Rashida schlägt die Augen auf. Doch irgendwie weiss sie, dass sie gar nicht wach ist.

Die Kriegerin steht auf und schaut sich um.

Sie befindet sich in einer Höhle, deren Wände aus Sand bestehen. Ein kurzer Blick und Rashida weiss, dass sie in der Höhle ist, in der der alte Skorpion lebt. Sie will gerade weitergehen, als sie zögernde Schritte hört.
Neugierig schaut sie sich um und sieht - sich selbst!

Die Traum-Rashida geht vorsichtig den Gang entlang. Sie hat panische Angst, da der Skorpion richtig fies sein soll. Sie geht den Gang zu Ende und schreit beim Erreichen der Höhle los. Dann senkt sie ihre erhobene Waffe und rennt in die Richtung, aus der sie kam.

Die Kriegerin schüttelt den Kopf. "So war das damals doch nicht!", denkt sie sich.

Kurz nachdem die Traum-Rashida aus ihrem Gesichtsfeld verschwunden ist, kommt ein riesenhafter schwarzer Skorpion den Gang entlang, der Geflohenen auf den Fersen.
Es ist Kampfgetümmel zu hören. Rashida geht ein Stück weiter, um den Kampf zu sehen. Sie streckt gerade den Kopf um die Ecke, als der Skorpion seinen Stachel zielsicher mitten in die Brust der Traum-Rashida schlägt. Dann wendet sich der Skorpion ab und lässt den erschlafften Körper liegen. Der Stachel hebt sich blutrot von dem übrigen Panzer ab.

Rashida bricht der Schweiss aus. Sie dreht sich hin und her, beginnt undeutlich Worte zu murmeln.

Doch unbarmherzig wartet schon der nächste Albtraum auf sie.


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus