Nachdem Stone die Tür geöffnet hat, wird tiefe, undurchdringliche Dunkelheit hinter dieser Tür sichtbar. Aber es ist keine beängstigende Dunkelheit, die alle Sinne anspannt, die Zunge trocken im Munde kleben und das Gehirn schreckenserregende Bilder ersinnen lässt, sondern vielmehr ein süßer Lockruf, sich seinen Gedanken hinzugeben und Besinnung und Einkehr zu finden.
Lu vermeint einen schwachen Geruch nach Mandeln, Kräutern und Asche wahrzunehmen. Eine tiefe Ruhe überkommt ihn. Dieser Bereich des Tempels ist nicht gefährlich, das weiß er einfach. Stones Ermahnung verhallt irgendwo in seinem Kurzzeitgedächtnis.

Langsam geht der kleine Drache einige Schritte in den hinter der schweren Holztür liegenden Gang. Ehrfurcht vor den Erbauern erfasst ihn. Hatte der Tempel gestern von außen noch einschüchternd und abweisend gewirkt, so hat er nun das Gefühl, von dem alten Gemäuer willkommen geheißen zu werden. Sanft streichelt er mit einer Pfote über den Stein, während er dem Gang weiter folgt. Der Stein fühlt sich warm und glatt an.
Plötzlich gleiten Lus Finger über eine Vertiefung. Lu hält inne.
„Was mag das sein?“, fragt er sich. "Vielleicht wäre ein wenig Licht doch nicht schlecht."