Themenwechsel.

Also mal ehrlich: So langsam gehen mir diese ununterbrochenen Proteste der Berliner Studenten schon auf den Wecker.
Ich bin ja selbst Student und habe daher grundsätzlich durchaus Verständnis (hier in Bayern hat Stoiber ja besonders starke Kürzungen vorgesehen) und zunächst fand ich die Aktionen ja auch wirklich lustig, inklusive der ganzen Nackedeis. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Aber nach ein paar Monaten beginnt sich das wirklich abzunutzen. Gerade in der letzten Woche waren sie ja bei der Berlinale wieder besonders aktiv und haben heute auch die Preisverleihung gestört (Festivalleiter Dieter Koßlick gab ihnen sogar die Möglichkeit, kurz ihre Statements zu verbreiten). Vielleicht geht das ja nur mir so.
Aber wenn man eine Sache übertreibt, erreicht man bei mir irgendwann das Gegenteil damit. Aus Verständnis wird Verärgerung. Das eigentliche Thema der Proteste gerät dabei schnell in Vergessenheit.

Und die Sache mit den nackten Protesten ist nach dem 1000. Mal auch nicht mehr wirklich originell.
Vielleicht sollten die Kommilitonen in Berlin doch aufpassen, daß ihre Aktionen nicht zum Selbstzweck werden, sondern im Rahmen des Vernünftigen bleiben.
Sicher, die Berlinale war natürlich ein ideales Forum aufgrund der riesigen Medienpräsenz.
Bloß:
1. Den ausländischen Besuchern sind die Probleme Berliner Studenten vermutlich relativ egal.
2. Die deutschen Medien sind von dem Thema mittlerweile offenbar auch gelangweilt und berichten - zumindest außerhalb Berlins - nur noch sehr spärlich.
3. Die Statements bei der heutigen Preisverleihung waren akustisch sowieso nicht zu verstehen ... (okay, kennt mittlerweile ja eh´ jeder)

Nunja, vielleicht nervt das ja auch nur mich.
Aber mir ist die Methode der Studenten außerhalb Berlins definitiv sympathischer. Gelegentliche Demonstrationen (an denen sich teilweise auch Professoren und hier in Nürnberg sogar der Bürgermeister - von der SPD - beteiligen) und vernünftige Diskussionsforen erreichen meiner Ansicht nach letztlich mehr (Stoiber zumindest hat seine Pläne mittlerweile bereits relativiert, ist allerdings zugegebenermaßen auch weniger Pleite als Berlin ...) als publicity-trächtige, aber weitgehend inhaltsleere und sich zudem ständig wiederholende Aktionen wie in Berlin.

Btw: Ähnlich nervig war übrigens, daß die Kommentatorinnen des übertragenden Senders n-tv während der Preisverleihung ständig ihren Senf dazu abgeben mußten und dadurch manche Ehrungen schlichtweg ignoriert haben, weil sie darüber diskutieren mußten, wie mager Claudia Schiffer geworden ist ... *kopfschüttel*