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Ddraigfyre #439895 01/03/11 08:41 PM
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Noch ganz kurz zu Guttenberg:

Imho zeigen die aktuellen Ereignisse recht deutlich, dass dieser Mann wohl geglaubt hat, ihm könne bei seiner Popularität überhaupt nix passieren. Klarer Fall von Selbstüberschätzung.

Hätte er bereits bei den ersten Vorwürfen sein Fehlverhalten offen eingestanden, sich deutlich dafür entschuldigt und auch den Doktortitel umgehend niedergelegt, wäre die Geschichte vermutlich anders gelaufen. Einen reuigen Sünder, der die Karten offen auf den Tisch legt, kann man schlechter demontieren.


Ddraigfyre #439931 02/03/11 11:14 AM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Was soll ein Kind denn in einem Land mit der Muttersprache der Eltern? Die Wahlheimat seiner Eltern ist jetzt seine Heimat. Wenn ich z.B. nach Japan gehen würde und dort Nachwuchs produziere, dann sind die Kinder Japaner, keine Deutschen.


Ich bin mit Ddraiggy einig, dass man die Sprache seines neuen Heimatlandes unbedingt schnellstmöglich lernen soll. Dennoch können die Sprösslinge die Urpsrungssprache sozusagen gratis nebenbei mitbekommen, wenn die Eltern sie dabei unterstützen.

Ich weiss übrigens nicht, wie das mit der Staatsbürgerschaft in Japan oder in Deutschland geregelt ist. Aber du wirst noch lange kein Schweizer, "nur" weil du in der Schweiz geboren wurdest und/oder hier aufwächst. Das Volk hat sogar vor nicht allzu langer Zeit abgelehnt, Migranten der 3. (!)Generation erleichtert oder gar automatisch einzubürgern. Bei einem berühmten Sportler oder Superreichen geht das dann natürlich fix. Aber das ist wieder ein anderes Thema...

fenwulf #439938 02/03/11 12:50 PM
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Es ist allgemein bekannt, dass das einzige Einbürgerungskriterium der Schweiz ist, ein möglichst dickes Bankkonto zu haben...

Japan ist allerdings auch recht scharf in seinen Bestimungen. Doppelte Staatsbürgerschaft gibt es z.B. nicht. Entweder oder. Heirat oder Adoption bringt auch nicht automatisch die japanische Staatsbürgerschaft. Man muss mindestens 5 Jahre ohne Unterbrechung in Japan gelebt haben, finanziell unabhängig sein und in keinster Weise strafrechtlich auffällig gewesen sein, um eine Chance auf Einbürgerung zu haben. Allein um in Japan leben und arbeiten zu dürfen, muss fließend Japanisch in Sprache und Schrift nachgewiesen werden können (imho Japanese Language Proficiency Test Level 1), sowie eine Eignungsbestätigung des japanischen Justizministeriums.

Während man uns Deutsche in der Schweiz überhaupt nicht haben will, sind wir in Japan allerdings recht gern gesehen. Noch lieber mögen die Japaner aber die Schweizer (mit dickem Bankonto - vorzugsweise als Investoren).


Hayate #439952 02/03/11 07:50 PM
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Originally Posted by Juli
joo, habs heut nachmittag erst erfahren, insgesamt war er ja ein guter Verteidigungsminister....


In welcher Hinsicht war er ein guter Verteidigungsminister? Seine Handlungen in den Krisen hat er sich vor allem von der Bild vorschreiben lassen.

Rei #439977 03/03/11 09:59 AM
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Ich frage mich auch, warum seine Anhänger alle behaupten, er wäre so ein guter Verteidigungsminister gewesen. Als Wirtschaftsminister fand ich ihn relativ gut (nicht zuletzt, weil er als einziger in der Opel-Thematik Mumm bewiesen hat), aber als Verteidigungsminister ist IMHO das einzig Positive, daß er viel Augenmerk auf die Soldaten im Einsatz gelegt hat (ob aus PR-Gründen oder nicht ist dabei unerheblich).

Ddraigfyre #439983 03/03/11 10:37 AM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Es ist allgemein bekannt, dass das einzige Einbürgerungskriterium der Schweiz ist, ein möglichst dickes Bankkonto zu haben...


Das erleichtert es zwar, aber ist immer noch keine Garantie...

Originally Posted by Ddraigfyre
Während man uns Deutsche in der Schweiz überhaupt nicht haben will, sind wir in Japan allerdings recht gern gesehen.


Das ist wieder etwas zu pauschal! Es gibt hier durchaus rechtspopulistische Kreise, die gegen alle Ausländer hetzen. Und die dummen, ungebildeten unter meinen Landsleuten haben wohl auch Angst vor der Konkurrenz von gut qualifizierten Deutschen. Gewisse Japaner sind offenbar auch immer noch stolz auf die Kooperation im 2. WK...

Die genauen Regelungen kenne ich zwar nicht. Aber ich habe z.B. eine Deutsche Bekannte, die in der Schweiz aufgewachsen ist und sich nie etwas zu Schulden kommen lassen hat. Dennoch bekommt sie den Schweizer Pass nicht, weil ihre Familie mehrmals innerhalb der Schweiz umgezogen ist und sie so nie lange genug im selben Kanton bzw. derselben Gemeinde gelebt hat.


fenwulf #439987 03/03/11 11:07 AM
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Originally Posted by fenwulf
Dennoch bekommt sie den Schweizer Pass nicht, weil ihre Familie mehrmals innerhalb der Schweiz umgezogen ist und sie so nie lange genug im selben Kanton bzw. derselben Gemeinde gelebt hat.

Nun ja, es gibt eben überall diese Vorurteile gegen Zigeuner. Warum sollte ausgerechnet die Schweiz da eine Ausnahme machen?


Originally Posted by fenwulf
Gewisse Japaner sind offenbar auch immer noch stolz auf die Kooperation im 2. WK...

In erster Linie schämen sie sich zutiefst, dass sie diesen Krieg verloren haben. Darum haben sie dann ja auch beschlossen, die Sache künftig etwas subtiler anzugehen und die verdammten Amerikaner auf wirtschaftlicher Linie in Grund und Boden zu rammen. Nachdem ihnen das gelungen war, starteten sie ihren nächsten Eroberungsfeldzug mit Hilfe von Zeichentrickfilmen, Schulmädchenuniformen und virtuellen Popstars. Dem hatte der Westen letztlich nichts mehr entgegenzusetzen und so haben sie am Ende halt doch noch gewonnen.

Die Deutschen sollten also verdammt froh sein, dass der olle Adolf das damals nicht schon erfunden hat. So sind die Japaner die Bösen und wir sind fein raus.


Ddraigfyre #439990 03/03/11 11:53 AM
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Darauf bin ich vorher nicht eingegangen, weil mir die Zeit fehlte. Aber vielleicht jeztt:

Originally Posted by Ddraigfyre
Was soll ein Kind denn in einem Land mit der Muttersprache der Eltern? Die Wahlheimat seiner Eltern ist jetzt seine Heimat. Wenn ich z.B. nach Japan gehen würde und dort Nachwuchs produziere, dann sind die Kinder Japaner, keine Deutschen. Ihr Leben findet in Japan statt, was sollen sie da mit Deutsch? Das können sie später lernen, falls sie mal die Verwandten in Deutschland besuchen wollen. Wer seinem Kind dann zunächst mal nur die eigene Muttersprache beibringt, handelt imho verantwortungslos und egoistisch und verbaut ihm das Leben.

Es ist auffällig, daß insb. in Mittel- und Nordeuropa das Familiengefühl immer weniger wert ist. Die fortschreitende Vereinsamung und Entwurzelung der Menschen ist die Folge daraus, auch wenn das natürlich bei weitem nicht auf alle Menschen in besagten Gebieten zutrifft.
Aber wenn jemand ernsthaft fragt, was ein Kind denn mit der Muttersprache der Eltern anfangen soll, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür. Es mag dafür nun gute Gründe geben, aber traurig finde ich es schon. Alleine durch die Tatsache, daß ich z.B. die Muttersprache meiner Eltern beherrsche, habe ich Zugang zu einem Großteil meiner Familie und auch zu ihrer Kultur. Ich finde, daß mir das nicht gereade zum Nachteil gereicht.
Und ich frage mich, wie die Menschen in Japan von Einwanderern in ihr Land halten, die sich bewußt und übertrieben auf die japanische Sprache stürzen und von ihrer ehemaligen Heimat fast schon gar nix mehr wissen wollen... die alte Muttersprache nahezu ignorieren... und es somit so gut wie unmöglich für ihre Kinder machen, einen Zugang zu ihrer Familie und ihrer Vergangenheit zu finden. Ich mag mich täuschen, aber ich hatte schon den Eindruck, daß auch in Japan solche Dinge wie Familientraditionen und Respekt vor der eigenen Geschichte nicht gerade unwichtig sind.

Um es einfacher auszudrücken:
Wenn du denkst, daß dein Kind automatisch Japaner ist, nur weil es in Japan geboren wird, dann bist du entweder naiv oder argumentierst bewußt naiv. Abgesehen davon, daß man ein Drachenjunges vom gewöhnlichen Japaner unterscheiden kann, wird ein "Ausländer" in den allermeisten Ländern nicht automatisch nicht als ein Einheimischer betrachtet. Da kann er die Sprache noch so gut beherrschen. Insofern ist deine Vorstellung davon, daß dein Kind Japaner sein wird, wohl eher Wunschdenken.
Von daher ist es unsinnig, als Einwanderer nicht wenigstens den Vorteil der Mehrsprachigkeit zu nutzen.

Hinzu kommen die sprachwissenschaftlichen Argumente: Je besser ein Kind möglichst früh eine Sprache erlernt, desto leichter fällt ihm das Erlernen weiterer Sprachen. Da in den allermeisten Fällen die Eltern ihre eigene Muttersprache immer noch am besten beherrschen, liegt es da also nahe, das Kind eben in dieser Sprache zu erziehen. Die Landessprache nützt dem Kind in den ersten paar Jahren so gut wie nichts... sie schadet ihm natürlich auch nicht unbedingt. Aber die Hauptsprache ist nun einmal die Basis für alles weitere, was dann folgt.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
elgi #440002 03/03/11 05:37 PM
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Ach, elgi. Du willst aber auch mal wieder bewußt nur selektiv lesen und interpretieren, was?

Wenn meine Kinder in Japan zur Welt kämen, sind sie in dem Sinne Japaner, weil ihr Leben dort stattfindet, sie direkt in diese Kultur hineinwachsen und dieses Land dann ihre Heimat ist, natürlich. Sie würden sich sicher auch als Japaner fühlen, solange ich sie nicht täglich mit Weißwurst und Sauerkraut füttere und ihnen den Musikantenstadl vordudele. Und angenommen ich zeuge meine Kinder mit einer hübschen kleinen Japanerin, wären sie sogar buchstäblich Japaner - zu 50% zumindest. grin

Außerdem habe ich ja nicht behauptet, dass sie meine Muttersprache nicht lernen sollen oder dürfen. Sie können, wenn sie wollen - wenn sie nicht wollen, ist es auch okay. Japanisch ist in Japan aber definitiv wichtiger... Mag ja sein, dass jemand mit türkischen Wurzeln viel wert auf Traditionen und eine große Sippe legt. Ist ja auch okay. Tue ich aber nicht. Ich hab mich schon immer vor jedem Sippenfestival gedrückt und gehe Tanten, Onkels und sonstiger Verwandschaft möglichst aus dem Weg.

Solche Begriffe wie "Entwurzelung" finde ich übrigens höchst amüsant in dieser Diskussion. grin Ich kann Leute grundsätzlich nicht verstehen, die in ein anderes Land auswandern und dann da ihre alte Heimat nachspielen. Wenn ihnen ihre Herkunft, ihre Kultur, ihre Großfamilie und ihre Muttersprache so wichtig ist, warum bleiben sie dann nicht verdammt noch mal zu Hause?

Wenn ich z.B. tatsächlich mal nach Japan gehen würde, dann sicherlich, weil es mir dort besser gefallen würde als hier. Wozu soll ich denn dann bitte noch irgendwelchen deutschen Ballast mitschleppen und den auch noch meinen Kindern aufzwingen?


Ddraigfyre #440007 03/03/11 07:12 PM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Ach, elgi. Du willst aber auch mal wieder bewußt nur selektiv lesen und interpretieren, was?

Wenn meine Kinder in Japan zur Welt kämen, sind sie in dem Sinne Japaner, weil ihr Leben dort stattfindet, sie direkt in diese Kultur hineinwachsen und dieses Land dann ihre Heimat ist, natürlich. Sie würden sich sicher auch als Japaner fühlen, solange ich sie nicht täglich mit Weißwurst und Sauerkraut füttere und ihnen den Musikantenstadl vordudele.


Bist du dir da sicher? Kinder können gemein, sehr gemein zu anderen Kindern sein. Wie möchtest du dir sicher sein, daß deine Kinder nur aufgrund ihrer Herkunft nicht zu Außenseitern werden. Siehe dir doch mal die Situation in Deutschland an mit der Ingerationspolitik, in anderen europäischen Ländern, in den USA, in den asiatischen Ländern... überall wirst du ähnliche Probleme finden. Du kannst natürlich versuchen, daß der Start bei deinen Kindern möglichst gut vorbereitet ist, damit dies eben nicht passiert, aber du allein hast es nicht in der Hand, ob deine Kinder von ihrer Umgebung aufgenommen und akzeptiert werden.

Rei #440009 03/03/11 07:55 PM
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Rei, dazu müssen die Kinder aber nicht mal anderer Abstammung sein, da reichen schon Segelohren, Schielen oder 'ne krumme Nase. Klar, eine Garantie für eine gute Integration bekommst Du nirgends. Wie Du schon sagst, kannst Du eben nur versuchen, den Kids einen möglichst guten Start zu geben. Genau deshalb bin ich ja der Ansicht, dass es eben wichtig ist, dass die Kids Kultur und Sprache meiner Wahlheimat mit der Muttermilch aufsaugen und sich erst später mit der Herkunft ihres Vaters näher befassen, wenn sie denn Lust haben.

Alles weitere ist Glückssache. Aber das gilt wie gesagt immer und überall.


Ddraigfyre #440023 04/03/11 12:55 AM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Solche Begriffe wie "Entwurzelung" finde ich übrigens höchst amüsant in dieser Diskussion. grin Ich kann Leute grundsätzlich nicht verstehen, die in ein anderes Land auswandern und dann da ihre alte Heimat nachspielen. Wenn ihnen ihre Herkunft, ihre Kultur, ihre Großfamilie und ihre Muttersprache so wichtig ist, warum bleiben sie dann nicht verdammt noch mal zu Hause?

Wenn ich z.B. tatsächlich mal nach Japan gehen würde, dann sicherlich, weil es mir dort besser gefallen würde als hier. Wozu soll ich denn dann bitte noch irgendwelchen deutschen Ballast mitschleppen und den auch noch meinen Kindern aufzwingen?


Drachen mögen da anders sein, aber für viele Leute gibt es kein bloßes Entweder-Oder. Für die ist ihre Herkunft ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit, den sie eben nicht wie Ballast abwerfen wollen, selbst wenn sie auswandern. Und viele wandern auch nicht deswegen aus, weil ihnen die Kultur des Ziellandes so viel erstrebenswerter erscheint, sondern etwa aus wirtschaftlichen Gründen oder weil sie in ihrem Heimatland unterdrückt oder verfolgt werden, vielleicht auch der Liebe wegen. Und sie sind sich eventuell gar nicht sicher, ob sie bis an ihr Lebensende bleiben wollen. Wenn du von deinem Wunsch, möglicherweise aus freien Stücken nach Japan zu gehen, auf alle Auswanderer schließt, greift das ein bisschen zu kurz.

Lurker #440031 04/03/11 06:53 AM
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Originally Posted by Lurker
Wenn du von deinem Wunsch, möglicherweise aus freien Stücken nach Japan zu gehen, auf alle Auswanderer schließt, greift das ein bisschen zu kurz.

Tja, die selektive Wahrnehmung gehört halt nicht nur zu meinen Stärken, wie man sieht. wink


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
elgi #440038 04/03/11 09:00 AM
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Ich spreche hier natürlich nicht von Menschen, die in einem anderen Land Asyl beantragen müssen, weil sie in ihrer Heimat verfolgt werden. Aber selbst die sollten sich zumindest bemühen, aus der Situation das Beste zu machen. Bei allen anderen erwarte ich schon, dass sie sich gründlich Gedanken darüber gemacht haben, WO sie hingehen und WAS sie dort erwartet. Wenn sie's nicht tun, sind sie da definitiv verkehrt.

Okay, mag sein, dass ich das zu egoistisch sehe, weil ich mich nie als Deutscher gefühlt habe. Mir war immer klar, dass ich nur zufällig auf diesem Stückchen Erde geboren wurde und dass meine Heimat da ist, wo ich mich wohlfühle - und nicht zwangsläufig da, wo ich aufgewachsen bin. Ich kann mit der deutschen Kultur und Mentalität generell nicht viel anfangen, meistens nervt sie mich nur.

Wenn ich in ein anderes Land umsiedeln würde und dort weiter nach den deutschen Gepflogenheiten leben würde, dann würde ich mich fühlen wie die Prollos am Ballermann, die sich benehmen wie zu Kolonialzeiten. Jedes Land hat seine eigene Kultur. Entweder ich kann mich in dieser jeweiligen Kultur wohlfühlen und nach ihr leben, oder ich bleibe besser zu Hause.


Ddraigfyre #440047 04/03/11 10:39 AM
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Ich verstehe nicht ganz, warum deine Argumente so nach Entweder-Oder klingen. Es ist ja nicht so, daß ich täglich mit türkischer Fahne durch die Stadt laufe... und wenn ich aus Deutschland wegzöge, würde ich natürlich das meiste, was mich hier ankotzt, möglichst schnell vergessen. Allerdings gibt es halt hier und da doch was Positives, das man sich bewahren kann... u.a. eben die Sprache. Ich rede nicht davon, daß man weiterhin komplett "deutsch" weiterleben soll im Ausland (was auch immer das heißen mag)... und daß man sich nicht wohlfühlt im neuen Land. Stattdessen rede ich ja von einem Segen der mehreren Kulturen, die man in solchen Fällen kennt. Es gibt leider immer noch deutlich mehr Menschen, die in ihrer eigenen Kultur versumpfen und sich nicht vorstellen können, wie es in anderen Kulturen aussieht. Wenn man durch die eigene Vita schon ganz andere Voraussetzungen hat, ist es einfach unsinnig, freiwillig auf diese "Multikulturalität" zu verzichten - dabei meine ich nicht das übliche Multikulti-Gewäsch, mit dem du ja nix anfangen kannst... sondern Multikulti auf persönlicher Ebene. Und mit einer gewissen Grundintelligenz kann man einwandfrei Teil einer Kultur werden und sich dennoch gewisse Dinge einer anderen Kultur bewahren.

Wenn du - falls du mal auswandern wolltest - rein gar nichts von hier als bewahrungswürdig erachten würdest, dann finde ich das ehrlicherweise traurig... denn das würde bedeuten, daß du ein ganz beschissenes Leben führst.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
Ddraigfyre #440049 04/03/11 11:25 AM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Nun ja, es gibt eben überall diese Vorurteile gegen Zigeuner. Warum sollte ausgerechnet die Schweiz da eine Ausnahme machen?


Auch wenn Du vermutlich gar keine Antwort willst sondern nur provozieren wolltest... rolleyes

In der Schweiz gibt es nicht nur gegen Zigeuner Vorurteile. Leider nimmt die Fremdenfeindlichkeit hier allgemein immer mehr zu.

Meine Bekannte ist übrigens keine Zigeunerin, aber ihre Familie ist aufgrund des Jobs ihres Vaters mehrmals umgezogen bzw. sie wurde in Internate gesteckt.

Originally Posted by Ddraigfyre
In erster Linie schämen sie sich zutiefst, dass sie diesen Krieg verloren haben.


Die Japaner sollten sich eher dafür schämen, dass sie überhaupt mitgemacht haben. Mal ganz abgesehen davon, dass die Allierten sich wohl auch nicht nur korrekt verhalten haben...

fenwulf #440095 05/03/11 12:09 AM
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Originally Posted by elgi
... denn das würde bedeuten, daß du ein ganz beschissenes Leben führst.

Danke für Deine aufrichtige Anteilnahme. Aber Ich versuche, aus meinem Leben hier so viel deutsches zu verbannen, wie nur irgendwie möglich, darum ist es ganz erträglich. Schlimm wird es halt immer nur, wenn man seine Sperrzone verlässt und die ganzen Arschgesichter draußen sehen muss.


Originally Posted by fenwulf
Auch wenn Du vermutlich gar keine Antwort willst sondern nur provozieren wolltest... rolleyes

Nein, das war nur ein kleiner Scherz. War vielleicht zu anspruchsvoll, entschuldigung. (<-DAS war jetzt provozierend!)


Originally Posted by fenwulf
Mal ganz abgesehen davon, dass die Allierten sich wohl auch nicht nur korrekt verhalten haben...

Eines der größten, widerwärtigsten und unnötigsten Kriegsverbrechen in der Geschichte der Menschheit zu begehen und damit ungestraft davonzukommen, statt wie die NS-Verbrecher am nächsten Balken aufgeknüpft zu werden, würde ich nicht gerade als "nicht nur korrekt" bezeichnen...


Ddraigfyre #440121 05/03/11 10:18 AM
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Übrigens wollte ich mich noch mal bei zu Guttenberg dafür bedanken, daß er uns mit seinen Eskapaden jetzt auch noch einen Innenminister von der CSU beschert hat. Zum Glück gibt´s noch die FDP in der Regierung, sonst dürften wir uns in den nächsten Monaten wohl auf unbegrenzte Vorratsdatenspeicherung, Bundeswehr im Landesinneren, ein komplettes Herstellungs- und Vertriebsverbot von sämtlichen Computer- und Videospielen, in denen auch nur Waffen vorkommen und eine Rekordzahl von Indizierungen und Beschlagnahmungen von Filmen freuen (zusätzlich zur bereits wieder begonnenen Islam-Diskussion).

So wird es hoffentlich nicht *ganz* so schlimm ...

Ralf #440197 06/03/11 10:09 AM
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Originally Posted by Ralf
Zum Glück gibt´s noch die FDP in der Regierung, ...

jawdrop jawdrop jawdrop jawdrop
Außenministerium, Justiz - geschenkt, aber Gesundheit, Wirtschaft und Entwicklungshilfe an diesen erkenntnisbefreiten Clownverein ist sicher kein Glück, da hätte man auch den Bock zum Gärtner oder Rumpelstilzchen zum Kinderbeauftragten machen können.

Steffen #440201 06/03/11 11:19 AM
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Wie gesagt: Die FDP ist essentiell als Gegengewicht zur CSU (natürlich auch zur CDU, aber die ist nicht ganz so fanatisch dämlich wie die CSU), ganz egal, wie schlecht sie ihren Job in den konkreten Ministerien machen mag (aber sicher auch nicht viel schlechter als die Unions-Ministerien).

Davon abgesehen bleibe ich dabei, daß die CSU für die vermurkste Gesundheitsreform verantwortlich ist, denn Röslers ursprüngliches, von der CSU mit Wonne torpediertes Konzept wäre zumindest annehmbar gewesen ...

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