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was ich hierzulande wirklich vermisse, ist die "nun-erst-recht-mentalität", die uns deutsche immerhin mal ausgezeichnet hat.


Genau. Deshalb schrieb ich ja auch, das ich aller Voraussicht nach Anfang nächsten Jahres als Selbstständiger Partner in eine bestehende Agentur einsteigen werde ( oder alternativ dazu als Freelancer für mehrere Agenturen arbeite ). Dann kann ich endlich all die schönen Steuerschlupflöcher und Betrugsmöglichkeiten nutzen, die mir im Angestellten-Status bislang versagt geblieben sind.

Wenn alle so von der 2-Klassen-Gesellschaft begeistert sind und niemand die Notwendigkeit sieht dagegen vorzugehen ( weil das ja lediglich unseliges "Gejammer auf hohem Niveau" ist ), dann sehe ich eben einfach zu das ich auf der besseren Seite stehe. Nach mir die Sintflut und Deutschland, leck mich am Arsch.


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wir haben uns in zeiten des wirtschaftswunders ein soziales netz geknüpft, welches (und da sind sich ausnahmsweise mal alle parteien einig) in dieser form nicht mehr aufrecht zu erhalten ist.


Rechne mal zusammen was jährlich an Steuergeldern sinnlos verplempert wird, in dunklen Känälen verschwindet oder völlig zweckentfremdet verballert wird. Dazu rechne die Subventionen und Steuergeschenke an die Industrie, welche dort dazu benutzt werden, unfähige Manager mit 3-stelligen Millionenbeträgen abzufinden oder teures High-Tech-Gerät anzuschaffen, welches Arbeitsplätze wegrationalisiert. Dazu rechne Kosten, die entstehen, wenn wir uns bereiterklären müssen hinter unserem "Bündnispartner" USA den Dreck wegzukehren, wenn dieser mal wieder Amok läuft. Last but not least berücksichtige die enormen Verluste, die uns jährlich durch eine völlig inkompetente und dilletantische Wirtschaftspolitik entstehen.

Davon könnten wir bequem zwei komplette "soziale Netze" in Deutschland unterhalten. Es ist nicht so, das wir uns unser soziales Netz in Deutschland nicht mehr leisten könnten. Wir können uns lediglich dieses politische System und seine Blutsauger nicht mehr leisten. Ist das deutsche Volk denn tatsächlich so dämlich, das es seit der Monarchie überhaupt nix dazugelernt hat ???


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In einer Zeit der Massenarbeitslosigkeit kann ich mir einfach nicht erlauben, bei der Wahl des Arbeitsplatzes wählerisch zu sein, wenn ich ihn vom Staat angeboten bekomme.


Wir sprechen uns wieder, wenn Du erstmal ein paar Jahre lang bei der städtischen Müllabfuhr für einen Hungerlohn die Tonnen ausgekratzt hast und anschliessend aufgrund dieser Tätigkeit keinen anständigen Job mehr bekommst, Elgi.

Ich habe mich jedenfalls nicht 19 Jahre lang qualifiziert und weitergebildet, um mich dann von einer Bande von dahergelaufenen Wirtschaftskriminellen und Trickbetrügern in die soziale Steinzeit zurückschiessen zu lassen. Und deshalb werde ich mir auch nicht durch irgendeinen Hilfsarbeiterjob meine ganze berufliche Zukunft ruinieren. Ich bin durchaus bereit, für 400 bis 500 EUR weniger im Monat zu arbeiten als bisher. Aber dann auch in dem Gebiet für das ich hochqualifiziert bin - und nicht als Kanalreiniger.

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