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Nur geht das halt nicht in JEDEM Betrieb. Stell Dir einen großen Industriebetrieb vor, der irgendwelche Produkte für die Autoindustrie z.B. herstellt - d.h. es gibt Maschinen, die mehr oder weniger rund um die Uhr arbeiten müssen, damit sich das ganze rentiert. Dazu gibt es sagen wir mal Hunderte Arbeiter, die in mehreren Schichten eben an jenen Maschinen tätig sind. Da kann man nicht so einfach hergehen und sagen, daß jeder kommen und gehen kann, wie er will, solange er seine 35 Stunden in der Woche leistet.


Wer sagt denn, dass ich nicht einer Schichtplanung unterliege? Gerade diese Arbeiter, die bereits in Schichten arbeiten, könnten doch optimal an ihrer Planung mitarbeiten! Natürlich, unangenehme Schichten nimmt dann zwar keiner freiwillig, aber dafür gibt es ja noch den dafür zuständigen Mitarbeiter, der das letzte Wort hat bzgl. der Verteilung der Schichten.

Auch bei mir kommt es vor, dass ich nicht immer meinen Kopf durchsetzen kann, trotz der hohen Flexibilität in meinem Projekt. Damit muss ich leben, damit habe ich aber auch kein Problem.

Ich denke einfach, wenn jeder endlich auf seine Soll-Arbeitszeit runterkommt und für den dadurch entstehenden Fehl-Betrag an Leistung (die sonst geleisteten Überstunden) neue Mitarbeiter eingestellt werden, dann würde sich die Lage bestimmt etwas entspannen.

Doch ist das für die Arbeitgeber unrentabel, da sie dann die doppelte Belastung für die gleiche Anzahl an Arbeitsstunden haben (vor allem bezüglich der Lohnnebenkosten).

Wieso gibt es kaum Teilzeit-Arbeitsplätze? Und wenn, dann meistens nur in Büros? Es gab (oder gibt es die noch?) mal eine Initiative, die sich Job-Sharing nannte. Ein Mitarbeiter arbeitet vormittags, der andere nachmittags. Wurde uninteressant für die Arbeitgeber, gibt es heute kaum noch.


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus