sache doch sehr einfach: Spar dir das Geld und die Zeit und verzichte auf Drakensang. Wenn du schon im Vorfeld so skeptisch bist, dann macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, es überhaupt zu versuchen.

Oder du sagst dir "scheiß drauf, ich werde jetzt nicht in 30 Foren über das Spiel lesen, sondern es einfach mal selbst ausprobieren. Die 40-50 Euro sind es mir wert und selbst wenn das Spiel dann doch schlechter als gehofft ist, habe ich wenigstens etwas für den Computerstandort Deutschland gemacht". wink


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elgi #354550 08/08/08 10:25 AM
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Nun ja, ich bin "The Witcher" damals mit der gleichen Skepsis begegnet, habe damals aber tatsächlich jenes "Scheiß drauf, ich probiere es einfach mal!" gesagt - und bin ausgesprochen positiv überrascht worden. Wie groß aber ist die Chance, dass das zweimal funktionkiert, und dann auch noch so kurz hintereinander?

Skepsis im Vorfeld allein schließt also nicht aus, es doch gut zu finden. Und einerseits juckt es mich - wie schon erwähnt - in den Fingern, wenn ich Namen und Zauber höre, die schon so lange nicht mehr an mein Ohr gedrungen sind. Dann würde ich am liebsten losstürmen und mir ein Exemplar besorgen. Und dann ist da die Stimme des Zwergs in mir, der immer wieder davor warnt, eine Enttäuschung zu erleben und sich damit womöglich völlig von Aventurien abzuwenden und empfiehlt, vorher lieber noch eine Tasse Tee zu trinken...


buad #354552 08/08/08 11:05 AM
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Falls es dich beruhigt, buad, ein unschuldig verhaftetes Gruppenmitglied gibt es in "Drakensang" jedenfalls auch schon mal. wink

buad #354557 08/08/08 11:24 AM
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buads und Ddraigs Einstellung erinnert mich an meine eigene bei PS:T damals. Ueberall war zu lesen, wie toll das Spiel doch war. Ich selbst mochte die Infinity-Engine nicht, ich mochte das AD&D Sytem nicht, ich mochte die ganze Hochloberei nicht. Aus diesen und anderen Gruenden, zum groessten Teil Vorurteile, war ich so ganz und gar nicht von PS:T ueberzeugt, obwohl ich bis dahin nur darueber gelesen hatte. Man koennte fast sagen, alle anderen labten sich noch am Infinity-Engine oder D&D-Bonus, der bei mir schon seit Baldur's Gate 1 verbraucht war.

Zwei, drei Jahre spaeter erst bin ich ohne jedwede Erwartungen, weder negativ noch positiv, an das Spiel herangegangen und habe mich von der Geschichte leiten lassen. Im Nachhinein war PS:T tatsaechlich eine wunderbare Spiel-Erfahrung, auch wenn ich D&D immer noch nicht mochte.


Wenn man an Drakensang jetzt aehnlich herangeht wie ich damals an PS:T, voller falscher oder unangemessener Erwartungen, Vorurteile, mit einer pessimistischen Grundeinstellung ("das ist bestimmt nicht so gut wie alle ueberall schreiben!" - "wieso hat das kein XY-Feature?"), dann wird man sicher keine Freude daran haben. Man muss einfach offen sein und sich mitreissen lassen von dem, was geboten wird und sollte sich nicht ablenken lassen von dem, was man gerne haette. Denn dann wurde tatsaechlich nur noch ein schlechtes Spiel einer guten Erfahrung im Wege stehen.

Was ich bisher allerdings von Drakensang gesehen habe (leider auch erst das Startgebiet - ich kann mich einfach nicht entscheiden, welche Klasse ich spielen will), laesst ein sehr solides, stimmiges Rollenspiel erahnen, mit einer einzigartigen Atmosphaere, wie man sie sonst nur aus der Nordlandtrilogie kennt (warum nur? ;))

Besonders gefallen hat mir bisher die Sprache. Keinesfalls so extrem wie die Marktsprache auf Mittelaltermaerkten, aber trotzdem durchzogen von allerlei mittelalterlich anmutenden Begriffen oder eigentuemlichen Dialekten.

Ralf #354559 08/08/08 11:26 AM
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Interessanter wäre es natürlich, wenn der Unschuldig verhaftete lediglich unschuldig hinsichtlich der Taten ist, die man ihm zur Last legt - darüber hinaus aber doch so in der Angelegenkeit drinsteckt, dass er im weiteren Sinne trotzdem schuldig ist... wink

Völlig unschuldig Verhaftete haben immer so etwas Märtyrerhaftes an sich - warum nicht mal jemanden dabei haben, der wirklich was auf dem Kerbholz hat und sich insgeheim erhofft, in der Gruppe einen Unterschlupf zu finden, vielleicht sogar darauf spekuliert, dass ihn die Gefährten unwissentlich vor seinen Häschern beschützen... Warum nicht mal ein schwarzes Schaf in der Gruppe haben, das die ganzen feinen Helden so richtig in den Dreck zieht und ihr Image so nachhaltig beschädigt, dass sie sich von den bejubelten Rettern zu gejagten Vogelfreien wandeln... Das ewige "Oh ihr edeln Damen und Herren, ihr Retter unserer Stadt, unseres Lebens und, viel wichtiger, unseres Goldes, habt Dank für eure noble Tat! Dieses kostbare Schwert, mit dem mein Urururgroßvater den Orkchampion Rübewech besiegte, will ich euch zum Dank überreichen..."-Gesäusel hängt einem ja schon bald zum Halse heraus! Wieviel erfrischender wäre es doch da, wenn der Lohn der guten Tat darin besteht, von einer Horde mit Mistgabeln und Dreschflegeln bewaffneter Dorfbewohner durch schlammige Straßen gejagt zu werden... badsmile biggrin

buad #354560 08/08/08 11:45 AM
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Originally Posted by buad
Interessanter wäre es natürlich, wenn der Unschuldig verhaftete lediglich unschuldig hinsichtlich der Taten ist, die man ihm zur Last legt - darüber hinaus aber doch so in der Angelegenkeit drinsteckt, dass er im weiteren Sinne trotzdem schuldig ist... wink


Du wirst lachen, aber das beschreibt die besagte Quest ziemlich perfekt! up

Übrigens ging es mir bei PS:T wie arhu, abgesehen davon, daß bei mir das Hauptargument zum Nicht-Kauf das Echtzeit-Kampfsystem war (das IMHO auch wirklich die mit Abstand größte Schwäche des Spiels darstellt). Allerdings: An die inhaltliche Tiefe und Komplexität eines PS:T wird "Drakensang" mit Sicherheit nicht herankommen. Andererseits: Welches Spiel tut das schon? Keines!

buad #354563 08/08/08 11:54 AM
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warum nicht mal jemanden dabei haben, der ...

Weil das keiner will, Buad. Die Leute wollen entweder Helden spielen und bejubelt werden oder von vorneherein klar die Bösen sein, Angst und Schrecken verbreiten und jeden NPC umknüppeln, der in Sichtweite kommt. Schwarz/Weiss eben.

Da alle Rollenspieler ja bekanntlich kümmerliche und von der Gesellschaft verachtete magere Wichte mit Hornbrille sind, auf denen im wahren Leben jeder rumtrampelt, ist das doch auch verständlich ...

wink


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Originally Posted by Ddraigfyre

Weil das keiner will...


In solchen Augenblicken vermisse ich schmerzlich die p&p-Runden - DA hätte das geklappt!

[Gruppe läuft durch die Straßen der Stadt und wird von einem halben Dutzend schwer bewaffneter Wächter angehalten]

Wächter 1, auf den Streuner weisend: Hey, dein Gesicht kenn ich doch!
Anführer der Gruppe, der sich prompt angesprochen fühlt, mit stolz schwellender Brust: *räusper* Ja, wir sind die Helden von...
Wächter 2: Klar, das ist doch der Knilch, der der Tochter von Hauptmann Wennidikrieg den kostbaren Talisman geraubt hat!
Streuner aus der Gruppe, errötend: Ähem, es war eigentlich nicht ihr Talisman...
Wächter 1: Bursche, dass du dich noch hier her traust... Da wird sich der Hauptmann aber freuen! Deine Saufkumpane helfen dir da jetzt auch nichts mehr...
Zwerg aus der Gruppe: Saufen? Wenn's was zu saufen gibt, komm ich mit!
Magier aus der Gruppe: Was für ein Talisman?!
Elfe aus der Gruppe: Was ist los? Worum geht es überhaupt?
Streuner aus der Gruppe: Schnell weg, ich erklär's euch später!
Anführer der Gruppe: ouch

buad #354571 08/08/08 02:40 PM
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Hm, ich selbst gehe da recht un befangen heran.

Aufgrund der Demo und der Diskussionen im Vorfeld, in denen ich fleißig mitgemischt habe :mrgreen: habe ich meine Erwartungen heruntergeschraubt.

Mit der Methode bin ich schon mehrfach positiv überrascht worden.

Ich erwarte also nichts großes, und bin dann zufrieden über ein "stimmiges" Rollenspiel smile , wenn's denn kommt.

Notfalls spiele ich einfach Jade Empire weiter. wink


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