Das mußt du mir nicht erzählen und ich sage ja auch nicht, daß ich das System gut finde. Bloß: Es ist eben so und das kann niemand so schnell ändern - das Leben ist nunmal ungerecht, nichts neues, oder?

Daß die ausländischen Banken auf den deutschen Markt drängen, hat natürlich viele Gründe. Einmal ist die deutsche Bevölkerung nunmal immer noch eine der vermögendsten auf der ganzen Welt. Dazu ist es aufgrund der Fragmentierung des Marktes natürlich auch eher möglich, relativ schnell mitzumischen als wenn es nur ein paar große Bankhäuser gibt, die alles beherrschen.

Natürlich ist Deutschland aufgrund des einzigartigen Drei-Säulen-Systems sowieso ein ganz spezieller Fall.
Übrigens: Aufgrund dieses Systems mit Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind in Deutschland auch finanzschwache, ländliche oder sonstwie nicht allzu lukrative Gebiete sehr gut mit Bankdienstleistungen abgedeckt. Davon können andere Länder nur träumen ...

Und, okay, eigentlich will ich nicht schon wieder mit dem Thema anfangen, aber: Solange jeder Arbeitnehmer (und auch die meisten Manager, das ist unbestritten) davon ausgeht, ein Recht auf eine jährliche Gehaltserhöhung zu haben - ganz gleich, wie die wirtschaftliche Gesamtlage ist -, solange geht das natürlich erst Recht zu Lasten der anderen Arbeitnehmer.

Man muß sich ja nur mal die Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre ansehen, gleich in welcher Branche. Die lagen IMMER deutlich über dem Inflationsniveau und das auch in Zeiten, als quasi alle Unternehmen Verlust machten ...

Solidarität wäre und bleibt das Zauberwort. Mit Solidarität unter den Arbeitnehmern, mit Solidarität natürlich auch der Arbeitgeber, der Politik und aller anderen Beteiligten würden sich sehr viele Probleme lösen lassen.
Aber das ist leider auch eine unrealistische Träumerei ...

Btw: Bei der SEB-Bank war es ja nunmal laut Artikel so, daß die Performance der deutschen Filialen deutlich unter dem Schnitt lag. Insofern haben sie die Bilanz nicht wirklich verbessert, da es dabei nur am Rande um absolute Zahlen geht.
Und noch eines: Wenn ein Unternehmen ein anderes übernimmt, ist das noch lange kein Zeichen von Stärke.
Aktuelles Beispiel: Aventis und Sanofi!
Der französische Pharmakonzern Sanofi will bekanntlich eine feindliche Übernahme des etwa doppelt so großen deutsch-französischen Pharmakonzerns Aventis. Grund dafür: Andernfalls würde Sanofi höchstwahrscheinlich selbst in kurzer Zeit übernommen werden ...
Ob das allerdings auch für die SEB-Bank gilt, weiß ich nun auch nicht ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 13/02/04 04:24 PM.