Was für ein Schreck! Lu sitzt im dunklen Hauptgang, bewegt stöhnend seine Gliedmaßen und versucht seine Gedanken zu sortieren:

Er hatte einige Zeit lang das verzweigte Höhlensystem durchwandert und sich dabei immer sicherer gefühlt. Zwar hatte er längst jegliche Orientierung verloren, aber die unheimlichen Menschen waren stets nur aus der Ferne zu hören. Außerdem erwies sich das sporadisch von Laternen erleuchtete Labyrinth als wahre Schatzkammer.

Es gab riesige Vorräte an leckerem Gebäck, wenn auch etwas salzig. Das Fleisch war natürlich nach Ungeflügeltenart verdorben worden, sättigte aber dennoch. Völlig ungenießbar erschien Lu jedoch das Wasser, das eigenartig roch und scharf wie Pilzgift schmeckte. Dafür ließen sich mit dem Wasser und seinem Feuer lustige Spielchen anstellen. Er hatte es nach einigem Üben geschafft, eine zehn Schritt lange Flammensäule entstehen zu lassen. Faszinierend!

Außerdem hatte der kleine Drache in einem Raum kistenweise Goldmünzen, eigenartig geformte Schmuckstücke und viel Papier gefunden. Der Zugang zu diesem Raum öffnete sich nur, wenn einige Steine im Boden eingedrückt wurden. Das hatte er zufällig bei einem kleinen Hüpfspiel herausgefunden.

Nur den Ausgang hatte er leider nicht ausfindig machen können, dabei befand er sich nun erneut im Hauptgang und war schon Stunden unterwegs - so erschien es ihm zumindest.

Dann war plötzlich dieses schreckliche Pfeifen ertönt. Zunächst hatte er ängstlich nach seinen Gefährten gerufen, dann jedoch festgestellt, dass nur ein kleiner Luftgeist diesen Aufruhr verursachte. Ein Luftgeist kannte immer den Weg zum Himmel!
Bei seinem rasanten Versuch, dem unerwarteten Retter zu folgen, war Lu jedoch zunächst einer Klinge nur knapp ausgewichen und dann mit etwas ekelig stinkenden zusammengestoßen. Aus der Bahn geworfen kollidierte er zudem auch noch mit den Höhlenwänden, so dass er nun reichlich ramponiert auf dem Boden liegt.

Lu schüttelt sich leicht, um seine Benommenheit abzustreifen. Der kleine Luftgeist ist leider verschwunden, stellt er bedauernd fest. Der schreiende Pirat ist noch weiter vorne im Gang zu hören, aber das stinkende Bündel - auch ein Ungeflügelter - liegt ganz in seiner Nähe.

Lu stößt einen lauten drachischen Fluch aus. Dann lacht er amüsiert auf. Wenn das seine Eltern gehört hätte! Leicht humpelnd nimmt er seine Suche nach dem Ausgang in Richtung des entschwundenen Luftgeistes wieder auf.