Quote
Selbstverständlich, ich verstehe das auch vollkommen. Aber Fakt ist nun einmal, daß kein Geld für nix da ist. Man muß demnächst wohl auch zahlen, wenn man sterben will. Und in dieser Situation frage ich mich, was ist besser: Arbeitslos bleiben oder arbeiten? Ich für meinen Teil würde die Arbeit vorziehen - selbst wenn es Müllmann wäre, denn, auch wenn es ungemein klischeehaft klingt, auch der Job muß getan werden, und wenn die mir den Job anbieten, weil es keinen anderen gibt, der ihn macht, dann mach ich ihn halt, und zwar solange, bis ich einen besseren Job finde - das Argument mit dem Vorstellungsgespräch halte ich indes für überbewertet. Wenn in Deiner Vita "5 Jahre Arbeitslos" steht, wird sich das kaum unterscheiden von "1 Jahr Arbeitslos, 4 Jahre Müllmann auf Initiative des Arbeitsamtes" (skizziert, selbstverständlich). So denke ich zumindest. Und beim besten Willen: Wenn jemand arbeitslos wird und immer noch an die Privatschule der Kinder denkt, so tut mir das leid, aber wenn es an anderer Stelle kein Geld gibt, sehe ich als Teil der Solidargemeinschaft nicht ein, daß DAS finanziert wird. Ich war auch nicht auf einer Privatschule und finanziere mein Studium selbst. Will heißen: Es gibt immer einen Ausweg - selbst wenn er bisweilen unterträglich hart sein mag. Aber allemal besser als sich auf den Arsch zu setzen und dem Staat vorwerfen, daß er nix macht (selbst wenn das stimmen sollte).

...


Die Krise und ihre Folgen - [b]Gekündigt, verbittert, krank[/b]
"... Laut Linden steigt die Zahl der Betroffenen stetig. Eine Studie des Mediziners ergab, dass fast zwei Drittel der Patienten nach Problemen am Arbeitsplatz erkranken: 38 Prozent entwickeln die Symptome nach einer Kündigung, weitere 24 Prozent nach arbeitsbedingten Konflikten. Jeder siebte Patient erkrankt nach dem Tod eines geliebten Menschen, ebenso viele weitere nach anderen familiären Problemen. ..."

Ich könnte mir gut vorstellen, daß dieses "neue" Phänomen auch unter mind. zwei weiteren Gruppen stark verbreitet ist:
- Denen die nach so einer Kündigung Bewerbung auf Bewerbung schreiben (100+), ohne Erfolg
- Den sog. "schwer vermittelbaren", sprich Leuten über 45-55 ohne Arbeitsplatz.


Ragon