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buad #358406 08/12/08 11:57 AM
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Ein 8 Jahre alter Duden ist vielleicht auch nicht die aktuellste Quelle. Die haben das Wort einfach eingedeutscht und so muss es sich nach den üblichen Regeln richten. Es heißt ja auch nicht geherunterladen. Hier ungefähr in der Mitte.
Quote
Wie lautet die Vergangenheit (Perfekt) von downloaden?
Das Perfekt lautet ich habe downgeloadet.

Steffen #358411 08/12/08 02:54 PM
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Originally Posted by Steffen
Ein 8 Jahre alter Duden ist vielleicht auch nicht die aktuellste Quelle.


Potzblitz!
Der Duden wurde für die neue Rechtschreibung angeschafft - und die Sprache ändert sich dermaßen schnell, dass er *jetzt* schon wieder überholt sein soll?

buad #358418 08/12/08 10:18 PM
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Nein, die Sprache ändert sich nicht derart schnell, aber an der Rechtschreibung wurde immer wieder was verändert. Du sollst ja auch jedes Jahr brav deine neue Duden-Ausgabe kaufen, wenn du (etwa als Lehrer) alles nach den neuesten Regeln schreiben musst ...

buad #358419 08/12/08 10:18 PM
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Au weia. Irgendwie ist das doch peinlich, oder? Wenn sie das wenigstens auf die Umgangssprache begrenzen würden. So ein Quatsch aber tatsächlich in den Duden aufzunehmen ... ich weiß nicht, ob ich das gut finde.


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Palahn #358425 09/12/08 06:48 AM
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Nun, ich für meinen Teil weiß ziemlich genau, was ich davon halte: down

buad #358427 09/12/08 10:29 AM
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Scusi, aber esta das nicht der first step zu einer wirklichen société multiculturelle ? Werden wir so nicht zu richtigen citizens of Europe ? Ich finde, wir sollten tutti molto kauderwelschen, por favor.

Die nächste denglische Homogenisierung wäre dann "heruntergeloadet" und "downgeladen". grin up



Ddraigfyre #358433 09/12/08 06:21 PM
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Ich glaube, in Blade Runner gibt es so eine Mischmaschsprache bereits, wenn ich mich nicht irre.


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AlrikFassbauer #358437 09/12/08 10:47 PM
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Stimmt, war, glaube ich, was zwischen Englisch und Chinesisch. In Europa gab es ja auch mal diesen Versuch eines Sprachzusammenschlusses. Esperanta hieß das glaube ich.

Wenn sowas zielgerichtet und sinnvoll versucht wird umzusetzen, mag das keine schlechte Sache sein, aber alles andere ist einfach nur Käse.

Last edited by Palahn; 09/12/08 10:48 PM.

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Palahn #358438 09/12/08 11:34 PM
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Als "Versuch" würde ich das nicht bezeichnen, immerhin ist Esperanto inzwischen tatsächlich weltweit verbreitet. Esperanto sollte auch nie die nationalen Sprachen ersetzen, sondern als zusätzliche Weltsprache fungieren. Und das ist auch gelungen, allerdings nicht in dem Umfang wie geplant. Würde man in allen Schulen dieser Welt als Fremdsprache nicht irgendeine blödsinnige nationale Sprache lehren, sondern Esperanto, könnte sich die gesamte Weltbevölkerung problemlos miteinander verständigen.

Aber das wäre natürlich gefährlich. Die Menschen könnten anfangen, sich tatsächlich als Weltbürger zu sehen. Eine gemeinsame Sprache würde Barrieren abbauen. Die problemlose Verständigung könnte Missverständnisse und Vorurteile schwinden lassen, rassistisch und nationalistisch geprägte Interessen würden in den Hintergrund rücken. Daran hat natürlich keine nationale Regierung auch nur das geringste Interesse, denn mit dem Nationalismus bei gleichzeitigem Misstrauen und den Vorurteilen gegen "die anderen" würden sie ihr populärstes Manipulationsinstrument verlieren.

Was macht einen Fremden denn für uns so fremdartig ? Ist es tatsächlich das Aussehen, die Hautfarbe oder die Kleidung ? Oder ist es nicht viel eher die fremde Sprache, die wir nicht verstehen ? Denn wenn wir die Sprache dieses Menschen nicht verstehen, verstehen wir IHN nicht. Und wen wir nicht verstehen, den empfinden wir als nicht zugehörig. Nicht verstehen können erzeugt Misstrauen und Distanz. Erscheint uns ein Ausländer nicht gleich viel sympatischer, vertrauenswürdiger und "normaler", wenn er in fliessendem Deutsch mit uns spricht ?


Ddraigfyre #358439 09/12/08 11:43 PM
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Wir hatten doch hier mal ein Forumsmitglied, das *natürlich* Esperanto sprach, oder nicht ?

War das Kunar ?

Ich kann mich aber nicht mehr erinnern ...



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AlrikFassbauer #358455 10/12/08 10:09 PM
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Esperanto, genau. Nicht Asperanta. Würde das tatsächlich an den Schulen gelehrt werden, wären die nationlaen Sprachen in wenigen Generationen wohl wirklich hinfällig.


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Palahn #358456 11/12/08 12:53 AM
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Glaube ich nicht. Englisch dürfte derzeit an der überwiegenden Zahl der Schulen weltweit gelehrt werden, aber sorgt das dafür, dass andere Sprachen in wenigen Generationen hinfällig sein werden?

Das Argument, dass Esperanto nur an allen Schulen der Welt gelehrt werden müsste, sollte doch für jede andere Sprache auch gelten, oder was macht Esperanto so besonders? Dass es vergleichsweise leicht zu lernen ist? Das mag vielleicht für Menschen gelten, die europäische Sprachen beherrschen, weil Esperanto stark auf ihnen basiert (ich kann die Textprobe bei Wikipedia verstehen, obwohl ich kein Esperanto spreche), aber für Menschen aus anderen Teilen der Welt ist das nicht unbedingt der Fall. Nicht umsonst leben zwei Drittel der Mitglieder des Esperanto-Weltbundes in Europa.

Möchten zwei Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt sich verständigen, ist es nun mal doppelter Aufwand, wenn beide eine neue Sprache lernen statt nur einer. Und wenn Erwachsene eine neue Sprache lernen, fragen sie sich meist, wie viel sie ihnen nützt. Weltweit gibt es Schätzungen zufolge 200.000 bis 2 Millionen Esperanto-Sprecher. Bei anderen Sprachen gibt es einfach viel mehr Leute, mit denen man sich nach dem Erlernen der Sprache verständigen kann, und viel mehr Literatur, die man dann im Original lesen kann.

Lurker #358459 11/12/08 09:34 AM
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Ich stimme Lurker zu. Dann könnte man echt sagen, wenn Mandarin an alles Schulen gelehrt werden würde, wären alle anderen Sprachen bald hinfällig.

Naja, okay, das ist etwas übertrieben, da durch die wilden Schirftzeichen Mandarin wohl eine eher ungünstige Sprache wäre. wink

Generell gehöre ich zu denen, die hoffen, dass unsere Sprachvielfalt niemals aussterben wird (deshlab finde ich auch die ganzen unnötigen Anglizismen in der deutschen Sprache sehr schade) aber ich bin jemand, der findet, dass man Englisch mehr Gewicht geben sollte. Ich finde es schlimm, dass so viele junge Erwachsene praktisch kein Wort Englisch sprechen.

Lurker #358461 11/12/08 09:57 AM
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Sorry Lurker, aber die Argumente finde ich alle komplett unsinnig.

1.) In gar nicht mal so wenigen Regionen dieser Welt ist nicht Englisch die stärkste Fremdsprache, sondern Französisch, Spanisch oder sogar - Deutsch.

2.) Englisch ist eine Sprache, die im wesentlichen an zwei Nationen geknüpft ist, welche in weiten Teilen dieser Welt überhaupt nicht so beliebt sind - die USA und England. Esperanto ist eine "freie" und national neutrale Sprache, die nicht schon wegen ihrer Herkunft abgelehnt wird.

3.) Wenn zwei Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt sich unterhalten möchten, müssen fast immer BEIDE eine neue Sprache lernen - idR. derzeit Englisch. Lerne ich z.B. Finnisch, weil ich einen Freund in Finnland habe, nutzt mir das im Rest der Welt herzlich wenig und ist daher noch wesentlich blödsinniger, als Dein "doppelter Aufwand".

4.) Würde man dazu übergehen, weltweit Esperanto als Weltsprache in den Schulen zu lehren, hätte sich das Argument mit dem Nutzen oder der geringeren Zahl von Esperanto-Sprechern innerhalb von 1-2 Generationen erledigt. Was soll das überhaupt für ein Argument sein?

5.) Wenn jeder Esperanto spricht, könnten auch alle Bücher in Esperanto geschrieben werden oder alle Spielfilme in Esperanto gedreht werden. Ebenso Computerspiele und sonstige vielgenutzte Unterhaltungsmedien. Wäre es nicht großartig, sich nicht mehr mit miesen Übersetzungen oder winzigen Untertiteln rumärgern zu müssen, oder irgendwelche Medien überhaupt nicht nutzen zu können, weil Übersetzungen davon gar nicht erst existieren ? Wäre es nicht wunderbar, überall auf der Welt Informationen oder Zeitungen lesen zu können, so dass man die Leute nicht mehr so leicht mit erlogener Propaganda manipulieren kann ?


Natürlich wird es einen Anpassungsprozess geben müssen, der gerade für unsere Generation(en) schwierig wird, weil wir eben alle noch beschränkte Muttersprachler sind, die bestenfalls 1 oder 2 Fremdsprachen sprechen und den Rest der Welt nicht verstehen können. Natürlich wird das nicht von heute auf morgen passieren und auch viele Schwierigkeiten mit sich bringen. Aber das deshalb abzulehnen ist eine eher kleingeistige Denkweise. Und es muss ja kein Esperanto sein, sondern kann auch eine neu zu erfindende Sprache sein, die aus einem Optimum der Nutzbarkeit aller Sprachen dieser Welt ermittelt wird.

Die meisten gravierenden Probleme dieser Welt haben wir nunmal, weil wir eben nicht alle dieselbe Sprache sprechen.


Ddraigfyre #358466 11/12/08 01:30 PM
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Amaya soll als Sprache ganz nett sein, da sie gar keine unregelmäßigen Verbformen besitzen soll.

Was mich ganz persönlich am Englischen stört, ist, daß im Grunde Computerspiele, die ja traditionell, wie oft andere Software auch, in Englisch entwickelt werden, im grunde für den englischsprachiogen Markt produziert werden.

Oder mit anderen Worten : GB und die USA haben einen Heimvorteil.

In andere Sprachen muß dann ein Computerspiel erst aufwendig lokalisiert und übersetzt werden - was Firmen in ihrem Profitstreben oft am liebsten gleich sein lassen, um nur ja nicht ihre Profite durch Übersetzungsarbeiten schmälern zu lassen.

Im Grunde reicht es vielen Firmen auch völlig aus, ein einziges, englischsprachiges Spiel auf die Gesamtbevolkerung loszulassen. Irgendwer kann ja immer Englisch.

Und so reicht es in der Kalkulation im Grunde aus, für den gigantischen US&GB-Markt zu produzieren - und eventuell vielleicht auch mal so nebenher noch als Bonus für nicht-englischsprachige Länder.



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Ddraigfyre #358468 11/12/08 02:32 PM
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Sorry Ddraiggy, aber die Argumente finde ich alle komplett unsinnig.

1.) In gar nicht mal so wenigen Regionen dieser Welt sind nicht Französisch, Spanisch oder sogar - Deutschdie stärkste Fremdsprache, sondern English.

2.) Esperanto ist eine "freie" und national neutrale Sprache, die eigentlich niemand als Muttersprache spricht und noch dazu jede Menge Sonderzeichen hat.

3.) Wenn zwei Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt sich unterhalten möchten, müssen fast immer BEIDE eine neue Sprache lernen - idR. derzeit Englisch - ausser natürlich, es handelt sich um Amerikaner oder Engländer. Ansonsten müssen sie halt BEIDE Esperanto lernen.

4.) Würde man dazu übergehen, weltweit Englisch als Weltsprache in den Schulen zu lehren, hätte sich das Argument mit dem Nutzen oder der geringeren Zahl von Englisch-Sprechern innerhalb von 1-2 Generationen erledigt. Was soll das überhaupt für ein Argument sein?

5.) Wenn jeder Englisch spricht, könnten auch alle Bücher in Englisch geschrieben werden oder alle Spielfilme in Englisch gedreht werden. Ebenso Computerspiele und sonstige vielgenutzte Unterhaltungsmedien. Wäre es nicht großartig, sich nicht mehr mit miesen Übersetzungen oder winzigen Untertiteln rumärgern zu müssen, oder irgendwelche Medien überhaupt nicht nutzen zu können, weil Übersetzungen davon gar nicht erst existieren ? Wäre es nicht wunderbar, überall auf der Welt Informationen oder Zeitungen lesen zu können, so dass man die Leute nicht mehr so leicht mit erlogener Propaganda manipulieren kann ?


Natürlich wird es einen Anpassungsprozess geben müssen, der gerade für unsere Generation(en) schwierig wird, weil wir eben alle noch beschränkte Muttersprachler sind, die bestenfalls 1 oder 2 Fremdsprachen sprechen und den Rest der Welt nicht verstehen können. Natürlich wird das nicht von heute auf morgen passieren und auch viele Schwierigkeiten mit sich bringen. Aber das deshalb abzulehnen ist eine eher kleingeistige Denkweise. Und es muss ja kein Esperanto sein, sondern kann auch eine neu zu erfindende Sprache sein, die aus einem Optimum der Nutzbarkeit aller Sprachen dieser Welt ermittelt wird.

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Patarival #358482 11/12/08 08:34 PM
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1.) Hast Du es Dir da ein wenig ZU einfach gemacht, denn simples austauschen der Sprache widerlegt die Argumente nicht.

2.) Haben wir hier einen schweren Fall von Urheberrechtsverletzung durch nicht genehmigtes Kopieren und Verändern meiner Texte. Sie hören von meinem Anwalt, mein Herr - und zwar auf Deutsch !


Ddraigfyre #358485 11/12/08 08:36 PM
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Nicht auf Esperanto ? Schade.


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AlrikFassbauer #358488 12/12/08 01:15 AM
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Ich finde nicht, dass Pat es sich zu einfach macht - ich wollte wissen, warum es gerade Esperanto sein soll, und mit dem Austauschen von Esperanto durch Englisch hat er gezeigt, dass auch in deinem Post nicht viel für Esperanto spricht.

Originally Posted by Ddraigfyre
1.) In gar nicht mal so wenigen Regionen dieser Welt ist nicht Englisch die stärkste Fremdsprache, sondern Französisch, Spanisch oder sogar - Deutsch.


Gut, aber wo ist Esperanto die stärkste Fremdsprache, so dass es mit dem wenigsten Aufwand verbunden wäre, sie als Welthilfssprache einzuführen?

Originally Posted by Ddraigfyre
2.) Englisch ist eine Sprache, die im wesentlichen an zwei Nationen geknüpft ist, welche in weiten Teilen dieser Welt überhaupt nicht so beliebt sind - die USA und England. Esperanto ist eine "freie" und national neutrale Sprache, die nicht schon wegen ihrer Herkunft abgelehnt wird.


Na ja, Wikipedia führt da auf, dass Englisch in folgenden Ländern gesprochen wird: Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Kanada, Australien, Südafrika, Neuseeland, Jamaika, Nigeria, Ghana, Irland, Indien, Pakistan und 94 weiteren Ländern.

Die angebliche Neutralität ist immerhin mal ein Argument, wenn auch ein schwaches: Esperanto kann man zwar als "national neutral" bezeichnen, aber es ist nicht "regional neutral", sondern vorwiegend den europäischen Sprachen entlehnt. Für einen Araber, Asiaten oder Afrikaner gibt es im Esperanto nicht viel, was ihn an seinen Kulturkreis oder seine Art, sich auszudrücken, erinnert. Insofern ersetzt man eine einseitig englische Ausrichtung durch eine einseitig europäische Ausrichtung, wenn man statt Englisch Esperanto lehrt ... ob das ein so großer Unterschied ist?

Und die Grundidee der Verständigung, des Redens statt Kriegführens, die sicherlich hinter Esperanto steckt, gilt für alle anderen Plansprachen auch. Aber kann man nicht Englisch (oder jede andere Sprache) mit derselben Intention lernen, sich friedlich untereinander verständigen zu wollen?

Originally Posted by Ddraigfyre
3.) Wenn zwei Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt sich unterhalten möchten, müssen fast immer BEIDE eine neue Sprache lernen - idR. derzeit Englisch. Lerne ich z.B. Finnisch, weil ich einen Freund in Finnland habe, nutzt mir das im Rest der Welt herzlich wenig und ist daher noch wesentlich blödsinniger, als Dein "doppelter Aufwand".


Richtig, wenn du rein zufällig zwei Menschen herausgreifst, müssen meist schon beide eine neue Sprache lernen. Aber wenn man eine Welthilfssprache einführen will, warum muss man dann allen zumuten, eine neue Sprache zu lernen? Nur aus "Gerechtigkeitsgründen"?

Wenn man eine sehr weit verbreitete Sprache nimmt, spart man es vielen Menschen, eine neue Sprache lernen zu müssen. Und Esperanto bietet da mit rund 200 Muttersprachlern bzw. bis zu 2 Millionen Sprechern eine sehr magere Grundlage.

Originally Posted by Ddraigfyre
4.) Würde man dazu übergehen, weltweit Esperanto als Weltsprache in den Schulen zu lehren, hätte sich das Argument mit dem Nutzen oder der geringeren Zahl von Esperanto-Sprechern innerhalb von 1-2 Generationen erledigt. Was soll das überhaupt für ein Argument sein?


Du argumentierst da ja auch nicht wirklich für Esperanto; man könnte genauso gut irgendeine andere Sprache auswählen und sagen, die solle weltweit an allen Schulen gelehrt werden.

Das mit dem Nutzen war kein Argument, sondern eine einfache Feststellung, aus welchen Gründen Menschen sich heutzutage entscheiden, eine bestimmte Sprache zu lernen. Für eine Sprache, die verpflichtend in der Schule gelehrt würde, wäre die Frage nach dem Nutzen nachrangig. Aber man kann sich ja trotzdem mal ansehen, aus welchen Gründen Erwachsene diese und nicht jene Sprache lernen. Das erklärt vielleicht, warum Esperanto heute noch vergleichsweise wenige Sprecher hat, obwohl es die Sprache schon seit 1887 gibt und sie von Anfang an als Welthilfssprache gedacht war.

Originally Posted by Ddraigfyre
5.) Wenn jeder Esperanto spricht, könnten auch alle Bücher in Esperanto geschrieben werden oder alle Spielfilme in Esperanto gedreht werden. Ebenso Computerspiele und sonstige vielgenutzte Unterhaltungsmedien. Wäre es nicht großartig, sich nicht mehr mit miesen Übersetzungen oder winzigen Untertiteln rumärgern zu müssen, oder irgendwelche Medien überhaupt nicht nutzen zu können, weil Übersetzungen davon gar nicht erst existieren ? Wäre es nicht wunderbar, überall auf der Welt Informationen oder Zeitungen lesen zu können, so dass man die Leute nicht mehr so leicht mit erlogener Propaganda manipulieren kann ?


Auch das ist kein Argument für Esperanto, weil das mit jeder anderen Sprache als Welthilfssprache ebenfalls möglich wäre. Abgesehen davon wäre es ein immenser Verlust an kultureller Vielfalt, wenn künftig nur noch in Esperanto geschrieben, gefilmt usw. würde. In verschiedenen Sprachen gibt es durchaus sehr verschiedene Ansätze, sich auszudrücken, die sich auch auf die Art zu denken auswirken. Du scheinst hier nicht mehr für Esperanto als Zweitsprache, sondern für Esperanto als Erstsprache für alle zu argumentieren. Und Lügen und Propaganda kann man sicher auch auf Esperanto formulieren wink

Wenn plötzlich die ganze Welt Esperanto spräche, müsste übrigens erst mal ein gigantischer Berg an vorhandenen Werken ins Esperanto übersetzt werden, damit sie weiterhin nutzbar wären. Ich nehme an, die Kosten dafür würdest du gnädigerweise aus deinem Portohort beisteuern, weil sich ja nicht unbedingt ein paar Milliarden Übersetzer gleich ohne Honorar an die Arbeit machen? wink

Originally Posted by Ddraigfyre
Natürlich wird es einen Anpassungsprozess geben müssen, der gerade für unsere Generation(en) schwierig wird, weil wir eben alle noch beschränkte Muttersprachler sind, die bestenfalls 1 oder 2 Fremdsprachen sprechen und den Rest der Welt nicht verstehen können. Natürlich wird das nicht von heute auf morgen passieren und auch viele Schwierigkeiten mit sich bringen. Aber das deshalb abzulehnen ist eine eher kleingeistige Denkweise. Und es muss ja kein Esperanto sein, sondern kann auch eine neu zu erfindende Sprache sein, die aus einem Optimum der Nutzbarkeit aller Sprachen dieser Welt ermittelt wird.


Auch das klingt wieder nach einem Argument für Esperanto als Erstsprache. Klar, es hätte einige Vorteile, wenn alle Menschen irgendwann dieselbe Muttersprache sprechen würden, aber es wäre gleichzeitig mit einem großen Verlust verbunden. Gegenwärtig gibt es mehrere Sprachen, die es bald vielleicht nicht mehr gibt, weil die wenigen letzten Sprecher sterben. Ist das für dich eine begrüßenswerte Entwicklung auf dem Weg zur einheitlichen Weltsprache?

Ich finde es gut, dass es so viele verschiedene Kulturen auf der Welt gibt, und Kulturkreise werden oft durch eine gemeinsame Sprache zusammengehalten, die sie gleichzeitig von anderen abgrenzt. Häufig ist die Sprache sogar DAS prägende Element eines Kulturkreises. So praktisch und in mancher Hinsicht positiv es wäre, wenn jeder Mensch dieselbe Sprache spräche - ich fände es schade, wenn so wesentliche Identifikationselemente so vieler verschiedener Kulturkreise verloren gingen.

Ob es eine "bessere" Plansprache als Esperanto gibt, kann ich nicht beurteilen, aber es gab mehr als einen Versuch, Esperanto zu verbessern. Vielleicht könnte man mit dem heutigen Wissen auch besser als 1887 eine Sprache erstellen, die für möglichst viele Menschen möglichst leicht zu lernen ist und dabei keine Region der Welt eindeutig bevorzugt. Regional relativ neutral wären übrigens auch Quenya oder Klingonisch ... wink

Originally Posted by Ddraigfyre
Die meisten gravierenden Probleme dieser Welt haben wir nunmal, weil wir eben nicht alle dieselbe Sprache sprechen.


Na ja. Welche gravierenden Probleme meinst du? Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung, Raubbau an der Natur, Kampf um Ressourcen, Arbeitslosigkeit, Hunger? In mehreren afrikanischen Ländern ist Englisch Amtssprache. Hindert das amerikanische Firmen, Bodenschätze und Bevölkerung auszubeuten? (Nicht, dass Firmen anderer Länder besser wären, aber die gemeinsame Sprache ist da nun mal gar kein Hindernis).

Lurker #358491 12/12/08 09:10 AM
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Gut, dann will ich das mal präzisieren, da ich offenbar missverstanden wurde:

Tatsächlich argumentiere ich gar nicht so vehement für Esperanto, sondern für eine Weltsprache generell. Esperanto war da nur der Platzhalter für diese Weltsprache. Optimal wäre natürlich, eine neue Sprache zu entwickeln, die für alle Völker vorurteilsfrei gleichsam leicht zu erlernen und zu sprechen ist. Und damit fällt Englisch auch schonmal weg.

Es ging in meiner Argumentation auch nicht darum, wo Englisch derzeit gesprochen wird, sondern wo es HERKOMMT. Das Mutterland dieser Sprache ist England und den größten internationalen Einfluß als "zweites Mutterland" dieser Sprache üben die USA aus. Und damit haben wir schon mal einen Berg von Problemen, der durch Aversionen gegen diese Nationen hervorgerufen werden. Englisch als Weltsprache würde nur das Weltherrschaftsstreben der USA weiter unterstützen und den USA ein zusätzliches Gefühl der Legitimation für ihre Verbrechen geben. Sieht das denn hier keiner? Diese Nation ist jetzt schon bemüht, dem Rest der Welt ihren Glauben, ihre "Kultur" und ihre Politik aufzuzwingen. Käme noch die Sprache hinzu, dürften sie sich wohl endgültig als Herrenvolk fühlen.

Und nein, meine Argumente zielen nicht auf eine Weltsprache als Erstsprache, sondern bestenfalls als "zweite Erstsprache", wenn man das so formulieren will. Wenn die Nationalsprache und die Weltsprache von klein auf parallel gelehrt werden, ist das auch überhaupt kein Problem. Tatsächlich passiert soetwas ja in weiten Teilen der Welt schon ständig durch paralleles Lehren der Nationalsprache und der jeweiligen Kolonialsprache (wie Englisch, Französisch oder Spanisch).

Es bedeutet auch nicht zwangsläufig einen Verlust an kultureller Vielfalt, in Weltsprache zu filmen oder zu schreiben, solange diese Werke auch in der jeweiligen Nationalsprache veröffentlicht werden. Es bedeutet im Gegenteil einen immensen kulturellen Gewinn, wenn diese Werke durch die Weltsprache jedem Menschen zugänglich werden, statt nur einem kleinen Kulturkreis. Das Ziel einer höheren weltweiten Bildung, deren Mangel Quell vieler Übel ist, rückt damit in einem Riesensprung näher.

Und wo liegt das Problem, bereits veröffentlichte Werke nach und nach in Weltsprache zu übertragen? Das bedeutet Arbeit und Einkommen für Viele, sowie eine massive globale Wirtschaftsförderung. Und auch die Nationen könnten und sollten dies durch Subventionierung oder direkte Finanzierung unterstützen. Solange genug Geld für Krieg da ist, sollte es auch genug Geld für Völkerverständigung geben. Und nochmal: Der "Nutzen" für unsere Generation, diese Weltsprache "nachträglich" zu lernen, ist unwichtig und kein Argument. Es geht hier um den Nutzen für künftige Generationen und der ist definitiv da.

Lügen und Propaganda kann man natürlich auch in Weltsprache verbreiten. Aber deren Wirkung dürfe zunehmend gegen Null tendieren, wenn die Menschen in die Lage kommen, deren Wahrheitsgehalt durch Gegendarstellungen weltweiter Medien leichter als jetzt überprüfen zu können. Da hängen natürlich noch andere Faktoren dran, das ist mir klar. Aber die Basis für Manipulation wäre schonmal deutlich schlechter.

Richtig, in vielen afrikanischen Ländern ist Englisch Amtssprache. Und mehr als ein paar Beamte sprechen es auch nicht. Umweltverschmutzung, Kriege, Raubbau und deren Folgen sind Probleme, die aus einem egoistischen Isolationsdenken heraus entstanden sind. Und wieder stellen die USA da das derzeit beste Beispiel dar, ebenso Russland, China und früher Europa, wo jedoch glücklicherweise allmählich ein Umdenkprozess begonnen hat. Eine gemeinsame weltweite Sprache würde nach und nach einen ausnahmsweise positiven Globalisierungseffekt haben - nämlich ein wachsendes Gemeinschaftsgefühl und besseres Verständnis für die Belange anderer Völker. Ich sagte es schon: Jemand der "unsere" Sprache spricht, erscheint uns sofort wesentlich näher und weit weniger fremdartig als jemand, den wir nicht verstehen können.

Niemand behauptet, dass sich durch eine Weltsprache sofort alle Probleme in Luft auflösen würden. Aber der Weg zur Problembewältigung würde erheblich leichter - allein durch eine sich zunehmend verändernde mentale Einstellung der Menschen, weg vom Nationalisten und hin zum Weltbürger. Viele würden dadurch vielleicht aufhören, nur vor der eigenen Tür zu kehren, sondern endlich begreifen, dass sie für das Schicksal des gesamten Planeten Sorge tragen müssen.


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