Ich bin ja selbst Bayer und meiner Meinung nach gibt es nicht viele Parteien in Deutschland, die extremistischer sind als die CSU ...

Ddraiggy: Ich schätze mal, es war nicht unbedingt deine Absicht, dich mit denen zu vergleichen, die aktiv z.B. gegen die Ausbeutung der Arbeiter gekämpft haben, oder? (darunter waren übrigens viele Kirchenleute) - klingt nämlich ein wenig so. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Davon abgesehen ist die grundsätzliche Kritik am Staat ja okay. Aber ich bin dennoch davon überzeugt, daß du es mal wieder ziemlich übertreibst. Die Bereitstellung von Schulen, Unis, Straßen, Polizei etc. ist alles andere als billig. Dazu gibt es zahlreiche Subventionen (man muß sich das auch mal klar machen, daß wir in vielen Fällen nicht von Steuererhöhungen, sondern von Subventionsabbau reden - da wird den Bürgern nicht Geld geklaut, sondern sie bekommen einfach weniger!), über deren Sinn man manchmal natürlich streiten kann (Landwirtschaft ...), viele sind aber wirklich sinnvoll. Und daß manche Steuereinnahmen nicht für das verwendet werden, wofür sie erhoben werden, ist doch auch kein so großes Problem. Bei der Ökosteuer beispielsweise ist das Hauptziel doch die Verringerung der Umweltbelastung durch Benzinverbrauch - und DAS WURDE ERREICHT! Ich weiß nicht mehr die genauen Zahlen, aber der Rückgang des Benzinverbrauchs seit Einführung der Ökosteuer ist wirklich erstaunlich - bloß, daß solche positiven Meldungen in der Medienlandschaft nunmal ziemlich untergehen. Wofür die Steuereinnahmen dann letztlich verwendet werden, ist doch völlig unerheblich. Gut, beim Solizuschlag kann man das natürlich etwas anders sehen ...

Pat: Gute Punkte, die du da aufgezählt hast. Aber wie soll man das ändern? Ich weiß es wirklich nicht. Der Lobbyismus ist ja weißgott kein neues Problem, bloß früher hatte der Staat halt noch etwas mehr Geld zur Verfügung ...

Was die Sache mit der Zumutbarkeit angeht, erinnere ich mich übrigens an einen IMHO ziemlich guten Vorschlag eines meiner Professoren. Demnach würden nämlich alle Verdienste aus Arbeiten, für die man WENIGER verdient denn als reiner Arbeitslosen-/Sozialhilfeempfänger, sozusagen zur Hälfte gegengerechnet. Schwer zu beschreiben. Ein einfaches Beispiel:
Arbeitslosengeld 500. Für eine einfach Arbeit könnte man 400 verdienen. Warum also annehmen? Wäre doch Blödsinn.
Aber nicht, wenn die Hälfte der 400 - also 200 - von den 500 Arbeitslosengeld abgezogen würden. Die restlichen 300 würde der Mehr-oder-weniger-Arbeitslose dann noch erhalten. Zusätzlich zu den 400 aus der einfachen Tätigkeit.
Ergäbe insgesamt 700 Geldeinheiten statt 500.
Wäre eine einfach, aber effektive Methode, von der alle profitieren würden. Wird aber leider wahrscheinlich nie umgesetzt werden ...