Das Problem liegt, wie schon angesprochen, auch im Unterschied zwischen der üblichen Nutztierhaltung und der Haltung selektiver Nutztiere - soll heissen, Tiere, von denen nur ein bestimmter Teil verwendet wird, während der Rest auf den Müll fliegt. Gerade Tiere, die nicht für den Verzehr gedacht sind, erhalten oft keine artgerechte Haltung - siehe z.B. erwähnte Nerze.

Natürlich ist die Problematik nicht artgerechter Tierhaltung immer noch gross, aber zumindest in Deutschland hat sich da schon einiges gebessert. Die Menschen kaufen vermehrt bewusster ein. Und wer z.B. immer noch Legebatterie-Hühnereier kauft, nur um ein paar Cent zu sparen, ist wohl ohnehin ein unbelehrbares Arschloch.

International sieht die Sache da schon schlechter aus - gerade was die Jagd auf Wildtiere angeht. Es gibt einige Nationen, die sich noch nie durch besonders humanes Verhalten im Umgang mit Tieren ausgezeichnet haben und denen eine Achtung vor der Natur oder ihren Mitbewohnern auf diesem Planeten völlig abgeht. Und die stellen eben auch heute noch die grössten Problemfälle dar. Und darunter befinden sich sowohl die "zivilisierten" Industrienationen wie auch die sogenannte "dritte Welt".

Der Mensch ist von jeher auch Jäger gewesen. Er ist kein Vegetarierer sondern ein Allesfresser. Solange eine Population einer bestimmten Art in ausreichender Zahl besteht und diese auf bedachte und humane Weise bejagt wird, sehe ich das als akzeptabel an. Teilweise ist diese Bejagung ja sogar leider notwendig geworden, weil der Mensch die natürlichen Feinde dieser Art verdrängt oder ausgerottet hat.

In Deutschland beispielsweise hat der Mensch die natürlichen Jäger von Rot- Damm- oder Niederwild gänzlich ausgerottet. Würde hier keine Bejagung stattfinden, entständen beträchtliche Schäden in der Natur. Das soll natürlich nicht beschönigen, das leider auch viel zuviele "Freizeitjäger" auf die Fauna losgelassen werden, die das ausgewählte Wild dann nicht vernünftig zur Strecke bringen können, sondern nur verletzen.

Es mag in ferner Vergangenheit einmal notwendig gewesen sein, Tiere nur ihres Felles wegen zu jagen, um im Winter wärmende Kleidung zu haben. Doch selbst dort wurde meisst das ganze Tier genutzt: Knochen für Werkzeuge, Sehnen für Schnüre, Fleisch als Nahrung, etc. Aber die massive Abschlachtung der Robbenbabys auf eine äusserst primitive und barbarische Weise mit anschliessender Abpelzung ohne Kontrolle, ob das Tier auch wirklich tot ist, steht wohl ausserhalb jeder Diskussion. Zumal das Ganze nicht aus Notwendigkeit durchgeführt wird, sondern lediglich aus Profitgründen beim Jäger und aus Gründen der Eitelkeit beim Käufer.