Elgi: Interessante Ausarbeitung des Thema. Und ich kann nur sagen, daß ich dir eigentlich in jedem einzelnen Punkt zustimme!

Bloß: Was mich eben immer geärgert hat, war die Konzentration der Medien auf dieses eine Wörtchen "Tätervolk" - über den ganzen Rest hat man doch kaum ein Wort gehört. Und er sagte eben nur "wenn die Deutschen ein Tätervolk sind, dann die Juden genauso" - mal abgesehen von dieser Sache mit dem "Volk" ist diese Formulierung meines Erachtens einfach ein Stilmittel, das ausdrückt, daß eben weder die einen noch die anderen ein "Tätervolk" sind - wie er am Schluß ja auch noch mal explizit erwähnt.

Außerdem bin ich nunmal seit jeher ein glühender Verfechter der Meinungsfreiheit. Ich bin dafür, daß jeder öffentlich seine Meinung sagen darf (solange sie keinen Aufruf zu einem Verbrechen beinhaltet) - egal wie dämlich sie ist. Daß Verbote in dieser Hinsicht nichts bringen, hat die Geschichte ja bereits oft genug gezeigt (deshalb war ich auch immer gegen ein Verbot rechtsextremer Parteien - das würde denen doch bloß zusätzlichen Zulauf einbringen!). Aber in dieser Hinsicht sind meine Ansichten sicherlich extremer als die der meisten anderen, das gebe ich gerne zu.

Davon abgesehen gehe ich allerdings z.B. mit Ragon dahingehend völlig konform, daß die Rede Hohmanns im großen und ganzen schlichtweg dämlich ist. Und damit eigentlich nicht mal einer ernsthaften Diskussion würdig! Dieses ganze Medienspektakel - was hat das denn gebracht? Hat das dazu geführt, daß die Menschen sensibler mit dem Thema umgehen? Ganz im Gegenteil: Wie Elgi nehme ich mit großer Sorge zu Kenntnis, daß sich sehr viele (und nicht nur ein Brigadegeneral ...) sogar ganz offen dazu bekennen, daß Hohmann ihnen eben tatsächlich aus dem Herzen gesprochen hat!

Es gibt nichts, was mich persönlich mehr anwidert, als Diskriminierungen jedweder Art. Und deshalb kotzt mich diese ganze Affäre mit dem Rattenschwanz an Folgen, die sie hinter sich herzieht, ganz gewaltig an.
Ich sag´s ganz ehrlich: Es wäre mir lieber gewesen, keiner hätte die Rede öffentlich kritisiert. Dann wäre vielleicht ein Dummkopf Politiker geblieben - was soll´s, einer von vielen. Aber er hätte keine so gewaltige mediale Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken können, das vielen Deutschen wahrscheinlich schon alleine aufgrund seiner dauernden öffentlichen Präsenz tierisch auf die Nerven geht - und was den Menschen auf die Nerven geht, lehnen sie (viele) instinktiv ab. So ist es doch! Und wenn man sich anschaut, wie oft man heutzutage in Deutschland zu hören bekommt, was alles antisemitisch sei (inklusiver sachlicher Kritik an den Aktionen des Staates Israel ...), dann denken sich viele eben irgendwann: "Was soll der ganze Scheiß?"

Okay, das wurde jetzt insgesamt etwas unstrukturiert - aber wie gesagt: Über das ganze Thema kann ich mich einfach tierisch aufregen ...