Lu findet sich auf einer herrlich blühenden Wiese wieder. Die Sonne glitzert und glänzt auf Tausenden bunter Blüten, die sich sanft in einer leichten Brise wiegen. Eine wunderhübsche, kleine Menschenfrau mit Flügeln begrüßt Lu freundlich:

"Hallo, kleiner Drache! Willkommen in meiner Welt! So ein Wesen wie dich, habe ich noch nie hier gehabt. Willst du mein Spielkamerad sein?". Bei diesen Worten lacht sie einladend und präsentiert Lu mit einer ausgreifenden Bewegung die weite Ebene.

Lu ist einmal mehr sehr verwirrt. Was ist nur an ihm, dass er ständig durch irgendwelche Dimensionstore zu purzeln scheint? Vielleicht träumt er all dies auch nur. Versuchsweise zwickt er sich in den Arm, aber die Fee verschwindet nicht.

"Wo bin ich hier? Und wo sind meine Gefährten, die Ungeflügelten?", fragt er.
"Das hier ist mein Reich", erwidert die Fee, "hier ist alles schön, gut und genau so, wie ich es mag. Niemand kommt hierher, außer ich will es so. Nur vor dem bösen und heimtückischen Höllenhund musst du dich in Acht nehmen. Aber der kann dir nichts tun. Er sitzt gut verwahrt und durch einen Fluch gebannt hinter Gittern. Deine alten Gefährten brauchst du nicht mehr. Du hast ja jetzt mich! Und außerdem mochten die dich sowieso noch nie leiden …".

Lu unterbricht den Wortschwall der Fee wütend: "Das ist nicht wahr! Du lügst! Ich muss eine Aufgabe erfüllen, hat Traveller gesagt! Und dass ich auch wichtig sei!".

"Menschengelaberfirlefanzlügenelfengesäusel", lacht die Fee. "Ich habe dich hierher geholt, damit du mein Spielkamerad wirst. Du darfst nicht mehr an die eigenartigen Ungeflügelten mit ihren noch merkwürdigeren Sitten denken. Komm, spiel mit mir!". Auffordernd wirft sie Lu einen bunten Ball zu, den sie aus der Luft geholt hat. Lu lässt den Ball zu Boden fallen, wo er sich in eine wunderschöne Blume verwandelt.

"Ich will zurück!", beharrt er. "Das Einhorn hat auch gesagt, dass ich eine Aufgabe zu erfüllen habe".

Die Fee scheint durch die vielen Widerworte des kleinen Drachen ein wenig verärgert zu sein.
"Ich werde dir einen Beweis liefern!", sagt sie und hält auch schon einen Zettel und einen dicken Stift in der Hand. "Diese Wesen dort draußen können dich durch das Amulett sehen, aber nicht hören. Wir schreiben eine Frage auf diesen Zettel und sie sollen uns sagen, ob sie dich zurück haben wollen."

Lu erscheint dieser Vorschlag zwar unsinnig verschwendete Zeit, aber er ist froh, dass seine Rückkehr das erste Mal überhaupt zur Rede steht. Natürlich werden ihn seine Gefährten nicht in der Hand dieser Fee lassen wollen und sei sie auch noch so liebenswert und witzig.

"Gut, dann frage sie: Wollt ihr, dass Lu wieder zurück kommt?", schlägt Lu vor und die Fee beginnt eifrig zu schreiben. Dann zeigt sie den Zettel kurz Lu und hält ihn nach dessen Nicken direkt vor das Amulett.