Der Skelettkrieger stellt sich Rashida entgegen, doch zu ihrer eigenen Verblüffung wird er bereits von ihrem ersten Hieb zur Seite gefegt.

Das war einfach, dieser Krieger war kein ernst zunehmender Gegner gewesen! Es war... zu einfach! Vielleicht sollte dieses Skelett gar nicht ihren Weg versperren? Vielleicht war es vielmehr eine... Warnung?

Erste leise Zweifel steigen in Rashida auf, und sie sieht wieder Undar aus ihrer Vision vor sich, wie er bei ihrer Ernennung zur Hohepriesterin erscheint - und wie ihm Tränen über das von Trauer gezeichnete Gesicht flossen. Warum weinte der "Gott" ausgerechnet in dem Augenblick, als seiner Jüngerin die höchste Ehre zu Teil wurde? Warum freute er sich nicht mit ihr, warum begrüßte er seine neue Hohepriesterin ausgerechnet mit Tränen? Würde sie nicht alles tun, um ihm zu dienen?

Rashida will stehenbleiben, doch fassungslos muss sie feststellen, dass ihr Körper nicht mehr den Anweisungen ihres Bewusstseins gehorcht. Sie geht weiter, von einer unbekannten Macht getrieben, den ganzen Weg bis zu ihren Gefährten, die sie freudig begrüßen. Doch als sie ihr Willkommen erwidert und ihnen die Hände schüttelt...

Schwärze bricht zwischen den Abenteurern hervor, und aus der Schwärze tauchen Wesen der Finsternis auf, ungezählt und mehr, als man überschauen könnte.
Verzweifelt stemmen sich die Gefährten gegen die Horden der Nacht, doch deren Zahl ist zu groß. Mit schreckgeweiteten Augen muss die Streiterin Undars mit ansehen, wie ihre Freunde einer nach dem anderen unter dem Ansturm der Höllenkreaturen fallen.

Alrik, kein Kind des Kampfes, ist einer der ersten, die in der schwarzen Flut vergehen, dann bricht Bigclaw zusammen, die bis zur Erschöpfung ihre Gefährten mit Zaubern gestärkt hat.
Sie erkennt Bodasen, der wie in Raserei einen todbringenden Zauber nach dem anderen wirft und sein Ende unter den Reißzähnen eines Rudels Höllenhunde findet.
Sie sieht Stone, der sich verzweifelt wehrt, von zahlreichen erschlagenen Feinden umgeben, sieht, wie sein Körper von mehreren Dämonen zerstampft wird, sie muss mit ansehen wie Glance von einer Phalanx Untoter hinweggefegt wird.
Sie sieht Lu, der trotz seines kindlichen Gemüts und seiner geringen Größe verbissen kämpft und großen Schaden unter den ihn bedrängenden Kreaturen anrichtet, bis schliesslich auch sein Feueratem unter der Masse an Feinden erstickt wird.
Und sie sieht den Reisenden, der gewaltig unter den finsteren Kreaturen wütet und eine Spur der Vernichtung durch ihre Reihen zieht, doch auch er geht im Meer der Feinde unter.

Sie selbst wird von den Dämonen und ihren Helfern gemieden, und wenn sie mit ihrem Schwert nach einer der Kreaturen schlägt, so fährt die Klinge durch diese hindurch, ohne Schaden anzurichten - so als würde sie keinerlei Substanz besitzen, als sei sie selbst und ihr Schwert nicht mehr als ein körperloser Gedanke...
Machtlos, die schwarze Flut aufzuhalten, ja ihr auch nur Schaden zuzufügen, sieht sie den Untergang der Welt, die in völliger Dunkelheit versinkt...

Nein! will sie schreien, das kann nicht sein, das darf nicht sein! Davon hatten die Visionen nichts gezeigt!

Dann wird schliesslich auch sie von Dunkelheit umgeben...

Als die Kriegerin wieder zu sich kommt, scheinen die Ereignisse noch nicht stattgefunden zu haben. Sie sieht in einiger Entfernung die Gefährten debattieren, und zwischen ihr und ihnen steht das Skelett, das Schwert zur Abwehr, aber nicht zum Angriff gehoben.

Für einen kurzen Moment glaubt Rashida auf dem halbzerfallenen Waffenrock des Skeletts das Symbol Undars zu erkennen. Doch als sie genauer hinschaut, ist nichts anderes zu sehen als Schmutz und Rost.

"Gedenke der Tugenden einer Streiterin Undars!" mahnt der Untote mit einer uralten Stimme, "Wonach strebt jener, der im Silberlicht des Mondes wandelt?"